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Autor Thema: DFB-Pokal 19/20  (Gelesen 45641 mal)

j4y_z

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #120 am: 11.Juni 2020, 13:27:21 »

White, das ist die Definition von Schönrederei.

Die Zahl derer, die „ausversehen“ in dieser Statistik landen, ist verschwindend gering. Mir fällt auch auf, dass deine Argumentation häufig auf persönlicher Erfahrung basiert. „Ich kenn da jemand, ne linksversiffte Freundin, ein paar Schwarze aus Amerika, ein Kumpel bei der Polizei. Und deshalb kann ich sagen: das stimmt alles nicht.“ Es gibt auf der Welt aber noch mehr Leute als dich und deine Freunde. Leute, die sich beruflich damit beschäftigen. Leute, die selbst Opfer sind. Leute, die Zeuge wurden. Da gibt es millionenfachen Protest auf der Welt, aber wenn White ein paar Leute kennt, ist alles in Butter und außerdem, die sollen gefälligst in ihrem Land protestieren, nicht bei uns, weil hier alles gut, wie gesagt.
Ja, auch in meinem direkten Umfeld ist das Problem nicht ganz offensichtlich, dennoch gibt es auch hier latenten, teils versteckten Alltagsrassismus. Der begegnet mir jeden Tag.

https://taz.de/Politikwissenschaftler-ueber-Polizei/!5692074/?goMobile2=1591488000000

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/inland/pmk-rechts-gewalttaten-101.html

Stichwort Polizisten aus dem Forum: deren Gesinnung ist hinreichend bekannt, da ist von Gleichgültigkeit bis Gottkomplex (Zitat: „Ich muss die Gesellschaft manchmal vor sich selbst schützen“) alles dabei.
« Letzte Änderung: 11.Juni 2020, 13:39:02 von Joe Hennessy »
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BlueSnakeRD

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #121 am: 11.Juni 2020, 13:52:03 »

Es ist DFB-Pokal in Deutschland, nicht in den USA. Sind jetzt die in der MLS nach Hanau mit "Remember Hanau"-Shirts aufgelaufen? Wem hätte das bei uns geholfen? Schlimm finde ich jetzt die Trikotaktion auch nicht. Es ist mir im Fußballzusammenhang (ungleich Politik) wumpe.

Im Kern finde ich es schade, dass Frankfurt nicht weitergekommen ist.
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White

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #122 am: 11.Juni 2020, 13:55:08 »

Ich nehme Beispiele aus meinem persönlichen Umfeld um meine Aussagen zu untermauern, sie sind nicht meine Hauptargumente. Natürlich habe ich die tatsächlichen Statistiken, sofern auffindbar, angeschaut, bevor ich das gepostet habe. Das "Zeigen von Nazisymbolen" macht trotzdem ca. 2/3 der rechtsextremen Straftaten aus. Völlig egal von wem die begangen wurden. Das ist mWn überhaupt nur in Deutschland (und in Österreich eingeschränkt) strafbar. 

Letztlich wirst du damit leben müssen, dass ich kein Rassismusproblem in Deutschland sehe, auch wenn es zweifelsohne Rassismus gibt. Es wäre schön, wenn es keinen gäbe, das ist aber - auch weltweit, nicht nur in Deutschland - völlig utopisch. Es gibt wohl wenige Länder, die weniger rassistisch sind als Deutschland. Und die haben alle ein extrem homogenes Bevölkerungsbild - können also aus Mangel an "Gelegenheit" auch nicht wirklich rassistisch sein (viele skandinavische Länder - und was dort passierte als man ein paar Flüchtlinge aufnahm ist auch kein Geheimnis. Plötzlich waren dort auch Rassisten zu finden). Und ja, ich pauschalisiere hier.

Ich glaube auch weiterhin daran, dass die überwältigende Mehrheit der Deutschen intelligent und realistisch genug ist, um nicht rassistisch zu sein.


