"Voodoo Jürgens" und "Der Nino aus Wien" in Stuttgart. Karte hab ich zu Weihnachten geschenkt bekommen. Waren mir völlig unbekannt und ich hab mir im Vorfeld auch nix von denen angehört. Umso begeisterter war ich nach dem (mit Pause) dreistündigen Konzert. Danke liebe Ehefrau! Normalerweise habe ich nicht viel übrig für "Klampfe und Sänger", aber die waren grandios. Starke Texte (wer kein österreichisch/wienerisch versteht, stand ein bisschen auf verlorenem Posten), starke Geschichten und dazu passende Gitarrenarbeit mit Schmäh und Beislatmosphäre. Unterstützt nur von einzelnen Loops (Voodoo) und Elektrogitarre/Klavier (Nino) von sehr sympathischen Wienern. Felix Austria!
Aber das Konzertpublikum ... das Konzertpublikum. Bei dem Konzert musste man ein bisschen genauer hinhören, was aber einigen sehr schwer fiel. Besonders die beiden Zimtzicken, die genau vor uns standen und den Vorgartenzwerg in ihrer Mitte abschleppen wollten: "Ja sowas kann man auch mal am Sonntag machen ... Cooool! ... Prösterchen! ... Wieviel kostet ein Bier? ... Wie gehts Anna? ... Was? Was? Waaaas?". Ein geschickt getimter Rempler förderte wenigstens eine der beiden Nasen zwecks Trikotreinigung für ne Viertelstunde aus meinem Gesichtsfeld. Dazu gab es aber noch den Mitsinger (der aber gar keinen Dialekt konnte ... grässlich und sogar seine Maid fremdschämte sich), den Spassvogel (der ungefähr 20mal "Voodoo, ich möchte ein Kind von dir" brüllte), den dummbatzigen Egomanen ("Wieso soll ich leise reden? Ist doch ein Konzert!"), den Handyfotojunkie (der die ganze Zeit die Hände über dem Kopf hatte und immer wieder Bilder machte .. .wer guckt sich diesen Scheiss eigentlich an?) und die lustigen "Ich-kann-zwar-kein-wienerisch-aber-es-hört-sich-echt-an-wenn-ich-es-rede"-Clowns. Mann oh mann ...