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Autor Thema: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!  (Gelesen 3306 mal)

Marcos

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Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« am: 16.Februar 2015, 21:45:57 »



Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
-Die Weltenbummler Karriere von Adrian Schier-

Über 50 Trainerstationen in der gesamten Karriere - Rudi Gutendorf hat alles gesehen und erlebt! Der in Koblenz geborene "Riegel-Rudi" ist bekannt für seine berühmte Vizemeisterschaftstaktik mit dem MSV Duisburg und für seine vielen Engagements in den Fußball-Entwicklungsländern. Eines meiner Vorbilder, denn ich bin gerade Mal 36 Jahre jung und Trainer..in Indien! Ich bin kein riesen Taktiker á la Pep Guardiola oder ein Schlitzohr wie José Mourinho, dafür habe ich viel Herz und Mut, Mut zu Abenteuern. Meine Trainerlaufbahn begann früh in meiner Heimatstadt Köln beim Oberligisten SG Köln-Worringen. Von dort aus ging es für mich dann nach Delhi, und warum? Weil ich Lust hatte! Ich bin ein Freigeist wie Rudi, ich will viel lieber die Welt sehen als das ich irgendwo in den unteren deutschen Ligen vergammel, so hart sich das anhört. Wie kam ich nach Indien? Diverse Kontakte ermöglichten mir eine Vorstellung beim neuen Verband um die neu gegründete HEROES Indian Super League und plötzlich ging alles ganz schnell. Ein Verbandsfunktionär war so angetan von einer meiner Präsentationen, das er mich beim Verbandspräsidenten empfahl. Urplötzlich war ich der unbekannteste Nationaltrainer der Welt..wohlmöglich!

In Indien erwartete mich eine völlige Amateurmannschaft. Ich ahnte böses, das Präsidium war auch nicht sonderlich relaxed. Es hieß, das ich die ersten Testspiele im Jahr 2014 jedenfalls gewinnen sollte. Schweres Unterfangen! Ich versuchte Halb-Indier wie Malvind Benning (Walsall) oder Dyllan Lall (Brighton) für die Nationalmannschaft zu begeistern, doch ich hatte keinen Erfolg. Wenigstens der alternde Michael Chopra, ehemals Cardiff nun im Diensten der Keral Blasters (Indien) sagte mir zu. Uff! Mir fiel ein Stern vom Herzen, für's erste jedenfalls. Die ersten beiden Partien waren der absolute GAU: Wir verloren gegen Palästina mit 3:2 (Chopa traf) und gegen Asiencup Teilnehmer Bahrain mit 3:1 (Chopra traf wieder). Auch in den folgenden Spielen sah es nicht besser aus, denn gegen Turkmenistan und Uzbekistan gab es eine 3:0 und eine 5:0 Klatsche. Das Team kam absolut nicht zurecht mit keiner Taktik die ich anwendete.

Der Verband sagte mir schon, das man mich am 01. Januar 2015 entlassen würde. Nach nur fünf mageren Monaten im Amt, der "Impact" wäre ausgeblieben. Auch gegen Syrien in meiner "Abschiedstournee" sahen wir alt aus und verloren mit 3:1. Wenigstens drei Tage später schlugen wir Macao mit 2:0 und das war's dann. So hatte ich mir meinen Gang in die weite Fußballwelt jedenfalls nicht vorgestellt..

Nur ein paar Tage später ging in Delhi mein Telefon, Scheich Ahmed bin Hamad al Thani war am Apparat. Scheich wer? Scheich Ahmed bin Hamad al Thani ist der Besitzer des al-Ahli SC aus dem Katar. Das Team rangiert auf dem siebten Tabellenplatz und man möchte liebend gerne in der kommenden Saison in der AFC Champions League spielen, wozu Platz vier erreicht werden solle. Wenn mir dies gelingen sollte, würde mein Vertrag verlängert werden und ich würde viel Geld für neue Spieler bekommen. Katar eben! Das Team ist überraschend im Kampf um die Champions League Plätze, der größte bekannte Name des Teams ist wohl Ferydoun Zandi. Der Iraner spielte in Deutschland für u.a. Lübeck und dem 1. FC Kaiserslautern. Ich sagte zu, das Salär was mir der Scheich für nur 9 Ligaspiele anbot, war einfach zu gut. Ein bisschen Geld für neue Spieler gab er mir dennoch: So konnte ich für wenig Geld Anthony Gerrard aus Huddersfield lotsen. Der Cousin vom legendären Steven Gerrard verdient hier das doppelte Geld und ist mein Fixpunkt im Mittelfeld, Vertrag bis zum Sommer. Ebenfalls neu ist der ehemalige Aachener und Karlsruher Kristian Nicht. Der deutsche Keeper spielte zuletzt bei mehreren unterklassigen Klubs in den USA und ist mein neuer Stammkeeper. Für "bessere" Spieler war kein Geld da, ob ich mich der Truppe Platz vier erreiche ist fraglich. Abwarten und Tee schlürfen...
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Marcos

