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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 78641 mal)

Sonzee87

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Unser Gerd ist unsterblich! Der wird ewig leben und noch den Traum von der Premier League erleben und die noch wegrocken. ;)
Und wenn diese 3 Titel gewonnen werden sollen, dann soll der gute Sir Charles mal seine Magie wirken lassen. :D

Auf gehts zum Klassenerhalt und das nächste Jahr wird dann irgendwie der Aufstieg in Angriff genommen.
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

Noergelgnom

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Frühsommer 2058, Sheffield, England



Der Saisonendspurt beginnt für uns, wie erwähnt, mit einem Abstiegskracher par excellence:
wir empfangen Preston North End, bei denen das Abstiegsgespenst bei jedem Spiel mit im Stadion sitzt und sich schon vorfreudig die Hände reibt.
Der "Kracher" entpuppt sich als ein Spiel mit zwei völlig verschiedenen Halbzeiten.
Zunächst mal kommen die Owls, von Lucas im gewohnten 433 auf den Rasen geschickt, mit dem aggressiven 442-Gegenpressing-Ansatz der Gäste gar nicht zurecht - "Lohn" der Defensivprobleme: durch ein Flippertor kurz vor der Halbzeit liegen wir mit 0:1 hinten.

Lucas zieht Burroughs aus dem zentralen Mittelfeld nach hinten, wo er mit Nicolson nun also eine Doppelsechs bildet, Valero rückt dagegen ins offensive Mittelfeld vor und soll die drei Stürmer mit Pässen füttern.
Klassisches 4231, wenn man so möchte.
Und wenn man sich anschaut, wie die zweite Hälfte verläuft, kann man das nur eine verdammt gute Idee nennen.
54. Minute: Pass von Valero auf Heaps, der wird am Elfmeterpunkt zu Boden gerempelt. Elfmeter. Valero sagt "Danke". Ausgleich.
57. Minute: Steckpass von Valero auf Chism - 2:1.
67. Minute: Dann möchte Preston auch nochmal jubeln, Kirk (der den angeschlagenen Alberto vertritt) spielt ihnen freundlicherweise einen Befreiungsschlag direkt in die Füsse, McManus ist chancenlos - 2:2.
Die Owls jetzt aber unbeirrt und von Minute zu Minute stärker werdend, es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie erneut in Führung gehen.
76. Minute: ein Steilpaß von (richtig!) Valero wird zur Ecke geklärt. Die bringt Chism von rechts rein, Carson steigt höher als alle anderen - 3:2.
79. Minute: Preston wirkt geschockt, schenkt 180 Sekunden später leichtfertig die nächste Ecke her. Chism, Carson, Kopfball - 4:2.
84. Minute: Das Spiel ist natürlich entschieden, aber einen Sahnesteilpaß hat Valero noch auf Lager - und Mittelstürmer Heaps kann auch endlich mal wieder jubeln - 5:2.

Sehr sehr wichtiger Sieg!

Vor allem, weil wir über die nächsten drei Spiele (auswärts bei Leicester und Huddersfield sowie zuhause gegen Millwall) lieber den Mantel des Schweigens breiten. 0 Punkte, 0:8 Tore.
Autsch!
Aufstiegsanwärter hin oder her, das war echt nicht feierlich, wie wir uns da präsentiert haben.

Das macht Lucas der Mannschaft vor dem zweiten Abstiegs"endspiel" des Monats, zuhause gegen Watford, auch sehr deutlich.
Und offenbar hat er die richtigen Worte gefunden, denn auch wenn wir wieder rasch zurückliegen und nach Campbells ersten beiden Toren nochmal den Ausgleich kassieren - Campbells drittem Streich zu Beginn der zweiten Halbzeit hat Watford dann nichts mehr entgegenzusetzen.

Damit haben wir immerhin die sechs "Pflicht"punkte geholt und den 5-Punkte-Abstand auf den ersten Relegationsplatz gehalten.


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Der März beginnt mit einem Erfolgserlebnis, das wir nicht direkt erwartet hatten - beim Tabellensechsten Bristol City ermauern wir uns ein müdes 0:0, das Bristol aus den Playoffrängen rutschen läßt, von uns dagegen wie ein Sieg gefeiert wird.

