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Autor Thema: Into The Light - A Sunderland AFC Story  (Gelesen 4012 mal)

Texas Alaska

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Into The Light - A Sunderland AFC Story
« am: 08.März 2021, 14:46:48 »




Into The Light - A Sunderland AFC Story



Vorbemerkung: Die folgende Story ist keine FM-Story, sondern ist aus einem FIFA-20-Save im Karrieremodus entstanden. Entsprechend gibt es eher wenig Statistiken und Screenshots. Dafür viel Text und aber auch ein deutlich schnelleres Erzähltempo. Ich habe mir vorgenommen die Saisons zusammenfassend zu erzählen und nur auf einzelne Höhepunkte oder Stories um einzelne Spieler oder Transfers genauer einzugehen. Wenn ihr Anmerkungen zur Art der Darstellungen habt oder irgendwelche Fragen oder Infos zu einem Punkt wollt: Einfach fragen. Freue mich über jedes Feedback!

Warum überhaupt Sunderland?

Ich gebe es zu: Netflix ist an allem Schuld. Bevor ich die großartige Serie “Sunderland ‘til I die” entdeckte habe, war mir der Verein aus dem äußersten Nordwesten Englands absolut kein Begriff. Newcastle United aus der Nachbarstadt: Ja. Das nicht allzu weit entfernte Middlesbrough mit dem dort ansässigen FC: Ebenfalls. Aber Sunderland? Den Namen kannte ich nur aus einem Songtext von The Streets (“I see Alice in wonderland, I see malice in Sunderland…”). Wenn man mich gefragt hätte wo Sunderland eigentlich liegt, hätte ich vermutlich geantwortet: Irgendwo bei Birmingham?

Mittlerweile weiß ich: Ganz falsch. Sunderland liegt nicht im Herzen Englands, es liegt an seinem äußersten Rand. Im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Der Legende nach durfte der AFC Sunderland vor allem deshalb in den frühen Jahren des englischen Fußballs nicht am Ligabetrieb teilnehmen, weil sich die restlichen Teams schlicht geweigert haben, einmal im Jahr die lange Reise in den abgelegenen, unerschlossenen und unwirtlichen Nordosten auf sich zu nehmen. Ein bisschen wie bei Game of Thrones. Nur mit Fußball.

Dank Verbrennungsmotor und Autobahn sind diese Zeiten zwar mittlerweile lange vorbei, aber emotional betrachtet ist Sunderland im Vereinigten Königreich nach wie vor die pure Wildnis. In der oben genannten Netflix-Serie wird dieses Gefühl gleich zu Beginn ganz wunderbar mit einem Sprichwort verdeutlicht. Man komme niemals zufällig nach Sunderland, heißt es da. Durch die Stadt führt nämlich keine Straße hindurch, denn hier - an der rauhen Nordostküste - enden alle Straßen.

Wie wahrscheinlich die allermeisten Fußballgucker habe ich eine Schwäche für Underdogs und schlafende Riesen. Große Clubs, die tief gefallen sind haben grundsätzlich erstmal meine Sympathien. Kein Wunder also, dass ich beim Netflix gucken ziemlich schnell gefangen war vom Drama um den AFC Sunderland und vom Leiden seiner leidenschaftlichen Anhänger.

Und dann kam Corona. Und der Lockdown. Und plötzlich hatte ich ganz viel Zeit. Zum ersten Mal seit vielen Jahren habe ich mich wieder mit der FIFA-Reihe von EA Sports auseinandergesetzt und angefangen, FIFA 20 im Karrieremodus zu zocken. Und dreimal dürft ihr raten, bei welchem Verein ich gelandet bin...



Ha'way the lads: Blick ins Stadium Of Light, Heimstätte des AFC Sunderland




Texas Alaska

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #1 am: 12.März 2021, 12:34:48 »


Der Trainer: Mein Alter Ego



Fußballmanagerspiele mit mir selbst als Trainer finde ich persönlich irgendwie doof, weil unrealistisch. Mir macht es wesentlich mehr Spaß in die Rolle echter Trainer zu schlüpfen und Vereine zu übernehmen, bei denen diese Trainer zwar nie in der Verantwortung waren, die aber meiner Meinung nach gut zu ihnen passen würden. So wie Miro Klose bei Lautern zum Beispiel oder Torsten Frings bei Werder.

Das hatte ich auch in diesem Fall vor. Mein Plan war es, den Schotten Stuart McCall als Trainer anzulegen und mit ihm Sunderland zu übernehmen. Die meisten werden McCall wahrscheinlich nicht kennen: Er ist die Vereinslegende des Bradford City AFC, eines kleinen englischen Clubs aus West Yorkshire. Bradford City wurde einst von zwei Deutschen gekauft, die den abenteuerlichen Plan hatten den Club aus der Drittklassigkeit in die Premier League zu führen. Hat nicht geklappt. Wäre aber ne gute Story gewesen, vor allem da Stefan Rupp und Edin Rahic (die beiden deutschen Clubbesitzer) als erste Amtshandlung die Vereinslegende Stuart McCall zum Trainer machten und mit ihm in der ersten Saison nur haarscharf den Aufstieg in Englands zweite Liga verpassten.

Wen’s interessiert: Auch dazu gibt es eine Doku. Sie trägt den Titel “Wir kaufen einen Fußballclub” (oder auf englisch “matter of heart”) und ist im Internet zu finden. Ach und eine Managerstory dazu hier bei den Meistertrainern gibt es ebenfalls (wer sie lesen will: Hier klicken).

Meine Idee für mein Sunderland-Save war nun: Was wäre wenn eben dieser Stuart McCall die Chance beim großen FC Sunderland bekommen würde? Gesagt, getan und erstmal versucht Stuart McCall als Trainer bei FIFA zu erstellen. In FIFA 20 geht das ähnlich wie bei Rollenspielen, in dem man ein vorgefertigtes Gesicht durch verschiedene Einstellungen (Haare, Augenform, Lippengröße, Wangenknochen, etc.) so lange anpasst, bis man das Gesicht hat, das man für seinen Manager haben will. Dummerweise sehen bei FIFA aber alle diese Gesichter immer blutjung aus. Einen Mitfünfziger wie Stuart McCall kriegt man auf diese Weise nicht glaubhaft gebastelt. Oder ich bin einfach nicht in der Lage dazu. Egal was ich getan habe, mein Manager sah immer irgendwie aus wie ein sehr, sehr junger Stuart McCall - quasi wie sein eigener Sohn.

Und dann dachte ich mir: Okay, dann eben sein Sohn. Den Stuart McCall tatsächlich hat. Er  heißt Craig McCall und ist im wahren Leben aktuell gerade noch im US-College-Fußball aktiv. Für mein Save habe ich ihn ein bisschen älter gemacht und mit einer etwas anderen Vita und einem ziemlich frei erfundenen Aussehen versehen - der Craig McCall in dieser Story hat also mit dem echten Vorbild außer dem Namen absolut nichts gemeinsam. Aber immerhin habe ich nun mein Alter Ego.






Darf ich vorstellen Craig McCall, 35 Jahre alt, fußballerisch bei den Glasgow Rangers und Bradford City groß geworden - jenen Clubs bei denen sein Vater in seiner Kindheit aktiv war. Nach dem Schulabschluss ist er zum Studium in die USA gegangen und war dort im Collegefußball aktiv. Erst als Spieler, aber schon sehr früh auch als Trainer in verschiedenen Jugendmannschaften. Nach dem Studienabschluss hat es ihn in seine Geburtsstadt Glasgow zurückgezogen, wo er (vermittelt über seinen Vater) im Trainerstab des nahegelegenen FC Motherwell anheuerte und im zweiten Jahr zum Co-Trainer aufstieg. Die erste Station als Cheftrainer folgte dann 2017 beim englischen Viertligisten Oldham Athletic. In seinen zwei Jahren dort schaffte er es aus dem Abstiegskandidaten einen Play-Off-Teilnehmer zu machen. Und er schaffte es außerdem, dass andere Clubs auf ihn aufmerksam wurden. Unter anderem der FC Sunderland, den Oldham Athletic im Vorjahr gleich zweimal besiegt hatte (einmal im League Cup und einmal in der EFL Trophy). Die Spielweise von Oldham (schnell, direkt, schnörkellos und ausgesprochen erfolgreich) scheint den Clubverantwortlichen in Sunderland gefallen zu haben. Und da Sunderland eben den glückslosen Jack Ross geschasst hatte, weil der mit einer Übermannschaft den Aufstieg aus der League One vergeigt hatte und McCall nach zwei Jahren Oldham nichts gegen einen Tapetenwechsel einzuwenden hatte, startet er mit der Saison 2019/2020 als neuer Manager beim AFC Sunderland.

Der Wechsel auf dem Managerposten geht jedoch nicht ganz geräuschlos vonstatten. Dass McCalls Vorgänger Jack Ross nach dem verpassten Aufstieg im Vorjahr gehen muss, hat jetzt zwar niemandem wirklich Tränen in die Augen getrieben. Zu unstet war das Team in seinen Leistungen während er am Ruder war, zu schlecht am Ende die Ergebnisse. Auch die Spielweise die Sunderland unter ihm praktizierte war alles andere als herzerwärmend. Jack Ross bevorzugte die Nummer Sicher. Hinten muss die Null stehen und wenn man mit 1:0 in Führung geht, gibt es nur noch eins: Den Vorsprung über die Zeit retten. Diese Spielweise sieht meist nicht nur unspektakulär aus, sie hat im Falle Sunderlands auch viel zu oft dazu geführt, dass man am Ende dann doch noch den Ausgleich kassiert und dadurch wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegen gelassen hat.

