Heute gab es drei weitere Spiele, die es teilweise in sich hatten.
Beim Krisengipfel zwischen Bremen II und Holstein Kiel setzte sich die Bundesligareserve durch und zog damit nach Punkten gleich mit den Störchen. Für Bremen ein toller Start ins neue Jahr, für Kiel ist nun endgültig klar, diese Saison kann es nur um den Klassenerhalt gehen.
Stuttgart II verlor früh Peric mit Rot (Notbremse) und hatte gegen clevere Großaspacher dann keine Chance mehr. 0:3 hieß es am Ende, des einen Freud, des andern Leid. Während der VfB II drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer hat, kann sich Großaspach die Konkurrenz vom Leibe halten und benötigt nach eigener Aussage nur noch 7 Punkte für den rechnerischen Klassenerhalt. Angesichts Tabellenplatz 2 ist aber klar, dass in Großaspach langsam und allmählich das mittelschwere Wunder wahr werden könnte vom Aufstieg in die 2. Liga. Noch sind viele Spiele zu absolvieren, doch wenn sie nicht patzen, können sie sicher noch lange mitmischen im Kampf um die Aufstiegstickets.
In Halle stieg derweil schon zu Jahresbeginn das Highlight des Jahres für Heim- wie Gästefans. Im ersehnten Derby bezwang der 1. FC Magdeburg den Halleschen FC mit 2:1 nach intensiv geführten 90 Minuten. Auf den Rängen blieb es (zumindest nach meinen Eindrücken) friedlich, was ein gutes Signal ist, da es im Vorfeld schon zu schlimmsten Befürchtungen gekommen war (Magdeburg-Fans hatten sich scharenweise Tickets in eigentlich neutralen Bereichen gesichert). Auf dem Platz gab es zwar die ein oder andere Nickligkeit, aber ansonsten blieb es ein sportlich recht faires Messen. Magdeburg starte hervorragend ins Spiel und führte rasch nach einer Kombination durch die Mitte. Halle musste das erst einmal verdauen, kam aber in Halbzeit 1 wesentlich besser ins Spiel und schoss den verdienten Ausgleich durch Lindenhahn (meiner Meinung nach war der nicht unhaltbar). In Halbzeit 2 schien es zunächst so, als komme Halle besser ins Spiel. Sie hatten Magdeburg teilweise sehr gut im Griff, doch im letzten Drittel war man entweder glücklos oder nicht energisch genug, was sich letztlich rächen sollte. Ein verunglückter Pass von Keeper Bredlow wurde abgefangen und dann herrlich auf Sebastian Ernst weitergeleitet, der eiskalt abschloss und sich mit seinen zwei Treffern damit endgültig zum Matchwinner aufschwang. Danach hatte Magdeburg nun deutlich Oberwasser und Halle biss sich die Zähne an der gefestigten Defensive aus. Alles in allem gewann Magdeburg etwas glücklich, aber wohl verdient auch das zweite Derby und hat sich damit endgültig zur Nummer 1 in Sachsen-Anhalt gemacht.
Für den HFC ist das natürlich ein Rückschlag, denn so steht man zunächst einmal im tabellarischen Niemandsland. Für den FCM geht der Wahnsinn auch im neuen Jahr weiter. 3 Punkte Rückstand auf Platz 2, nur ein winziges Pünktchen auf Rang 3 und dazu noch eine starke Tordifferenz von +11. Das primäre Ziel des Klassenerhalts ist zum Greifen nah und wenn Jens Härtels Mannen weiter so spielen, ist vielleicht sogar der Durchmarsch möglich. Zumindest träumen davon viele FCM-Fans.