Bevor in Mannschaft, Staff oder den Fanclubs dadurch irgendwelche Allmachtsphantasien entwickelt werden können, holen uns die Waliser von Wrexham aber sofort sehr unsanft wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Ein 0:5, bei dem unser Keeper zum Man of the Match gekürt wird - es bedarf wohl keiner weiteren Kommentare.... Kackspiel, von vorne bis hinten!
Dass wir direkt danach zuhause gegen Arsenal auch kein Land sehen, verwundert wohl niemanden - dass es "nur" 0:3 ausgeht, liegt aber diesmal nicht am Keeper, sondern an den Gästestürmern, die sich ein ums andere Mal darin überbieten, auch noch die allerbesten Chancen auszulassen.

Der AFC Bournemouth, unser nächster Gast im Hillsborough, braucht jeden Punkt im Aufstiegsrennen und ist - natürlich! - haushoher Favorit.
Das Spiel ist allerdings noch keine zehn Minuten alt, da setzt sich Campbell im Laufduell mit beiden Gäste-Innenverteidigern durch und netzt humorlos zum 1:0 ein.
Sensation incoming?
Wer weiß - aber zur Halbzeit liegen wir nach zwei stümperhaften Fehlern (einmal Kirk, einmal Keeper McManus) mit 1:2 hinten.
In der zweiten Hälfte sind wir dann die aktivere Mannschaft - und das bleibt auch nach dem umjubelten Ausgleich so, den wieder einmal Chism (wieder einmal nach Steilpass von Valero) erzielt.
Und dann, es läuft bereits die Nachspielzeit, erhalten wir nochmal eine Ecke.
Unsere Fans klatschen sich schon mal warm, als Chism anläuft, denn sie ahnen, was gleich passieren wird: Kopfball Carson, Siegtreffer, 3 Punkte, Tollhaus Hillsborough.

Eine Woche später, gegen Tabellennachbar Blackburn Rovers, beweisen wir zwei Dinge:
1. Wir sind echt die schlafmützigsten Schlafmützen der ganzen Championship: nach 5 Minuten liegen wir 2:0 hinten, ohne dass die Gastgeber eine einzige klare Torchance gehabt hätten. Einmal verschätzt sich McManus, einmal rutscht Carson aus.
2. Wir sind eine Standardsituationen-Macht. 1:2 Carson nach Chism-Ecke, 2:2 Valero per Elfmeter, 3:2 Alberto nach Chism-Ecke.

Am Ende des Monats haben wir also trotz zweier heftiger Schlappen sogar noch einen Punkt mehr geholt als im Monat zuvor und liegen zwei Spieltage vor Schluß sieben Punkte vor Rang 22.
Mit anderen Worten: Klassenerhalt!


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Damit sind die letzten beiden Saisonspiele natürlich nicht mehr so arg wichtig - und entsprechend treten wir gegen West Bromwich auch auf.
Die Gäste, die bereits aufgestiegen sind, spielen allerdings auch mit angezogener Handbremse - und am Ende entscheidet wieder einmal ein individueller Fehler von McManus ein Spiel, das eigentlich mit einem klassischen 0:0 hätte enden müssen.

Eine Woche später, bei Fulham, wollen wir es besser machen - und führen zur Halbzeit auch verdient mit 2:0.
Dann kommt Bruder Leichtfuss mit aufs Feld und wir lassen doch noch zwei Gegentore und damit die Punkteteilung zu.
Ärgerlich, aber nicht dramatisch.


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Die Aufstiegssaison von Sheffield Wednesday endet also entgegen aller Unkenrufe nicht im klaren Wiederabstieg, sondern in einem nachgerade sicheren Klassenerhalt.
Lucas bekommt Gratulationen aus allen Ecken - Gratulationen, die ich ihm natürlich gönne, die aber auch ein bißchen wehtun, denn ich empfinde mich als mitverantwortlich an diesem Erfolg.
(Was er mir zuhause, unter sechs Augen, auch bestätigt.)

Auch in dieser Saison haben wieder etliche Vereine deutlich über ihre Verhältnisse gelebt - am heftigsten trieben es Absteiger Portsmouth und Aufsteiger Millwall.
Beiden werden 12 Punkte abgezogen... und Millwall gewinnt dennoch fast den Titel!