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #1 am: 17.Februar 2015, 12:29:07 »

~ Januar 2015-Juni 2015

Das ganz große Geld war nicht da, und dennoch sollte man Platz vier erreichen oder den Emir Cup gewinnen. Ein hartes Unterfangen für mich in meiner ersten Erstligastation! Der Start ins Leben als Erstligavereinstrainer hatte ich mir aber auch anders vorgestellt: Es hagelte Pleiten! Vor allem ärgerlich, das wir einmal mit vier Toren nicht den Platz als Sieger verlassen konnten. So etwas darf absolut nicht passieren. Auch die folgenden Spiele wurden nicht gewonnen, nach vier Pleiten stand ich schon etwas in der Kritik. Die Hoffnung des Scheichs ruhten da schon auf den Emir Cup, der nach der Meisterschaftssaison ausgespielt wird. Das wir, ausgerechnet, gegen den späteren Meister und Ligakrösus A-Arabi siegreich waren, war utopisch. Mittelfeldmotor Anthony Gerrard schoss ein Megator aus dreißig Metern in den Winkel, absolut sehenswert. Der Abstand war am Ende mit zehn Punkten viel zu groß. Aus dem Überraschungsteam Al-Ahli wurde das typische Al-Ahli, nämlich das was im Mittelfeld krebst.  Nach nur fünf Monaten war damit auch mein Abenteuer Katar beendet, eine Zeit in der ich mit einem Scheich zusammen golfen und essen war. Ich denke es gibt schlimmere Orte für ein halbes Jahr Arbeit. Ach ja, im Emir Cup hatten wir einen großartigen Lauf. Wir schlugen Al-Rayyan mit Lucho Gonzalez, Qatar SC mit Rafik Halliche, Meister Al-Arabi mit ihren Stars Pablo Hernandez, Ashkan Dejagah und Imoh Ezekiel. Al-Sadd mit Grafite und Nadir Belhadj war dann aber zuviel für uns, und das obwohl wir besser waren. Ärgerlich! Ich hätte gerne den Titel geholt und damit in der AFC Champions League gespielt. Eine Vertragsverlängerung gab es daraufhin nicht mehr, und so packte ich meine sieben Sachen.

Vier Stunden mit dem Auto und viel weniger Stunden mit dem Schiff liegt nördlich vom Katar der Bahrain. Das Königreich hat nur knapp über eine Millionen Einwohner und ist keine wirklich große Fußballnation. Nach meinem Flop-Run in Indien war ich froh, das der Bahrain überhaupt Interesse an mir gezeigt hatte. Nach zwei Siegen in der Weltmeisterschafts-Qualifikation für die WM 2018 in Russland trat der bisherige Trainer Peter Taylor nach Differenzen zurück, und so kam ich ins Spiel. Zwei Tage waren Zeit um das Team für das Testspiel im Macao vorzubereiten, dort wo meine Karriere als Auswahlcoach Indiens geendet hatte. Wir gewannen problemlos mit 8:1, ein Besuch in den berühmten Kasinos war aufgrund der strikten Gläubigkeit der Jungs nicht zu machen. Als Ziel gab man mir aus, die nächste Qualifikationsphase zu erreichen. Machbar, aber schwer! Eine Qualifikation für die Weltmeisterschaft grenzt aber schon an ein Wunder.





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Bayernfahne

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #2 am: 17.Februar 2015, 14:15:11 »

Ziemlich grandiose Idee, Riegel-Rudi zu übertrumpfen. Man darf ja dabei fast schon nicht zu erfolgreich sein, sonst setzt man sich irgendwo fest und die lassen einen dann gar nicht mehr gehen.  :D
3 Stationen hast du jetzt schon mal, ich bin gespannt, wie viele es werden. Ich wünsche viel Spaß und (nicht zu viel) Erfolg!   ;) :)
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Marcos

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #3 am: 18.Februar 2015, 18:18:12 »

~ Juli 2015-Januar 2016

Acht Spiele gab es für uns in diesem kurzen Zeitraum. Die erste Phase der asiatischen Weltmeisterschafts-Qualifikation begann und das Ziel war Platz 1, denn nur jeder Tabellenerste sichert sich ein fixes Ticket für die zweite Phase. Die vier bestplatzierten Zweiten ziehen ebenfalls in die nächste Runde ein, doch darauf wollte ich mich absolut nicht verlassen. Mein erstes Pflichtspiel war ein 5:0 Heimsieg gegen den Vietnam, den Testkick zuhause gegen Neuseeland gewannen wir ebenfalls: 3:1 hieß es am Ende durch einen Dreierpack von Abdul-Lateef, ein Teufelskerl! Gegen Malaysia gewannen wir 4:0 in Kuala Lumpur und wieder traf Abdul-Lateef dreifach. Auch Syrien war kein Problem wenige Tage später als es am Ende 4:2 aus unserer Sicht hieß. Ala'a Hubail traf gleich viermal und mir schwante böses. Was ist wenn mal unsere treffsicheren Leute verletzt sind? Denn bisher überragte Abdul-Lateef alle Offensivkräfte. Es wäre ein absoluter Albtraum wenn er ausfallen würde. Gegen den direkten Konkurrenten Saudi Arabien machten wir Platz Eins perfekt! 4:2, dreimal..dreimal dürft ihr raten..Abdul-Lateef! Auch gegen den Vietnam gewannen wir nochmal 3:4 (zweimal Abdul-Lateef),Malaysia war wieder kein Gegner und so marschierten wir durch die erste Qualifikationsphase wie sonst was. 8 Spiele und 8 Siege - Wow!