Ein Trainerwechsel kam vielen Fans also nicht ungelegen. Die Frage die man sich rund ums Stadium of Light aber trotzdem stellte war: Warum entlässt man einen jungen schottischen Trainer, der vor seiner Station in Sunderland wenig Erfahrung und Erfolg nachgewiesen hat - nur um einen anderen jungen, schottischen Trainer einzustellen, der vor seiner Station in Sunderland wenig Erfahrung und Erfolg nachgewiesen hat? Anyone?

Die Antwort ist ganz einfach: Weil dieser zweite, junge schottische Trainer eben Craig McCall heißt und ganz anders tickt als sein Vorgänger Jack Ross. Wie anders, das sollten Teams und Anhänger schon bald erfahren.

« Letzte Änderung: 12.März 2021, 15:15:02 von Texas Alaska »
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THETurkey

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #2 am: 16.März 2021, 20:01:26 »

Kevin Phillips und Sunderland.... Oh man da gerät man ins Schwärmen! Toller Verein, tolle Fans und hoffentlich bald die Wende!

Viel Erfolg :)
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Texas Alaska

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #3 am: 19.März 2021, 13:01:53 »

Danke für die Glückwünsche. Ist in der Tat ein Klasseverein, im wahren Leben sowie in der Simulation: Je länger ich das Save zocke umso mehr wachsen mir die Spieler ans Herz. Bin mittlerweile schon deutlich weiter als hier in der Story und stelle immer wieder fest, dass man mit diesem Kader wie er im Sommer 2019 ist echt weit kommen kann - ohne große Einkäufe tätigen zu müssen. Aber davon im nächsten Post mehr....

Texas Alaska

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #4 am: 19.März 2021, 14:21:24 »






Das Team

Die Mannschaft die Craig McCall übernimmt, kann sich für Drittligaverhältnisse echt sehen lassen. Es sind vielleicht ein paar Innenverteidiger zu viel (kein Wunder dass Vorgänger Jack Ross mit 5er-Kette gespielt hat), aber im Großen und Ganzen ist der Kader sehr ausgewogen und mit relativ klarer Hierarchie in jedem Mannschaftsteil versehen. Die berühmten “bodies” wie man in England gerne sagt, sind ebenfalls vorhanden. Und nicht zuletzt haben wir den teuersten Transfer in der Geschichte der League One in unseren Reihen, für den einst sogar ein eigenes Lied (um-)gedichtet wurde: Will Grigg`s on fire!

Will Grigg läuft seit letztem Winter für Sunderland auf. Bislang hat sich der Millionentransfer eher als Flop entpuppt, aber manchmal dauert es eben länger. Mal sehen was Craig McCall aus dem nordirischen Nationalspieler so herauskitzeln kann.

Unterm Strich muss man jedenfalls sagen, dass Sunderland mit diesem Kader ganz eindeutig zu den Topfavoriten auf den Ligatitel gehört. Und entsprechend sind auch die Erwartungen unseres Vorstands: Platz Eins ist die Vorgabe und unter die ersten 32 Teams im FA Cup sollen wir außerdem auch noch kommen. Nicht unambitioniert, aber angesichts des Kaders, der schieren Größe des Clubs und vor allem dessen was der AFC Sunderland in den letzten Jahren so alles erlebt hat, ist dieses Ziel absolut nachvollziehbar.

Wer die eingangs genannte Serie nicht kennt: Sunderland haben die Fußballgötter in den letzten drei Jahren ziemlich übel mitgespielt. Der Club gehörte bis vor kurzem noch zum festen Inventar der Premier League. Bis zum Abstieg 2017 hat der Club seit Ende der 1990er fast durchweg in Englands erster Liga gespielt. Mehr noch: in seiner gesamten Historie hat der AFC Sunderland bis zu diesem Zeitpunkt nur eine einzige Saison außerhalb der beiden höchsten Ligen des Landes verbracht.

Nach dem Abstieg 2017 wollte Sunderland daher natürlich sofort wieder zurück in die Premier League - stattdessen ging es gleich noch eine Etage tiefer. Und das trotz eines Kaders und eines Umfelds, das in der zweitklassigen Championship mehr als konkurrenzfähig war. In der darauffolgenden Saison in der drittklassigen League One änderte sich das nicht wesentlich. Mit Spielern wie z.B. Aiden McGeady, Lynden Gooch oder Duncan Watmore liefen eine ganze Reihe Akteure im Sunderland-Dress auf, deren Niveau mehrere Stufen über dem der Ligakonkurrenz lag.

Doch wie im Jahr zuvor zählt das letztendlich nicht, wenn man es nicht schafft die PS auch auf die Straße zu bringen. Mehr als ein Play-Off-Platz war nicht drin. Im Finale unterlag man dann Charlton und damit war klar, dass Sunderland noch mindestens ein weiteres Jahr in der Drittklassigkeit verharren musste - weiter unter den Erwartungen von Fans, Umfeld, Experten.

Jetzt im dritten Jahr nach dem Premier-League-Abstieg gilt also doppelt und dreifach: no more excuses!




Die Bühne ist bereit: Das Stadium Of Light vor Spielbeginn


Die erste Saison in Sunderland: League One 2019/2020 (Hinrunde)

Es dürfte kaum jemanden verwundern, aber die Enttäuschungen der Vorjahre stecken dem Team natürlich in den Knochen. Die Vorbereitung unter dem neuen Trainer McCall lief zwar sehr ordentlich und die Umstellung der Spielweise vom eher defensiv orientierten Spiel des Vorgängers Jack Ross mit 5-er-Kette zu einem 4-4-2 mit schnellem Spiel nach vorne hat die Mannschaft sehr gut aufgenommen. Trotzdem spüren alle, die während der Ligapremiere gegen Burton Albion im Stadion Of Light sind die Nervosität der Mannschaft auf dem Feld. Sunderland spielt wie mit angezogener Handbremse, macht viele kleine und völlig unnötige Fehler und vor dem Tor fehlt irgendwie der Mut. Trotzdem gewinnen wir den Ligaauftakt etwas glücklich mit 2:1 und das scheint die Blockade im Kopf meiner Spieler zumindest ein bisschen zu lösen: nach dem Gemurkse zum Saisonauftakt gewinnen wir von Spiel zu Spiel mehr Selbstsicherheit. Und wir starten gleich mal eine Serie: Die ersten 12 Spieltage bleiben wir ungeschlagen und erobern schnell die Tabellenspitze.

Anfang wechseln sich die Verfolger zwar noch ab, aber nach einem guten Viertel der Saison kristallisieren sich der FC Portsmouth sowie der Vorjahresabsteiger aus der Championship, Rotherham United als Hauptverfolger heraus.

Überragender Spieler der ersten Saisonhälfte ist übrigens: Will Grigg. Irgendwie hat es der neue Trainer des AFC Sunderland geschafft aus dem einstigen Transferflop (immerhin teuerster Neuzugang in der Geschichte der League One) einen Torgaranten zu machen. Er trifft und trifft und trifft. Vor allem seinen Toren haben es wir zu verdanken, dass Sunderland zum Hinrundenende mit deutlichem Vorsprung die Tabelle anführt.

Fans und Experten rätseln natürlich wie es zu diesem plötzlichen und auffälligen Wandel kam. Wenn ihr mich fragt, liegt es vor allem an unserer Spielweise. Im Vorjahr unter Jack Rosse war Grigg oft einzige Spitze und hat aufgrund der Spielweise des Teams auch kaum Bälle bekommen. Jetzt im 4-4-2 und mit den vielen Bällen in die Spitze oder in den Strafraum hat er zum einen deutlich mehr Möglichkeiten zu treffen und vor allem: Er steht nicht mehr alleine auf weiter Flur. Heißt halt auch: Er zieht weniger Verteidiger auf sich, hat mehr Platz und kann häufiger mal dort auftauchen, wo ihn keiner erwartet. Und das tut er auch.




Unser Goalgetter Will Grigg: Hier im Trikot der nordirischen Nationalmannschaft

« Letzte Änderung: 19.März 2021, 14:29:27 von Texas Alaska »
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Texas Alaska

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #5 am: 26.März 2021, 09:15:22 »





Saison 2019/2020 - Die Pokalwettbewerbe

In England gibt es ja deutlich mehr nationale Pokalwettbewerbe als bei uns, die Teilnahme ist bei einigen wie etwa der EFL-Trophy zudem auch abhängig von der Ligenzugehörigkeit. Als Drittligist starten wir in drei verschiedenen Wettbewerben. Das ist neben der eben genannten unterklassigen EFL-Trophy auch der League Cup sowie der altehrwürdige FA Cup.

In den ersten beiden scheitern wir ziemlich kläglich bereits in der ersten Runde unserer Teilnahme. In der Trophy ist das besonders bitter, da wir gegen das unterklassige Salford City im Elfmeterschießen unterliegen. Mehr als entschädigt werden wir jedoch durch eine Wahnsinnsreise im FA Cup.

Nach Pflichtaufgaben in den ersten Runden wartet im Sechszehntelfinale Premier-League-Gigant Manchester United auf uns. Auswärts! Das Spiel in Old Trafford findet zwar vor einer Megakulisse statt, ist fußballerisch aber Magerkost. In der Liga sind wir aktuell das Team mit der besten Defensive und den wenigsten Gegentoren. Unser Innenverteidigerduo Jordan Willis und Tom Flanagan könnte problemlos auch in der zweiten Liga mithalten und selbst ManU hat so seine Probleme die beiden zu überwinden. Wir haben zwar auch ein bisschen Glück dass unser Gegner hier nur mit einer besseren B-Elf agiert, aber als nach 90 Minuten und ein bisschen Nachspielzeit der Schiri beim Stand von 0:0 abpfeift, können wir uns trotzdem auf die Schulter klopfen. Wir haben dem haushohen Favoriten ein Wiederholungsspiel abgetrotzt.

