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Autor Thema: Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm [beendet]  (Gelesen 30589 mal)

knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #180 am: 13.Juli 2024, 17:16:02 »

@Elemotion: Das wäre eine tolle Hinterlassenschaft Weilands :-)
@wrdlbrmft: Danke! Nun zum baldigen Ende des Spielstands: Ich schiele ein wenig auf den FM25 und mag es zudem nicht so sehr in den oberen Ligen zu trainieren. Da wird immer alles stressiger. Ich finde es allerdings sehr cool, dass du auch einen Arminia-Save hast! Wie läuft es dort?
@Karagounis: Danke! Ja, die Basis war wirklich sehr gut.


Kapitel 57 „Bill Townley & Sepp Herberger“

Auch bei der Bill Townley ist noch ein wenig Erzählfleisch an den Knochen, das zum Ende weggeknabbert werden sollte. Es fügt sich auch schon deshalb gut in das Bild der virtuellen Arminia aus Hannover ein, denn mit den bisher erreichen 32 Punkten hat Weiland – natürlich – einen Vereinsrekord hinsichtlich der Bundesligapunkte erreichen können und sowieso ist dieser Weg bis in die Bundesliga wahrhaft townleyesk.

Waldhof Mannheim kennt man, weil sie im Profifußball unterwegs sind und Nostalgiker kennen das Team auf jeden Fall. Die Liste ehemaliger „prominenter“ Spieler bei Wikipedia liest sie fast wie eine All-Star-Aufstellung! Ich nennen jetzt nicht die bekannten Namen, wie Jürgen Kohler oder Hakan Calhanoglu, sondern eher diejenigen drei, bei denen ich echt überrascht bin: Hanno Balitsch, Dennis Aogo und Christian Wörns.

Townley stieß, wie im letzten Posting erwähnt, nach seiner Rückkehr nach Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg auf Sepp Herberger, der auch Spieler der SVW war. Herberger kennen die deutschen Fußballfans, weil er – gefühlt – unheimlich lang Nationaltrainer war. Außerdem hat er viele Fußballweisheiten geprägt, von denen auch ein paar nennenswert sind, denn sie kennt im Grunde jedes (fußballinteressierte) Kind.

a)   „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten.“
b)   „Der schnellste Spieler ist der Ball.“
c)   „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“

Im Februar 1921 kreuzen sich die Wege Townleys und Herbergers. Bill Townley war zu diesem Zeitpunkt erneut Trainer des FC Bayern München und verhalt ihnen im starken Fußballsüden näher an die sportliche Elite zu rücken. Man sagt zumindest bei den Jugendspielern habe er einen derart großen Einfluss gehabt, dass der Verein später zu seiner Größe, die wir heute erfahren, anwachsen konnte. Bei einer Partie zwischen Waldhof Mannheim, bei denen Herberger als „Halblinker“ spielte, haben die beiden ein paar Worte gewechselt, deren Inhalt unklar allerdings ist.

Klar war aber, dass Sepp Herberger zu diesem Zeitpunkt bereits Interesse hegte, einmal Trainer zu werden und Townley war mit Sicherheit eine große Nummer, mit der man reden sollte, wenn man diesen Weg gehen wollte. Vielleicht hat Townley ihm eine Weisheit verraten?! Man weiß es nicht.

Vielleicht hat der Nationalspieler Herberger versucht Townley in das Amt des Nationaltrainers zu hieven? Der Kicker-Herausgeber Bensemann hat es jedenfalls versucht und Townley in den 1920er Jahren für besagtes Amt ins Spiel gebracht. Dennoch schien Bill Townley, so schrieb es der Kicker Mitte der 20er Jahre „zermürbt durch die Kriegsereignisse“ und er verließ Deutschland nach ein paar Engagements im Fußballnorden gen Heimat.

Weil er dem Land aber derart zugetan war, erfolgte eine letzte Rückkehr und seine letzte Station war letzten Endes Arminia Hannover!

Insgesamt findet Hardy Grüne über Townley die abschließenden Worte: „Wo immer der Engländer wirkte, hinterließ er ein erfolgreich bestelltes Feld. […] Sein Wirken hatte Langzeitwirkung, deshalb muss er zweifelsohne zu den ganz großen Trainern im deutschen Fußball gezählt werden.“ (Quelle: Schulze-Marmeling: Strategen des Spiels. Die legendären Fußballtrainer.)

27. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (A)

Gegen die Bayern bieten die Arminen wenig Gegenwehr und verlieren mit 1:4. Gegen die Offensivpower der Münchner um Spieler Wie Blackburn, Brust, Bellingham oder Gueye ist das aber auch kein Wunder, zumal dem SVA alle Rechtsverteidiger aufgrund grippaler Infekte fehlen.

Die Bayern haben das rötliche Luftkissen weit außerhalb von München übrigens gegen die eine neue Arena eingetauscht und können nun knapp über 93.000 Zuschauern Platz bieten. Dass das Stadion nun vermutlich fast schon in Landshut steht, scheint die Fans dennoch nicht von zahlreichen Besuchen abzuhalten.

Außerdem ist es interessant, dass FCB-Trainer Nagelsmann in den letzten Monaten das ungewöhnliche, brasilianische 4-2-2-2-Box-System einsetzt. (Eigentlich hätte daher der Ausfall der Außenverteidiger nicht so schwer wiegen dürfen.)

Treffer: Mercury (67)

Zuschauer: 85.103

28. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (H)

Im Tabellennachbarschaftsduell zwischen den Rängen 11 und 12 gehen die Gäste mit einem Sonntagsschuss von Schulz nach 19 Minuten in Führung. Schulz drischt einen Ball aus etwa 24 Metern in Höchstgeschwindigkeit unter die Latte. Übergreifen hin oder her, da war für Feldmüller nichts zu halten. Die Blauen antworten aber nur drei Minuten später nach Standard und treffen zum 1:1. Danach vergeben N’Guessan und Kölmel, weil sie beide nur das Aluminium treffen und es bleibt bei diesem (etwas unnötigen) Unentschieden.

Treffer: Hoffmann (22)



Zuschauer: 15.000

Der Blick nach unten

Weil das Abstiegsgespenst nach wie vor am Bischofsholer Damm herumirrlichtert, kann man sich trotz eines zwölften Tabellenplatzes nicht ganz von dem Blick nach unten trennen.

Bis zum Relegationsplatz, den der 1. FC Nürnberg belegt, sind es nun 14 Punkte. Bis zum direkten Abstiegsplatz, den die Spielvereinigung aus Fürth einnimmt, sind es sogar 16 Punkte. Bei noch 6 ausstehenden Spielen wäre das schon sehr bitter, rutscht man da noch hinein.

29. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (A)



Nach ein paar Riegele, als sich die drei Punkte des SVA auch gegen Spielende abzeichneten, stimmen die mitgereisten 493 Auswärtsfans der Blauen den Gassenhauer „Nie mehr zweite Liga!“ an. Was irgendwie komisch wirkt, weil besagtes Gespenst noch herumgeistert, ist allerdings wahr! Arminia Hannover hat den vorzeitigen Klassenerhalt in Augsburg eingetütet!

Weil die Blauen im eigenen Ballbesitz von hinten heraus, was sie wie immer zunächst überwiegend flach versuchen, keine Qualität hineinbekommen, wird das Langholz auserwählt. Damit kommen die Gäste dann tatsächlich besser in die Partie. Der erste Treffer für Hannover fällt in der 72. Minute durch Landry N’Guessan, den die Augsburger bei einem Freistoß aus linker Halbposition komplett am zweiten Pfosten übersehen. Der Ausführende Basic sieht das, flankt ihn an und der ivorische Nationalspieler köpft locker ein. Den Siegtreffer zum 2:0 erzielt Puck Speijk, die Leihgabe von Ajax Amsterdam. Der Niederländer hat in dieser Leihe bisher wenig überzeugt, aber Herzogs tödlichen Pass zwischen den Verteidigern hindurch kann er erlaufen und einschieben.

Treffer: N’Guessan (72), Speijk (75)

Zuschauer: 23.197

30. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (H)

„Einmal einen Großen ärgern.“, schien die Idee der Blauen zu Spielbeginn zu sein. So richtig lange hält das Wunschgebilde der Realität allerdings nicht stand, denn bereits nach fünf Minuten greift Feldmüller bei einer Flanke in die Luft und es steht 1:0 für Dortmund. Der zwischenzeitliche Ausgleich der Gastgeber wurde dann durch einen weiteren Abwehrfehler egalisiert. Für einen durch den Strafraum trudelnden Ball fühlt sich niemand verantwortlich, alle schreien nur vogelwild durcheinander „Löschen!“, aber niemand tut es. Also erledigt es der BVB-Spieler Kleefstra mit dem 2:1. Später gelingt den Schwarzgelben noch das 3:1 Siegtor. Auch hier sah Toto Feldmüller nicht gut aus.

Treffer: Klee (36)

Zuschauer: 15.000

Durch den Sieg können die Borussen zu den Bayern aufschließen und das Rennen um die Meisterschaft doch noch spannend gestalten.

31.Spieltag 1. Bundesliga: SpVgg Greuther Fürth (A)



Nach den Patzern zuletzt ist Toto über diesen 1:0 Auswärtssieg sicherlich froh, denn in der 93. Minute hält er diese drei Punkte durch eine starke Parade fest. Zuvor war sein Team durch Mercury in Führung gegangen.