Es ist DFB-Pokal in Deutschland, nicht in den USA. Sind jetzt die in der MLS nach Hanau mit "Remember Hanau"-Shirts aufgelaufen? Wem hätte das bei uns geholfen? Schlimm finde ich jetzt die Trikotaktion auch nicht. Es ist mir im Fußballzusammenhang (ungleich Politik) wumpe.
Und damit schließt sich der Kreis zum Stein des Anstoßes - oder so.
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Ensimismado

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #123 am: 11.Juni 2020, 14:13:19 »

Solange es Rassismus gibt, solange hat ein Land ein Rassismusproblem. Ich sehe einfach nicht, wieso es dann schaden kann, sich dagegen zu stellen und zu protestieren oder dgl. Die Aussage, dass es schlimmere Fälle gibt, etc. relativiert doch nur und geht am Kern vorbei.
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BlueSnakeRD

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #124 am: 11.Juni 2020, 14:18:29 »

Solange es Rassismus gibt, solange hat ein Land ein Rassismusproblem. Ich sehe einfach nicht, wieso es dann schaden kann, sich dagegen zu stellen und zu protestieren oder dgl. Die Aussage, dass es schlimmere Fälle gibt, etc. relativiert doch nur und geht am Kern vorbei.

Es kann schaden, wenn der Absender König Fußball ist, der gerne sehr heuchlerisch auftritt. Das ist doch so, als ob die Fifa was von "Respect" erzählt und die WM nach Katar und Russland vergibt...oder die UEFA "Financial Fairplay" hochhält und plötzlich Man City immer noch dabei ist. Man hat halt echt keine Credibility. Schweigen wäre da am Besten.
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j4y_z

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #125 am: 11.Juni 2020, 14:21:52 »

Solange es Rassismus gibt, solange hat ein Land ein Rassismusproblem. Ich sehe einfach nicht, wieso es dann schaden kann, sich dagegen zu stellen und zu protestieren oder dgl. Die Aussage, dass es schlimmere Fälle gibt, etc. relativiert doch nur und geht am Kern vorbei.

Es kann schaden, wenn der Absender König Fußball ist, der gerne sehr heuchlerisch auftritt. Das ist doch so, als ob die Fifa was von "Respect" erzählt und die WM nach Katar und Russland vergibt...oder die UEFA "Financial Fairplay" hochhält und plötzlich Man City immer noch dabei ist. Man hat halt echt keine Credibility. Schweigen wäre da am Besten.

Der Ausgangspost von White bezog sich allerdings nicht mal auf den Fußball, sondern ganz allgemein darauf, „dass die Aktion jetzt nach Deutschland schwappt“, in welcher Form auch immer.
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Ensimismado

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #126 am: 11.Juni 2020, 14:24:11 »

Zum einen das, zum anderen auch auf den Fußball bezogen: Dann bleibt es dabei, dass man die FIFA oder meinetwegen den DFB dafür kritisieren kann, an anderer Stelle diese Konsequenz vermissen zu lassen und zu unrecht zu schweigen. In solchen Themen immer die moralisch vertretbare Meinung kundzutun und danach zu handeln wäre da also am Besten.
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j4y_z

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #127 am: 11.Juni 2020, 14:36:18 »

Der nächste Schritt in der Argumentationskette wäre dann: da die Aktion eine Ursache hat, die in Deutschland gar nicht anzutreffen ist, waren auch die Demonstrationen in Berlin unnötig. Wenn also die Leute nicht demonstriert hätten, hätten sie auch von der Polizei nicht auf die Mütze bekommen. Ergo: selbst schuld.
Das ist gefährlich. Und zwar in der Hinsicht, als dass es impliziert: wenn du protestierst, kriegst du auf die Mütze. Wenn die Beamten dann noch immun gegen jedwede Bestrafung sind, wie es zuhauf dokumentiert ist, dann ist das der Punkt, an dem die Exekutive, sprich in diesem Fall die Polizei, zu viel Macht hat. Bzw. nicht zu viel Macht hat, sondern zu wenig kontrolliert wird. Und das ist eben auch bei uns in Deutschland so.
« Letzte Änderung: 11.Juni 2020, 14:38:18 von Joe Hennessy »
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BlueSnakeRD

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #128 am: 11.Juni 2020, 14:49:27 »

Und genau da sind wir doch wieder am Ausgangspunkt: "Ich will DFB-Halbfinale sehen."