Das Geschäft im nahen Osten ist schnelllebig. Im Katar und Co. werden Millionen, wenn nicht sogar mehr, für den Fußball verprasst und da sind die Übungsleiter die ärmsten Säue. Ich erinnere an meinem deutschen Kollegen Wolfgang Sidka, der den Bahrain 2006 ins Playoff-Spiel gegen Trinidad & Tobago geführt hatte und dennoch entlassen wurde. Der Grund: Er hatte die direkte Qualifikation verpasst. Mir ist klar in was ich hier schwebe, dennoch war ich sehr angetan das mich Premierminister Chalifa bin Salman Al Chalifa einlud und wir nicht nur vor der Presse redeten, sondern auch privat über Fußball und Co. Die Auslosung für die finale Qualifikationsphase schauten wir gemeinsam mit Funktionären des Verbandes und freuten uns wie Honigkuchenpferde, denn: Die Gruppe ist machbar! Platz zwei muss erreicht werden für die direkte Qualifikation, die beiden Dritten spielen ein Entscheidungsspiel aus um den Relegationsplatz. Japan ist der Topgegner, die Vereinigten Emirate sind erstärkt, China ist nur noch mittelmäßig und Kuwait und Jordanien muss schlagbar sein, wobei die Jordanier in ihrer Gruppe vor den Usbeken landen konnten.



Bis zum September habe ich nun Urlaub, urks. Im Dezember wird dann die Westasienmeisterschaft ausgespielt die ich unbedingt gewinnen möchte, aber ehrlich Leute..Bis September? Ich denke ein Klub zu betreuen parallel wird mein Ziel sein. Mit dem Flugzeug geht heute alles blitzschnell, ich könnte sogar am anderen Ende der Welt trainieren. Aber mal abwarten, ein paar Vereinsangebote sind schon eingetrudelt. Der Bahrain hat mir, bis dato, eindeutig geholfen!
« Letzte Änderung: 18.Februar 2015, 18:20:27 von Marcos »
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Cubano

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #4 am: 18.Februar 2015, 18:34:12 »

Tolle Idee. Da lese ich mit.
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Marcos

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #5 am: 19.Februar 2015, 17:11:36 »

Danke euch zwei :)