Treffer: Mercury (35)

Zuschauer: 22.815

32. Spieltag 1. Bundesliga: Hannover 96 (H)



Es waren gerade einmal 8 Minuten gespielt, da guckten die Roten etwas irritiert aus der Wäsche, denn die Arminia hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Tore erzielt. Mercury hat einen Freistoß an der Mauer vorbeigezirkelt und anschließend fand eine flache Flanke Andy Herzog. Leider lief es für die Blauen nicht so weiter, denn nachdem zum Spielende gepfiffen worden war, stand ein 2:3 auf der digitalen Anzeigetafel und nach und nach haben die Roten den Rückstand weggearbeitet.

Treffer: Mercury (6), Herzog (8 )

Zuschauer: 15.000

33. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (A)

Wolfsburg war heute für die Arminia in allen Belangen zu gut, daher ist dieser 3:1 Sieg der Wölfe verdient. Aus Sicht der Arminia lohnt die Erwähnung, dass Vacek sein erstes Tor im Trikot der Blauen macht.

Treffer: Vacek (13)

Zuschauer: 28.644

34. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (H)

Es ist schön, diese erfolgreiche Saison im heimischen „Stadion“ begehen zu können! Schöner wäre ein Sieg gegen die Hertha gewesen, dann wären sowohl Mainz als auch Freiburg nicht noch tabellarisch an der Arminia vorbeigezogen. Egal! 40 Punkte sind ein tolles Ergebnis.

Treffer: Kölmel (22)

Zuschauer: 15.000





Die größte Überraschung gelang den FCK am letzten Spieltag. Durch ein Eigentor des Wolfsburgers Nikolopoulos holen sie drei Punkte und klettern von Platz 18 auf Rang 15! Unfassbar!

In der Tabelle bedeutet das, dass der HSV und Fürth direkt absteigen und der FCN in die Relegation muss. Ihr Gegner wird tatsächlich am letzten Spieltag in Liga 2 ermittelt. Es stehen Stuttgart, Schalke 04 und Werder Bremen in der Verlosung.

Deutscher Meister werden die Bayern. Sie haben den BVB nur kurz an einem möglichen Erfolg schnuppern lassen. Die Roten werden schon wieder Vierter und gewinnen die inoffizielle Stadtmeisterschaft. Trotzdem freut sich Arminia über einen ordentlichen 13. Tabellenplatz.



Die Bewertung des Arminia-Vorstandes der Saison ist im Grunde durchweg positiv, allerdings scheint Jan-Andre Abert, der Vorsitzende, an die Medien eine andere Meinung lanciert zu haben. Champions League? Sind die alle irre?!
« Letzte Änderung: 13.Juli 2024, 17:18:05 von knufschu »
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wrdlbrmft

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #181 am: 15.Juli 2024, 13:39:03 »

Happy End! Sehr gut ...

Ach, mit der Arminia habe ich drei Spielzeiten am Aufstieg geschnuppert, dann sind wir in die Regionalliga aufgestiegen und ich wurde nach dem 12. Spieltag mit nur zwei Punkten gefeuert. Die Arminia ist dann wieder abgestiegen und per "Neuen Trainer hinzufügen" starte ich nun wieder als alter neuer Trainer in der Oberliga.
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der vfb spielt im neckarstadion!

knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #182 am: 15.Juli 2024, 22:35:29 »

@wrdlbrmft: Danke für die Ausführungen!


Kapitel 58 „Weiland und das „lame-duck-Syndrom“

Die „lahme Ente“ kennen wir im Grunde alle, auch auf dem Fußballplatz. Es der eine (oder andere) Spieler, der halbherzig zum Sprint ansetzt, weil er, genauso wie seine Mitspieler ahnt, dass er den etwas zu langen oder vielleicht sogar perfekt gespielten langen Ball oder den sich entfernenden Gegenspieler niemals erreichen wird. Entweder sprintet er nun halbherzig hinterher, um sich nichts vorwerfen zu lassen und dem Hohn der Mitspieler zu entgehen oder die körperliche Konstitution lässt es nicht zu, sei es aus Mangel an Fitness oder anderen Gründen.

Die „lame duck“, entlehnt aus dem politischen Sprech, hat mit dieser beschriebenen lahmen Fußballente durchaus etwas zu tun. Gemeint ist im politischen Sinne ein Präsident, meinetwegen der US-Präsident, der in seine zweite und damit letzte Amtszeit geht und nicht mehr den Druck der potentiellen Wiederwahl spürt und damit zur „lahmen Ente“ verkommt. Politisch heikle Entscheidungen werden womöglich gemieden, um das eigene „Vermächtnis“ der vorherigen Legislatur nicht zu beschädigen oder man wird amtsmüde, whatever.

Im Fußballzirkus ist die „lahme Ente“, übertragen auf den Trainer einer Mannschaft, durchaus vergleichbar. Fans, Mitarbeiter oder Spieler befürchten, dass ein künftig scheidender Trainer sein Amt nicht mehr mit dem vollen Elan ausführt, wichtige und vielleicht knifflige Entscheidungen umschifft, um Stress zu umgehen oder die taktische notwendige Innovation aus schierem Desinteresse, weil er ja ohnehin den Club verlässt, auslässt, whatever.

Man könnte sie nun aus der Mottenkiste herauskramen, die ganzen lahmen Enten-Fußballtrainer der letzten Jahre, aber auch hier kennt sie jeder, bei welchem Verein auch immer. Nett ist hier aber eine Zusammenstellung aus Namen der Süddeutschen Zeitung aus dem Jahr 2011! Littbarski, van Gaal, Veh und – natürlich – Magath. Der Journalist schreibt hier „Die Bundesliga beschäftigt viele, die sie eigentlich nicht mehr will.“

Der virtuelle Weiland geht nun ebenfalls, nach über 630 Spielen als SVA-Coach in seine letzte Amtszeit. Mal sehen, ob das lame-Duck-Syndrom ihn befallen wird?!

(Quelle: Irgendein findiger Journalist der HAZ, am Freitag, den 06.08.2038)

Das Sommertransferfenster & Der Kader

Auf dem Transfermarkt ist viel und zugleich nicht viel Neues geschehen.

Klingt komisch, gell? Es ist insofern richtig, als dass einige bekannte Namen an den Bischofsholer Damm zurückkehren. An sich ist es immer so eine Sache mit diesen Rückholaktionen. Einschränkend muss man aber sagen, dass diese Spieler in der 2. Bundesliga für den SVA nicht zu halten waren, daher freut man sich nun auf die Rückkehrer Patrick Storm und Kleo Aliu! Zudem hat man sich entschieden Bennani fest zu verpflichten und die Kaufoption von 4 Millionen Euro, aber unter Marktwert gezogen.

Insgesamt investieren die Lenker und Denker beim SVA rund 10 Millionen Euro Transfers, bei einer Einnahme von etwa eine Million.

Taktik & Abgänge



Bei den Abgängen schmerzt eigentlich keiner so wirklich. Ja, der Abgang von Thieltges, der ein Urgestein der Blauen war, ist blöd, war aber einfach notwendig. Man hat ihn sicherlich etwas unwürdig verramscht. Thieltges, der nun in Osnabrück in der 3. Liga zockt, hat über 150 Spiele für den SVA gemacht! Adé Phil!

Grootehusheidekamp war im Grunde in der letzten Saison nur verletzt und daher war man hier über die 700.000 € froh.

Maxi Horn hat irgendwie nie zur Arminia gepasst und muss daher für eine kleine Summe aussortiert werden.

Die restlichen Spieler gehen vor allem als Leihspieler mit Kaufoption zu anderen Vereinen.

Es bleibt taktisch im letzten Weiland-Jahr beim 4-2-3-1 der vorherigen Saison. Der Raum vor den Innenverteidigern, muss einfach abgedichtet bleiben und von dort auch das (vertikale) Spiel aufgezogen werden, daher sind dort zwei Sechser postiert. In den Testspielen haben die Taktikkibitze beobachtet, dass das übliche Mittelfeldpressing mit etwas höherer Intensität angegangen worden sei. Abwarten.

Im Tor

Toto Feldmüller bleibt die Nummer 1 im Tor. Die Nummer 2 ist hier Pablo Perez. Er wechselt von Holstein Kiel für eine kleine Summe. Sollte er mal eine größere Rolle spielen, wird er vielleicht näher vorgestellt.

In der Abwehr

Zentral in der Innenverteidigung sind Hofmann, Biancali und do Bofim Santos weiterhin beim SVA. Neu im Kader ist Piotr Kucharczyk. Der Däne hat für Gladbach und St. Pauli bereits in der ersten und zweiten Bundesliga gespielt. Der Junge weiß wo er zu stehen hat und haut sich immer voll rein. Dadurch macht er auch das fehlende Tempo wett.



Rechts verteidigen Niemann und Moritz und links Wendelen und Luca La Rocca. La Rocca ist eher ein Nachwuchstalent, das man aus Heidenheim wegstibitzt hat. Der groß gewachsene 20-jährige U-Nationalspieler kann links und zentral verteidigen.

Im Mittelfeld

Rafa Diks und Almir Basic oder Vit Vacek bilden die Doppelsechs. Hier hat sich nichts getan. Gerade der 21-jährige Vit Vacek hat sich prächtig entwickelt und ist zum tschechischen Nationalstammspieler geworden.
Auch der Vertreter, Nico Langlois, bleibt erhalten. Matteo Marchi (VfB Stuttgart) und Emiliano Daci (Hannover 96) sind Leihspieler, die zudem hier und da auf Spielzeit im zentralen Mittelfeld kommen werden.

