@Muffi: Das ist so. War in der letzten Saison ja auch schon so eng vorne.
@Achtelprofi: Ja, wie gesagt, RWE hätte ich schon Bock, aber nach Lehmanns Schwarz-Weiß Essen-Station wollte ich mal raus ausm Pott.
@Fabio: Danke!
Kapitel 7 „Ab ins Stickeralbum“ „… Rot … Weiß … RWE! Achnee, weißes F. Ach, die Fortuna hat auch Fans in Ratingen! Na gut … Macht ja eigentlich auch Sinn, immerhin ist die Stadt geografisch nicht mehr weit entfernt. Ich dachte, die haben nur so Edel-Fans! Das quietschbunte Stadion am AdW ist ja irgendwie auch zu groß für den Verein. Das letzte Mal war ich gegen Regensburg dort. Wieso sagen da eigentlich immer alle der „Jahn“? Ist vielleicht nicht repräsentativ, mein letzter Besuch da? Boah, der hinter mir fährt auf wie ein Irrer! Sollte ich einmal kurz auf die Bremse latschen, ihn schocken und den klugscheißenden, selbsternannten Straßenpolizisten geben? Nee. Recht hat er, ich habe wieder ein der Gegend rumgeglotzt und mich nicht aufs Autofahren konzentriert. Hier ist ja eigentlich wieder 70, nicht 50. Die Frau hats auch nicht gemerkt und mich zurechtgewiesen. Schön ist er geworden, der Stromkasten in weiß und rot mit dem Logo der Fortuna, den ich bis grade noch im Vorbeifahren begutachtet habe, anstelle des rot-weißen Straßenschildes mit einer 70 darauf. Besser als dieses Grau.“
In den letzten Jahren fuhr ich regelmäßig in der Woche eine Strecke zwischen Essen und Ratingen hin und zurück. Nach mehrfachen Fahrten fiel mit dabei immer wieder dieser eine Stromkasten ins Auge, weil dieser eben nicht immer in den Vereinsfarben der Fortuna aus Düsseldorf besprayt war, sondern manchmal schon wenige Tage später plötzlich die Vereinsfarben von Borussia Mönchengladbach trug, er gänzlich in roter oder blauer Farbe daherkam oder mitunter auch mit schwarzen, unleserlichen Tags versehen war. Schien eine Art Wettkampf zwischen örtlich rivalisierenden Sprayern oder Fangruppen im beschaulichen Ratingen zu sein?
Wie man in dem mäßig nachgestellten Monolog meinerseits erahnen kann, empfinde ich Sticker an Toilettentüren oder Tags auf Wänden, die die Liebe zum Verein ausdrücken als Bereicherung. Sie erzählen für mich kleine Geschichten. Wieso klebt auf einem Rastplatz im Hunsrück nun ein Aufkleber von Hertha BSC Berlin auf Kopfhöhe vor dem müffelnden Stehklosett? Wieso ist auf Norderney ein zerfetzter Eintracht Braunschweig-Aufkleber auf diesem Mülleimerdeckel voll mit Möwenkot? Ob Jungs aus Leicester wirklich genau wie ich hier mit drückender Blase vor der Pissrinne im Ruhrstadion standen, um sich nach ein paar Fiege die Blase zu entleeren und dabei auch hofften nichts zu verpassen und zeitgleich ans nächste Bier dachten?
Bleibt für mich die Frage: Was bedeuten diese Sticker oder fußballbezogene Graffitis? Ist es eine Art Volkssport unter Fußballfans sich in der Pampa zu verewigen, schlichtweg Liebe zum Verein oder durch nur ein Ärgernis für Kommune und Gemeinde, die diese Sticker z.T. kostenaufwändig von Straßenlaternen und dergleichen entfernen müssen?
Winterpause & Wintertransfers Transfertechnisch wurde im Winter nicht das ganz große Besteck ausgefahren. Onur Capin hat den SVA für eine Ablösesumme von 2000€ in Richtung Rehden verlassen.
Da sich der Corvin Bock etwas heftiger verletzt hat und Leihspieler Steinwedel auf seiner Position bisher keinen so starken Eindruck machen konnte, wechselt Yannik Jaeschke nach Hannover. Er hat zuletzt für Havelse in der Regionalliga gespielt, aber keinen neuen Vertrag erhalten.