~ April 2016 - Mai 2016



Drei Monate sondierte ich diverse Angebote von Vereinen, mal interessante mal uninteressante, bis dann Anfang April der ganz dicke Fisch frei wurde: Der SC Al-Ahly aus Kairo in Ägypten entließ den 66 Jährigen Trainer Helmy Toulan, da dieser in der CAF Champions League, im nationalen Pokal und in der Liga "unterging". In der Liga ist der Rekordmeister nur auf Rang fünf und wurde somit sogar die Champions League verpassen, das galt es zu vermeiden für den größten Klub Afrikas. Überraschenderweise klingelte also das Telefon eines Abends bei mir und der Rekordsieger der afrikanischen Champions League war dran, sie wollten mich als ihren Trainer haben! Die Empfehlung, wie ich später erfuhr, kam durch Landsmann Michael Krüger. Der ehemalige Aachen Coach ist ein bekannter und respektierter Mann in Ägypten und war zuletzt im Sudan und Äthiopien tätig, ehe er wieder in Ägypten bei ENPPI landete. Al-Ahly wollte einen deutschen Trainer haben, jemanden der Zucht und Ordnung in die marode Truppe bringen kann. Krüger sagte, wohl, ab und empfahl mich. Da meine "Erfolge" mit dem Bahrain natürlich den "kurzen" Weg bis nach Kairo gemacht hatten, gaben mir die Leute von Al-Ahly einen Vertrag bis zum Saisonende, sprich einen Monat! Der Vertrag würde sich automatisch verlängern wenn man die Champions League doch noch erreichen würde. Mein Vorgänger kam mit den alternden Stars nicht klar und bootete diese aus. Ich brachte sowohl Hossam Ghaly, als auch Klublegende Mohammed Aboutrika zurück in die Mannschaft und erntete Beifall der Spieler. Sowohl Ghaly als auch Aboutrika spielen ihre letzte Saison, bevor sie ihre Karriere beenden. Mein erstes Spiel war natürlich direkt das Hassduell gegen Zamalek, die die Liga momentan anführen. Vor 74000 frenetischen Ägyptern stand es zur Pause 2:2: Wir mussten zweimal das Spiel umbiegen, da der ehemalige Dortmunder Mohammed Zidan doppelt traf. So wie es das Schicksal wollte traf für uns übrigens Aboutrika, doch es nutzte nichts. Zidan schenkte uns noch drei ein und wir verloren das Derby recht klar mit 5:2. Zamalek war in der gesamten Saison die beste Mannschaft und das bekamen wir zu spüren. Nur zwei Tage später ging es im CAF Confed Cup (Äquivalent zur Europa League) weiter gegen die Kameruner von Astres vor über 55000 Menschen und ja..wir verloren 0:2! Die Kameruner machten mit zwei Chancen zwei Tore, unsere B-Elf traf kein Scheunentor. Die Gazetten schimpften auf mich, die Fans ebenfalls. Bei Al-Ahli im Katar (sie stiegen übrigens als letzter ab Ende Mai 2016) nicht das Ziel erreicht und bei Al-Ahly? Wir stehen gegen Al-Nassr schon unter Zwang zu siegen. "Es gibt nicht viele Klubs auf der Welt, die es sich nicht leisten können, auch nur ein einziges Spiel zu verlieren. Al Ahly ist einer davon", sagte der ehemalige Coach Manuel José einst über Al-Ahly und er hatte verdammt nochmal recht! Und wir taten es, und wie! 9:2 siegten wir zuhause gegen Al-Nassr und ich rief die Aufholjagd im Confed Cup aus bei der Pressekonferenz. In Kamerun gingen wir früh mit 2:0 in Führung (Doppelpack Rizk), ehe Kapitän und Leader Aboutrika gleich dreimal in Halbzeit zwei erfolgreich war und uns somit ins Viertelfinale (wird in Gruppen ausgetragen) buchsieren konnte. Mann, war ich erleichtert! Den Rest der Ligasaison war wie ein Sparringstraining, denn wir hauten jeden der kam wortwörtlich weg. Meine Bilanz bei Al-Ahly war somit bisher prächtig, einziger Makel war die Derbypleite. Im CAF Confed Cup haben wir eine machbare Gruppe bekommen, unsere Gegner sind unser Ligakonkurrent Wadi Degla, die Marokkaner von FUS Rabat und die Angolaner von Petro de Luanda. Das Halbfinale sollte drin sein.





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Marcos

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #6 am: 23.Februar 2015, 16:18:51 »

Arabische Nächte
~ Juni 2016 - Dezember 2016

Etisalat Egyptian Premier League

Die Hinrunde in der Liga ist beendet und wir sind schon kampflos Hinrundenmeister. Da wir zwei Spiele weniger auf dem Buckel als die Konkurrenz haben, aber mehr Punkte, kann man uns diesen imaginären Titel nicht mehr weg nehmen. Doch der Reihe nach!
Mit Aboutrika und Ghaly beendeten zwei Legenden ihre Karriere; "Abou" wurde mein Assistentrainer, während Ghaly Cheftrainer bei Ligakonkurrent Police Union wurde. Durch den Zerfall zweier Führungsspieler sondierte ich den Markt in Afrika recht intensiv und blieb bei zwei Spielern hängen. Für das defensive Mittelfeld konnte ich vom Meister Ismaily Amr Soleya verpflichten, während das schwere "Abou" Erbe der Algerier Youcef Belaili antreten muss. Der 24 Jährige kam vom ES Tunis, die mit ihm als einer der Topscorer die afrikanische Champions League gewinnen konnten. Da Belaili ablösefrei zu haben war, schlug ich sofort zu. Ebenfalls neu ist der in den Niederlanden geborene Marokkaner Soufiane Lagmouchi kam ablösefrei aus Emmen, an ihm waren nur Raja Casablanca dran und so bot ich mit und gewann. Ibrahim Yehia kam im Doppelpack mit Ahmed Ali von Ismaily zu uns: Yehia kostete 150.000 Euro und ist Innenverteidiger, während Ali ablösefrei kam und das als amtierender Torschützenkönig. Der 30 Jährige schoss 13 Tore und im Vorjahr sogar 18! Unsere neue Nummer #1 kam von Haras El-Hadoud zu uns und kostete nur 60.000. Da Stammkeeper Ahmed Adel für 300.000 Euro nach Europa zu Elfsborg ging, verpflichtete ich den 27 Jährigen Mohamed Abougabal, ein Schnäppchen. Unser finaler Neuzugang war auch der teuerste: Für 900.000 kam aus Südafrika von den Mamelodi Sundowns Kermit Erasmus. Der Südafrikaner stürmte bei den Sundowns neben England-Latte Peter Crouch (!) und die beiden bombten ihr Team förmlich ins Halbfinale der CAF Champions League. Während Erasmus bei uns leider für den CAF Confed Cup gesperrt war, holten seine Sundowns auch ohne ihn die Champions League gegen Zamalek und wurden so erstmals die Könige Afrikas!
Wir spielten uns in einen Lauf und verloren die ersten acht Spiele nicht bis zum Derby gegen Zamalek. Auch mein zweites Derby konnte ich als Trainer von Al-Ahly nicht gewinnen: Zamalek siegte unverdient vor 75.000 Zuschauern mit 2:1. Der Wurm war drin! Gegen den amtierenden Meister Ismaily kamen wir mit 3:1 unter die Räder, ehe wir uns mit einem 7:1 Al-Gaish den Frust von der Seele ballern konnten. Seit dem haben wir jedes Spiel hoch gewonnen: 4:0, 5:0, 6:1, 4:0, 4:0 und 5:1.





