Schon lange keinen Senf mehr zum KSC, Fuchs ist auch nicht mehr so häufig zugegen.
Der KSC zu Saisonbeginn im Aufstiegs-442, nicht mehr mit 3.Liga-Rekordmann Fink, der ist eigentlich raus, Brecher Hofmann aus Braunschweig sollte es neben Pourie richten. Pourie mit Finks Rolle als ausweichende Spitze bedacht, Hofmann als Wandspieler. Gelang so in den ersten Spiel überzeugend, Highlight sicherlich die Pokal-Revanche gegen Hannover. Danach kam aber der Bruch, gerade gegen den HSV und die Osnabrücker kam der KSC im 442 arg unter die Räder. In der ersten Länderspielpause wurde 5er-Kette einstudiert, im nächsten Spiel ging es dann im 4141 aufs Feld.
Gegen Nürnberg noch mit Anlaufproblemen, in H2 kam der KSC dann aber ins Rollen. Seitdem steht das 4141. So richtig voran geht es aber nicht. Die Defensive steht ordentlich - 1 Sieg, zwei Unentschieden - aber Tore wollen im Umschaltspiel nicht mehr so klar rausgespielt fallen, lebt man aktuell eher weiterhin von der Stärke bei Standards.
Bis auf Hofmann tun sich die Neuzugänge eher schwer. Der von den Grasshoppers kommende AV Carlson, Nationalspieler Lichtensteins, musste erst mal in 2 Spielen defensiv Lehrgeld bezahlen (ganz, ganz blöder Elfer verursacht, zu forsch anlaufend Räume aufgemacht), von Schwartz in der PK gescholten. Fußballerisch aber eine Verstärkung für den KSC, offensiv ein für den KSC intelligenter und technisch beachtlicher AV. Leihe Grozurek (Graz) aktuell Stammspieler, defensiv aber noch nicht so drin, offensiv konnte er wenig zeigen, im Vergleich zu seinen ersten Einsätzen. Toptransfer Djuricin (auch Grasshoppers) ist aktuell raus, nachdem er nach Einwechslungen, nach Alleinikov-Aktionen Tempogegenstöße der Gegner einleitete. Alois zieht ihm nun Choi vor (noch vor Fink). Neuzugang Fröde von den Duisburgern machte gute Spiele zu Beginn, konnte dem HSV und Offenbach aber wenig entgegen stellen, wurde da zum Stolperstein, dass er eben ein wenig
dynamischer Abräumer ist und große Räume im Umschaltspiel nicht schließen kann, schnell nur hinterher läuft. Im 4141 fand er wieder besser rein, hat aber nun mit dem ehemaligen VfB IIer Groiß Konkurrenz, der gegen Darmstadt zuerst völlig vogelwild spielte, bis er nach früher Verwarnung plötzlich voll im Spiel drin war. Fußball halt.
Klarer Backup, hat aber dann letztlich eine sehr ordentliche Visitenkarte abgegeben können. Zumindest bei ihm sollte noch etwas Potential da sein, bei einem etwas überalterten Kader des KSC. Gut gemacht hat sich eben Hofmann, hatte SpoDi Kreuzer da den richtigen Riecher. Toller Mittelstürmer für den KSC, ist der trotz seines Kampfgewichts und dessen Größe fußballerisch gar nicht mal so limitiert. Auch gut in die Liga eingefunden hat sich der ehemalige VfB II Mann Marvin Wanitzek. In Liga 3 vom 10er zum 8er umgeschult, ohne Anlaufschwierigkeiten in Liga 2, nicht so souverän erwartet. Ebenso erweisen sich der ständig
als "Ex-BVBler" und ehemalige "Jamaika-Nationalspieler" (letztes Jahrhundert?) auf Sky betitelte Gordon (34 Jahre) und Pisot in Liga 2 als überzeugendes und resolutes IV-Päärchen. Ebenfalls ist der bisher polyvalente eingesetze RAV Thiede, der bei den Sandhäusern auf dem Abstellgleis stand, in Karlsruhe als Notlösung in der AV galt, eine kleine Überraschung. Weiterhin sehr abgezockt und unglaublich emsig in seinem Spiel, eben das was der zu den Sandhäusern abgewanderte Klingmann auch verkörpert - immer dabei, immer solide. Ebenso ist der ehemalige Wiesbadener Marc Lorenz leicht unerwartet absoluter Stammspieler. Ganz alte Schule eines auf Flanken ausgelegten Flügelspielers. Höheres Tempo in Liga 2 ist kein Problem, trotz relativ schwacher Ballbehandlung bringt er Tempogegenstöße weiterhin mit bis vors Tor, nutzt er aber seinen linken Hammer weiterhin zu wenig. Das wird sich wohl nicht mehr ändern, auch nicht seine teils zu impulsive Art.