Und das findet im heimischen Stadium Of Light statt. Volle Hütte, eh klar. Wir rühren erneut Beton an und wiederum kommt ManU nicht wirklich zu Potte. Die Zuschauer sehen noch einmal 90 torlose Minuten. Dann geht es in die Verlängerung. Und als nach 110 Minuten alle im Stadion schon auf das Elfmeterschießen warten, schickt George Dobson einen langen Ball in die Spitze. Dort startet Will Grigg, erläuft das Zuspiel und ist plötzlich alleine auf dem Weg zum gegnerischen Tor. Wenige Sekunden später sind mehr als 40.000 Menschen auf den Rängen komplett aus dem Häuschen. 1:0 für Sunderland kurz vor Abpfiff. Nur noch 10 Minuten bis zur Sensation.

10 ausgesprochen lange Minuten. Manchester scheint erst jetzt verstanden zu haben, was die Stunde geschlagen hat und plötzlich merkt man auch, warum dieser Club aktuell um die englische Meisterschaft mitspielt. Wir erleben 10 Minuten totales Inferno. Irgendwie hält unser Keeper aber seinen Kasten sauber und mit dem Abpfiff stürmt meine Bank das Feld. Wir! Haben! ManU! Rausgeworfen!

Im Achtelfinale wartet dann Zweitligist Huddersfield Town auf uns. Eben erst aus der Premier League abgestiegen ist der Kader zwar nicht mit ManU zu vergleichen, aber uns trotzdem um Welten überlegen. Und mit genau der Einstellung - nämlich eh was besseres zu sein - geht Huddersfield auch ins Spiel. Doof für sie, dass Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung selten so auseinander lagen wie an diesem Tag. Unser Gegner spielt wie Flasche leer und glaubt wohl uns mit halber Kraft schlagen zu können. Falsch gedacht.

Unter Flutlicht versohlen wir Huddersfield in ihrem eigenen Stadion. 2:0 zur Halbzeit. 4:0 zu Spielende. Wahnsinn.

Im Viertelfinale haben wir gegen Brighton dann keinen Stich und zur Halbzeit steht es 2:0 für den Premier-League-Club. Meine Jungs zeigen Moral, machen kurz nach der Pause den Anschlusstreffer und gleichen nach einer guten Stunde sogar noch aus. Kurz vor Abpfiff dann Kollektivschlaf in Sunderland und es steht 2:3. Kurz darauf sind wir ausgeschieden. Aber trotzdem stolz wie Bolle. Als Drittligist das Viertelfinale des FA Cup zu erreichen, das passiert nicht alle Tage.

« Letzte Änderung: 26.März 2021, 09:55:55 von Texas Alaska »
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Texas Alaska

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #6 am: 12.April 2021, 16:50:00 »






League One 2019/2020 - Rückrunde

Rund um Weihnachten ist die Stimmung super im Stadium of Light. Wir marschieren durch die Monate Dezember und Januar ohne ein einziges Spiel zu verlieren. Sunderland ist souveräner Tabellenführer, hat die beste Tordifferenz und kassiert mit Abstand die wenigsten Gegentore. Wir steuern also schnurstracks auf Ligatitel und Aufstieg zu. Es läuft so gut, dass die ersten im Umfeld des Vereins schon Probleme suchen, wo eigentlich keine sind.

Plötzlich wird unsere vermeintlich zu defensive Ausrichtung thematisiert. Angeblich riskieren wir zu wenig und orientieren uns zu sehr daran, zu Null zu spielen. Was schlichtweg nicht stimmt. Es ist zwar richtig, dass das Ergebnis von 1:0 eines der häufigsten Endresultate von Partien des AFC Sunderland ist, das liegt aber nicht daran, dass wir uns mit einer knappen Ein-Tor-Führung zufrieden geben. Es sind die Gegner mit ihrer Spielweise, die oft nicht mehr zulassen. Wir agieren nach wie vor in einem ziemlich offensiven 4-2-2-2, haben viel Ballbesitz und machen Druck. Die allermeisten Gegner in der drittklassigen League One rühren gegen uns aber Beton der zähflüssigsten Sorte an. Und bauen anschließend noch eine Mauer drumherum. 5er-Kette ist da fast schon Standard, tief stehen sowieso.

Wir versuchen allerlei, um dem zu begegnen. Meist starten wir mit dem erwähnten 4-2-2-2 im direkten Stil und mit permanentem Druck. Bei Ballgewinn geht es schnell und direkt nach vorne. Gelegentlich experimentieren wir ein bisschen mit einem 433 oder mit der klassischen “Werder”-Raute, kommen letztlich aber meist wieder zu unserer Standardtaktik zurück.

Oft reicht es dann aber nur für ein Tor - und dennoch für den Sieg. Luxusprobleme, wenn ihr mich fragt. Aber unser Anhang will eben absolute Dominanz und hohe Siege sehen. Hin und wieder gelingt uns das auch und in den Spielen, in denen Gegner es wagen, mitzuspielen und uns dadurch Räume bieten gibt es den ein oder anderen Kantersieg zu bestaunen - aber für die viele Jahre darbende Fußballfanseele im Stadium of Light reicht das offenbar nicht.

Ich entscheide, dass mir das erstmal Wurscht ist und bin zufrieden wenn es 3 Punkte gibt. Und die gibt es im Frühjahr zu Hauf. So häufig dass wir 7 Spieltage vor Schluss die Tabelle mit sage und schreibe 20 Punkten Vorsprung anführen.

Als Nächstes steht ein Heimspiel gegen Shrewsbury an. Mit einem Sieg können wir den Aufstieg klar machen. Entsprechend motiviert gehen meine Jungs zur Sache und drängen vom Start weg auf ein frühes erstes Tor. Es dauert dann aber doch 40 Minuten bis uns dieses gelingt. Und zur Verwunderung ist es ausnahmsweise mal nicht unsere Tormaschine Will Grigg die trifft, sondern Stürmer Nummero Zwo: Charlie Wyke.

Kurz nach der Pause legt er noch einen drauf und trifft zum 2:0. Die Fans feiern jetzt schon, was auch daran liegt, dass von Shrewsbury nix mehr kommt. Sie sind froh, nicht noch mehr Haue zu kassieren. Als der Schiri dann pünktlich zur 93. Minute abpfeift, brechen alle Dämme. Sunderland hat es geschafft! Wir kehren zurück in die Championship! Englands zweite Liga. Das ist zwar immer noch nicht die Premier League. Aber immerhin endlich wieder eine halbwegs standesgemäße Fußballbühne mit ordentlichen Gegnern in richtigen Fußballstadien. Und ausreichend Kohle um eine schlagkräftige Truppe aufzubauen. Wobei ich die ja eigentlich schon habe.


« Letzte Änderung: 12.April 2021, 16:52:24 von Texas Alaska »
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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #7 am: 14.April 2021, 13:56:49 »





League One 2019/2020 - Saisonabschluss und Sommertransfers

Die erste Saison von Craig McCall in Sunderland neigt sich dem Ende zu und man kann mit Fug und Recht behaupten: Ziel erfüllt. Sunderland schafft souverän den Aufstieg und kehrt zurück in die Championship. Ich hatte es weiter oben schon eimal erwähnt: Vor dem jüngsten Abstieg in die drittklassige League One hat der AFC Sunderland in seiner ganzen Vereinshistorie nur eine einzige Saison außerhalb der beiden höchsten Ligen des Landes gespielt. Insofern kehren wir also in unseren natürlichen Lebensraum zurück, wenn man so will.

Die letzten Partien des Jahres gehen wir entsprechend motiviert an. Von hängen lassen keine Spur, eher scheint uns zu beflügeln, dass der Druck des “Aufsteigen-müssens” nun von uns genommen wurde. Wir drehen richtig auf und hauen zum Beispiel Rotherham  - einen der ärgsten Mitkonkurrenten um den Aufstieg - mal eben so mit 6:1 weg. Angriff läuft auf Angriff, die Zuschauer sehen ein mega Fußballspiel, das macht richtig Spaß.

Entsprechend ausgelassen ist dann auch die Party zum Saisonabschluss im eigenen Stadion. Besonders gefeiert wird ein Spieler, ohne den unser Aufstieg wohl kaum denkbar gewesen wäre:





Will Grigg war diese Saison mal sowas von “on fire”. 39 Tore in einer Saison sind - bei 37 Spielen - eine unglaubliche Leistung. Wenn ihr mich fragt: Ohne Grigg wäre diese Saison so nicht möglich gewesen. Er hat die insgesamt schon wirklich tolle Saisonleistung der Mannschaft nochmal um Längen überragt. Man sollte ihm in Sunderland ein Denkmal bauen.