CAF Confed Cup, oder auch: Arabische Nächte!



Urks, war das knapp! Direkt das erste Spiel in der Gruppenphase (vergleichbar mit einem Viertelfinale) verloren wir gegen Ligakonkurrent Wadi Degla SC mit 3:2. Unser Traumstart, den ich noch angekündigt hatte, war für die Katz! In Rabat beim FUS waren die Jungs sehr nervös, in der Pause peppelte ich sie auf und wir gewannen schlussendlich noch mit 3:0. Hätten wir hier verloren, wäre es das wohl schon für uns gewesen. In Angola bei Petro de Luanda spielten wir 4:4. Dolly Menga, 23 Jähriger ehemaliger u.a. Benfica Spieler, zeigte uns die Grenzen auf und senkte uns vier Buden ein! Gott sei Dank legten wir immer nach, die "Hinrunde" im Confed Cup war wirklich sehr holprig. Wir hatten sehr viel Glück und hätten auch alle drei Spiele verlieren können. Als wir zuhause Wadi Degla mit 3:1 schlugen gab es den größten Beifall meiner Trainerlaufbahn, doch nicht für den Sieg sondern weil ich Klublegende Mohamed Aboutrika in der 88. Minute die stehenden Overtionen gegönnt hatte. Abou verließ uns in diesem Spiel als Spieler und beschwörte nach dem Spiel die Truppe in der Kabine: "Macht mich stolz". Gegen Rabat und Luanda hatten wir wieder Probleme und spielten beide Spiele 1:1. Gegen Luanda zuhause waren wir zwischenzeitlich sogar raus aus dem Wettbewerb, fremde Hilfe rettete uns.
Im Halbfinale bekamen wir den stärksten Löwen aus dem Kongo: TP Mazembe! Die Krähen gewannen schon viermal die Champions League und auch im Hinspiel waren sie brandgefährlich und gingen in Führung. Wir kamen zurück und schlugen sie in ihrer Höhle 3:1! Damit war mir klar, das wir auf Luanda treffen würden, denn diese hatten ebenfalls mit 3:1 gewonnen zuhause gegen die Kaizer Chiefs. Es kam aber anders! Wir spielten 3:3 und feierten den Finaleinzug, während 85.000 Südafrikaner ihre Chiefs ins Finale hievten: Das 2:0, was die Overtime brachte, fiel erst in der 89. Minute. Der moralische Vorteil war bei den Löwen und diese gewannen das Elfmeterschießen.



Was ein Gegurke! Mit viel Glück stolperten wir uns zu einem 1:1, und das zuhause, und retteten uns damit ins Rückspiel. Die Südafrikaner waren besser, mir platzte der Kragen, die Mannschaft schwieg. Ich wusste das uns im Rückspiel, diesmal, 88.000 Chiefs empfangen würden..



Wow! Mein erster Titel als Profitrainer und dann gleich ein kontinentaler Wettbewerb! Der dreifache Ali sicherte uns den Pokal, den ersten Confed Cup Sieg von Al-Ahly, und ganz Kairo war Rot-Weiß. Was wir dort mit den Chiefs gemacht hatten, war ein Wunder. Sie hatten so gut im Hinspiel gespielt und dann dieses Desaster vor 88.000 Menschen. Der Wahnsinn für mich, die Hölle für meinen Kollegen.