22. Spieltag Oberliga Niedersachsen: VfV Borussia 1906 Hildesheim (A) Das neue Fußballjahr beginnt für die Blauen mit einem Auswärtsspiel gegen Hildesheim und bereits nach nicht mal zwei Minuten profitieren die Hannoveraner von einem richtigen Bock des Rechtsverteidigers Henke, der von Hoffart aggressiv angelaufen wird und auf Höhe der eigenen Eckfahne den Ball Richtung des eigenen Keepers flankt. Schock registriert den sich anbahnenden Fehler gedankenschnell und nickt die „Flanke“ zum 1:0 ein. Zwar kann Henke zwischenzeitlich höchstselbst ausgleichen, aber nach Spielende gewinnt der SVA mit 3:1.
Treffer: Schock (2), Jäschke (28), Hoffart (34)
Zuschauer: 454
23. Spieltag Oberliga Niedersachsen: FSV Schöningen (H) Vor dem Spiel gegen Schöningen muss Weiland schon eine kleine Notelf auf den Naturrasen im heimischen Stadion entsenden. Diese machen es aber gut und sie schlagen den Abstiegskandidaten ungefährdet mit 5:0.
Treffer: Bachmann (7), Ricker Rasteiro (
, Schock (17, 22, 59)
Zuschauer: 715
24. Spieltag Oberliga Niedersachsen: BSV Kickers Emden (A) Im Ostfrieslandstadion senken sich die Köpfe der Kickers-Anhänger bereits nach vierzehn Minuten, weil die Blauen über sie herfallen wie Raubtiere und schnell mit zwei Toren in Führung gehen. Da Emdens Radowski dann noch nach 24 Minuten vom Platz fliegt, ist die Nummer durch. Die Partie endet 4:1 für Hannover.
Treffer: Schock (6, 67), Greve (10), Hackenthal (21, e)
Zuschauer: 596
Viertelfinale Niedersachenpokal: SV Wilhelmshaven (A) Der Erstplatzierte der Landesliga gegen den Erstplatzierten der Oberliga treffen aufeinander und man erkennt einen klaren Klassenunterschied. Die Blauen spielen ansprechend und gewinnen mit 4:0 im hohen Norden.
Treffer: Ricker Rasteiro (35), Schock (39), Jagupov (51, 85)
Zuschauer: 198
25. Spieltag Oberliga Niedersachsen: SV Bavenstedt (H) Vor den kommenden drei sehr anspruchsvollen Partien gegen direkte Mitkonkurrenten bzw. spielstarke Mannschaften kann man gegen den SV Bavenstedt im heimischen Rund einen entspannten 4:0 Heimsieg feiern.
Weiterhin kann Kevin Jendrzej einen neuen Zu-Null-Vereinsrekord feiern, den es sich zudem durch die Parade eines Strafstoßes in der 76. Minute redlich verdient hat. Die aktuelle Nummer 2 – Yilmaz – hatte in der Vorsaison den Rekord neu definiert.
Die guten Nachrichten reißen auch nach Spielende nicht ab, denn der LSK spielt nur 0:0 gegen den VfL Oldenburg.
Treffer: Jaeschke (11, 54), Ricker Rasteiro (32), Schock (81)
26. Spieltag Oberliga Niedersachsen: Hannoverscher SC (A)Weiland wählt gegen den HSC eine unattraktive „Park den Bus“-Taktik, die hinten zur gewünschten Null führt. Vorne passiert aber auch nichts, so dass am Ende ein torloses Unentschieden die Spitzenpartie wenig spektakulär aussehen lässt. Ergebnisfußball halt.
Im Parallelspiel kann Lüneburg erneut nicht gewinnen und spielt gegen Bersenbrück auch 0:0.
Treffer: -
Zuschauer: 1324
27. Spieltag Oberliga Niedersachsen: SC Germania Egestorf-Langreder (H) Im Duell der Rivalen setzen sich die Blauen mit 3:0 souverän durch.
In die Menge von über 1000 Zuschauern mischte sich Atlas Delmenhorst Coach Fischer, der scheinbar den Innenverteidiger der Blauen, Jannik Bachmann, der an diesem Tag sogar noch trifft, sichtet. Bachmann ist zudem nur mit einem Amateurvertrag ausgestattet, könnte also ablösefrei den Verein wechseln.
Treffer: Jagupov (40), Bachmann (58), Schock (79)
Zuschauer: 1144
28. Spieltag Oberliga Niedersachsen: SV Meppen II (A) Während die ersten 45 Minute noch recht ausgeglichen und etwas zäh waren, kommen die Meppener zu Hause in der zweiten Hälfte nur ein einziges Mal vor Jendrzajs Kasten. Die Gäste aus Hannover hingegen stellen etwas um und können nach Spielende über einen 1:0 Sieg glücklich sein, da sie wirklich das bessere Team waren.