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Die Pokalwettbewerbe sind diesmal kaum der Erwähnung wert - auch wenn insbesondere das 1:2 im FA Cup bei Erstligist Ipswich Town in die Kategorie "sehr sehr unglücklich fällt", sind wir dennoch in beiden Cups schneller raus als gedacht.
Ist kein Beinbruch, natürlich - aber die Einnahmen hätten wir dennoch gerne mitgenommen!


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Nicht, weil wir so am Hungertuch nagen, sondern weil wir nun schon seit einigen Jahren Unsummen in den Wiederaufbau der Infrastruktur stecken und dort noch einige Millionen mehr an Investitionen nötig wären.


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Und dann - die Saison ist kaum vorbei - sitzen wir schon wieder beisammen und besprechen die Planungen für die kommende Championshipsaison.
Lucas würde gern perspektivisch auf  ein 4231 umschwenken, um die defensive Stabilität zu erhöhen.
Problem:
in seiner geplanten Taktik fehlt nicht nur der dafür nötige Offensivsechser - nein, auch in der Offensivreihe fehlen hinter Chism links und Langford rechts die Backups.
Die zum 1.7. inkrafttretende Spielgenehmigung für Luca Beaston bedeutet dagegen, dass zumindest in der Planstelle "Mittelstürmer" Entspannung eintreten wird.

Ansonsten müssen wir mal schauen, ob wir nicht vielleicht doch noch ein, zwei Talente hochziehen können (auch wenn die Jugendtrainer resignierend abwinken, wann immer wir nach unserer U21 fragen...).


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Eins steht aber schon jetzt fest: wir werden mit hoher Wahrscheinlich wieder gegen den Abstieg kämpfen.
Aber hey - dass wir in der Championship gegen den Abstieg kämpfen, ist ja immerhin schon mal eine deutliche Verbesserung zur Situation bei unserem Amtsantritt.
Da sind sich Lucas und ich auch ausnahmsweise mal ohne jede Diskussion einig.


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Ex-Achtelprofi


“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Agariel

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Der Saisonendspurt beginnt für uns, wie erwähnt, mit einem Abstiegskracher par excellence:
wir empfangen Preston North End, bei denen das Abstiegsgespenst bei jedem Spiel mit im Stadion sitzt und sich schon vorfreudig die Hände reibt.

Schön wenn Sir Charles einem Kollegen aushelfen kann. Am Ende waren ja eben diese 3 Punkte entscheidend für den Abstiegskampf.  :laugh:
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Karagounis

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Gratuliere zum Klassenerhalt, auch da habe ich nie daran gezweifelt! Und coole Angebote, da wäre ich wohl auch ins Grübeln gekommen.

4Ramos

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Glückwunsch zum Klassenerhalt, das Angebot von Bilbao wäre in dem Zeitraum glaub ich echt interessant. Da kannst du dir was aufbauen und hast doch harte Grenzen, da du nur auf Basken setzen darfst.
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Noergelgnom

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Silvester 2058, Sheffield, England


Diese Silvesterparties und ich werden wirklich keine Freunde mehr, fürchte ich.
Je näher das offizielle Renteneintrittsalter für mich rückt, desto weniger Vergnügen habe ich an solchen "Yeah, endlich wieder ein neues Jahr!"-Feiern.
Das Leben rauscht eh schon viel zu schnell dahin - und Vickys Beschwerden, dass ich "doch eigentlich kürzer treten und mehr Zeit haben" wollte, werden lauter und häufiger.
Dabei habe ich - als Zeichen des guten Willens - in der Vorbereitung auf die neue Saison doch schon meinen Rückzug aus dem Traineramt bei Wednesday verkündet und mich seitdem auf das Amt des Kaderplaners und Sportdirektors beschränkt.
Leider kann Vicky diese großherzige Geste so gar nicht wertschätzen - was allerdings auch daran liegen könnte, dass ich mitnichten freiwillig auf die Trainerkompetenzen verzichtet habe, sondern von Gianni aufgrund meiner "offensichtlichen Kompetenz als Sportdirektor" dauerhaft auf eben jenen Posten verschoben wurde... und dass sie das unglücklicherweise mitbekommt.