Für ihn selbst wird dieser Erfolg sicher eine besondere Genugtuung sein. Er war und ist nicht nur der teuerste Einkauf in der Geschichte der League One, er galt auch lange als Transferflop. Als ein Paradebeispiel für: Außer Spesen nix gewesen. Nach einem mehr als mauen Start in Sunderland hat er in dieser Saison allen gezeigt, was in ihm steckt. Und das ist neben einem haufen sehenswerter Tore auch die Fähigkeit sehr genau zu erkennen, wann es sich lohnt selbst zu schießen oder lieber doch einen besser positionierten Mitspieler in Szene zu setzen. Grigg hat sich in dieser Saison vor allem in der Rückrunde auch als ganz hervorragender Vorlagengeber erwiesen. Auch auf diese Weise hat er zum Erfolg der Mannschaft beigetragen und uns eine fast schon historische dreistellige (!) Punktzahl ermöglicht:





In den Interviews nach den Spielen bin ich trotz aller Lobeshymnen auf unseren Goalgetter Will Grigg nicht müde geworden zu betonen, dass ein herausragender Stürmer alleine nicht der Schlüssel zum Erfolg ist und unsere Fans wissen, dass in Sunderland die Mannschaft der Star ist. Und wenn ich mir meine Jungs so anschaue, muss ich sagen dieser Kader hat sich als wirklich ganz herausragend und ausgewogen entpuppt. Wir haben von allem etwas: Eine Reihe erfahrener Fußballhaudegen, die mit allen Wassern gewaschen sind und in den entscheidenden Momenten die Mannschaft in die richtige Richtung ziehen. Junge, hungrige Talente, die mit Einsatzbereitschaft und Tempo das Team pushen. Und die berühmten Korsettstangen: Technisch beschlagene, clevere Jungs, die saubere Pässe spielen können und den Laden mit ihrer Übersicht und ihrem Spielverständnis zusammen halten.

Neben Will Grigg gibt es also eine ganze Reihe weiterer Stützen der Mannschaft, die sich das Prädikat unverzichtbar verdient haben. Auch ohne sie wäre diese Saison mit am Ende nur 3 Niederlagen und 6 Unentschieden sicher anders verlaufen.

Allen vorneweg ist hier Aiden McGeady zu nennen. Die Fans sagen gerne, er sei eigentlich viel zu gut für die dritte Liga. Und obwohl er schon deutlich über 30 ist muss ich ihnen da uneingeschränkt Recht geben. McGeady hat diese Saison unermüdlich den linken Flügel beackert: Fleissig, quirlig, ideenreich. Er war Vorlagengeber und Motor unseres Angriffsspiels.

Ebenfalls erwähnen muss ich an dieser Stelle unser Innenverteidigerpärchen Tom Flanagan und Jordan Willis. Die beiden Jungs haben unsere Gegner schier zur Verzweiflung getrieben hat. Ihnen ist es maßgeblich zu verdanken, dass wir mit Abstand die wenigsten Gegentore der ganzen Liga erhalten haben. Und ihr wisst ja: Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr gewinnt Meisterschaften.

Tolle Leistungen gab es auch von anderen Spielern: Duncan Watmore im rechten Mittelfeld zum Beispiel, unser zweiter Stürmer Charlie Wyke, Lynden Gooch aus dem eigenen Nachwuchs oder Charles Dobson und Luke O’Nien. Sie alle waren fester Bestandteil der ersten Elf und ich gehe fest davon aus, dass sie auch in der kommenden Saison zum Kern des Teams gehören.

Echte Enttäuschungen gab es im Team eigentlich nicht, auch wenn es zwei Akteure gibt, von denen man vielleicht etwas mehr erwartet hätte. Kyle Lafferty zum Beispiel. Der Stürmer aus Schottland wäre auf dem Papier eigentlich die Nummer 1 in der Spitze gewesen, konnte sich aber nicht wirklich gegen Charlie Wyke und schon gar nicht gegen Will Grigg durchsetzen. Als Joker war er top, aber für die Startelf hat es nie gereicht.

Ähnlich sieht es beim Mittelfeldspieler Josh Scowen aus. Auch er wurde als Schlüsselspieler geholt, kam aber zu Saisonbeginn nicht am in der Zentrale gesetzten Pärchen Max Power (ja, der heißt wirklich so…) und George Dobson vorbei. Als Power sich im Herbst schwer verletzte und für den Rest der Saison ausfiel, wäre dann eigentlich die Stunde von Josh Scowen gekommen gewesen. Statt ihm lief dann aber meist doch Grant Leadbitter auf, weil der sich in seinen Einsätzen immer wieder ganz besonders hervor getan hatte. Scowen hingegen ist ausnahmslos blass geblieben.



Sommerpause und Transfers


Im Großen und Ganzen habe ich also auch nach dem Aufstieg eigentlich nix zu meckern an meinem Kader. So wie wir jetzt dastehen kann man uns locker als Mittelfeldteam in der zweitklassigen Championsship einordnen. Echte Baustellen gibt es keine. Und die Mannschaft lebt von ihrer Ausgewogenheit der Kaderzusammensetzung und dem Teamgeist der sich im Laufe der Saison gebildet hat. Große Umbauten wären meiner Meinung nach also eher kontraproduktiv.

Und dann flattert ein Angebot aus der türkischen Süper Lig rein. Istanbul Basaksehir will Scowen kaufen. Ausgerechnet ihn. Sie bieten die stolze Summe von 2,5 Mio. Da kann ich eigentlich gar nicht nein sagen.

Außer Scowen verlassen uns in diesem Sommer auch noch einige Leihspieler, die aber allesamt eh kaum zum Einsatz gekommen sind. MIt einer Ausnahme: Linksverteidiger Declan John hatte sich den Platz in der Startelf mit unserem Eigengewächs Denver Hume geteilt. Hier bräuchte ich also schon Ersatz.

Und eventuell auch noch für Josh Scowen. Auf seiner Position (ZM) habe ich zwar eine Menge Perspektivspieler im Kader (unter anderem die beiden Eigengewächse Elliot Embleton und Bali Mumba), aber die sind eben noch nicht auf dem Niveau der ersten Elf.

Was die Position des Linksverteidigers angeht ist Ersatz schnell gefunden. Und zwar aus der Jugend, die in Sunderland den klangvollen Namen “Academy of Light” trägt. Klingt ebenfalls ein bisschen nach Harry Potter (siehe meinen Eingangspost). Jedenfalls gibt es in dieser Academy gerade zwei sehr talentierte 17-Jährige. Ihre Namen lauten Declan Bell und Alfie Morgan. Beide sind Linksverteidiger und beide sind schon jetzt nicht allzu weit weg vom Niveau der Startelf. Mit Hume als Stammspieler und den beiden als Backups sind wir vielleicht nicht optimal aufgestellt, aber zur größten Not könnte ich auch noch McGeady zum LV umfunktionieren oder einen meiner RVs auf links spielen lassen.

Im ZM schaue ich mich ausgiebig auf dem Transfermarkt um. Es gibt eine ganze Reihe sehr interessanter Kandidaten. Unter anderem wäre tatsächlich Sebastian Rudy zu haben. Mit ihm nehme ich sogar Verhandlungen auf, seine Gehaltsvorstellungen sind aber weit jenseits unseres Gefüges, so dass die Gespräche ziemlich schnell in einer Sackgasse enden. Schade, eigentlich. Er wäre ein richtiger Knaller gewesen.

Und dann gibts da noch ein Megatalent in der US-amerikanischen Major League Soccer. Sein Name: Jesus Ferreira. Eigentlich Mittelstümer, aber mit Spielmacherqualitäten und überraschenderweise ZM als Position. Wäre durchaus auch eine Alternative, wenn wir unser System etwas umstellen würden. Finanziell wäre er dank Ausstiegsklausel durchaus machbar.

Nach langem Hin und Her entscheide ich mich aber dann doch für einen andere Kandidaten: Joe Allen. Ex-Liverpool-Spieler, mittlerweile bei Ligakonkurrent Stoke City unter Vertrag. Dort kommt er nicht mehr so oft zum Zug, wie er das gerne hätte und deshalb könnte er sich mit der Rolle als Schlüsselspieler bei uns durchaus anfreunden. Dafür wäre er sogar bereit sich beim Gehalt mit etwas weniger zu begnügen als er aktuell bekommt. Allen trägt den Spitznamen “The Welsh Xavi” und wäre der Oberknaller. Großer Name, feiner Fuß. Die Fans flippen fast aus, als das Gerücht die Runde macht und wenn ich ehrlich bin ist er auch mein Favorit. Ein paar Tage später ist es dann soweit und die Medien vermelden den Deal. Allen kommt zu uns. Für läppische 2,5 Millionen. Exakt die Summe, die ich auch für Scowen bekommen habe.

Und das wars dann auch. Mein Kader für die neue Saison steht. Wir gehen zuversichtlich in die Championship. Das Ziel ist eindeutig: Ankommen, sich etablieren, nix mit dem Abstieg zu tun haben und dann schauen was noch so geht. Schau mer mal!




Foto: Steindy, CC BY SA 3.0
The Welsh Xavi: Unsere Neuerwerbung Joe Allen in Aktion - bzw. hier im freien Fall...

« Letzte Änderung: 14.April 2021, 15:21:03 von Texas Alaska »
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Texas Alaska

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #8 am: 19.April 2021, 17:12:26 »


Championship 2020/2021 - Hinrunde



Meine erste Championship Saison in Sunderland beginnt etwas holprig. Zum Saisonauftakt haben wir gleich mal Stoke City vor der Brust und das ist gleich in zweierlei Hinsicht interessant. Zum einen ist Stoke einer der Topfavoriten auf den Aufstieg und zum Zweiten der Club, den unser angehender Schlüsselspieler Joe Allen eben erst verlassen hat. Dementsprechend steht er auch im Fokus der Berichterstattung vor dem Spiel.

Allen läuft von Beginn an auf und macht ein gutes Spiel. Am Ende reicht das für ein 0:0, auswärts bei einem überlegenen Gegner. Für den Saisonstart kann ich damit gut leben. Als es dann im nächsten Spiel nach Abpfiff gegen Mitaufsteiger Bolton Wanderers (die sich über die Play-Offs überraschend qualifiziert hatten) dann auch 0:0 steht, denke ich mir hingegen schon: Hätte auch etwas mehr sein dürfen.