Treffer: Jagupov (62)
Zuschauer: 462
29. Spieltag Oberliga Niedersachsen: VfL Oldenburg (H) Es ist schon unfassbar, dass Arminia in dieser Saison nicht ein Spiel verloren hat, aber dennoch den LSK im Nacken spürt! Der VfL aus Oldenburg, gecoacht vom ehemaligen Bundesligaprofi Mike Barten, hat den Blauen und auch dem LSK bereits jeweils ein Unentschieden abgetrotzt.
Nach sechs Minuten hatten auch die Gäste die erste dicke Chance. Der äußere Mittelfeldspieler Koopmann kann Mesic narren und schräg vorm Tor abschließen, doch Jendrzej lenkt den Schuss an den Pfosten. Im Anschluss wird der SVA minütlich besser und kommt in der 21. Minute zum Führungstor. Danach läuft das Spiel in klaren Bahnen und die Blauen gewinnen 2:0.
Treffer: Prior Bautista (21), Hackenthal (42, e)
Zuschauer: 756
30. Spieltag Oberliga Niedersachsen: TuS Bersenbrück (A) Vor dem Spiel in Bersenbrück bekommt Weiland einen neuen Vertrag. Im Grunde eine Formalie, aber ein Zeichen für den Rest der Saison.
So langsam beginnt die Crunchtime, bei noch acht ausstehende Spielen in der Oberliga. Das scheint auch an Weiland und seinen Jungs nicht spurlos vorüberzugehen, denn gegen Bersenbrück laufen sie – in der Hoffnung, dass die individuelle Klasse reicht, mit der 0:0-Taktik aus dem Spiel gegen den HSC auf und spielen tatsächlich torlos 0:0.
Treffer: -
Zuschauer: 260
31. Spieltag Oberliga Niedersachsen: MTV Eintracht Celle (H) Schlecht gespielt klingt bei einem 2:0 Heimsieg und einem xG-Wert von 3,84 komisch, ist aber so. Zunächst kommt der Wert zustande, weil die Blauen zwei Elfmeter bekommen, da die Innenverteidigung der Gäste sich hinten etwas dämlich anstellt und zwei SVA-Spieler im eigenen Sechszehner umrennt. In beiden Fällen sind die Elfmeter berechtigt. Weiterhin ist das Spiel aktuell sehr schlecht anzusehen und Celle ist klarer Abstiegskandidat. Oft wird der Ball sinnarm nach vorne gepöhlt, obwohl bessere Anspieloptionen frei stehen und auch in der Nähe sind. Na gut, die Krise kommt zu Unzeiten, weil demnächst das Duell gegen den LSK ansteht, aber wenn Krise so ausschaut, dass man dennoch 2:0 gewinnt, dann ist das zu verkraften.
Treffer: Jagupov (13), Hackenthal (22, e)
Zuschauer: 711
32. Spieltag Oberliga Niedersachsen: SC Spelle-Venhaus (A) In Spelle können die SVA-Anhänger in der Ferne bestaunen, was ihren Lieblingsclub diese Saison so erfolgreich macht. Beim 3:0 agieren die Blauen deshalb so gut, weil der Gegner den Ball etwas mehr hat und man das eigene Tempo nutzen kann. Nach den drei Treffern wird dann rotiert.
Der kommende Gegner im Pokalhalbfinale, die Kickers aus Emden, haben zudem den HSC geschlagen und diese müssen nun auf 8 Punkte abreißen lassen.
Treffer: Schock (28, 33, 45)
Zuschauer: 231
Halbfinale Niedersachsenpokal: BSV Kickers Emden (A) Im Falle des 1:0 Halbfinalsieges der Blauen würde man wohl von einer erwachsenen Leistung sprechen. Das Spiel gegen den Lüneburger SK vor der Brust, die ebenfalls im Parallelspiel ein Halbfinale zu bestreiten haben, bringen die Hannoveraner gegen die Kickers einen wundervollen Treffer von Corvin Bock aus der 19. Minute nach Hause, ohne dabei vollends in Gefahr zu geraten oder das eigne Offensivspiel einzustellen.
Treffer: Bock (19)
Zuschauer: 523
33. Spieltag Oberliga Niedersachsen: Lüneburger SK Hansa (H) Aus den Lautsprechern erklingt glockenrein die Melodie der bekannte 80er-Jahre Serie „A-Team“, während die beiden Aufstiegsfavoriten der Oberliga Niedersachsen auf den Naturrasen laufen. Der große Saisonshowdown zwischen Platz 1 und Platz 2!