Im offensiven Mittelfeld sehen wir ebenso bekannte Gesichter auf dem neuen Teamfoto der Blauen. Bennani, Herzog und Vacek (s.o.) sind hier drei Optionen.



Weil Herzog und Vacek auch anderswo eingesetzt werden können, wurde Toto Lindner aus Heidenheim geholt. Er ist ein guter Kaderspieler, der zur Not auch auf der Außenbahn spielen kann.



Im linken Mittelfeld begrüßt Weiland voller Freude einen Heimkehrer – Kleo Aliu! Aliu war in der 2. Bundesliga für zwei Spielzeiten von der Hertha an die Arminia verliehen worden, ehe er sich dann gegen ein Angebot aus Hannover für Union Berlin entschieden hat. Da die Eisernen aber den Aufstieg nicht geschafft haben, wurde ihnen Aliu doch zu teuer. Für etwas über 2 Millionen hat man zugegriffen. Aliu ist schnell (Antritt 17), hat ein gutes Flankenspiel von links und arbeitet auch nach hinten mit.

Rechts wird - wie immer - invers gespielt. Im Rückblick hat die Stammoption Mercury eine passable Saison hinter sich. Er kam am Ende auf 5 Tore und 7 Vorlagen, bei einer Durchschnittnote von 6,85. Hier ist noch etwas Luft nach oben.



In Mercurys Nacken, aber auch als Option für den Sturm, kehrt „Pat“ Storm zurück an den Bischofsholer Damm! Der Däne hat sich ebenfalls damals gegen Arminia Hannover, aber für Arminia Bielefeld entschieden. Nun kehrt er für 1,3 Millionen Euro zurück nach Hannover. Er ist nach wie voll antrittsstark und vor dem Kasten eiskalt. Man hat ihm in Bielefeld allerdings ein paar blöde Eigenschaften für einen Offensivspieler beigebracht, die Weiland ihm erst austreiben muss (z.B. „Holt sich den Ball weit hinten“). Dennoch hat Storm sich in der letzten Zweitligasaison die Torjägerkanone geschnappt.

Im Sturm

Aaron Kölmel wird wohl als Stürmer Nr. 1 in die Spielzeit gehen, denn Klee hat in der Rückrunde zunehmend schlechter performt und sich bei Weiland aufgrund zickigen Verhaltens einen gehörigen, sehr miesen Kredit eingefangen.



Als Leihoption kommt Birger Bülles von Hellas Verona. Er ist nicht ganz so schnell und daher eher eine Option, wenn man es schafft Dominanz aufzubauen.

1. Runde DFB-Pokal: SV Stuttgarter Kickers (A)


Foto @Thekenklopper

Der offizielle Pflichtspielbeginn in Weilands letzter Saison verläuft erwartbar, denn Arminia gewinnt in der ersten Pokalrunde ungefährdet mit 2:0. Das Haar in den köstlichen Curry-Maultaschen war mit Sicherheit die Erkenntnis, dass man einen Regionalligisten eigentlich noch deutlicher dominieren sollte, aber, wie in der gesamten Vorbereitung, müht sich die Weiland-Elf.

Treffer: Mercury (42), Storm (45)

Zuschauer:  9.994

1. Spieltag 1. Bundesliga: VfLWolfsburg (H)

Der Saisonauftakt in der Liga muss nach Spielabpfiff eher als „mittelmäßig“ eingestuft werden. Die Arminia dominiert den VfL aus der Autostadt in vielen wichtigen Statistiken, bekommt den Ball aber nicht ins Tor. Kölmel trifft einmal den Pfosten, Klee einmal aus knapper Abseitsposition und Bennani, der sich in der Partie (mal wieder) schwer am Knie verletzt, köpft freistehend am Kasten vorbei.

Treffer: -

Zuschauer: 15.000

2. Spieltag 1. Bundesliga: FSV Mainz 05 (A)



Das erste Saisontor hätte vielleicht etwas ehrenvoller erzielt werden können als diese Glücksnummer. In der 60. Minute zieht Mercury von außen in den Strafraum ein, zieht ab, aber ein Fuß ist dazwischen und der Ball fliegt in einer Bogenlampe an die Latte, von dort prallt er ab, Kölmel staubt ab.

Das Spiel selbst war okay von der Arminia, mehr nicht. Die drei Punkte sind dennoch Gold wert!

Treffer: Kölmel (61)

Zuschauer: 30.920

3. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (H)

Die letzten Spiele haben die Blauen gegen den FCA, ausgenommen dem Rückspiel der letzten Saison, nicht so gut ausgesehen.
Die neue Flügelzange, die in Bischofshol bereits liebevoll Merliu (Mercury & Aliu; gesprochen [Mörliu]) genannt wird, wirbelt die Augsburger aber ganz schön durcheinander. Der eine Treffer des Tages fällt nach Flanke von Aliu und Kopfballtor durch Mercury! Zudem haben die Blauen daheim eine deutlich höhere Intensität im Mittelfeldpressing umgesetzt, durchaus mit Erfolg.

Treffer: Mercury (61)

Zuschauer: 14.724

4. Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (A)

„Der SV Arminia Hannover verhindert hier eine Niederlage.“, beendet der Sprecher des Radios Hannover seine Livereportage. Treffende Worte eigentlich, wobei die Blauen sich in Berlin einen Hauch mehr xG-Wert erspielen (0,58 zu 0,53) und immerhin einen Schuss aufs Tor bringen. Die Hertha bringt keinen regulären Schuss aufs Tor, kann aber zweimal aus dem Abseits treffen. Es war in beiden Fällen recht knapp. Somit bleibt die Arminia weiterhin torarm, aber auch ohne Niederlage. Wirklich heftig ist zudem, Grüße an Huub Stevens, dass man noch keinen Gegentreffer bekommen hat!

Treffer: -

Zuschauer: 59.839



Rund um die Partie und – ob der Ereignislosigkeit – gab es Diskussionen um den „Problemspieler“ der Arminia, Fritz Klee. Der 31-jährige Stürmer kämpft aktuell gegen eine andauernde Torflaute, liefert wirklich dauerhaft eher mäßig, fordert aber zeitgleich einen langen Vertrag. Schade, der Junge hat 16 Bundesligatore in der letzten Saison erzielt und wird in Weilands Gunst kaum steigen, bei diesen Aktionen.

5. Spieltag 1. Bundesliga: Hannover 96 (H)



Den Roten gestattete Coach Matarazzo an diesem fünften Spieltag eine private Anreise nach Bischofshol, so dass der erwartete Mannschaftsbus deutlich kleiner ausfiel.

Dass die Zeit ohne Gegentreffer endet, scheint bereits vor der kommenden Partie klar, denn es warten immerhin die Roten. Diese haben in der letzten Spielzeit den vierten Tabellenplatz belegt und sind damit in die Champions League eingezogen. Weiterhin haben die 96er ihr erstes Champions League Spiel gegen Real Madrid 0:0 gespielt.

Nun aber zum Spiel: Die Blauen beginnen die Partie als besseres Team. Im Grunde fällt das 1:0 der Roten durch Amoako aus dem Nichts. Der 33-jährige Sechser der 96er bekommt einen Ball aus dem Strafraumgewühle an dessen Grenze zugespitzelt, hält drauf, Toto Feldmüller sieht wenig und muss dann das erste Mal in dieser Spielzeit hinter sich greifen. Die Arminia gleicht aber bereits vor der Pause zum 1:1 aus. Vit Vacek kann ein Zuspiel aus der Tiefe von Diks dank guter Ballan- und -mitnahme ins lange Toreck verwerten.



Bereits zuvor hatte der 96-Akteur Cantillo für ein rüdes und unnötig hartes Einsteigen nahe der Eckfahne die rote Karte gesehen. Dass die Blauen am Ende nicht über ein 1:1 hinauskommen, passt zu deren Abschlussschwäche dieser Tage.

Treffer: Vacek (45)

Zuschauer: 15.000

Es folgen nun harte Wochen mit Spielen gegen Dortmund, Gladbach (Angstgegner) und Bayern, aus denen man vermutlich mit wenigen Punkte herausgehen wird, daher sind die bisher gesammelten 9 Punkte umso bedeutender.

6. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (A)


Stadionquiz @Thekenklopper (etwas wenig Schwarz-Gelb anwesend:-))

Keine Chance in Dortmund. Das war eine grauenhafte Leistung der Weiland-Elf. Dass man nur mir 3:0 verliert, ist schon extrem schmeichelhaft.

Treffer: -

Zuschauer: 74.573

7. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach (H)

Die Fohlen sind aktuell nur auf Rang 17, aber die Hannoveraner tun sich diese Spielzeit vorne richtig schwer. Am Ende steht eine ordentliche Leistung, bei der man einen Punkt gewinnen kann. Endstand: 1:1.

Treffer: Storm (22)

Zuschauer: 15.000

8. Spieltag 1. Bundesliga: SV Werder Bremen (A)

Der aktuell so starke Defensivfußball der Arminia erfordert ein Tribut, und zwar in der Offensivkraft. Wobei man am Bischofsholer Damm eigentlich von mehr Offensivpower ausgegangen ist, denn die Transfers sind in der Tendenz schon in die Richtung gegangen.



Nun denn, im Weserstadion gelingt es jedenfalls und erstmals in dieser Saison werden zwei Tore in einem Ligaspiel erzielt. Kölmel trifft doppelt! 2:0 Auswärtssieg.