Die nächsten Partien enden dann mit 0:1 (gegen Swansea City) und nochmal mit 0:0 (Wigan Athletic). Ja, ihr habt richtig gelesen: Wir schießen in den ersten vier Spielen kein einziges Tor. Zwar kassieren wir auch nur einen Treffer und stehen mit 3 Punkten aus den ersten vier Spielen und einem Platz im unteren Tabellenmittelfeld da. Das passt zwar zu unserem Saisonziel (Mittelfeldplatz) ist aber angesichts der Torlosigkeit dann doch etwas unbefriedigend. Erst Recht wenn man bedenkt, dass wir in der vergangenen Saison dank Tormaschine Grigg und trotz vieler 1:0 Siege in der Liga am Ende mit 96 Toren die meisten Treffer aller Teams erzielt hatten.

Und wie das so ist im Fußball und ganz besonders bei gefallenen Traditionsvereinen: Die Erfolge der vergangenen Saison zählen nix, wenn es aktuell nicht läuft. Die gefeierten Helden des Aufstiegs rund um ihren Trainer McCall stehen plötzlich in der Kritik der Fans - und zwar schon nach vier Spieltagen und trotz des Saisonziels Mittelfeldplatz.

Ist die Mannschaft nicht ligatauglich? War man auf dem Transfermarkt zu zögerlich? Braucht Sunderland einen neuen Stürmer? Oder vielleicht doch mehr Kreative im Mittelfeld? Schnellere Spieler auf den Außenbahnen? Oder sollte McCall einfach endlich mal das verstaubte 4-4-2 zurück in die Kiste tun und außerdem endlich verdammt nochmal offensiver spielen lassen?

Das sind nur ein paar der Fragen, die in den ersten Wochen rund das Stadium of Light gestellt werden. Und ich muss zugeben: Ein paar dieser Fragen stelle ich mir auch. Meine Antwort: Nein, die Mannschaft ist gut genug. Der Kader liegt qualitativ im Mittelfeld der Liga und dass ich abgesehen von Neuzugang Joe Allen und zwei ehemaligen Jugendspieler voll auf die Aufstiegsmannschaft gesetzt habe, war eine bewusste und wohlüberlegte Entscheidung. Der Kader der Vorsaison war nicht nur für die League One qualitativ top und kann in der Champhionship mithalten, er ist auch ziemlich ausgewogen und vor allem eingespielt. Abläufe, Eingespieltheit und mannschaftliche Geschlossenheit erscheinen mir schlicht die bessere Grundlage für langfristigen Erfolg zu sein als teure Neuzugänge.

Aber ich komme ins Zweifeln, das gebe ich zu. Vier torlose Spiele geben mit natürlich zu denken. Ich schraube deshalb an der Formation und der Taktik. In der vergangenen Saison haben wir ab und an im 4-3-3 gespielt, damals eigentlich um gegen mauernde Gegner mehr Druck aufbauen zu können. In der Championship war mir das bislang ein bisschen zu riskant.

Am fünften Spieltag gegen Birmingham City riskiere ich es dann doch. Und was soll ich sagen? Wir gewinnen mit 2:0 - endlich die ersten Treffer und der erste Sieg. Zu verdanken haben wir das unter anderem unserem Eigengewächs Charles Mitchell, der letzten Winter zum Profiteam gestoßen ist: 17 Jahre jung, hochbegabt, dribbelstark und spätestens seit heute ein Liebling der Fans. Er hat das erste Tor erzielt und das zweite vorbereitet. Als ZM wohlgemerkt.



An diesem Ort gewinnt der AFC Sunderland sein erstes Spiel der Saison 2020/2021: Das St-Andrews-Stadion in Birmingham



Der Auswärtssieg gegen Birmingham war dann offenbar der viel zitierte Brustlöser. Wir gewinnen im Anschluss noch zwei Mal. Und das gegen die beiden Liga-Topclubs Fulham und Sheffield United. Letztere sind eben erst aus der Premier League abgestiegen.

Was dann im weiteren Verlauf der Hinrunde folgt, ist eine kleine Achterbahnfahrt. Sunderland entwickelt sich zum Serientäter. Zuerst gewinnen wir am laufenden Band, dann verlieren wir in einer Tour. Im Spätherbst gehts dann wieder kurz aufwärts, was auch an erneuter taktischer Umstellung und Experimenten mit einer Dreierkette liegt, nur um dann kurz vor Weihnachten wieder wochenlang sieglos zu bleiben. Zwischendurch stehen wir geraume Zeit auf einem Play-Off-Platz, im Dezember rutschen wir aber immer weiter ab und haben zum Ende der Hinrunde dann 7 Punkte Rückstand auf Rang 6, den letzten Platz der noch zur Teilnahme an den Play-Offs berechtigt.

Ein Spiel der Hinrunde, das auf alle Fälle in Erinnerung bleiben wird, ist ein sensationelles 6:0 zuhause gegen Derby County am 10. Spieltag. Hier zeigt sich die Stärke des 4-3-3, in dem wir zu diesem Zeitpunkt spielen: Wenn der Gegner es zulässt, kommt man zu vielen, sehr guten Torchancen. Meine Jungs spielen sich in einen Rausch - und da es ein Heimspiel ist, trägt auch die Atmosphäre das ihrige dazu bei. Ein echtes Fußballfest bei strahlendem Sonnenschein (auch das kommt in Sunderland nicht jeden Tag vor) und ein früher Höhepunkt der Saison.

Für die Fans negativ in Erinnerung bleibt hingegen sicher die Heimniederlage gegen Lokalrivale Middlesbrough. Ein 1:2 im Stadion of Light, das ist für die Anhänger eine echte Schmach. Und es ist der Beginn der oben schon erwähnten, längeren Niederlagenserie. Die wir übrigens erst dadurch beenden können, dass wir erneut an der Formation schrauben. Aus dem 4-3-3 wird ein 3-5-2. Das macht uns zwar defensiv deutlich anfälliger, aber zugleich können wir nach vorne zumindest gegen gleichwertige oder unterlegene Gegner ausreichend Druck aufbauen, um immer mindestens ein Tor mehr zu schießen, als zu kassieren. Wann immer wir in dieser Formation auflaufen ist Sunderland ein Garant für spektakuläre Spiele. Besonders emotional: Eine Nacht-und-Nebel-Partie gegen Sheffield Wednesday. Auswärts unter Flutlicht wogt das Spiel hin und her. Nach mehrmals wechselnder Führung gewinnen wir am Ende 4:2. Und sind völlig fertig - aber glücklich.

Apropos Glück. Unser Sunnyboy der Vorsaison hat in der Championship leider gar kein Glück mehr. Will Grigg is not on fire. Nicht mal ein bisschen. Er braucht sage und schreibe zehn Partien und den oben erwähnten 6:0-Kantersieg gegen Derby um sein erstes Tor zu erzielen. Und auch danach erhöht sich die Frequenz seiner Treffer nicht wirklich. Kurz vor Weihnachten verletzt er sich dann auch noch. Und zwar so schwer, dass er laut meinen Ärzten mindestens 4 Monate ausfallen wird. Läuft nicht für Will Grigg.

So richtig gefüllt wird die Lücke nicht, die er hinterlässt. Charlie Wyke und Kyle Lafferty waren schon eine Liga tiefer nicht die Oberbomber und sind es in der Championship natürlich auch nicht - wobei ich zumindest Wyke bescheinigen muss, dass er da ist, wenn man ihn braucht. Zwar nicht mit der Fülle an Toren wie Grigg zu seinen besten Zeiten, aber er trifft dafür konstant.

Zum Glück haben wir Troy Parrott. Er kam im vergangenen Winter, ist gerade mal volljährig dafür aber hochtalentiert. Er mausert sich in der Hinrunde deutlich und hat spätestens nach der Verletzung von Grigg einen Stammplatz. Ich hoffe, dass er in der Rückrunde noch richtig aufdreht. Sonst bekommen wir wahrscheinlich ein echtes Stürmerproblem.

Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen: Wir liegen im Soll. Mit dem Ziel Mittelfeldplatz gestartet liegen wir nur knapp hinter den Play-Off-Rängen. Und Spaß gemacht hat es auf alle Fälle. Mit etwas mehr Konstanz reicht es vielleicht sogar noch für einen Platz unter den ersten Sechs. Das wäre der Oberhammer.

« Letzte Änderung: 19.April 2021, 22:47:18 von Texas Alaska »
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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #9 am: 27.April 2021, 11:27:59 »





Saison 2020/2021 - Wintertransfers cool, Pokalfights hot

In meinem letzten Post habe ich von einem Stürmerproblem geschrieben. Und ich muss zugeben: Es treibt mich um, dieses Stürmerproblem. Auch wenn es eigentlich ja nur ein vermutetes Stürmerproblem ist. Um nicht zu sagen: Ein Eingebildetes.

Grigg ist langzeitverletzt und die anderen Jungs aus der Abteilung Attacke treffen jetzt nicht so häufig, dass ich mit einem guten Gefühl in die Rückrunde gehe. Andererseits: Grigg hat schon seit Sommer massive Ladehemmungen. In unserer internen Torjägerliste steht er in dieser Saison deutlich hinter seinen beiden Sturmpartnern Troy Parrott und Charlie Wyke und sogar hinter unserem Eigengewächs Charles Mitchell, der wahlweise im zentralen oder rechten Mittelfeld aufläuft. Unseren eigentlich ganz ordentlichen Platz im oberen Tabellenmittelfeld haben wir also erreicht, ohne dass Grigg wie in der Vorsaison die Tormaschine gemacht hat. Ist das vielleicht jetzt die Chance für unseren vierten Stürmer Kyle Lafferty? Soll ich künftig einfach noch häufiger auf das 433 mit nur einem zentralen Stürmer setzen und die Offensivarbeit verstärkt den beiden offensiven Flügeln überlassen? Auch da haben wir zwar mit Gooch und Maguire ein ordentliches Pärchen, aber kaum echte Backups. McGeady, Mitchell, Watmore sind zwar gute Jungs, aber eher klassische Mittelfeldspieler ohne echte Goalgetterqualitäten. Hm. Schwierig.

