Mir wäre neu das sich die Topfahrer während der Tour mit Doping behandeln lassen ( das geschieht größtenteils in der Vorbereitung), so wie es Landis tat
Jein, die großen "Vorbereitungen" werden natürlich vor der Rundfahrt getroffen. Testosteron und Eigenblutinfusionen gibt/gab es aber schon während der Tour, das ist Fakt.
Und wenns bergauf geht, dann zählt die Arbeit der Helfer sowieso nicht so viel.. ein Helfer macht kein schnelleres Tempo über ne längere Distanz wie Landis selbst..
Als Landis angriff waren es noch 130km bis in Ziel, logischerweise kamen also noch viele Geraden und Abfahrten. Natürlich ist es da ein Unterschied ob vorne einer 130KM ins Ziel fährt oder hinten diverse Teams mit guten Helfern Tempo machen. Ich denke, das muss ich nicht weiter ausführen.
Aber wenn das so ist wie du sagst, dann dürfte niemals ein Ausreißer ins Ziel kommen
Wenn die Ausreißer gefährlich sind, kommen sie doch zu 99% aller Fälle nicht durch. Gab ja schon Fahrer, die sich im Gesamtklassement extra zurückfallen lassen haben um einen Tagessieg einfahren zu dürfen. Laurent Jalabert hat zum Ende seiner Karriere öfters solche wahnsinns Ausflüge gemacht (um das Bergtrikot zu gewinnen), ihn hat man dann einfach fahren lassen, weil er keine Gefahr fürs GK war.
Bei Landis war es anders, zu Beginn ließ man ihn fahren, obwohl er relativ weit vorne im GK platziert war. Es schien einfach zu unwahrscheinlich, dass er es 130km durchhalten kann. Nach einiger Zeit wurde den Topfahreren doch unwohl und sie ließen Tempo machen. Der Vorsprung wurde aber nicht kleiner, dann machten sie selber gemeinsam Tempo und der Vorsprung wurde bis ins Ziel nicht wirklich kleiner. Das war dann die Grundlage für seinen Toursieg.
Ich verfolge den Radsport nicht mehr so intensiv, aber so einen erfolgreichen Ritt über so eine lange Distanz bei der es ums GK ging, hat es meines Wissens in den letzten 20 Jahren nicht mehr gegeben. Selbst Pantani, Armstrong, Rominger, Indurain... haben nicht 130km vor dem Ziel erfolgreich angegriffen, wenn sie noch aussichtsreich im GK lagen und haben das alleine zu Ende gebracht.
Landis verliert an einem Tag viel Zeit und auf der nächsten Etappe (also ~12std später) fährt er quasi di ganze Etappe alleine von vorne und gewinnt mit großem Vorsprung. Selbst wenn er sich in den 12std diverse 'Cocktails' reingezogen hat, finde ich diesen Sprung unheimlich und irgendwie total wider der Natur.