Treffer: Kölmel (39, 41)

Zuschauer: 39.289

9. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (H)

Will man die Bayern schlagen, braucht es Glück, Ostern und Weihnachten auf einen Tag und einen Fehler der Bayern, den man eiskalt nutzt (u.v.m.). Da die besagten Feiertage nicht zusammenfallen, der Rest aber zutrifft, holen die Blauen gegen den FCB einen Punkt! Trotz zahlreicher Chancen treffen die Bayern nur einmal ins Tor und Kölmel ebenso. Der Torschütze jagt in der 71. Spielminute Jude Bellingham den Ball im Mittelfeld ab, legt ihn zu Diks, läuft sich frei und über einen Zwischenpass zu Aliu gibt es den Ball wieder und es steht 1:1. Diesen Spielstand erhalten sich die Blauen bis zum Abpfiff.



Treffer: Kölmel (72)

Zuschauer: 15.000

2. Runde DFB-Pokal: 1. FC Nürnberg (H)



Daheim brennt gegen den Club nichts an. Die Favoriten aus Niedersachsen fiedeln die Franken aus dem eigenen „Stadion“ und fangen sich nur aufgrund eines brachialen Abwehrfehlers einen Gegentreffer. Endstand: 3:1.



Noch am selben Abend erfahren die Blauen über den Liveticker, dass die Roten aus dem Pokal geflogen sind, im Elfmeterschießen im Ruhrstadion.

Treffer: Kölmel (38), Klee (74), Basic (89, Str.)

Zuschauer: 15.000





In der Bundesliga sind neun Spiele gespielt und der BVB hat sich leicht von den Bayern abgesetzt. Die Dortmunder haben bisher jedem Gegner in der Liga, wenn sie gewonnen haben, mindestens drei Tore eingeschenkt. Das Maximum hat Eintracht Frankfurt (7 Stück!) hinnehmen müssen. Dass Schalke und Kaiserslautern Aufsteiger bzw. ein Fast-Absteiger der letzten Saison sind, wirkt bei der bisherigen Tabelle kurios. Hinten drin stehen Gladbach, Wolfsburg und der SC aus Freiburg. Es ist etwas blöd, dass die erwarteten Teams, die man im Abstiegskampf sieht, ähnlich gut oder sogar besser punkten als der SVA. Die Roten haben sich an der Arminia vorbeigeatzt und stehen nun auf Platz 6.
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Noergelgnom

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #183 am: 17.Juli 2024, 19:43:04 »

Ich find es wirklich schade, dass sich diese Story (gar nicht mal so) langsam dem Ende zuneigt - wie inzwischen mehrfach erwähnt, les ich hier extrem gerne mit.
Zum einen, weil Weilandts Story und die Transformation der Arminia von einer grauen low-league-Maus in einen konkurrenzfähigen Bundesligisten schon was episches hat, zum anderen, weil sowohl Dein Schreibstil als auch der reichhaltige Fundus von Lokalkolorit und Hannoveraner Lokalgeschichte, aus dem du schöpfst, einfach unglaublich unterhaltsam ist.

Andererseits verstehe ich aber auch, dass Dir die Motivation peu a peu abhanden gekommen ist, denn ursprünglich wolltest Du ja nichtmal in die Dritte Liga, wenn ich mich recht erinnere, weil "das viel zuviel Streß und Überregionalität" bedeute.
Und jetzt ärgerst Du reihenweise Erstligisten und mußt mit Millionenbudgets jonglieren...  ::) ;D

Langer Rede kurzer Sinn: ich werd die letzten Posts auf "Deibel komm russ" genießen und die Story als ganzes in der Zukunft sicher auch noch ein, zwei mal lesen.
Danke schonmal für diese wirklich außergewöhnliche Story. :)
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“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Karagounis

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #184 am: 21.Juli 2024, 16:43:00 »

Ganz guter Start! Ein bisschen viele Unentschieden, mit 1-2 Siegen mehr wäre auch der 2. Platz möglich gewesen! Aber läuft zufriedenstellend!

FlutLicht1900

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #185 am: 04.August 2024, 08:04:07 »

Europa geht noch 👍
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knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #186 am: 09.August 2024, 13:25:24 »

Edit: Danke an alle Kommentierenden! (vergessen)


Kapitel 59 „Virtuelle Vereinsgeschichte – Auszüge aus der Vereinschronik (1)“

[...] Als der Name Dennis Weiland im Sommer 2022 rund um die Arminia kursierte, war man voller Hoffnung. Weiland brachte seinerzeit im Grunde alles mit, denn er ist ein „Kind der Region“, ja sogar ein „Kind der Stadt“, weil er in Hannover geboren ist. Außerdem hat Weiland nicht nur „mal hoch gespielt“, sondern er hat richtig hoch gespielt.

Insgesamt kam Weiland in seiner aktiven Karriere auf 15 Bundesligaeinsätze und über 100 Spiele in der 2. Bundesliga. Außerdem hat er sogar mal international gespielt (UEFA-Cup Qualifikation).

Das wohl größte Argument wussten die Insider natürlich: Weiland hat auch mal für die Arminia gespielt!

Mit dieser Trias an (Über-)Qualifikation begann also der Weg der Arminia innerhalb der letzten Jahre, der in dieser Chronik der jüngsten Vergangenheit näher betrachtet werden soll. Es ist irgendwie auf eine Liebeerklärung der SVA-Ultras an Dennis Weiland, nicht aber an Michael Frauen.

Es geht in dieser Kurzchronik darum, die Karriere von ehemaligen Spielern ein wenig zu betrachten und in altern Erinnerungen zu schwelgen.

Kapitel 1: In schnellen Schritten nach oben – Der Weg in der Oberliga Niedersachsen

Bereits in Weilands erster Oberligasaison gelang den Blauen ein fantastischer dritter Platz, der im Prinzip vom ersten Spieltag an untermauert worden ist. Zum Saisonauftakt konnte man den SV Ahlerstetten/Ottendorf mit 3:1 besiegen. Die Torschützen hießen damals Prior Bautista und – natürlich – Abdulmalik Abdul, womit bereits zwei Eckpfeiler des SVA in dieser Oberligasaison genannt worden sind. […]

Abdul, der liberianische Nationalspieler hat zwar „nur“ 42 Spiele für Blau bestritten, aber dabei sensationelle 35 Tore erzielt! Er wechselte dann nach Hamburg (Viktoria Hamburg), nach Heeslingen und er beendete seine Karriere in der Heimat bei Mighty Barole.

Luis Prior Bautista ist in 85 Pflichtspielen für den SVA aufgelaufen, ehe er in die spanische Heimat wechselte. Der Mittelfeldakteur spielte für den SC Andorra, CF Talavera, CD Castellon und PD Santa Eulalia.

Der damalige Publikumsliebling, David „Luuuuucic“, wurde nach der erfolgreichen Spielzeit natürlich schnell umworben. Er fand beim TuS Haltern einen neuen Club im Fußballwesten, ehe er dann bei Borussia Freialdenhoven und dem 1. FC Kleve zusammengerechnet über 270 Spiele bestritten hat. [….]

Nach 34 Spielen stand am Ende der Spielzeit 2022/23 jedenfalls leider der SV Ramlingen-Ehlershausen ganz oben in der Oberligatabelle, punktgleich mit dem Lüneburger SK Hansa. Der Arminia fehlten am Ende 5 Punkte für einen Aufstieg. […]

Zum Abschluss der zweiten Oberligasaison feierte die Arminia dann bereits den Aufstieg in die Regionalliga Nord. Mit 92 Punkten landete die Arminia ganz oben in der Tabelle. Zudem schoss die Arminia ganze 99 Tore in 36 Spielen!

Da Abdul bereits bei einem neuen Verein unter Vertrag war, war die herausragende Persönlichkeit im Sturm Juli Schock. Schock kam als Leihspieler vom Halleschen FC und schoss in 33 Spielen 32 Tore für die Weiland-Elf! Seit der Spielzeit 2026/27 spielt Schock bei Tasmania Berlin. Dort hat er inzwischen über 200 Spiele in der Oberliga Nordost-Nord auf dem Buckel. Auf 32 Tore in einer Spielzeit kam er hingegen nie wieder.

In der Saison hatten die Blauen zudem die Hand bereits am Niedersachsenpokal der Amateure, doch im Finale verlor man gegen den LSK Hansa knapp mit 0:1. Überhaupt war die ersten Finalpaarungen vom Niedersachsenpokal mit einem Fluch belegt, […].

(Quelle: Auszug aus einer Kurzchronik zum 129-jährigen Vereinsjubiläum des SV Arminia Hannover. Herausgeber: RKS-Ultras.)

10. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer Leverkusen (A)



Leverkusen spielt bislang eine durchwachsene Spielzeit, davon spürt man gegen die Arminia aus Hannover aber nichts. Die Werkself gewinnt locker und verdient mit 2:0 in der Ulf Kirsten-Arena.

Treffer: -

Zuschauer: 44.171

11. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (H)

4:1 Heimsieg! Mehrfach ballt Weiland vor Freude die Fäuste und nimmt eine ausladende Jubelpose ein. Gegen Freiburg war der Sieg sehr wichtig, denn der SC gilt neben dem SVA als klarer Abstiegskandidat. Zu der Freude gesellt sich vor allem die Souveränität mit der man die drei Punkte erspielt hat. Weiland wagt eine etwas offensivere Positionierung in der Doppel-Sechs und direkt schwimmt der Gegner.



Besonders reizvoll war Pat Storms Lupferteffer zum 3:1.