Sicher ist: Ich habe dank unserer Zurückhaltung im Sommer noch gute 12 Millionen im Transferbudget. An Geld mangelt es also nicht. Ein Teil dieses Geldes will ich aber auf alle Fälle für eine Verstärkung in der Innenverteidigung ausgeben. Nicht weil ich unseren Stammkräften Willis, Flanagan und Baldwin misstraue, sondern weil wir zuletzt häufiger in einem 3-5-2 mit drei Innenverteidigern aufgelaufen sind. Und bei der hohen Frequenz der Spiele in der Championship plus zwei Pokalwettbewerben ist das für einen Kader mit nur vier nominellen Innenverteidigern ein bisschen arg fordernd. Hier hätte ich gerne etwas mehr Breite im Kader, so dass ich den Jungs hier und da mal eine Verschnaufpause gönnen kann ohne dass ich dann wieder auf Viererkette umstellen muss.

Meine Suche ergibt zwei ideale Kandidaten: Nathaniel Phillips vom FC Liverpool (dem ein oder anderen vielleicht von seiner Ausleihe an den VfB Stuttgart bekannt) und Nathan Wood, ein 18-jähriges Talent vom Lokalrivalen FC Middlesbrough. Phillips wäre am Ende der Saison ablösefrei zu haben und Wood hat einen Marktwert von knapp einer Million Euro. Beides also nicht die großen Kostentreiber. Phillips will interessanterweise erst zum Sommer wechseln, Wood wäre sofort zu haben. Für 1,5 Millionen. Ich schlage zu, bei beiden. Und habe danach immer noch mehr als 10 Millionen im Budget.

Was mich wieder zu meinem Stürmerproblem bringt. Und zu der Frage, ob ich wirklich einen zusätzlichen Mittelstürmer verpflichten soll oder nicht lieber mehr Offensivpower für die Flügel. Meine Scouts schleppen zwei Jungs an, von denen zumindest einer gleich beide Kriterien erfüllen würde. Die Rede ist von Mohammed Daramy. Seines Zeichens 19 Jahre alt, dänischer Staatsbürger und ein großer Geheimtipp. Google verrät mir, dass zu seinen Jugendspielerzeiten an ihm schon RB Leipzig und der FC Liverpool dran waren - in den letzten Jahren ist es dann etwas still geworden um ihm. Wohl auch weil sein Verein, der FC Kopenhagen recht hohe Transfersummen aufrufen soll. Angeblich. Ich kann das nicht wirklich bestätigen. Für 6 Millionen Euro würden sie ihn ziehen lassen. Wenn ich Ihnen einen unserer Nachwuchskräfte (Benjamin Kipioka) im Gegenzug dafür gebe. Da muss ich nicht zweimal überlegen: Deal!

Die Presse und unsere Fans sind ganz aus dem Häuschen als die Meldung durch die Medien geistert. Ein solches Talent im Stadium of Light? Hammer.

Ich weiß, das klingt erstmal ein bisschen unrealistisch: Ein junges Talent, das in Kopenhagen international spielen kann, geht eigentlich nicht unbedingt in die zweite englische Liga. Aber zum einen spielt Daramy in meinem Save gerade in der ersten Mannschaft seines Clubs keine Rolle (mehr) und außerdem ist bei der ganzen Sache auch nicht gerade unerheblich viel Geld im Spiel. Vor allem für Daramy selbst, der sein Gehalt mit dem Wechsel mal eben knapp verdoppelt und außerdem ein gutes Handgeld einstreicht. Da sieht man übrigens auch mal wieder wie weit weg der englische Fußball mittlerweile vom Rest des Kontinents ist. Ein guter englischer Zweitligist zahlt mehr als der Topklub der dänischen Liga.

In all dem Trubel um Daramy geht ein bisschen unter, dass wir parallel noch einen zweiten vielversprechenden Kicker verpflichten. Xavier Amaechi ist unglücklich in Hamburg und will zurück auf die Insel. Wir kriegen ihn für ne schlappe Million und ich bin happy. Ich hab diesen Winter echt abgestaubt. Drei blutjunge Juwelen und ne Verpflichtung für den nächsten Sommer. Das ist gerade der AFC Sunderland der Zukunft, an dem ich hier bastele. Zusammen mit den bereits etablierten, aber immer noch blutjungen Spielern Troy Parrott, Lynden Gooch, George Dobson und David Hume haben wir jetzt mega viel Potential im Kader.



Der Pokalschreck aus Sunderland


Vergangene Saison haben wir als Drittligist den FA-Cup aufgerollt, diese Saison ist der League Cup dran. Dabei meint es die Losfee zunächst nicht gut mit uns. Im Sechzehntelfinale müssen wir an die Elland Road. Dort wartet der frischgebackene Premier-League Club Leeds United auf uns. Ein geiles Spiel. Megastimmung (in meinem Save gibt es keine Pandemien…) und ein Gegner mit einem Namen wie Donnerhall. Leeds gibt erstmal ordentlich Gas und führt dann auch recht schnell mit 1:0. In Halbzeit Zwei wollen sie dann aber nur noch verwalten und unser linker Flügelflitzer Aiden McGeady nutzt das zwei Mal aus. Erst mit dem Ausgleich (50. Minute) und dann mit dem Führungstreffer (57. Minute). Leeds ist plötzlich ziemlich von der Rolle und wir können prima kontern. Zwei Minuten vor Schluss treffen wir dadurch sogar noch ein drittes Mal. Wir blamieren die Hausherren mit einem 3:1-Sieg und für Leeds beginnt mit diesem Spiel eine Pechsträhne, die sie am Ende der Saison zurück in die Championship befördern wird - aber das weiß zu diesem Zeitpunkt natürlich noch niemand.

Im Achtelfinale ist dann Westham bei uns zu Gast. Wieder ein Topgegner, diesmal aber zuhause. Die Hammers sind im Gegensatz zu Leeds ganz klar das bessere Team. Das bringt ihnen am Ende aber nix, weil wir im Beton anrühren echt ganz groß sind und bis kurz vor Schluss nur 0:1 hinten liegen. Dank Umstellung auf ein 3-5-2 in der letzten Viertelstunde machen wir sogar richtig Druck und kurz vor Abpfiff gurkt Kyle Lafferty dann einen rein. Ausgleich! Im Elfmeterschießen haben wir schließlich die besseren Nerven und ziehen ins Viertelfinale ein!

Wie schon in der Vorsaison kommen wir also unter die ersten Acht - dieses Mal im League Cup, der zwar nicht ganz so renommiert ist wie der FA Cup, aber dafür bei Gewinn immerhin einen Startplatz in der Europa League verspricht.

Solche Träumereien müssen wir uns dann aber ziemlich schnell wieder abschminken. Gegen Chelsea haben wir nämlich keinen Stich, verlieren sang und klanglos mit 0:3. Was schlicht daran liegt, dass Chelsea uns ernst nimmt und hochkonzentriert zu Werke geht. Da haben meine Jungs dann einfach keine Chance.

Trotzdem: Viertelfinale kann sich sehen lassen.


« Letzte Änderung: 27.April 2021, 11:39:09 von Texas Alaska »
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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #10 am: 29.April 2021, 11:49:15 »





Championship 2020/2021 - Die Rückrunde

Mit zwei neuen Spielern im Kader gehen wir optimistisch in die Rückrunde. Wie gesagt: Bislang können wir nicht meckern. Unsere Leistung ist zwar sehr wechselhaft aber wir pendeln meist sehr knapp unterhalb der Play-Off-Plätze herum und wenn wir eine kleine Schippe drauflegen, kann das eine richtig gute Saison werden. Mit den beiden schnellen, neuen Offensivkräften Daramy und Amaechi soll das in der Rückrunde nun klappen. So der Plan.

Leider habe ich die beiden da offensichtlich ein bisschen überschätzt. Amaechi braucht erst etwas Anlauf und Daramy schießt in seinen ersten beiden Einsätzen, in denen er von der Bank kommt jeweils ein Tor. Das reicht dann zwar in beiden Fällen, um einen Rückstand aufzuholen, mehr als zwei Unentschieden sind zum Rückrundenstart dann aber trotzdem nicht drin. In beiden Spielen (gegen Millwall und Preston) sehen die Fans erstmal ganz lange nix von uns und beide Male müssen wir erst mit 0:2 hinten liegen, bis meine Jungs dann kurz vor Schluss aufwachen. Der Schwung kommt von der Bank. Und reicht dann aber eben nur zum Ausgleich.

Den ganzen Januar und weite Teile des Februar tun wir uns richtig schwer und verlieren viel zu viele Spiele. Der Abstand zu den Play-Off-Plätzen wird dementsprechend größer und größer. Dann plötzlich dreht sich der Wind wieder und wir punkten fleißig. Unser Wohl und Wehe hängt dabei stark von Joe Allen ab. Wenn er gut drauf ist, das Spiel lenkt und seine Zauberpässe spielt, gewinnen wir. Hat er einen schlechten Tag oder wird effektiv aus dem Spiel genommen, gucken wir in die Röhre. Er ist das typische Beispiel für einen Spieler der durch seine bloße Präsenz das Spiel einer Mannschaft auf ein höheres Level hebt. Wie ein fehlendes Puzzlestück. Heißt im Umkehrschluss aber auch: Kann er seine Leistung nicht abrufen, sinkt sofort das Niveau des ganzen Teams. .