Wenn ich die Demonstrationen und die politischen Implikationen sehen will, gucke ich in der Halbzeit die Tagesschau. Aber ich brauche sicherlich keine moralische Belehrung vom DFB, der erstmal im eigenen Stall aufräumen sollte, bevor er sich zu IRGENDWAS äußert. Zumal doch vor gar nicht allzu langer Zeit z.B. die Hertha mit dieser Niederknieaktion, die sich als bewusste Marketingmaßnahme herausgestellt hat, gezeigt hat worum es im Profifußball wirklich geht...während die blöde Fifa und UEFA mir mit "say no to racism" was von Vielfalt vorheucheln...diese Institutionen besudeln berechtigte Anliegen mit ihren Schwarzgeldfingern...bäh.

Im Übrigen sind "Zeichen setzen", bei denen die Teams als Ganzes mitmachen meist so aussagekräftig wie die 1. Mai-Demonstrationen, die ich als Kind noch in der Sowjetunion mitbekommen habe. Stellt das WIRKLICH die Meinung ALLER da auftretenden dar? Wenn nein: Welche Aussagekraft hat dann so ein Statement? Da gehts nichtmal darum, dass manche z.B. hier im konkreten Fall was gegen Schwarze haben, sondern sich - eher realistisch - vllt. denken "mir wayne" oder "ich habe keine Meinung." Wozu also das Ganze?

In Bezug auf "rüberschwappen nach Deutschland"...es kann wohl durchaus als Blickwinkel vertreten werden, dass die USA ein "failed state" in Bezug auf den Zustand ihre Gesellschaft sind. Da braucht man gar nicht erst auf "Black Matters" gucken. Es reicht ein Blick auf die sog. "Ausbildung" der Polizei...das ist eines 1. Welt-Landes unwürdig. Das Video vom Mord war das ekelhafteste, was ich in letzter Zeit angesehen habe...und das hat zu Recht echte, politische Konsequenzen. Dennoch: im DFB-Pokal an die schlimmen Bilder erinnert werden hat meinen Fernsehgenuss nicht gefördert...und schon gar nicht vom DFB.
« Letzte Änderung: 11.Juni 2020, 14:59:40 von BlueSnakeRD »
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j4y_z

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #129 am: 11.Juni 2020, 15:11:35 »

Wieso eigentlich DFB? Das war die Eintracht mit den Trikots.
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BlueSnakeRD

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #130 am: 11.Juni 2020, 15:26:33 »

Wieso eigentlich DFB? Das war die Eintracht mit den Trikots.

Hast Recht. Sorry. Meine natürlich Eintracht in der Funktion als Profiverein.
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Maddux

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #131 am: 11.Juni 2020, 17:54:18 »

Wieso eigentlich DFB? Das war die Eintracht mit den Trikots.

Hast Recht. Sorry. Meine natürlich Eintracht in der Funktion als Profiverein.
Nur stellt man sich bei der Eintracht schon sehr lange gegen Rassismus und Diskriminierung jeder Art. Fischers Äußerungen zur AfD, die "United Colors of Frankfurt"-Trikots in der Hinrunde, die Aktionen nach Hanau, Supersebbs Aufkleber und die Sondertrikots gestern sind nur die letzten in einer sehr sehr langen Liste an Aktion des Vereins und der Fans ua gegen Rassismus.
Das ist gelebte Vereinsphilosophie und hat nichts mit Marketing zu tun. Genau so wenig wie bei der oft gescholtenen Schickeria oder der Bremer Fanszene.

Warum man die Trikots jetzt anzieht und nicht schon am Wochenende in der Bundesliga? Um dem Thema die größtmögliche Aufmerksamkeit zu geben weil Frankfurt gegen Mainz keine Sau anschaut aber sich das DFB-Halbfinalspiel der Bayern Menschen in über 200 Ländern anschauen.
Wenn es dich stört das die Eintracht mit solchen Sondertrikots aufläuft ist das dein Problem. Der Sport war schon immer politisch, auch wenn FIFA, UEFA, IOC und Co Politik des Geldes willen gerne aus den Sportarenen raus halten wollen.
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Alle meine Taktiken für den FM 23 findet ihr HIER

Bayernfahne

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #132 am: 12.Juni 2020, 15:06:07 »