Treffer: Biancalani (15), Kölmel (22, 86), Storm (57)

Zuschauer: 15.000

12. Spieltag 1. Bundesliga: SG Eintracht Frankfurt (A)



Vor dem Spiel muss sich die Fangemeinschaft der Blauen von der zweiten Hälfte von [Mörliu] verabschieden, denn auch Kleo Aliu verletzt sich unter der Woche beim Training und wird vermutlich bis zur Winterpause ausfallen.

Was für ein Hinterhergelaufe in den ersten 30 Minuten! Eintracht Frankfurt beherrscht die Partie mit dem Ball nach Belieben und geht verdient mit 1:0 in Führung. Die Blauen hecheln nur hinterher und wenn sie den Ball mal haben, folgt ein Fehlpass oder ein Dribbling ins Toraus.

Diesen Kniff, eine Auswechslung vor der Pause, nutzte Weiland in seinen über 600 Spielen als Arminia-Coach vermutlich noch nie, aber Fritz Klee, der überraschend in der Startelf stand und seine Chance auf Rehabilitation bekam, hat einen völligen Mist zusammengespielt.
Für Klee kam Herzog also in der 30. Minute ins Spiel. Dazu wechselte man auf ein vertikales Spiel und siehe da, Arminia entwickelte Offensivkraft! Bereits vor der Paus taucht Storm frei vor dem Frankfurter Keeper auf, vergibt aber kläglich. Der Treffer zum Ausgleich war aber eine Frage der Zeit und er fiel dann durch Aaron Kölmel, der unter der Woche seinen Vertrag um 4 Jahre verlängert hat. Ein erkämpftes, aber verdientes 1:1.

Treffer: Kölmel (75)

Zuschauer: 47.199

Achtelfinale DFB-Pokal: SV Werder Bremen (A)

Vor dem Spiel wird die Verletztenliste immer länger, denn nun fallen noch Vacek und Biancalani aus. Beide haben zuletzt immer gestartet.

In der Liga lief es gegen Werder ja richtig gut, vielleicht ist noch eine weitere Pokalrunde für die Arminia aus Hannover drin?

Schnelle Antwort: Nein. Werder gewinnt diese Pokalpartie mit 1:0, weil Wendelen hinten einen schlampigen Pass im Spielaufbau spielt und dann geht es zu schnell. Im Grunde hat die Fachzeitschrift 90Min.com die Partie mit dem Titel „Schlacht“ ganz gut gedeutet, denn Werder wählt eine sehr harte Auslegung, die zwar mit reichlich gelben Karten versehen worden war, aber es schien der Weg des Erfolgs für diese Paarung.

Treffer: -

Zuschauer: 39.986

Vor dem Spiel gab es die typischen Unruhen beim SVA rund um die Vereinspräsidentschaft, denn Ebert bekommt ggf. mit Samuel Nickel oder Lennard Post einen Gegenkandidaten.

13. Spieltag 1. Bundesliga: VfB Stuttgart (H)

Gegen den 17. Der Bundesligatabelle führen die Blauen bis zur 89. Minute knapp mit 1:0, ehe dann ein Ball über außen durchkommt und der VfB mit der ersten guten Chance netzt. Dieses 1:1 ist blöd.

Hannover ist aktuell auf Rang 7 der Tabelle, nur 4 Punkte weniger und man wäre voll im Abstiegskampf. Die Tabelle ist ab Platz 7 sehr eng beisammen, denn Stuttgart und Arminia trennen z.B. nur 7 Punkte.

Treffer: Bennani (43)

Zuschauer: 15.000

14.Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04 (A)



Der Griff zur Kontertaktik schien der richtige zu sein, denn die Arminia gewinnt auf Schalke mit 2:0. Zu der Wahrheit rund um die drei Punkte gehört definitiv, dass der Hannoveraner Keeper Feldmüller einen Strafstoß parieren kann und der Schalker Keeper beim 1:0 zu ambitioniert herausläuft und Storm ihn locker überköpfen kann. Das heißt, insgesamt war der Sieg etwas glücklich.

Treffer: Storm (11), Kölmel (48)

Zuschauer: 54.743

(click to show/hide)

15. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (H)

In der Mitte der englischen Woche schlagen sich die Blauen weiterhin sehr gut. Nach 45 Minuten führen sie daheim gegen die TSG aus Hoffenheim mit drei Toren und lassen in der zweiten Hälfte im Grunde nichts mehr zu.

Der zweite Treffer gehört wahrhaft in die höchste Kategorie!



Treffer: Kölmel (2, 41), Mercury (27)

Zuschauer: 15.000

16. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Kaiserslautern (A)

Wenn man schlecht spielt und dann trotzdem gewinnt, kann man es als Glück oder als Zeichen, dass man „in der Spielklasse angekommen“ ist, deuten. Irgendwo zwischen diesen beiden Deutungen liegt dieser 2:1 Auswärtssieg in der Pfalz jedenfalls.

Beide Treffer werden von Linksaußen perfekt in die Mitte gelegt, einen macht Kölmel selbst, den anderen bereitet er vor! Zurecht wird er Spieler der Woche!



Treffer: Kölmel (67), Herzog (86)

Zuschauer: 24.880

Wintertransfers & Vereinsinterna



Es gab im Dezember Vorstandswahlen und tatsächlich wird Jan-André Ebert ersetzt und Timo Wessels tritt sein Amt an. Dieser will zwar laut Pressemitteilung „keine Änderungen an der bisherigen Ausrichtung vornehmen.“ Und sowieso sei „man zufrieden mit den Leistungen der Mannschaft in der Bundesliga, sowie der finanziellen Sicherheit des Vereins.“

Weil dem so ist, hat Weiland natürlich den Braten gerochen und noch um eine Anpassung des Gehaltsbudgets verlangt. Wessels - im Gegenteil zu Ebert – ließ sich nicht lumpen und hat dem Antrag stattgegeben und Gelder freigemacht.

Im Winter gab es im Kader des SVA daher doch einige Veränderungen, denn die Leihen von Birger Bülles und Mateo Marchi werden vorzeitig beendet.
Da Bülles im Grunde keine Rolle gespielt hat, ärgert dieser Abgang niemanden. Dass Marchi geht, ist dafür umso ärgerlicher, denn er hat durchaus wichtige Minuten bekommen. Gilardino hat es jedenfalls anders bewertet und den Jungspund in die Regionalliga zur zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart gesendet.

Weiterhin haben die Blauen noch Fritz Klee verkauft. Er spielt fortan in Heidenheim in der 3. Liga. Do Bonfim Santos wird nach Cadiz verliehen. Der spanische Vereine übernimmt zudem 100% des Gehalts.



Den Bedarf hat man dann mit drei Verpflichtungen gedeckt. Yasin Yazici kommt vom VfL aus Bochum an den Bischofsholer Damm. Der Tempodribbler kostet den Verein 1,3 Millionen Euro.



„Kava“ wechselt aus Nürnberg, also wie Yazici aus der 2. Bundesliga, nach Hannover. Er ist Rechtsverteidiger und soll Niemann Druck machen, denn dieser spielt bisher unter seinen Möglichkeiten. Er kostete 1,8 Millionen Euro.



Als Leihspieler kommt Durmus vom BVB. Er hat bisher nur in der 3. Liga gespielt, sollte aber auf höherem Niveau spielen. Theoretisch gibt es eine Kaufoption über 2,9 Millionen Euro. Diese muss Weiland nicht mehr ziehen. Durmus kann auch als Sechser spielen.

18. Spieltag 1. Bundesliga: VfL Wolfsburg (A)



Zum Jahresstart holen die Blauen gegen den Tabellenletzten aus Wolfsburg nur einen Punkt. Das ist auf der einen Seite in Ordnung, weil Feldmüller in der 85. Spielminute einen Strafstoß pariert, auf der anderen Seite war Arminia besser und hätte, hätte, hätte… Egal, ein 0:0 ist okay.

Treffer: -

Zuschauer: 25.290

19. Spieltag 1. Bundesliga: RaBa Leipzig (H)

Unfassbar! Hannover schlägt Leipzig mit 2:0! Unfassbar ist vor allem, dass die Blauen das Spiel völlig verdient gewinnen!

Die Treffer der Blauen fallen zudem nach System, wenn man es so sagen will. Das 1:0 erzielt Kölmel nach einen fantastischen langen Ball und das 2:0 legt Niemann als flache Flanke auf den Fuß Bennanis, der ins kurze Eck einschießt.

Treffer: Kölmel (10), Bennani (43)

Zuschauer: 15.000

20. Spieltag 1. Bundesliga: FSV Mainz 05 (H)

Die englische Woche zum Jahresauftakt endet und man spürt bei beiden Teams, dass dieses neue Jahr 2039 direkt schlaucht. Bei Hannover, die sicherlich qualitativ nicht so einen breiten Kader haben, spürt man diese Woche merklich, denn Mainz ist das bessere Team, aber ein Sonntagsschuss von Pat Storm beschert ihnen bei diesem 1:1 einen Punkt.

Treffer: Storm (55)

Zuschauer: 15.000





In der Tabelle, die noch sehr wild daherkommt, führen die Bayern knapp vor Bayer Leverkusen und dem BVB, wobei Leverkusen bereits ein Spiel mehr hat.
Natürlich ist Arminia die Überraschung, denn auf einen europäischen Platz hat sie niemand, wirklich niemand, erwartet. Intern spricht man weiterhin von Abstiegsvermeidung. Fröhlih ist man aber, dass man vor den Roten steht!

