Ergänzend sei dazu noch erwähnt, dass es bald schon ein Standard ist, der einfach zu erfüllen ist. I
Was ich übrigens schade finde. BG1 war mit seinem Begleitern, wenn auch noch nicht ausgerbeitet, damals für offene Münder (bei mir) gut. Warum? Weil es noch überraschend war, wenn sich deine Party plötzlich gezofft, gar umgebracht hat (die bösen Monty und Xzar in einer Party mit den guten Khalid und Jaheira...) Auch die Romanze mit einer Annah in Torment war noch weit mehr als ein Checklisten-Feature, das halt abgearbeitet gehört. Wie absurd es ist, so ein Feature als Musthave zu haben, dazu vielleicht ein Gedankenspiel: In BG2 gab es (möglichst spoilerfrei jettz) einen Begleiter, der einen später an den Bösewicht des Spiels verraten hat. Also quasi das emotionale Gegengewicht zur Romanze. Man stelle sich vor, das hätte sich genauso als Standard etabliert. Jede Überraschung wäre weg.
Seither ist das nämlich doch sehr formelhaft geworden. Ein Nebeneffekt, den man auch an BG3 beobachten kann: Über Romanzen+Sex als Höhepunkt existiert nur mehr wenig hinaus. Richtig tiefe Freundschaften und Buddys? Weniger. Ich bin zum Beispiel kurz auf Lae'zel eingegangen, habe die Geschichte mir ihr dann aber beendet. Obwohl ich in ihrem Char-Screen angezeigt kriege, dass sie mich "mag", habe ich KEINERLEI Dialogoptionen mehr, wenn ich sie im Camp anspreche, seit Ewigkeiten. Auch bei den anderen scheint es Optionen meist nur zu geben, wenn man mit ihnen zusammen ist. Lae'zel konnte ich z.B. um einen "Kuss" bitten. Wo sind die Optionen dafür, mit Gale einen zu heben? Ich finde es aber generell mittlerweile auch sehr langweilig, immer die gleichen Formeln vorgesetzt zu bekommen. Die sieht so aus:
Begleiter = fixe Hintergrundgeschichte, eine Begleiterquest+optionale Romanze, dreimal umrühren, fettich. Ich verstehe mittlerweile fast manchen hier, der trotzdem in JEDEM Spiel eine Custom-Party baut, das es ihm noch ermöglicht. Spiele wie Wizardry8 hatten damals Ansätze, die weitaus dynamischere Interaktionen ermöglichen würden -- würde man sie weiterverfolgen. Da gab man nämlich selbst erstellten Charakteren nur Persönlichkeiten, die diese in Dialogen später ausdrückten. Ein bisschen wie in Solasta, das aber gar nicht das Budget hat, um hier in die Tiefe zu gehen.
Ach ja: Und manchmal wünsche ich mir ein SPiel ganz ohne dieses Begleiter- und Emo- und Drama-Gedönse um ihre Hintergrundgeschichte, einfach, um mal wieder Abwechslung zu haben.
Da BG3 aber ein Sequel zu einem Bioware-Game ist, "müssen" Bioware-typische Begleiter natürlich mit, schon klar.