Als Einzelner kann man sicher nicht die Welt retten, wie sollte das auch funktionieren (es sei denn, dieser Einzelne drückt auf den roten Knopf, um den Parasiten Mensch mit einem nuklearen Desaster zu vernichten)? Vielmehr geht es in erster Linie um einen Bewusstseinswandel und den daraufhin einsetzenden Willen, nachhaltiger zu leben und zu wirtschaften. Hunderte Jahre Ausbeutung und das dadurch entstandene Ungleichgewicht auf der Welt lassen sich nicht in einer Generation ungeschehen machen, sehr sicher lässt es sich wohl niemals ungeschehen machen. Es wird vermutlich immer Unterdrückte und Benachteiligte geben, aber man kann die negativen Auswirkungen zumindest minimieren.
Ist es weltfremd zu fordern, dass wir uns intensiv Gedanken über Nachhaltigkeit machen sollten? Aufgrund unseres technologischen Vorsprungs liegt es an uns (dem reichen Westen), Vorreiter zu sein und langfristig Ungleichgewichte abzubauen.
Habe ich persönlich konkrete Lösungsvorschläge für aktuelle Krisen auf der Welt und in Deutschland? Nein, aber ich kann zur Problemminimierung beitragen, wenn ich reflektiert mit den vorhandenen Waren umgehe. Wenn ich eben nicht Hauptsache billig kaufe, wenn ich ab und an mal darüber nachdenke, wie und was ich da eigentlich konsumiere.
Habe ich deswegen schlaflose Nächte oder permanente Gewissensbisse? Natürlich nicht, denn ich habe viele andere Dinge und Sorgen im Kopf, um die ich mich kümmern muss und die mir näherliegen, da sie mich persönlich und direkt betreffen, während andere Dinge mich nur indirekt beeinflussen. Dennoch halte ich es für wichtig, dass man eben nicht sagt Nach mir die Sintflut, sondern zunächst im kleinen Rahmen nachhaltiger lebt, lokale Produzenten unterstützt und positiv auf andere einwirkt, um ein Umdenken zu erzielen.
@ BlueSnakeRD
Lies mal Hannah Arendt, Macht und Gewalt.