Ich versuche der Abhängigkeit von Allens Form zu begegnen, indem ich im Spiel die Mannschaft variabler agieren lasse. Läufts bei und mit Allen, dann spielen wir im  4-3-1-2 mit ihm als Zehner oder in nem 4-3-3 mit Allen als Regisseur in der Mitte. Klappts nicht so bei Allen, weichen wir auf ein 3-5-2 aus oder spielen im 4-3-3 stärker über die Flügel.

Ab Ende März trägt das dann Früchte. Wir werden immer besser und unser Schicksal hängt weniger von einem einzigen Spieler ab. Neben Allen dreht vor allem Troy Parrott voll auf und trifft wie am Fließband. Den verletzten Will Grigg wird das nicht freuen. Er muss verletzt von der Tribüne aus zusehen, wie er seinen Status als Tormaschine und Publikumsliebling an einen 19-Jährigen verliert. Parrott macht auch in seinen Werten Riesensprünge und ist mittlerweile auf dem Papier mein bester Spieler. Ich warte täglich darauf, dass die Premier League anklopft.

Erstaunt bin ich in diesen Wochen auch, wenn ich mir meine Neuerwerbung Mo Daramy im Spiel anschaue. Er ist wirklich ein Knaller. Superschnell und mit nem guten Auge für Räume. Außerdem ist es immer wieder toll zu sehen, wie er regelmäßig mit dem Körper am Strafraum den Ball abschirmt, dabei zwei bis drei Verteidiger auf sich zieht und dann trotzdem noch zum Schuss kommt - und trifft. Oder einen Assist produziert. Ein Spieler wie er hat uns echt gefehlt.

Auch Amaechi macht sich immer besser und sorgt auf den Flügeln mächtig für Wirbel. Er ist aber noch sehr unbeständig in seiner Leistung. Nicht so Daramy und Parrot. Die beiden wachsen in der Rückrunde zu einem echten Traumpaar zusammen. Wenn die beiden zusammen auflaufen und ins Rollen kommen, sehen die Gegner reihenweise alt aus. Kein Wunder also, dass Sunderland einen richtig goldenen Frühling erlebt. Die Mannschaft kommt in einen Lauf und liefert plötzlich märchenhafte Ergebnisse ab.

Zuerst gewinnen wir ziemlich überraschend zu hause gegen den aktuellen Tabellenzweiten Stoke mit 5:0. Die Fans im Stadion flippen schier aus. Und so geht es in den folgenden Partien weiter. 4:0 gegen Sheffield Wednesday, erneuter Kantersieg gegen Derby mit 6:0, 4:1 gegen Blackburn und dann ein weiteres 6:0. Nicht gegen irgendwen, sondern gegen Nottingham Forest, die zu diesem Zeitpunkt auf Rang 4 stehen.

Und dann erleben wir das, was wir schon aus der Hinrunde kennen. Plötzlich reißt die Serie und verkehrt sich ins Gegenteil. Dieses Mal in einem verregneten Abendspiel unter Flutlicht in Cardiff. Alles läuft gegen uns: Abseitstor, zwei Pfostentreffer, Elfmeter kassiert, 1:3 verloren. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Hätten wir das Spiel gewonnen, wären wir nämlich an Norwich vorbeigezogen und auf den 6. Platz vorgerückt. Play-Off-Rang kurz vor Saisonende.

Die Fans hatten bis zu diesem Zeitpunkt eine sensationelle Aufholjagd erlebt. Nach jedem Spiel wurde auf die Tabelle geschielt, viel wurde gerechnet und gebangt und gehofft. Das Spiel gegen Cardiff macht dem eine Ende. Wir verlieren danach zwei Mal mit 0:1. Zuerst zuhause gegen Bristol und dann auswärts beim Tabellenletzten Queens Park Rangers. Und plötzlich ist Norwich in der Tabelle wieder ganz weit weg. Zwei Spiele stehen noch aus, gegen Huddersfield und gegen das in dieser Saison alles dominierende Team aus Burnley. Bei 5 Punkten Rückstand auf Rang 6 haben wir allenfalls noch rechnerisch eine Chance.

Tja und dann schlagen wir zuhause Huddersfield und Norwich verliert tatsächlich gegen Sheffield United. Noch 2 Punkte Rückstand und es wird am letzten Spieltag doch noch spannend.



« Letzte Änderung: 29.April 2021, 11:54:27 von Texas Alaska »
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wrdlbrmft

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #11 am: 02.Mai 2021, 01:17:27 »

Ganz ganz toller Fussballroman!
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der vfb spielt im neckarstadion!

Castroper

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #12 am: 02.Mai 2021, 19:28:14 »

Gefällt mir auch sehr!
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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #13 am: 04.Mai 2021, 14:33:02 »

Danke für die Blumen! Sowas freut und motviert natürlich. Nächste Folge kommt auch bald.  8)

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #14 am: 05.Mai 2021, 09:00:05 »





Championship 2020/2021 - Entscheidung am letzten Spieltag: Schaffen wir es in die Play-Offs?

Gegen Burnley müssen wir also gewinnen. Und gleichzeitig hoffen, dass Norwich gegen Portsmouth nicht über ein Unentschieden hinaus kommt. Burnely ist schon längst als sicherer Erster aufgestiegen und war die prägende Mannschaft der Saison. Nur zwei Niederlagen und ein Unentschieden bei bisher 45 Partien sprechen eine deutliche Sprache.

In der Hinrunde sahen wir auch entsprechend schlecht gegen die ehemalige Premier-League-Truppe aus und auch im Rückspiel ist das kein Selbstläufer, obwohl man Burnley anmerkt, dass sie die nach den 90 Minuten Spielzeit beginnende Sommerpause ganz klar vor Augen haben.

Wir ackern, wir laufen, wir kämpfen. Und wir kommen tatsächlich zu Chancen. Wirklich zwingend sind die aber nicht. Und so steht es zur Halbzeit 0:0. Einzig gute Nachricht: Das sieht in Portsmouth nicht anders aus.

Ein einziges Tor würde uns also reichen, um auf den allerletzten Metern in der Tabelle doch noch an Norwich vorbeizuziehen und uns für die Aufstieg-Play-Offs zu qualifizieren. Dumm nur: Dieses eine Tor will einfach nicht fallen. Dafür fällt ein Tor in Portsmouth. Und dann noch eins. Und noch eins. Binnen 15 Minuten trifft Norwich drei Mal und damit sind all unsere Hoffnungen zerplatzt wie ein Ballon in der Sonne.

Am Ende trennen wir uns von Burnley mit einem wacker erkämpften 0:0. Kein schlechtes Ergebnis. Wie gesagt: Außer uns haben es erst drei andere Teams geschafft Burnley mindestens einen Punkt abzuringen. Trotzdem, das kleine bisschen Hoffnung bis zur Halbzeitpause schlägt nun in Enttäuschung um.

Tags drauf ist das dann aber fast wieder vergessen. Beim Blick in die Zeitung und auf folgenden Tabellenstand:





Wir sind Siebter. Das ist für einen Aufsteiger absolut respektabel. Gut, wir sind kein typischer Aufsteiger und natürlich haben wir die Ambition eher heute als morgen oben mitzuspielen, aber für die erste Saison Championship kann sich das sehen lassen. Wir haben unser Saisonziel deutlich übertroffen. Und mit den Verstärkungen aus dem Winter haben wir sehr gute Grundlagen gelegt, dass hier eine Top-Elf entstehen kann.

Ein kleinen Vorgeschmack auf das, was mit diesem Team möglich sein könnte, haben wir ja schon in dieser Rückrunde bekommen. Die Wahnsinnswochen im April mit Kantersiegen in Serie haben gezeigt, was in den Jungs steckt und wie es aussehen kann, wenn wirklich alles zusammen passt und wir einen Lauf haben. Das war schon wirklich richtig geil, wenn auch angesichts der Höhe der Siege manchmal ein bisschen surreal.

Diese Phase war ein Strohfeuer, das gebe ich zu. Aber wenn wir es in der kommenden Saison schaffen, diese Leistung auch mal über längere Strecken zu zeigen, dann ist in dieser Liga wirklich alles möglich. Wir haben mit den Zugängen der letzten beiden Jahren mittlerweile ein Team beieinander, das Großes verspricht - wenn es zusammen bleibt und sich die einzelnen Jungs so weiter entwickeln wir bisher.

Man muss sich nur mal die Entwicklung von Troy Parrott vor Augen führen: Vor eineinhalb Jahren kam er von den Spurs, weil dort gewogen und für zu leicht befunden. Im ersten Halbjahr hat er sich dann einen Platz auf der Bank, im zweiten Halbjahr einen Platz in der Startelf und im dritten Halbjahr (der eben beendeten Rückrunde) dann den Status des absoluten Shooting-Stars und Liebling der Fans erspielt. Ein kometenhafter Aufstieg.

Und dann ist da auch noch Winterneuzugang Mohammed Daramy. Er hat sich ebenfalls mit gerade einmal 19 Jahren aus dem Stand in einer halben Spielzeit beinahe unverzichtbar gemacht hat. Sein Zusammenspiel mit Parrott ist einfach sensationell. Die beiden geben in der Offensive ein Pärchen ab, bei dem sich die Konkurrenz warm anziehen muss. Und bei dem unsere Fans regelmäßig ins Träumen geraten.