Bahrain olé



Ganz anders hatte ich mir das vorgestellt. Wir starteten die finale WM-Qualifikationsstage gegen die Volksrepublik China vor heimischen Publikum. Erstmalig war ich also im Diensten des Bahrains tätig, obwohl ich noch kurz zuvor in Kairo rumlungerte. Nach einer zweifachen Führung waren es plötzlich die Gäste die kurz vor Ende führten. Mir wurde warm, im ohnehin schon schwülen Kilma, ich hoffte auf den Beistand von oben und bekam ihn in Form von Allawi der noch den Ausgleich markieren konnte. Vier Tage später war es wieder Allawi, der diesmal den Kuwait "abschoss". Vier Punkte nach zwei Spielen, es laß sich vollkommen in Ordnung, wäre da nicht meine Angst. Das Team spurtete überhaupt nicht mehr, anscheinend kannte es auch meine Taktik nicht mehr. Mir schwante Böses!
Gegen Jordanien bekamen wir die Quittung. Die Jordanier waren bärenstark, nicht umsonst hatten sie die Uzbeken auf Platz zwei verdrängt, sie gewannen mit 2:1 und das völlig verdient. Ich hatte eigentlich gerade Spiele wie Jordanien und Kuwait als sichere Siege eingeplant, doch daraus wurde nichts. Zuhause gegen die Vereinigten Arabischen Emirate setzte es ebenfalls ein 1:2 für den Gegner ein: In der 90. Minute säbelte mein erfahrenster Verteidiger in wahrer Saladin Manier einen VAE-Spieler um, die Folge: Elfmeter und das 2:1 für die VAE! Uff, ich musste schon zum Rapport beim Verbandschef, plötzlich war das Golf spielen mit dem Prinzen weg. Natürlich verloren wir auch in Tokio gegen Japan und das mit 5:0. Der Bahrain, gestartet als Kandidat für Platz 2 oder 3, hatte die rote Laterne in der Hand. Noch war alles machbar, noch!

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Bayernfahne

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #7 am: 23.Februar 2015, 21:37:14 »

Glückwunsch zum CAF Confederations Cup! Viel Glück auch weiterhin für die WM Qualifikation, da ist noch alles drin!
Ach ja, eine Frage: Gibt es im CAF Confederations Cup keine Auswärtstorregel? In der CL gilt die nämlich, soweit ich weiß.
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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #8 am: 26.Februar 2015, 11:59:14 »

Danke Bayernfahne :) Eine Auswärtstorregel gibt es im Confed Cup, die tritt allerdings erst im KO-System ein. In der Gruppenphase gilt der direkte Vergleich :)

So jetzt ein kleines Update zur Westasienmeisterschaft!



WAFF Championship
~ Dezember 2016

Nach den bisher verkorksten Qualifikationsspielen für die Weltmeisterschaft 2018 stand die Westasienmeisterschaft auf dem Plan. Im asiatischen Raum ist es üblich, das es unterhalb der großen Asienmeisterschaft noch regionale Pokale ausgespielt werden. So gibt es beispielweise die Südasienmeisterschaft oder eben die Westasienmeisterschaft. Das Turnier fand bei uns zuhause im Bahrain statt, was für mich von daher von großer Bedeutung war. Was gibt es besseres als ein Turnier im eigenen Land zu gewinnen? Es gab drei Gruppen, zwei mit je vier Teams, eine Gruppe mit nur drei Teams. Die jeweils Erstplatzierten kamen eine Runde weiter und der beste zweitplatzierte.

Gruppenphase







Die Gruppenphase war überaus einfach. Wir gewannen jedes Spiel und kassierten kein einziges Gegentor! Den Kuwait schlugen wir furios mit 6:0 und ich schwor die Truppe ein: Niemand wir uns bezwingen! Wir werden WAFF Champions und die WM-Qualifikation überstehen. Die Truppe nahm es an, der Libanon hielt uns besser auf Trapp und trotzdem hatten diese keinerlei Chance, 3:0 am Ende. Gegen den stärksten Gruppenteilnehmer Katar gaben wir uns ebenfalls keine Blöße und gewannen mit 2:0. Mit neun Punkten hatten wir die beste Bilanz aller Teilnehmer, uns folgten der Iran, Jemen und der Irak ins Halbfinale. Der Katar schaffte es um einen Punkt nicht, und so zogen die Irakis in die nächste Runde.



KO-Phase





Der Irak war der bisher härteste Gegner. "Die Löwen Mesopotamiens" rackerten und ackerten gegen meine Truppe, und das mit Erfolg. Erst in der zweiten Halbzeit gelang nach einer Ecke die Führung durch Hussain Baba, doch Ali Salah glich nur kurze Zeit später wieder aus. Die Irakis retteten sich ins Elfmeterschießen, was meine Mannen aber gewannen. Somit stand der Bahrain erstmalig im Finale der Westasienmeisterschaft und der Gegner wurde der Iran.
In der neunten Auflage der WAFF Championship gelang uns doch tatsächlich die Überraschung. Gegen die klar favorisierten Iraner schafften wir das Wunder von Manama und siegten durch einen späten Treffer von Hamad Faisal mit 1:0. Unsere Fans feierten ausgelassen, das gesamte Volk feierte uns ausgelassen. Die Audienz beim Prinzen mit der gesamten Mannschaft gab es nur einen Tag später. Bevor ich wieder nach Kairo abreiste, schwor ich die Truppe ein. "Wir haben hier gesiegt, wir werden auch gestärkt in die WM-Quali gehen. Bahrain wird in Russland dabei sein.", brüllte ich in den Spielerkreis. Ich hoffte das ich Recht behalten würde..

