Ich habe im Studium gerade eine unangenehme Situation und bin (laienhaft) der Meinung, dass hier Mist gebaut wurde. Vielleicht kann jemand von euch die Lage objektiv bewerten.
Am Anfang des Semesters bin ich in die Sprechstunde einer Dozentin gegangen, weil ich darum bitten wollte, aus persönlichen Gründen eine andere Studienleistung für ihr Seminar erbringen zu dürfen. Hat, wie gesagt, einen persönlichen Hintergrund (ist zum Verständnis erstmal zweitrangig) und ist etwas heikel, aber ich habe ihr die Sache ausführlich erklärt. Sie hat gemeint, sie wisse es nicht, sie würde ihre Chefin fragen und mir Bescheid geben.
Mittlerweile ist es klar, dass sie ihrer Chefin alle Details in Verbindung mit meinem Namen genannt hat. Das ist mein erstes Problem. Sie hätte doch einfach sagen können: „Einer meiner Studenten hat Problem XY, wäre es möglich, dass...“ Aber nein, sie muss es ihr ausführlich erzählt haben. Ich habe dann eine Mail bekommen, in der mir mitgeteilt wurde, ich solle mich mit meinem Anliegen an den Prüfungsausschuss wenden. Eine Kopie dieser Mail (CC) wurde sowohl an die Chefin als auch an den Prüfungsausschuss angehängt (kann ich im Header sehen). Keine Ahnung, warum sie das gemacht hat.
Okay, so ist es halt, habe ich mir gedacht. Also rufe ich bei der Sekretärin des Prüfungsausschusses an, um einen Termin für eine Sprechstunde (beim Verantwortlichen dort) zu vereinbaren. Als sie nach dem Grund fragt, sage ich irgendwas unverfängliches von wegen „Studienleistung“ und sie antwortet sofort mit: „Ach, ich weiß, wer Sie sind. Sie sind doch der mit Problem XY...“ Jemand muss ihr also die Details erzählt haben, noch zusätzlich zur Mail.
Ich war erstmal nur perplex, aber je länger ich darüber nachdenke, desto unakzeptabler finde ich diesen ganzen Ablauf. Dazu sollte ich noch erwähnen, dass ich Psychologie studiere. Diese Leute sind also gewissermaßen Psychologen. Gelten da nicht nochmal viel strengere Auflagen, was Schweigepflicht, Weitergabe von vertraulichen Informationen usw. angeht? Mal abgesehen vom Datenschutz, der für alle gelten sollte.
Meiner Meinung nach hätte es so ablaufen müssen, dass die von mir eingeweihte Dozentin auf neutrale bzw. diskrete Weise bei ihrer Chefin nachfragt. Dann hätte sie mir (und zwar nur mir) mitteilen können, dass ich mich damit an den Prüfungsausschuss wenden müsste. Dann hätte ich entscheiden können, ob ich das überhaupt machen und andere Leute einweihen will, oder ob ich aus dem Seminar zurücktrete (zum Beispiel). Stattdessen hat sie das gleich indirekt für mich bestimmt. Und statt einer Person wissen jetzt mindestens drei Bescheid. Und zwar nicht nur indirekt, sondern in Verbindung mit meinem Namen. Vielleicht noch mehr, wer weiß. Vielleicht haben die auch gleich eine Rundmail rumgeschickt
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Ganz ehrlich, ist das okay so? Wenn ja, warum. Wenn nein, kann ich irgendwas machen? Vielen Dank, wenn ihr das gelesen habt und mir eine Einschätzung geben könnt.