Auch wenn ich es schon mehrfach erwähnt habe: Die beiden sind nicht alleine. Neben ihnen haben wir mit den beiden anderen Winterneuzugängen Xavier Amaechi und Nathan Wood sowie Charles Mitchell aus unserer Akademie nochmal weitere drei junge Spieler die vor Talent und Spielfreude nur so sprühen. Sie sind zwar noch nicht auf einem Level, in dem sie in Englands zweiter Liga wirklich einen Unterschied machen können, aber das war zum Beispiel Troy Parrott zu Saisonbeginn auch noch nicht. Und dann sind da ja auch noch Jungs wie Denver Hume, Lynden Gooch, George Dobson und Charles O’Nien. Sie waren schon im Kader als ich übernommen habe - und sie haben sich alle in den letzten zwei Jahren zu Stammkräften gemausert. Außerdem sind alle noch unter 25. Heißt: Sie sind noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen.

Das ganze wird ergänzt durch Routiniers wie Aiden McGeady und seit Saisonbeginn Joe Allen. Beide sind für die zweite Liga richtige Topspieler. So und wenn da jetzt von den vielen Talenten nur eines oder zwei in der kommenden Saison den Durchbruch schafft und wir im Sommer vielleicht weitere Verstärkungen finden, dann haben wir eine Megatruppe zusammen. Und wenn die nicht nur ein paar Wochen lang, sondern regelmäßig gut spielt, dann ist die Premier League kein Wunschtraum mehr.

Ihr seht also, die Zeit arbeitet für den AFC Sunderland.

« Letzte Änderung: 18.Mai 2021, 14:32:11 von Texas Alaska »
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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #15 am: 18.Mai 2021, 14:26:11 »


Sommer 2021: Neuzugänge und große Vorfreude



Eine durchaus gelungene zweite Spielzeit in Sunderland liegt also hinter meinem Alter Ego Craig McCall. Den Schwung aus der Vorsaison wollen wir mitnehmen und an die kurze, aber ausgesprochen erfolgreiche Phase in der zweiten Hälfte der vergangenen Spielzeit anknüpfen, in der wir die Gegner reihenweise versohlt und tollen, aufgegenden Fußball gezeigt haben.

Schlüssel zu diesem Erfolg war das Spielsystem. Wir sind in diesen Spielen durchweg in einer 3-5-2 Formation aufgelaufen, mit einem flachen zentralen Mittelfeld. Sprich 3 ZMs vor der 3er-Kette, flankiert von zwei leicht vorgeschobenen Flügelspielern, die aber auch nach hinten absichern und daher extrem viel laufen müssen. Klingt defensiv anfällig? Ist es auch. Daher gehört zu der Formation ein Spiel das sehr auf eigenen Ballbesitz aus ist und versucht das Spiel möglichst in des Gegners Hälfte zu verlagern. Bei Ballverlust wird sofort nachgesetzt mit dem Ziel der schnellen Ballrückeroberung - möglichst noch vor der Mittellinie. Wenn ein Gegner dann doch mal durchkommt wird er auf die Flügel abgedrängt.


Vorteil von diesem System: Nach vorne haben wir eigentlich immer mehrere Anspielstationen und zwingen den Gegner oft zu Ballverlusten. Unsere zwei Spitzen Parrot und Daramy lauern permanent an der Abseitslinie und warten auf steile Zuspiele in den freien Raum, die sie sich dank ihrer enormen Sprintstärke und Schnelligkeit erlaufen - und regelmäßig auf diese Weise treffen.

Damit sind wir ausgesprochen gut gefahren und haben krass hohe Siege erzielt. Nachteil: Es ist unglaublich fordernd, besonders für die drei IVs und die beiden Flügelspieler im Mittelfeld. Hier brauche ich definitiv mehr Breite im Kader, wenn ich diesen Spielstil in der kommenden Saison perfektionieren will.

Wir suchen also einen Innenverteidiger und einen Flügelspieler für’s Mittelfeld, am besten einen der auf beiden Seiten spielen kann. Den Innenverteidiger haben wir bereits. Schon im Winter haben wir den beim FC Liverpool ausgemusterten Nathaniel Phillips ablösefrei zum Sommer verpflichtet. Er passt genau ins Anforderungsprofil: Jung, groß, schnell, kopfballstark, ausdauernd. Über ein paar technische Schwächen kann ich da gut hinwegsehen.

Ebenfalls gut ins Profil passt ein junger Argentinier, den ich mir gut in unserem Mittelfeld vorstellen kann. Sein Name ist Tomas Chancalay. Er spielt seit einem knappen Jahr in der US-amerikanischen Major League Soccer für die Vancouver Whitecaps und hat sich dort einen Namen gemacht. Auch er ist blutjung (22 Jahre  alt), hat nach Aussagen meiner Scouts enormes Steigerungspotential und das Beste: Er kann auf beiden Seiten spielen und hat enormen Zug zum Tor. Entsprechend stolz bin ich kurz darauf, als er ein Sunderland-Dress mit seinem Namen in die Kamera hält:





Neben diesen beiden Neuzugängen haben meine Scouts noch eine dritte Perle ausgegraben. Aster Vranckx ist eben erst volljährig geworden und spielt aktuell beim KV Mechelen im zentralen Mittelfeld. Er sprüht förmlich vor Talent. Zwar ist er spielerisch noch ein Stück weit weg von der ersten Mannschaft, aber dafür können wir ihn für 1,5 Millionen Euro verpflichten. Ein Schäppchen!

So und damit ist meine Kaderplanung eigentlich abgeschlossen. Zumindest denke ich das, als wir mit unserem Team zu Beginn der Vorbereitung zu einem internationalen Turnier nach Mechelen fahren (das war Teil des Vranckx-Deals).

In Belgien läuft erstmal alles prima. Wir drehen in unserer neuen Stammformation 3-5-2 mächtig auf und hauen selbst französische Erstligisten weg. Im Halbfinale treffen wir dann auf Union Berlin, die in meinem Save gerade eben aus der Bundesliga abgestiegen sind. Der Kader ist aber noch der gleiche wie in der ersten Liga, was für die klammen Unioner bedeutet, dass sie sich budgetmäßig was einfallen lassen müssen. Hauptverdiener ist ein gewisser Neven Subotic. Und genau der ist es, der meinem Stab im Spiel gegen Union besonders ins Auge sticht. Genau so einer fehlt uns noch, meinen sie.

Ich bin grundsätzlich der gleichen Meinung und wie gesagt habe ich angesichts meines Plans künftig fast ausschließlich auf eine Dreierkette zu setzen auch nix gegen weitere Verstärkungen in der Innenverteidigung. Besonders dann, wenn sie eine solche Klasse mitbringen wie Subotic. Ich habe da nur so meine Bedenken bezüglich Ablöse und Gehaltsverhandlungen. Was sich als unbegründet herausstellt. Und so geht plötzlich alles ganz schnell:





Zwei Toptransfers also in diesem Sommer und zwei richtig gute Backups. Die Mannschaft ist in meinen Augen nochmal deutlich verstärkt worden. Und wenn jetzt noch entweder Amaechi richtig zündet oder Eigengewächs Charles Mitchell seinen endgültigen Durchbruch schafft, dann haben wir ein Team zusammen, von dem ich vor zwei Jahren bei meinem Start hier nicht zu träumen gewagt hätte.

Saison Nummer 3 kann kommen. Ha’way the lads!



« Letzte Änderung: 18.Mai 2021, 14:30:48 von Texas Alaska »
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knufschu

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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #16 am: 18.Mai 2021, 14:56:45 »

Ich mag es, wenn auch mal ein Bild dabei ist! Sunderland ist auch wegen der Doku immer interessant.

Spielst du eigentlich jedes Spiel oder wird auch mal simuliert? Auf welchem Schwierigkeitsgrad bist du unterwegs, wenn man fragen darf? Meine "aktive" Fifa-Zeit liegt nun schon eine Weile zurück und ich war immer treuer Fan des Karrieremodus.
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Re: Into The Light - A Sunderland AFC Story
« Antwort #17 am: 19.Mai 2021, 13:34:20 »

Ich mag es, wenn auch mal ein Bild dabei ist! Sunderland ist auch wegen der Doku immer interessant.

Spielst du eigentlich jedes Spiel oder wird auch mal simuliert? Auf welchem Schwierigkeitsgrad bist du unterwegs, wenn man fragen darf? Meine "aktive" Fifa-Zeit liegt nun schon eine Weile zurück und ich war immer treuer Fan des Karrieremodus.

Bild=Screenshot? Oder meinst Du die mühsam bei Flickr rausgesuchten Sunderland-Pics...?  8)

Ich spiele jedes Spiel. Zum simulieren hab ich schließlich den FM. Was Simulation betrifft kann FIFA da nicht mithalten. Und wenn ich ehrlich bin, bin ich bei FIFA auch ein ziemlicher Loser. Wenn's gegen Kumpels geht ziehe ich eigentlich immer den Kürzeren und kriege teilweise hohe Klatschen. Entsprechend sehe ich das hier auch ein bisschen als eine Art Trainingslager für mich.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bei meinem Neueinstieg deshalb auch im Schwierigkeitsgrad "Amateur" eingestiegen bin. Ging dann ganz fix - zu Beginn dieses Saves - auf "Halbprofi" rauf und nach dem Aufstieg von der League One in die Championship auf "Profi". Sieht man auch ganz schön an den vielen torlosen Spielen kurz nach dem Wechsel des Schwierigkeitsgrads.

In Tests habe ich zuletzt "Weltklasse" ausprobiert, da kriege ich aber mächtig auf den Sack. Im Moment spiele ich gerade mit den Feineinstellungen auf "Profi" rum, um es realistisch und fordernd zu halten, d.h. ich hab zum Beispiel den Gegner +10 bei Manndeckung und Schussgenauigkeit gegeben etc.