Weiß nicht ob ich es schwach nennen würde, allerdings geht es in der Tat auch besser für den Patienten.
Ich hatte Ende November 2009 das Glück, das meine Hausärztin (nach Umzug; erstes Mal bei ihr gewesen) für mich bei einer Praxis für für Neurologie und Psychiatrie angerufen hat und dort einen Termin für den übernächsten Tag vereinbart hat. Dort hatte ich dann ein etwa zwei stündiges Gespräch mit dem Psychiater (oder ist dass dann ein Psychologe?), an dessem Ende ein Aufenthalt in einer Tagesklinik als sinnvoll vorgeschlagen wurde. Also bei einer der fünf Kliniken in der Nähe angerufen und Mitte Dezember dort ein Vorgespräch gehabt. Von Ende Februar bis Ende Juni 2010 war ich dann in einer Tagesklinik und sollte danach mit einer "normalen" Psychotherapie weiter machen in Absprache mit der Hausärztin. Von ihr bekam ich dann eine Liste mit allen Psychotherapeuten der Stadt, die Kassenpatienten nehmen, in der (ich meine) drei oder vier Therapeuten markiert waren, bei denen die Hausärztin der Meinung war, dass sie von der Art her zu mir passen würden. Gleich der erste davon (selbst Allgemeinmediziner und daher recht flexible was die Termine angeht), meinte ich sollte nächste Woche in die Sprechstunde kommen und von da an war ich bis Mai letzten Jahres nahezu jede Woche bei diesem Therapeut in Behandlung (über das letzte Jahr hüllen wir besser den Mantel des Schweigens).
Ich weiß, dass ich mehr Glück hatte, als die Meisten und sicher auch mehr als ich verdient habe, aber so sollte das mMn im Idealfall ablaufen.
Mit 18 oder 19 war ich schon mal beim Hausarzt und bekam dort auch die Diagnose Depressionen (mit den Worten "Tja hört sich nach einer Depression an, suchen sie sich mal einen Therapeuten"). Da ich keinen Plan hatte, habe ich mir die Gelben Seiten genommen und Etliche angerufen, nur um dann zuhören, dass sie nur Privatpatienten nehmen (macht auch Sinn, sonst stehen die nicht in den gelben Seiten).
Wenn du also nicht weiter kommst mit dem sozialen Dienst, würde ich nochmal beim Hausarzt nach fragen, ob er nicht wenigstens ein paar Therapeuten kennt, die auch zu dir passen (als Hausarzt sollte er dich ja vermutlich kennen). Die Aussage " es gäbe aber so viele, dass es kein Problem sein dürfte" halte ich allerdings für schwach. Patient ist nicht Patient und nicht jeder Therapeut weiß mit Jedem umzugehen. Es gibt Patienten die brauchen auf gut deutsch gesagt nen Tritt in den Ar... andere sind sehr sensibel. Ich kann mir bei meinem (ehemaligen) Therapeuten zum Beispiel nur schwer vorstellen, wir es jemanden in den Hintern tritt (ich hätte es zumindest ab un an sicher auch vertragen können).