Unten drin braucht es wohl ein paar mehr Punkte, um den Abstieg zu verhindern, denn Wolfsburg, Stuttgart und der FCA sind im Grunde Mannschaften, die man eher in der Tabellenmitte erwartet hat.
« Letzte Änderung: 11.August 2024, 11:33:25 von knufschu »
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Karagounis

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #187 am: 09.August 2024, 17:47:59 »

Sehr toller Abschnitt aus der Vereinschronik! Und noch toller der bisherige Saisonverlauf, ich bin gespannt, wie lange ihr noch auf den Europa-Plätzen verweilen könnt!

knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm
« Antwort #188 am: 04.September 2024, 19:24:34 »

@karagounis: Danke! Und --> Weiterlesen :-)


Kapitel 60 „Virtuelle Vereinsgeschichte – Auszüge aus der Vereinschronik (2)“

[…]

Kapitel 2: Für eine Handvoll Jahre in der Regionalliga Nord

Die erste von fünf Spielzeiten in der Regionalliga Nord beginnt für die Arminia in der Saison 2024/25 direkt mit einem Heimsieg gegen TuS Blau-Weiß Lohne (@Thekenklopper). Beim knappen 1:0 traf Montag im Rudolf-Kalweit-Stadion. Über 1000 Zuschauer trafen sich bei bestem Wetter am Lahmannhügel und auf der Holztribüne, um die Partie zu sehen.

Als Aufsteiger holten die Blauen am Ende der Saison ganze 71 Punkte und belegten damit einen starken siebten Tabellenplatz, während die Zweitvertretung der Roten mit 82 Punken in die 3. Liga aufstieg.

Das Highlight-Spiel dieser ersten Regionalliga-Saison war mit Sicherheit das 6:2 beim Heimspiel gegen den Bremer SV. Bennet van den Berg, liebevoll „VDB“ genannt, traf seinerzeit vierfach!

Wie schon zuvor gelang der Arminia der Einzug ins niedersächsische Pokalfinale, doch man unterlag dem TSV Havelse 1912 an der Bremer Brücke mit 0:1.

In der Folgesaison 2025/26 wurden die Arminen nach 38 Spieltagen Vizemeister, hinter einem dominanten VfB Lübeck. Der spätere Armine und Torjäger Vincent Boesen hatte bei der Meisterschaft des VfB einen enormen Anteil. Im Trikot des SVA war Boesens Stern schon ein wenig untergegangen, denn in 40 Spielen kam er nur auf 15 Treffer.

Wesentlichen Anteil am Erfolg hatte in dieser Saison Serhat Imsak, der auf insgesamt 111 Einsätze für die Arminia kam und dabei unfassbare 77 Treffer erzielte.

Zudem muss die Leistung von Pascal Hackenthal an dieser Stelle eine Erwähnung finden. Der Linksverteidiger des SVA war der Strafstoßschütze und Säule der Verteidigung. Für die Arminia bestritt er ganze 239 Pflichtspiele, bei 32 Toren. […]

Nur ein Jahr später spielte der SVA erneut das Pokalfinale. Wieder verlor man an der Bremer Brücke gegen den Rekordpokalsieger im Niedersachsenpokal, den VfL Osnabrück. […]

Die vierte Spielzeit der Arminia in der Regionalliga Nord endete für fast tragisch. Nach zwei aufeinanderfolgenden zweiten Plätzen konnte man zwar den ersten Rang in der Abschlusstabelle belegen, aber in der vermaledeiten Relegation scheiterten die Niedersachsen nach einem 3:1 Heimsieg im Hinspiel an Germania Halberstadt. Diese gewannen das Rückspiel nämlich mit 3:0.

Im späteren Verlauf sollten sowohl Louis Malina als auch Maxi Großer, die in der Relegation noch für Germania Halberstadt aufliefen, im Dress der Arminia spielen. Gerade Maxi Großer hat mit 139 Partie große Fußstapfen auf der Sechserposition hinterlassen. […]

Punktgleich mit Weiche Flensburg wiederholten die Blauen in der fünften Spielzeit in der Regionalliga Nord den Titelgewinn.

Dank solider Abwehrleistungen von Maxi Dagott (74 Spiele für den SVA) und vor allem der Legende Kisilowski (mehr als 200 Spiele für den SVA) konnte der SVA zugleich auch das Double feiern und das Pokalfinale mit 3:2 für sich gestalten.

Im Finale gegen den HSC schoss Bleart Dautaj alle drei Tore! Für die Arminen lief Dautaj in insgesamt 53 Spielen auf, bei 30 Treffern. […]

(Quelle: Auszug aus einer Kurzchronik zum 129-jährigen Vereinsjubiläum des SV Arminia Hannover. Herausgeber: RKS-Ultras.)

20. Spieltag 1. Bundesliga: FC Augsburg (A)

Die Serie hält an und wieder bleiben die Blauen ungeschlagen und das seit nunmehr 10 Spielen! Gegen den FCA wäre ein Dreipunkterfolg allerdings netter gewesen, denn immerhin haben die Gastgeber fast eine komplette Hälfte mit zehn Mann bestritten.



Treffer: Bennani (63)

Zuschauer: 25.180

21.Spieltag 1. Bundesliga: Hertha BSC Berlin (H)

Gegen die Hertha verdient sich bei den Blauen die Offensive keine Lobhudeleien. Bei diesem 0:0 bleiben viele Spieler unter ihren Möglichkeiten.

Treffer: -

Zuschauer: 15.000

Nach dem Spiel wurde Toto Feldmüller eine sehr große Ehre zu Teil, denn Marco Rose, aktuell Nationaltrainer Deutschlands, war in Hannover zu Gast, um sich den Keeper des SVA anzusehen! Berichten zu Folge hat Rose Feldmüller auf der Longlist möglicher Torhüterkandidaten.

Der Weg Marco Roses ist auch durchaus interessant, denn nach seinem Engagement bei Leipzig wechselte er zum VfL Wolfsburg, dann nach Brighton, Sheffield und schließlich zum FC Middlesbrough. Dort gewann er die Conference League, ehe er das Amt des Nationaltrainers annahm.

22. Spieltag 1. Bundesliga: Hannover 96 (A)

Freitagabend, Derbytime in der Stadt – Rot gegen Blau. Selten waren beide Vereine sportlich derart auf Augenhöhe, denn Arminia rangiert in der Tabelle auf Platz 6 und die Roten auf Rang 7, es ist zugleich also auch ein Tabellennachbarschaftsduell der beiden Teams aus der Leinestadt!



Nach Augenhöhe sieht diese Partie über die gesamte Spielzeit hinweg nicht aus, denn die 96er sind erheblich viel besser und gehen schnell in Führung. Bereits nach sieben Minuten jubeln die Fans im roten Fantrikot. Efraimsen, der Stürmer der Roten, wird lang geschickt, umkurvt Toto Feldmüller und schiebt ins leere Tor ein. Unter ständigem Druck der Hausherren können sich die Blauen nur selten befreien, in der 25. Minute gelingt aber ein starker Spielzug über 5-6 Stationen an deren Ende Kölmel einen grandiosen Steckpass von Mercury zum Ausgleich einschießen kann! Unverdient, aber ein sehenswerter Spielzug.

Nach dem Treffer bleibt das Bild über die gesamte reguläre Spielzeit hinweg gleich: Hannover 96 rennt an, aber der Ball findet den Weg ins Tor nicht. Stattdessen haben die Blauen in der 92. Minute die Chance auf den Sieg. Mercury köpft einen Eckball an die Oberkante der Latte! Das wäre was gewesen! Nun, so bleibt ein 1:1 im Derby im Spielbericht stehen.

Treffer: Kölmel (25)

Zuschauer: 49.000

Die Stadtmeisterschaft Hannovers wird also über die Abschlusstabelle vergeben, denn beide Partien endeten 1:1. Für die Arminia wird es nun schwer, denn es folgt - wie in der Hinrunde – eine harte Passage im Spielplan, denn es folgen nun dicht gedrängt der BVB, Bayern und Leverkusen, also die Top-3 der Liga.

Mit 12 (!) Unentschieden sind die Blauen zudem mit Abstand die Unentschiedenkönige der Liga!

23. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Dortmund (H)



Der BVB schwächelt gerade ein wenig und hat zuletzt in der Liga drei Spiele in Folge nicht gewonnen, zudem ist Terzics Team gegen Werder in DFB-Pokal ausgeschieden und musste über die volle Distanz gehen!

Am Bischofsholer Damm hatte man schon fast vergessen, wie es ist zu verlieren. Gegen Dortmund war es nun leider so weit, denn die Borussen gewinnen etwas glücklich mit 2:1. Zunächst hatte Aliu nach rund einer Stunde den richtigen Riecher und bedrängte den BVB-Außenverteidiger nahe der Eckfahne, gewann den Zweikampf und seine Flanke fand Kölmel. Im Anschluss führen dann zwei – das muss so sagen – qualitativ hochwertige Spielzüge zu zwei Gegentreffern, die man irgendwie nicht wegverteidigen kann.

Treffer: Kölmel (60)

Zuschauer 15.000

24. Spieltag 1. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach (A)

So langsam dreht sich das Narrativ, denn jetzt heißt es: „Die haben dieses Jahr erst ein Spiel gewonnen und das war Glück!“ – Warum dreht es sich? Klar, man hat mit 1:2 gegen die Fohlen verloren.

Die Fans beginnen nun schon etwas offener mit Kritik an dem 4-2-3-1 Weilands.