Da kann ich mich Maddux nur anschließen. Fußball bzw. Sport an sich ist Teil der Kultur. Wo auch immer du hingehst, wirst du es schwer haben, Kultur bar jeglichen Politikbezuges zu finden. Selbiger schlägt sich von Ort zu Ort, von Zeit zu Zeit unterschiedlich nieder, aber ist doch immer vorhanden. Das geht auch gar nicht anders, denn letztendlich ist Politik das, was den (gesetzlichen) Rahmen vorgibt, in dem wir leben. Das vergessen mir manche Leute zu häufig. Da kann man sich nicht einen Bereich rauspicken, den man davon befreit sehen möchte, weil es einen selbst nicht interessiert.
Ebenso die Forderung vieler Fans, wenn sich Bands oder Musiker*innen auf ihren Konzerten oder in ihren Songs politisch positionieren und dann gefordert wird, sie sollten lieber Musik anstatt Politik machen. Eine Haltung, die an Ignoranz und Selbstgerechtigkeit kaum zu überbieten ist. Beim Fußball ist das nicht anders.
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Henningway

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #133 am: 12.Juni 2020, 16:40:29 »

Jeder Mensch und jedes Medium, das eine Sendungsreichweite hat, ist verpflichtet, gesellschaftsfördernd/humanistisch seine Meinung zu sagen. Das ist mein Standpunkt.
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Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

maturin

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #134 am: 12.Juni 2020, 22:58:06 »

Wuerde die Komentare von Maddux und Bayernfahne und Henning gerne einmal komplett unterschreiben.
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Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

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Tony Cottee

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #135 am: 17.Juni 2020, 10:40:20 »

Es gibt wohl wenige Länder, die weniger rassistisch sind als Deutschland. Und die haben alle ein extrem homogenes Bevölkerungsbild - können also aus Mangel an "Gelegenheit" auch nicht wirklich rassistisch sein (viele skandinavische Länder - und was dort passierte als man ein paar Flüchtlinge aufnahm ist auch kein Geheimnis. Plötzlich waren dort auch Rassisten zu finden). Und ja, ich pauschalisiere hier.


Das ist nicht pauschalisieren. Das ist relativieren. Das ist verharmlosen. Das ist der Anfang von Rassismus.

Es gab gestern eine sehr anschauliche Reportage 'ZDF Zeit' zum Thema Rassismus in Deutschland. Wer das gesehen hat und nur einen Funken Empathie in seinem Körper, der sollte sich ob des Rassismus in Deutschland schämen und sich persönlich immer wieder dafür einsetzen, dass in seinem Umfeld rassistisches Verhalten geächtet und geahndet wird.
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DeDaim

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #136 am: 17.Juni 2020, 11:06:09 »

Ich habe mich ja bewusst aus dieser Diskussion ausgeklinkt, weil ich auf Twitter schon zahlreiche ähnliche Diskussionen geführt habe. Übrigens auch ein "weißes Privileg", sich aus so einer Diskussion ausklinken zu können - für uns ändert sich dadurch nichts und es wird nichts schlechter für uns. Grundsätzlich schließe ich mich meinen Vorrednern an. Ich habe aber auch ein, zwei Fragen an dich, White:

1. Wie kommst du zu dem Schluss, dass Deutschland weniger rassistisch sei, als viele andere (vergleichbare?) Länder? Dazu würde ich gerne etwas Fundierteres lesen, als subjektives Empfinden.

2. Was soll so ein Vergleich überhaupt bringen? Das änder doch nichts an der Betrachtung der Probleme hierzulande, sondern führt zu - wie Tony schon schrieb - Relativierung.

3. In Deutschland kommst du schwieriger an eine Wohnung oder Job, in Clubs rein, wirst von der Polizei kontrolliert, von wildfremden angestarrt, beleidigt, körperlich angegriffen, wenn du die falsche Hautfarbe und/oder den falschen Nachnamen hast. Das alles ist Rassismus - und soll kein Problem sein?

Ergänzung: Wie Deutschland Rassismus unsichtbar macht
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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #137 am: 17.Juni 2020, 12:55:02 »

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Re: DFB-Pokal 19/20
« Antwort #138 am: 20.Juni 2020, 20:57:07 »

Es gibt wohl wenige Länder, die weniger rassistisch sind als Deutschland. Und die haben alle ein extrem homogenes Bevölkerungsbild - können also aus Mangel an "Gelegenheit" auch nicht wirklich rassistisch sein (viele skandinavische Länder - und was dort passierte als man ein paar Flüchtlinge aufnahm ist auch kein Geheimnis. Plötzlich waren dort auch Rassisten zu finden). Und ja, ich pauschalisiere hier.


