Ich habe in der letzten Woche zwei Filme gesehen:
Mission: Impossible - Dead Reckoning Teil 1 (läuft seit 13.7. im Kino)
Macht, was man von einem MI-Film erwartet, aber auch irgendwie nicht. Es gibt klasse inszenierte Action, tolle Stunts und kurzweilige Unterhaltung. Die Länge von rund 2 1/2 Stunden merkt man dem Film jedenfalls nicht an. Allerdings ist die Story natürlich wieder komplett hanebüchen und es gab die ein oder andere Sache, die mich gestört hat: Mir fehlte ein Plottwist, irgendetwas Überraschendes (gut, das kommt vielleicht in Teil 2). Mir fehlte außerdem ein "ikonischer" Moment, den bisher alle MI-Teile hatten. Diese eine Szene, an die man sich errinnert (z. B. das Abseilen in Teil 1 oder die Fassadenkletterei in Teil 4) und wo man die Luft anhält. Zudem hat mich die Autoverfolgung in Rom gestört (siehe Spoiler). Ansonsten: Solide Nummer, sicher nicht der beste Teil der Reihe, aber feinstes Popcorn-Kino. Irgendwelche Innovationen sollte man aber nicht erwarten, denn man hat alles irgendwie schonmal gesehen.
Autoverfolgung in Rom: War mir erstens zu viel Slapstick und dieser zu gewollt. Hat für mich einfach gar nicht gepasst. Ich kenne aber auch Leute, die das mal erfrischend fanden. Aber dass dann ausgerechnet die einzige Person im ganzen Franchise, die kein Auto fahren kann (oder zumindest schlechter als alle anderen) eine Frau ist...? Come on, das geht besser!
7/10
The Midnight Sky (Netflix)
Kurzer Ausgangspunkt des Plots: Ein mysteriöses Ereignis führt dazu, dass die Erde komplett verstrahlt und unbewohnbar wird. Ein todkranker Astronom bleibt in einer Arktis-Forschungsstation allein zurück, während alle anderen zurück zu ihren Familien gehen, um die letzten Tage dort zu verbringen oder in unterirdische Bunker zu fliehen. Ein Forschungsraumschiff ist unterdessen auf dem Rückweg von einem Jupitermond, der sich als bewohnbar herausgestellt hat. Der Astronom (und gleichzeitig Entdecker jenes Mondes) will die Besatzung warnen, nicht zur Erde zurückzukehren. Gleichzeitig stellt er fest, dass ein etwa 8 Jahre altes Mädchen in der Forschungsstation zurückgeblieben ist, um das er sich nun kümmern muss.
Hauptrolle und Regie: George Clooney. Der spielt den todkranken Astronomen zwar gut, aber auch recht eintönig. Wie man es bei Clooney recht oft erlebt, wenn er ernste Rollen verkörpert. Der Film erzählt relativ langsam und nimmt sich Zeit für einzelne Szenen. Paradoxerweise führt das nicht dazu, dass die Charaktere an Tiefe gewinnen und man sie in mehreren Facetten erlebt. Denn leider bleiben die alle sehr oberflächlich, holzschnittartig. Auch die Story nimmt jetzt keine überraschenden Wendungen, alles ist sehr vorhersehbar, selbst die doppelte Enthüllung am Ende. Trotzdem erzeugt der Film tolle Bilder, die teilweise an Interstellar erinnern (der mir auch nur optisch gefallen hat, steinigt mich), und eine passend melancholische Stimmung. Überhaupt ist die Tonalität sehr gut getroffen, weswegen es der Midnight Sky dann doch trotz der genannten Schwächen schafft, einen mit auf die Reise zu nehmen. Dennoch wurde hier leider viel Potenzial verschenkt. Ob die Romanvorlage allerdings mehr hergegeben hätte, weiß ich auch nicht.
6/10