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Bayernfahne

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #9 am: 01.März 2015, 00:10:41 »

Glückwunsch zum Titel, der Wettbewerb ist ja gerade in Westasien äußerst renommiert und ich meine auch mal gehört zu haben, dass das dortige Abschneiden bei vielen Verbänden mehr Gewicht hat, als das Ergebnis im Asien-Cup.  :o

Meine Frage zur Auswärtstorregel kam daher, dass Luanda im einen Halbfinale mit 3:1 gegen die Chiefs gewonnen hat und dann im Rückspiel 0:2 verlor und es trotzdem ein Elfmeterschießen gab. Eigentlich hätten die Kaizer Chiefs dann ja ohne Elferschießen weiterkommen müssen oder nicht?
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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #10 am: 02.März 2015, 16:25:42 »

Ohja du hattest recht  ??? Hab dann nochmal nachgeschaut und ja, es gibt keine Auswärtstorregel. Hast das völlig richtig erkannt, und ich im Vorpost völlig falsch dir erzählt :D



Auf Reisen
~ Januar 2017 - September 2017

Etisalat Egyptian Premier League



Ein ganzes Land als Sparringpartner benutzt. Wir marschieren von Sieg zu Sieg in der Liga und schießen sage und schreibe 105 Tore, kassieren nur 33 und sind damit sowohl beste Offensive als auch die beste Defensive. Die zweijährige Durststrecke ohne Meisterschaft wurde mit einem Kawumm beendet! Es gab in der Rückserie nur zwei Spiele mit Punkteverluste: Einmal ein Remis gegen Al-Nassr und eine 3:2 Niederlage gegen Police Union am vorletzten Spieltag. Im Pokal marschierten wir auch von Sieg zu Sieg und komplettierten unser Jahr mit einem Triple: Vorjahresmeister Ismaily wurde mit 5:2 weggefegt, keiner in Ägypten redete über die zwei grauen Vorjahre. Al-Ahly war wieder da, titelten die Gazetten im Lande. Der Südafrikaner Kermit Erasmus schoss 22 Tore, bereitete 12 vor und Sturmpartner Ali schoss 18 Tore und legte 9 Tore auf: Was ein Dou! Flügelstürmer Laghmouchi schoss 10 Buden und legte 10 auf, es passte wirklich alles. Mir war klar, wenn ich die Meisterschaft holen sollte, trete ich zurück. Die letzten Wochen schleppte ich mich nur über die Zeit, die Meisterschaft war in der Tasche, es war ein turbulentes Jahr in Kairo. Nach der ausgiebigen Meisterfeier bat ich den Präsidenten um Verständnis, er hatte dieses und ich sagte "Auf Wiedersehen". Durch das afrikanische Triple hatte ich mich auf die Landkarte gesetzt, da war ich sicher!







Chinesische Mauer










Alles für die Qualifikation! Nach dem Gewinn der WAFF Championship war ich heiß, die Truppe sollte dies auch sein, jedoch war es ein Krampf. Gegen das Schlusslicht aus Kuwait taten wir uns schwer und gewannen gerade so mit 3:2 Kurz vor Schluss haben die Gäste sogar noch die Chance zum Ausgleich! Das D-Day Duell ging gegen die Chinesen: Mit einem Sieg sollten wir die Qualifikation schaffen können, wenn wir verlieren war es das beinahe. Die Chinesen gingen früh durch einen Doppelschlag mit 2:0 in Führung. Meine Truppe setzte nichts entgegen. Ich war stocksauer und wusste, das wir raus waren. Wir kamen durch zwei Tore zurück und fingen uns durch einen haarsträubenden Fehler das 3:2 zur Niederlage. Peking feierte, ich weinte. Es war ein großer Traum an der WM teilzunehmen, den Traum teilte ich mit eine Millionen Bahrainis und weil die Truppe regelrecht versagte, dürfen die Leute die WM nicht genießen. Trotz eines 5:2 Heimsieges gegen die Überraschung aus Jordanien und ein respektables 1:1 gegen Japan flogen wir raus. Mit Elf Punkten auf Rang 4 - Anstelle von uns kamen die Chinesen fix weiter, die Chinesen! Diese Truppe habe ich, nicht mal annähernd, so stark erwartet. Auch die Jordanier überraschten, nachdem sie die Uzbeken schon hinter sich ließen, waren es nun Bahrain, VAE und Kuwait. Leider flogen die Jordanier hochkant gegen die Koreaner im Playoff-Spiel raus. Für mich war's das ebenfalls: Direkt nach dem 1:1 gegen Japan trat ich zurück, ich wollte den Verbandsfunktionären nicht diese Genugtuung geben..