Treffer: Kölmel (71)

Zuschauer: 49.602

25. Spieltag 1. Bundesliga: SV Werder Bremen (H)

„Ja!“, hört man den sonst eher stillen und zurückhaltenden Weiland in der Coachingzone brüllen, als das Spiel gegen Werder abgepfiffen wird. Der SVA kann doch noch gewinnen, und zwar mit 3:0 gegen den SVW!



Dass das 1:0 durch einen Strafstoß fällt, war mit Sicherheit der berühmte Dosenöffner, denn zuvor haben beide Mannschaften maximal durch eine hohe Passquote reüssiert, nicht aber durch Chancenerarbeitung.

Nennenswert ist weiterhin, dass Kleo Aliu sein erstes Bundesligator machen konnte. Ein toller Strahl mit links von der halblinken Strafraumkante.

Treffer: Basic (71), Kölmel (72), Aliu (82)

Zuschauer: 15.000

26. Spieltag 1. Bundesliga: FC Bayern München (A)



Vor Spielen gegen Bayern wird das mediale Brennglas auch auf die Gegner gehalten und über Nachfolger Weilands beim SVA spekuliert. 

Wer die Bayern einmal ärgert, bekommt es aber richtig dicke. Das 1:1 im Hinspiel wird mit einem 5:1 in München vergolten.

Treffer: Storm (59)

Zuschauer: 85.115

27. Spieltag 1. Bundesliga: Bayer 04 Leverkusen (H)

Gegen den Zweiten der Bundesliga, der im 4-4-2 aufläuft, haben die Blauen immer mal gut ausgesehen, in ihrer kurzen „Bundesligahistorie“. Heute überrascht der SVA definitiv die nationalen Fußballexperten, denn sie gewinnen mit 3:1 gegen die Werkself.

Beim ersten Gegentreffer pennt der Leverkusener Innenverteidiger Rosa und er lässt sich im Spielaufbau den Ball vom extrem gut aufspielenden Yazici wegschnappen. Der nutzt die Gelegenheit und schließt freistehend und sehr trocken ins kurze Toreck ab. Beim zweiten Treffer enteilt Kölmel den Innenverteidigern nach langem Ball und kann ebenso freistehend einnetzen. Das dritte Tor erzielt dann wieder Yazici, nachdem Kölmel einen hohen Ball am Strafraum per Kopf auf ihn abgelegt hatte.

Treffer: Yazici (21, 55), Kölmel (45)

Zuschauer: 15.000

Mit 42 Punkte hat der SVA zudem einen neuen Bundesligapunkterekord aufgestellt. Tabellarisch befindet man sich aktuell auf Platz 7, einen Rang hinter den Roten.

28. Spieltag 1. Bundesliga: SC Freiburg (A)

Gegen den SC Freiburg holen die Arminen das dreizehnte Mal über ein Unentschieden einen Punkt in dieser Saison.

Beide Abwehrketten wirkten in dieser teils vogelwilden Partie irgendwie nicht ganz sicher, so dass klare Stellungsfehler oder Fehlpässe einige Chancen ermöglichten. Das 2:2 ist am Ende für beide in Ordnung.

Treffer: Kölmel (51), Storm (79)

Zuschauer: 31.633

29. Spieltag 1. Bundesliga: Eintracht Frankfurt (H)

„Es ist die fünfte Spielminute der Nachspielzeit, wir sind eigentlich schon ein wenig über den vierminütigen Nachschlag dieses köstlichen, sportlichen Leckerbissens der Tabellennachbarn hinaus, aktuell steht es 2:2 zwischen der Eintracht aus Frankfurt und Arminia Hannover. Der eingewechselte Vacek kann einen herausgeköpfen Ball aus dem eigenen Strafraum in Sechserposition aufnehmen, der Schiedsrichter hat die Pfeife noch nicht im Mund, sehr wohl aber schon zum Pfiff bereit in der Hand. Pfeifen tut er jedoch nicht, Vacek sieht, dass der Däne Patrick Storm, der bereits das 2:2 mit einem herrlichen Solo-Dribbling erzielt hat, sich von seinem Gegenspieler löst. - - - Der Ball kommt gut, Storm nimmt ihn rund 20 Meter vorm gegnerischen Tor mit! Was macht der denn da? Das ist ja unfassbar! Storm überlupft den herauseilenden Frankfurter Keeper aus etwa acht bis neun Metern Torentfernung in halblinke Position und die Arminia aus Hannover dreht dieses Heimspiel zu seinen Gunsten! 3:2! Patrick Storm, der Edeljoker, der Rückkehrer. Unfassbar, liebe Zuhörer!“; So klingen die letzten Minuten der Radio-Live-Reportage von Radio Hannover.



Und es ist wahr „Pat“ Storm ist der Matchwinner der Blauen beim Heimspiel gegen den Tabellennachbarn, denn sowohl das 2:2 als auch das 3:2 in der 95. Minute gehen auf seine Rechnung. Der Sieg geht am Ende sogar in Ordnung, denn ab Minute 60 haben die Blauen ein richtig gutes Spiel gezeigt.

Treffer: Mercury (41), Storm (76, 95)

Zuschauer: 15.000

Tabellarisch bleibt Blau also vor Rot, denn Arminia hat zwei Punkte Vorsprung vor den 96ern und steht aktuell auf Platz 6.

30. Spieltag 1. Bundesliga: RaBa Leipzig (A)

Es dauert gerade einmal 50 Sekunden, bis – wie erwartet – RaBa Leipzig die erste Großchance hat, aber der Leipziger Mittelstürmer knallt das Ding über die Latte. In Minute drei steht es dann 0:1, denn auf der anderen Seite macht er Mercury besser. In der Folge sehen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie zwischen beiden Mannschaften. Nach etwa 15 Minute können die Gastgeber, die zwischen den Viertelfinals der Champions League rotieren, ausgleichen, doch noch vor der Pause darf Bennani eine Flanke von links freistehend einköpfen.

Nach dem Seitentausch sind es wieder die Leipziger, die herankommen und ein Unentschieden herstellen und auch an der Führung kratzen. Doch wieder ist es „Pat“ Storm, der das 3:2 für den SVA erzielt. Ein langer Ball in der 85. Minute und der dänische Joker nutzt seine Geschwindigkeit und trifft zum zehnten Mal in dieser Spielzeit!

Treffer: Mercury (4), Bennani (44), Storm (85)

Zuschauer: 43.008

Das Vorhaben „Die Großen ärgern“ ist gegen Leipzig vorzüglich gelungen, denn die Arminia konnte sich in beiden Paarungen durchsetzen!

31. Spieltag 1. Bundesliga: VfB Stuttgart (H)

Gegen den 18. der Bundesliga kann die Arminia einen riesigen Schritt in Richtung einstelligem Tabellenplatz mit der Option auf eine – wie auch immer geartete – Europapokalteilnahme machen. Wer hätte das gedacht!

„Falsch gedacht!“, denn gegen den VfB stellen sich die Blauen in den ersten 45 Minuten richtig blöd an und liegen auch verdient mit 0:1 hinten. Dass ihnen in der zweiten Hälfte dann der Ausgleich gelingt, ist wiederum äußerst verdient.

Mit diesem 1:1 gelingt ein schmeichelhafter Bundesligarekord, man gewinnt nämlich den Titel der Unentschiedenkönige. Mit dem Endstand ist man am Bischofsholer Damm allerdings nicht so wirklich zufrieden.

Treffer: Storm (69)

Zuschauer: 15.000

32. Spieltag 1. Bundesliga: FC Schalke 04 (H)



Vor dem vorletzten Heimspiel der Saison verletzt sich der aktuell formstarke Patrick Storm leider schwer und fällt für den Rest dieser Spielzeit aus. Auf dem Spielplan wartet mit Schalke 04 ein Gegner, der aktuell hingegen formschwach unterwegs ist und in dieser Statistik Bundesligaschlusslicht ist.

Wie ein Schlusslicht spielen zu Beginn aber die Hausherren, sie überlassen den Königsblauen den Ball und nach vorne kommt nur Ramsch zusammen. Vor der Pause wird es dann etwas besser, so dass der Ausgleich durch Kölmel in Ordnung geht und nach der fünfzehnminütigen Unterbrechung belegen die Hannoveraner dann ihren Favoritenstatus und drehen die Partie auf 3:1. Der Anschlusstreffer der Schalker kurz vor Spielende kommt dann zu spät.



„SVA, international! SVA, international! SVA, international“, brüllen die SVA-Anhänger nach dem Spielende ins Stadionrund und es ist wahrhaft ein kleines Fußballwunder, dass die Arminia zwei Spieltage vor Schluss den Einzug in den Europapokal bzw. die Qualifikation dafür klarmachen kann.

Treffer: Kölmel (39, 53), Basic (76)

Zuschauer: 15.000

33. Spieltag 1. Bundesliga: TSG 1899 Hoffenheim (A)

Die TSG ist Vorletzter in der Bundesliga und klammert sich an den letzten, sehr dünnen Strohalm, dass man gegen den eigentlich designierten Absteiger und „Überperformer“ aus Hannover vielleicht noch drei Punkte holen kann. Bei sechs Punkten Abstand zur Relegation, bei eine deutlich schlechteren Tordifferenz scheint das aber schwerlich denkbar.



„Ins Ziel gezittert“ umschreibt die Partie der Blauen im Kraichgau sehr gut. Zunächst läuft alles wie geschnitten Brot, denn nach 22 Sekunden netzt Basic und wenige Minute später gelingt Bennani das 2:0. Vor der Halbzeit können die Hannoveraner dann sogar noch den dritten Treffer erzielen.