Als Ergebnis meiner "unverfrorenen Lüge" (O-Ton meiner Göttergattin) hängt bei uns zuhause einige Wochen der Haussegen ordentlich schief, ja es geht sogar soweit, dass ich sechs Tage lang im Büro schlafe!
Erst als ich sie in der Woche nach dem Sommer-Deadline Day für eine Woche auf einen Überraschungsurlaub nach Schweden "entführe", bessert sich unser Verhältnis wieder.
Ich hab ein kleines Ferienhaus an einem der gefühlt tausend Seen des Landes gemietet - mitten im Nirgendwo, ohne Internet, ja sogar ohne Telefonempfang, dafür mit viel Ruhe und mit der Chance, uns endlich mal wieder gegenseitig zuzuhören - und eine Vereinbarung zu treffen, mit der wir beide zähneknirschend leben können.
(Mit anderen Worten: wir finden einen fairen Kompromiss, frei nach einem weithin unbekannten Kabarettisten aus dem letzten Jahrhundert, "Kompromiß = ein Übereinkommen, bei dem man vorgibt, dass man nachgibt.")

Nach dem Urlaub teile ich Gianni das Ergebnis meiner ehelichen Beratungen mit:
ich arbeite ab sofort nur noch 3 Tage die Woche.
Als mein Lieblingspräsident zu einer scharfen Erwiderung ansetzt, hebe ich den Zeigefinder und verkünde: "Als Alternative kann ich auch gern sofort kündigen. Im Gegensatz zu einer Ehe komm ich aus dem Arbeitsvertrag nämlich durch einfache Willensbekundung raus - und außerdem ist mir, mit Verlaub, meine Frau doch um einiges wichtiger als ein Posten bei Sheffield
Wednesday, insbesondere da dieser Posten sich ja offensichtlich auf dem Abstellgleis befindet, denn meines Wissens habe ich nie darum gebeten, meine Trainerstelle zu verlassen."

Gianni schluckt - und nickt schließlich.
Was natürlich auch damit zu tun hat, dass ich eine erfolgreiche Transferperiode vorweisen kann, in der ich mehrere absolute Volltreffer für kleines Geld verpflichten und unseren Kader weiter verbessern konnte.


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Im Tor haben wir mit dem Franzosen Fayet zwar einen neuen Rekordverdiener, der dafür aber auch Rekordstatistiken aufweist.
Er kommt vom FC Toulouse, der in der vergangenen Saison als abgeschlagener Tabellenletzter abgestiegen ist.
Fayet hat dabei allerdings nur 1,4 Tore pro Spiel zugelassen (!) und eine Durchschnittswertung von 7,01 erreicht (!!).
Ich überlege also nicht lange und ziehe die Ausstiegsklausel in Höhe von ca einer Million Euro.

Außerdem hole ich den ablösefreien Iren Brian Douglas für die defensive Außenbahn - vorwiegend für die rechte Seite. Sollte Lucas wieder auf einen inversen Außenverteidiger setzen, wäre Douglas allerdings sogar für beide Seiten eine starke Option.


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Der dritte Kracher kommt aus der Reserve (!) von Ligakonkurrent Huddersfield:
der Schotte Liam Potter soll mit Winterzugang Beaston um den Platz im Sturm konkurrieren.
Der 19jährige hat zwar im mentalen Bereich noch deutliche Schwächen, ist dafür körperlich topfit (und der mit Abstand schnellste Spieler im Kader), besitzt eine gute Vorahnung, wo der Ball gleich sein wird ... und vor allem einen gesegneten Abschluß.
Wir leihen den Stürmer für knapp 2000 Pfund pro Monat bis Saisonende - und ich sichere uns eine Kaufoption in Höhe von gerade mal 600.000 Pfund am Saisonende.
(Da der Spieler zum diesem Zeitpunkt bereits einen Wert von etwa drei Millionen Pfund aufweist, gehe ich insgeheim davon aus, diese Kaufoption zu ziehen, sofern nichts schwerwiegendes passiert.)


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Das klingt alles super und die Zugänge verstärken uns auch auf jeden Fall, aber wenn man sich die Konkurrenz so anschaut, kann man dennoch nur neidisch seufzen.
Die finanziellen Bedingungen bei Arsenal, Huddersfield oder auch Sunderland sind so weit weg von unseren, dass es an Wettbewerbsverzerrung grenzt.
Und entsprechend sehen die Gehälter bei diesen Vereinen auch aus - und natürlich die Spieler, die für diese Gehälter im Brentford- oder Huddersfield-Trikot auf Torejagd gehen werden:


