Was ich ja krass finde: Severin Freund hätte mit seiner Punktzahl (dieses Jahr inklusive) in acht von zehn der letzten Tourneen gewonnen. Da kann er schon stolz sein und ja. Prevc hat das absolut verdient, kommt auch richtig sympathisch rüber. Zu den Österreichern: Natürlich liest sich das schon nicht schlecht, aber was mich halt überrascht hat, war, dass eigentlich nie einer eine reale Chance auf den Tourneesieg hatte. Da waren ja schon nach dem ersten Springen Freund und Prevc gut weit vorne. Allgemein wirkte der ganze Trainerstab in den Interviews ratlos. Diese Saison springt ja auch selten einer um einen Weltcupsieg mit. Aber das nächste Talent wird sicher kommen. Ich vermisse ja den Morgi, der war ein toller Typ...
Und nochmal zu Schlierenzauer: Er hat sich halt im Erfolg nicht immer medial optimal gegeben. Der wirkte doch immer wieder unnahbar und sehr von sich selbst überzeugt. Ich kann mich auch an mehrere Mal erinnern, dass er kein gutes Springen zeigte und dann nur über Wind etc. geschimpft hat. Das hat halt dann auch nicht unbedingt eine positive Wirkung. Dass da jetzt in der Krise alles auf ihn zurückkommt, war halt zu erwarten. Ob das von den Medien so klug ist, ist eine ganz andere Frage: Wenn er schon den Schritt an die Öffentlichkeit wagt und mentale Probleme, was auf Depressionen/ Burnout hindeuten kann, sollte man dann mit Kritik doch vorsichtig sein. Da wird er selbst für meinen Geschmack (bin kein Fan von ihm, zolle ihm aber für seine überragenden Leistungen vollsten Repsekt) zu hart mit ihm umgegangen. Skispringen ist halt auch ein sehr schnelllebiger Sport und die Kassais eine große Ausnahme. Schaut euch Stoch an: Vor zwei Jahren hat der noch alles in Grund und Boden gesprungen, jetzt kann er froh sein, wenn es für den zweiten Durchgang reicht.