Mit Wiederanpfiff nach dem dritten Tor wendet sich das Blatt aber, denn Klao Aliu holzt einen Gegenspieler komplett unnötig von hinten um und sieht dafür die rote Karte. Nach diesem Vergehen gelingen den Hoffenheimern zum Glück – wenn man es mit dem SVA hält – nur zwei Tore durch Robson und Netz.

Dieses 3:2 bedeutet für Hoffenheim den sicheren Abstieg in die 2. Bundesliga und für die Arminia die Teilnahme an der Conference League und – noch wichtiger – den deutlichen Gewinn der stadtinternen Meisterschaft, denn die Roten sind 8 Punkte entfernt und es ist nur noch ein Spieltag zu gehen!

(click to show/hide)

Treffer: Basic (1), Bennani (9), Kölmel (40)

Zuschauer: 27.397

34. Spieltag 1. Bundesliga: 1. FC Kaiserslautern (H)

Die Saison ist auch ohne den letzten Spieltag eine Sensation, ein Riesenerfolg oder wie man auch immer es nennen mag. Zudem ist es Dennis Weilands letzter Auftritt an der Seitenlinie. Mit Sprechchören „Deeeeenis Weiland, Deeeeeenis Weiland, Deeeenis Weiland, du bist der beste Mann!“ feierte man den Helden der Arminia von der funktionale Tribüne des Stadions vor Spielanpfiff ordentlich ab und bekam vom zurückhaltenden Coach immerhin ein mildes Lächeln und ein paar Zuwinker geschenkt.
Als die Partie zwischen dem FCK und dem SVA in der 94. Minute abgepfiffen worden ist, war auf den Rängen in Bischofshol die Hölle los. Wer da keine Bierdusche bekommen hat, hatte einfach schieres Glück.

Dank zweier Traumtore gewinnen die Blauen auch das letzte Saisonspiel und beenden die Spielzeit auf einem fünften Platz! Das heißt sogar Europa League!

Nun aber etwas chronologisch erzählt: Das 1:0 schießt Mercury mit einer herrlichen Direktabnahme. Der Pass kam aus dem Halbfeld von Niemann. Das 2:0 ist ebenfalls ein Volley mit höchster technischer Anforderung. Nach einem Eckstoß kommt der FCK-Torhüter Westendorf-Dost aus dem Kasten und faustet einen Ball aus dem Strafraum. Eben diesen Ball nimmt Basic direkt und lupft ihn über alle hinweg ins Tor! Besser kann man es nicht machen!



Treffer: Mercury (11), Basic (42)

Zuschauer: 15.000



Neben den Feierlichkeiten zum Einzug in die Europa League wird zudem Dennis Weiland als Trainer des Jahres geehrte, vor Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann! Besser kann diese Karriere im Grunde nicht enden! Unglaublich, wie gemalt!





In der Abschlusstabelle zieht Bayer Leverkusen am letzten Spieltag am FC Bayern vorbei und wird Meister! Die Eintracht aus Frankfurt hat zwar Mainz 05 am letzten Spieltag mit 6:1 weggehauen, kann aber nicht an der Arminia vorbeiziehen. Die Roten belegen einen guten siebten Tabellenplatz. Absteigen werden Hoffenheim und der VfB Stuttgart, wohingegen der FCA in die Relegation muss.
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knufschu

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm [beendet]
« Antwort #189 am: 04.September 2024, 21:19:20 »

Epilog

Es ist der 15. Juli 2039, die offiziellen und auch die meisten inoffiziellen Saisonabschlussfeierlichkeiten neigen sich dem Ende entgegen.

Den Saisonausklang begossen die Spieler in einem Club in Hannover. Als der Laden in der Stadtmitte die bleichgesichtigen, vom Alkohol und Tanz gezeichneten Spieler des SVA wieder in die Welt nach den Feierlichkeiten entließ, zwitscherten die Vögel schon nicht mehr, die Temperatur war bereits unangenehm warm, eine leichte Schwüle lag in der Luft.

Gegen Mittag erwarteten einige versprengte Fans die Spieler noch am Vereinsgelände, traditionell vor der denkmalgeschützten Holztribüne im ehemaligen Rudolf-Kalweit-Stadion. Ein wenig Applaus, ein paar wacklige Selfies mit Designersonnenbrille und unleserlich sowie flüchtig hingekrakelte Autogramme auf diversen Trikotrücken später, verschwanden die Spieler – teils in teuren Luxuskarren - nach und nach vom Vereinsgelände in die Sommerpause.

Im Schatten und auch noch lange nach dieser Szenerie saß eine eingeschworene Gruppe um Spanplatte bereits in der Stammkneipe. Am fast blinden Fenster, in Teilen verdeckt durch eine veritable Sammlung verschiedener, ausgeblichener und angemotteter Fanschals, unter anderem von Jeddeloh II, schossen die verschiedenfarbigen Fahrzeuge vorbei, ohne eine Notiz von den Vorgängen in der Kneipe zu nehmen.

Es roch – wie immer – nach einem Aerosol-Gebräu aus Zigarettenqualm, Currywurst, Bratkartoffeln und Schweiß. Nur leise quäkten heute die Lautsprecherboxen im Hintergrund. Wie so oft hörte man Dirk von Lowtzwos Stimme, die gekommen war um sich zu beschweren.

Spanplatte hatte seine Zigarette mit einer beiläufigen Geste des Ekels bereits nach der Hälfte im gut gefüllten Aschenbecher ausgedrückt und auch schon einen letzten Schluck Einbecker in den leicht katrigen Schädel hinterhergespült, als sich seine etwas lallige Stimme hob: „Das war’s, Jungs, ich geh nach Hause. Wir sehen uns.“ Betreten nicken die anwesenden, von Rauchschwaden umgebenen Silhouetten. Ungezwungen juckt ein Typ mit Bürstenschnitt sich am Hintern, er zieht dabei eine merkwürdig unpassende Grimasse. Im Hintergrund dreht sich ein etwas teilnahmslos blickender, groß gewachsener Typ um, den Spanplatte schon mal irgendwo gesehen hat, aber nur die Rückansicht reicht für ein Wiedererkennen nicht aus und bis an die Theke ist er am heutigen Spätnachmittag bis Abend nicht gekommen.
Jedenfalls ist an diesem Abend alles gesagt, alles erzählt. In einer Mixtur aus diffusen Erwartungen an das Künftige, verblichenen Erinnerungen an die schöne Vergangenheit und einem gehörigen Klos im Hals werden sie bald alle den Weg nach Hause suchen, die „Jungs“.

Dennis Weiland hatte sich bereits im Bus, in der Kabine und auch noch mal auf der Holztribüne tränenreich von seiner Mannschaft verabschiedet, ohne im Anschluss die Stadionkneipe zu betreten. Nun schweifte sein Blick noch einmal über die übriggebliebenen Reste des einstigen Rudolf-Kalweit-Stadions.

Dort, wo früher Schafe weideten und eine zugewucherte Stehtribüne war, dort, wo die manuelle Anzeigetafel mit der Tiefkühltruhe darunter und den Zahlen darin stand, dort, wo der Lahmannhügel sich erhob, dort sieht man inzwischen funktionale, verglaste und silbrig schimmernde Gebäudekomplexe, in denen die Büros der verschiedenen Vereinsabteilungen, wie z.B. der „Merch-Abteilung“, vor sich hin dämmern. Leise rauschen Wärmepumpen vor den Gebäuden vor sich hin und die Photovoltaik-Anlagen auf den funktionalen Dächern spüren vergeblich den noch übrigen Rest des Sonnenscheins auf. Weit weg ist die Zeit, in der man unweit vom Lahmannhügel entfernt aus einer Holzhütte heraus abgenutzte Fanzines an drei bis vier Groundhopper mit vor Glück glasigen verkaufte. Heute wird sich beschwert, wenn jemand auf dem Sitzplatz zu lange steht oder innerhalb von zehn Minuten die zweite Zigarette anzündet, wenn ihm beim Jubeln ein paar Tropfen Einbecker in den Nacken des vor ihm Sitzenden träufeln. Die Spieler sind gelattgezogene, Marketingexperten, die sich von Quinoa ernähren und womöglich den Nachtisch vor dem Fischgericht essen, weil es besser mit dem Ernährungsplan harmoniert.

Der Bier- und Wurststand, aus denen heraus einst der Ausschrank und die Ausgabe der leckeren Spezialitäten auf Keramiktellern organisiert worden ist, sind ebenso gewichen. Hier erblickt man nun aufgebaggerte Erde und erste Betonfundamente, die das neue Nachwuchsleistungszentrum der Arminia ankündigen. Da wirkt die angrenzende Holztribüne fehl am Platz, wie aus einem anderen Film, irgendwie wie in eine futuristische Welt hineingepflanzt.

Im toten Winkel der Stadiongaststätte schlendert Dennis Weiland Richtung S-Bahn-Station, die Türen der Bahn schlucken ihn und langsam scheppernd verschwinden die Lichter der Linie 8 in der frühen Sommerdämmerung. Spanplatte war in die Bahn zuvor eingestiegen.



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Karagounis

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Re: [FM23] Allez les Bleus - Ein neuer Hirte am Bischofsholer Damm [beendet]
« Antwort #190 am: 05.September 2024, 19:58:01 »

Sehr tolle Story mit einem erfolgreichen Ende! Und der Epilog ist unglaublich gut geschrieben, Respekt! Danke für die Story, hat Spass gemacht!