Nun steht in der Länderspielpause erst mal die Präsi-Wahl an und sofort ist wieder Unruhe im Club. Aktueller Präsi und Bundestagsabgeordneter Ingo Wellenreuther hat eher wenige Fans, gilt aber mittlerweile als absolut solide Lösung, weil der endlich das neue Stadion auf den Weg brachte, Gönner Pilarsky (Cronimet) hinter ihm steht (gab Zuschuss, wenn mal wieder drohte, dass der KSC die DFB Vorlagen nicht erfüllt). Nun tritt mit Müller Konkurrenz an, gilt der aber als Vertreter der als Fußball-Investor geltenden Immobilien-Gruppe CG, welche beim KSC vermutlich Einfluss gewinnen will und den Aufsichtsrat entsprechend besetzen. Als Vize ist Euro-Eddy (damals Valencia, ihr wisst schon) unter Müller im Rennen, doch blamierte sich der bei der öffentlichen Kandidatursbefragung und hinterließ durchgehend eine schlechten Eindruck. Am Samstag wird gewählt, der Andrang ist groß, verlegte man die Wahl in eine größere Halle. Wahrscheinlich ist denke ich aktuell die Bestätigung von Wellenreuther, Chance für Müller aber ebenso klar da, weil der einen besseren Draht zu den Ultras hat. Typisches und rein politisches Ränkespiel, zumindest Wellenreuther präsentierte sich öffentlich aber abgezockt und schlagfertig, konnte der in der öffentlichen Befragung punkten. Herumschlagen muss er sich damit, dass man wegen dem Stadion (Einsicht in die Bauverträge des neuen Stadions, Stadt zahlt, KSC stottert ab) mit der Stadt vor Gericht traf, weil die Stadt keine Einsicht gewähren wollte. Wellenrenreuther bzw. der KSC bekam grundsätzlich Recht zugesprochen. Müller nutzte das als Steilvorlage, ist verlautbart an einem besseren Verhältnis mit der Stadt bestrebt, traf sich der auch zur Schlichtung mit den entsprechenden Vertretern der Stadt. Hat ne Hintergrundgeschichte und damit auch Grundlage für ne leichte Verschwörungstheorie. Wellenreuther verlor gegen Mentrup die letzte Wahl zum Bürgermeister in KA - Welle CDU, Mentrup ist von der SPD - Grundlage da, dass man sich da grundsätzlich etwas missäugig begutachtet und sich gegenseitig versucht schlecht darzustellen. In Sky wollte man die Steilvorlage vor dem Darmstadt Spiel direkt nutzen. Moderator: "Unter einem Bürgermeister Wellenreuther wäre sowas mit der Stadt nicht passiert oder?". Konter Welle: "Nur schlichte Gemüter ziehen da noch den Vergleich." Ich feier den wenig diplomatischen Konter.
Unter Trainer Alois Schwartz ist Ruhe im Umfeld eingekehrt, kann man sich ala Kaucze noch mit dem meist nicht so wirklich attraktiven Fußball von Schwartz anfreunden, weil der bisher einfach unglaublich effektiv Punkte einbrachte. Passt aber meiner Meinung nach super zum KSC, der eben weder jemals sexy war, noch beeindruckenden Fußball spielte, nur Glück mit so manchem Talent hatte (Sternkopf, Scholl, Kahn, Dundee) und eine zeitweilig unglaubliche Phase an erfolgreichen Neuzugängen (Schuster, Bender etc.). Über Hausmannskost das Beste draus machen, also tiefe Pressinglinie und Umschalten, über Standards kommen. Der KSC stellte beim 4:2-Sieg gegen die Dresdner ein Team, welches im Schnitt 1,87m groß ist. Irgendwie schon verrückt.
Nachdem Kahns Vater Rolf bei der letzten Wahl zum Präsidenten antrat, scheiterte und Oliver Kahn da als Fürsprecher etwas die beleidigte Leberwurst spielte, hat man sich ausgesöhnt. Kahn ist nun Ehrenmitglied des KSC. Schöne Sache. Kahn wird öffentlich eigentlich nur als FCB-Spieler gesehen, ist aber einer, der eben genau den KSC mal früher sehr passend repräsentierte. So langsam spüre ich aber, dass die Stimmung sich vielleicht zu drehen droht. Man will langsam wieder "schön" spielen, man vergleicht sich mit dem Direktaufsteiger Paderborn, von Liga 3 in Liga 1, junge Spieler, Markwert stark erhöht, Motivator als Trainer. Finde ich den falschen Weg, aber abwarten. Wenn der KSC noch unten reinrutscht, nicht gerade unwahrscheinlich, bei der aktuellen Ausgeglichenheit der Liga, dass da gerade Kiel, Darmstadt und Hannover so stark underperformen, könnte da der Ruf nach einem Trainer noch laut werden. Man lernt da nicht aus der Vergangenheit, als man mit "Motzki" Oral "offensiv, mutig" spielen wollte, dann letztlich auch unter Slomka und MPM (Marc-Patrick Meister, auf DAZN ab und als Spanien-Kenner und Real Madrid Akademie-Absolvent zugegen) in Liga 3 abstieg. Aber nur meine Meinung.
MPM ist ein Schlawiner.
Nach der Beurlaubung beim KSC, Vertragsverhältnis lief noch, durfte er so nirgens als Trainer arbeiten. Als KSC U17-Mann, der dann bei den Profis scheiterte, gab es da eh keine neuen, lukrativen Angebote. Meldete er sich halt als Spieler beim FV Upstadt, agiere dort aber definitiv als Spieler-Trainer.
Ebenso ganz amüsant, weil so typisch KSC provinizial. Unser Datenanalyst ging nach Hoffenheim, zu wem auch sonst, wenns nicht gerade die Roten sind. Nachfolger wurde Alois Schwartz´s Schwiegersohn.