Das ist nicht pauschalisieren. Das ist relativieren. Das ist verharmlosen. Das ist der Anfang von Rassismus.

Es gab gestern eine sehr anschauliche Reportage 'ZDF Zeit' zum Thema Rassismus in Deutschland. Wer das gesehen hat und nur einen Funken Empathie in seinem Körper, der sollte sich ob des Rassismus in Deutschland schämen und sich persönlich immer wieder dafür einsetzen, dass in seinem Umfeld rassistisches Verhalten geächtet und geahndet wird.
Der Titel der Reportage,falls die gemeint war: ZDFzeit: "Streitfall Rassismus - Wie gleich sind wir?" und ist auch Online beim ZDF zu finden.
Ich fand den Übergang am Anfang,Menschen die noch das Wort"Negerkuss"nutzen,über die Frage nach der Herkunft zu späteren Szenen,z.B die Frau die in der Bahn bedroht wird,etwas hart,das hätten die sich vielleicht auch sparen können.
Ist bei sowas aber ganz interessant sich selber zu fragen was man selbst in solchen Situationen tun würde oder könnte,oft ist sich ja jeder selbst der Nächste und wegschauen ist einfach bequemer als zu helfen.
Jetzt durch Corona sieht man ja auch wieder das es dadurch neue Fälle von Diskriminierung gibt,Asiaten werden komisch angeschaut weil das Virus aus China kommt,oder z.B eine Gruppe Japaner bei RB Leipzig im März deswegen aus dem Stadion geworfen.

Ich habe mich ja bewusst aus dieser Diskussion ausgeklinkt, weil ich auf Twitter schon zahlreiche ähnliche Diskussionen geführt habe. Übrigens auch ein "weißes Privileg", sich aus so einer Diskussion ausklinken zu können - für uns ändert sich dadurch nichts und es wird nichts schlechter für uns. Grundsätzlich schließe ich mich meinen Vorrednern an. Ich habe aber auch ein, zwei Fragen an dich, White:

1. Wie kommst du zu dem Schluss, dass Deutschland weniger rassistisch sei, als viele andere (vergleichbare?) Länder? Dazu würde ich gerne etwas Fundierteres lesen, als subjektives Empfinden.

2. Was soll so ein Vergleich überhaupt bringen? Das änder doch nichts an der Betrachtung der Probleme hierzulande, sondern führt zu - wie Tony schon schrieb - Relativierung.

3. In Deutschland kommst du schwieriger an eine Wohnung oder Job, in Clubs rein, wirst von der Polizei kontrolliert, von wildfremden angestarrt, beleidigt, körperlich angegriffen, wenn du die falsche Hautfarbe und/oder den falschen Nachnamen hast. Das alles ist Rassismus - und soll kein Problem sein?

Ergänzung: Wie Deutschland Rassismus unsichtbar macht
Auf Twitter zu diskutieren ist auch nicht so einfach und ich würde fast sagen Zeitverschwendung,viele Leute blocken sich da ihre eigene Welt zurecht und nutzen das dann eher für Bestätigung von Stammtischparolen.
Zu 2. kommt ,denke ich,auf den Kontext an,es wird ja schon von einigen versucht,die BLM Bewegung 1 zu 1 auf Deutschland zu übertragen,da könnte man schon einen Vergleich ziehen.

Zum Thema DFB,ich finde gut das so etwas zugelassen wird und den Spielern erlaubt wird so ihre Meinung zu äußern,wenn man sonst das Fehlverhalten der Profis,abgehoben,irgendwelche Goldsteaks usw,kritisiert,dann kann man da auch mal loben und es ist ja auch nicht so das Rassismus im Sport gar kein Thema ist,alle paar Monate wieder gibt es Berichte das irgendwo "Fans" Affenlaute machen oder z.B damals die Aussage von Gauland,das man nicht neben Boateng wohnen will, warum soll man dann nicht klar zeigen wo man steht und das sowas nicht in Ordnung ist?

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