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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #11 am: 03.März 2015, 16:58:08 »

Bollywood in Margao
~ Oktober 2016 - Januar 2018

Viel Ruhe blieb mir nicht, naja fast nicht. Als ich meine Sachen in Kairo packte, klingelte mein Handy. Eigentlich hatte ich einen Entspannungsurlaub auf den Fidschi-Inseln geplant, doch es kam dann anders: Manesh Rajesch, seines Zeichens Vereinspräsident vom Fußballclub Goa, wollte mich haben. "Du Adrian, die Saison in der HERO Super League geht nur von Oktober bis Januar. Wir stellen dir ein großzügiges Kapital für neue Spieler zur Verfügung. Du sollt Goa endlich zum ersten Titel führen." Es klang zu verlockend! Der FC Goa steht für das gesamte Bundesland Goa, was an der Westküste Indiens liegt. Goa war Jahrhunderte lang portugiesische Kolonie, immer noch ist dort viel "portugiesich". Als ich in Margao ankam, erwartete mich eine kunterbunte Truppe. Der tschechische Torwart Jan Seda, der portugiese Miguel Herlein, der Kapitän ist und nun auch die indische Staatsbürgerschaft besitzt, wohl kommender Nationalspieler. Da gibt es aber noch den ehemaligen Arsenal Verteidiger André Santos und die gerade mal Volljährig gewordenen Mao und Rodrigo. Ich ging auf Shoppingtour, verpflichtete aus dem Ausland den 28 Jährige Marcos Paulo ablösefrei von Coritiba, dort wo er nie spielte. Ebenfalls ablösefrei kam Mohamed Rizk von Al-Ahly: Unter meiner Fuchtel nur Ergänzungsspieler, soll er in Indien aufblühen. Für 35.000 Euro kam aus dem Bahrain mein "Wunderstürmer" Ismail Abdul-Lateef, der Kerl der in der Qualifikations die meisten aller Tore schoss. Bei Muharraq warf er sich mit dem Trainer über, sein Zugang zu uns war eher die Flucht vor Bahrain. Sein Vertrag ging genauso lang wie meiner, die Liga ist nicht stark genug für ihn, das ist klar. Sein Ziel sei, nach seinem Engagement hier, Saudi-Arabien oder der Katar. Am Ende fand er in Najran (Saudi-Arabien) auch seinen neuen Klub. Aus dem Inland kamen einige vereinslose Spieler zu uns, Spieler die ich für gut genug hielt, Meister zu werden. Da wäre zum einen mein Freund Michael Chopra, er kam von den Kerala Blasters. Rekordnationalspieler Sunil Chhetri kam aus Kolkata zu uns. 2015 kam er als Meister der I-League in die HEROS League und wurde dort 2016 Meister mit Atlético, nun kam er zu uns als mein Co-Trainer und zeitgleich Spieler. Ebenfalls neu kamen zwei absolute Talente mit Chodwury und Rahman.



Die Saison war traumhaft. Mir war von Beginn an klar, das wir auf jeden Fall weit kommen würden. Die "Vorrunde" überstanden wir spielend, nur die dämliche und unnötige Pleite gegen Mumbai hätten wir vermeiden sollen, denn so ging uns Platz Eins durch die Lappen. Im November sicherte ich dem Verein noch den, aus Deutschland bekannten Spieler Odise Roshi. Der ehemalige Kölner und Frankfurter wirbelte nun für uns auf den Außen und das gab uns nochmal einen Schub. Schon während der Saison waren Teams aus der Liga an mir interessiert, nach Ablauf in Goa mir einen Kontrakt hin zu blättern - Ich lehnte ab. Ich hatte nun in Indien, im Bahrain, im Katar und in Ägypten gearbeitet, aber mein Ziel sollte sich nun deutlich westlicher bewegen, vielleicht sogar Europa. Jedenfalls schossen Lateef und Rizk je acht Buden, Roshi sogar noch sechs.









Im Halbfinale trafen wir nun auf die Delhi Dynamos und spielten im Hinspiel 0:0 und mussten ins Elfmeterschießen, kurios oder? Ich war selbst total perplex, aber im KO System gibt es in dieser Liga kein Unentschieden. Man geht in die Verlängerung, auch im Hinspiel. Das Rückspiel schaukelten wir locker mit einem 3:0 nach Hause. Im Endspiel siegten wir vor 60.000 Zuschauern in Neu-Delhi mit 3:0 und zeigten damit die Dominanz des FC Goa. Endlich der erste Meistertitel für Goa, nach dem Halbfinal-Aus beim Ligadebüt und zuletzt zwei vorletzten Plätzen in der Vorrunde. Die Koffer waren somit wieder gepackt!
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Bayernfahne

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Re: Adrian der Große - Auf der Jagd nach Rudi's Rekord!
« Antwort #12 am: 03.März 2015, 19:01:18 »

Wie wirkt sich denn der Sieg im Elfmeterschießen auf das Rückspiel aus? Bei neuerlichem 0:0 und Elfmeterschießen das Ergebnis in der Addition oder wie? Oder direkt im Anschluss ein zweites Elfmeterschießen?  :D
Glückwunsch zur Meisterschaft, du räumst ja ganz schön ab!
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!