Die ersten 15 Minuten des Spiels waren geprägt von dem, was man im Sportjournalismus als Abtasten bezeichnet, bei leichter optischer Überlegenheit der Gastgeber im blauen Jersey. Erst nach besagter Viertelstunden kommen dann aber die Lüneburger gefährlich vor den Kasten der Arminia. Der linke Flügelverteidiger – Filimonov – der Gäste bringt eine Flanke scharf in den Sechszehner, aber Greve kann das Leder zunächst vor Fredehorst nach außen wegspizteln und im Anschluss einen Schussversuch aus spitzem Winkel abblocken.
Rund fünf Minuten später hat dann das A-Team seine erste richtige Chance. Aus dem Mittelkreis heraus spielt Bock einen pirloesken Ball in die Tiefe, den Prior Bautista erläuft und mit dem rechten Außenrist aus rund 10 Metern Entfernung ins entfernte Toreck zum 1:0 abschließt. Danach löst sich die Verspannung aus dem Spiel und die Lüneburger kommen mal so richtig in Schwimmen. Sie können es ihrem Torhüter und Schocks Nachlässigkeit verdanken, dass sie im Zeitfenster bis zur 30. Minute nicht komplett zerschossen werden. Beispielhaft ist hier eine Szene des SVA-Stürmers Schock. Nach starkem Pass des vorherigen Torschützen Prior Bautista kann der Stürmer frei auf den LSK-Torhüter zulaufen, umkurvt diesen, schiebt aber zu langsam ein, so dass ein Lüneburger Innenverteidiger den Ball noch erlaufen kann.
In den zweiten 45 Minuten verläuft das Spiel dann recht einseitig. Rund zehn Minuten nach dem Seitentausch kann der eingewechselte Jagupov einen hohen Ball mit dem Kopf in den freien Raum vor dem gegnerischen Sechszehner verlängern, Bock holt ihn sich und versenkt zum 2:0. Der finale 3:0-Treffer fällt nach einem Strafstoß, den der etatmäßige Schütze Hackenthal verwandelt.
Bei drei Ligaspeilen und sechs Punkten Vorsprung und einem deutlich besseren Torverhältnis sollte der SVA Platz 1 halten können. Einschränkend muss man aber sagen, dass nun eine weitere, harte englische Woche bevorsteht.
Treffer: Prior Bautista (21), Bock (55), Hackenthal (75, e)
Zuschauer: 871
34. Spieltag Oberliga Niedersachsen: SC Blau-Weiß Papenburg (A) Maximal kurz gewackelt, aber nicht gefallen. Gegen die Blau-Weißen machen die Blauen den nächsten großen Schritt Richtung Oberligameisterschaft! Nur ein zwischenzeitlicher Ausgleich per Elfmeter brachte Weiland kurz aus der Fassung, doch die Dominanz seiner Mannschaft hat das kaum ins Wanken gebracht. Die Jungs gewinnen mit 4:1
Treffer: Jagupov (3, 23, 45, e), Hoffart (12)
Zuschauer: 204
35. Spieltag Oberliga Niedersachsen: Heeslinger SC (H) Vor dem Pokalfinale gegen den LSK wird unter der Woche rotiert, den Wettbewerb verzerrt man damit ohnehin nicht wirklich, da Heeslingen mit dem Aufstieg nichts mehr zu tun hat und im vorderen Tabellendrittel einfahren wird.
Heeslingen merkt man die Bedeutungslosigkeit der Partie an. Ausgenommen von einem tollen Freistoß, den Prsa unter die Latte nagelt warten sie hinten auf die Chancen der Blauen. Zwei davon finden den Weg ins Tor!
Für Arminia Hannover bedeutet das 2:1 auch zugleich den vorzeitigen Meistertitel!!!! Nächste Saison also Regionalliga Nord!
Als Bonbon für die tolle Saison und den Titel bekommt Weiland vom Verein die Zusage, seine A-Lizenz zu erwerben.
Zwei Pflichtspiele stehen noch an. Das Pokalfinale sowie der letzte Spieltag in der Oberliga Niedersachsen. Das Duell zwischen Hannover und dem Lüneburger SK kann noch zu Lasten der Lüneburger ausfallen. Das wäre für sie schon bitter. In der letzten Saison haben sie auch erst im Saisonfinish den ersten Rang vergeigt und sind in der Relegation dann gescheitert. Die Absteiger stehen bereits fest.