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So mancher Stürmer der Konkurrenz verdient mehr, als unser gesamter Kader inklusive der Jugendmannschaften - oder wie der Belgier Michaux, der für Huddersfield auflaufen wird, gleich das Dreifache!
Kein Wunder, dass unsere Transferoffensive am Status Quo in der Liga wenig ändert.
Und damit lauten auch die Saisonziele wieder exakt genauso wie in der letzten Spielzeit:


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Mit dem Übertreffen von Erwartungen haben wir bei Wednesday natürlich so unsere Erfahrungen - und Lucas gibt sich alle Mühe, auch den neu dazugekommenen Jungs genau diese Grundhaltung ("Was irgendwer erwartet, ist doch piepegal - entscheidend ist, dass ihr euch auf dem Platz für das Trikot die Lunge aus Hals rennt!") zu vermitteln.

Mit Erfolg, wie der Saisonstart beweist.
Lucas läßt im erprobten 433-Kontersystem spielen, wenn wir Favoriten sind oder der Gegner mit besonders massiver Wucht durch die Zentrale angreift, stellt er ausnahmsweise auch schon mal auf Doppelsechs um.

Der August bringt uns mehrere wertvolle Erkenntnisse.
Erstens - Beaston im Sturmzentrum, Potter als inverser Außenstürmer links und Langford oder Earl als klassischer "Winger" rechts harmonieren gut, allerdings noch lange nicht perfekt.
Insbesondere bei Potter frag ich mich häufiger, ob der auf dem linken Flügel trotz allen Tempos und trotz aller Vorlagen nicht ein wenig verschenkt ist.
Bei Valero frag ich mich dagegen (und das ist die zweite Erkenntnis), ob der im Sommer heimlich Sonderschichten geschoben hat. Mit gleich fünf Pflichtspieltreffern ist er wettbewerbsübergreifend unser bester Torschütze im Auftaktmonat.

Drittens - Abwehrchef Carson und Quasi-Neuzugang Alberto harmonieren prächtig, zusammen mit Leonardo links und Douglas rechts bilden sie ein formidables Bollwerk, mit dem so manche hochgelobte Sturmreihe ordentlich Probleme hat.

Viertens - im defensiven Mittelfeld brauchen wir mehr Paßsicherheit. Nicolson oder Fraher sind gute Abräumer, aber als Aufbauspieler eher unbrauchbar. "Deep-lying playmaker" wandert also als zu besetzende Kaderposition auf meine Liste.
Denn auch wenn Lucas oft ohne dezidierten Spielmacher auflaufen läßt, fehlt dieser Typ doch manchmal sehr offensichtlich.

Egal - als der August vorbei ist, haben wir ALLE unsere bisherigen Spiele gewonnen und grüßen - aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Hull und Huddersfield sensationell von Platz 3!

(Arsenal ist dagegen trotz des mit Abstand höchsten Etats Tabellenvorletzter (!), da sie wieder einmal unter der Knute der Finanzaufsicht stehen und bereits eine Strafe von 12 Punkten aufgebrummt bekommen haben.)


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Leider setzt sich die Erfolgsserie im September nicht genauso fort. Beaston, Valero und Carson fallen nacheinander wochenlang aus und ihre Vertreter Holder, Fisher und Kirk sind nur bedingt auf dem gleichen Qualitätslevel unterwegs.

Ergebnis: aus vier Ligaspielen nur ein Sieg, wir rutschen auf Platz 7 ab.
Immerhin gelingt uns im EFL Cup gegen Erstligist Wolverhampton eine erneute Pokalüberraschung.


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Der Oktober startet mit einem Erfolgserlebnis - gegen Tabellennachbar Bradford City sichert uns Valero mit einem späten Glückstreffer (der Schuß wird doppelt abgefälscht) drei Punkte.
Danach allerdings wirds ein Monat zum Vergessen.
Dabei sind wir in allen Partien nahezu gleichwertig - aber eben nur nahezu.
In der Offensive ein wenig schludriger mit der Chancenverwertung als unsere Gegner und in der Defensive anfällig für (sehr) späte Gegentore - das ist meist das bittere Fazit der Spiele.
Gegen Birmingham und Leicester führen wir bis kurz vor Schluß, nur um dann noch 1:2 (bzw gegen Leicester sogar 1:3!) zu verlieren.
Gegen das immer noch taumelnde Arsenal (der Ligakrösus hat allerdings immerhin inzwischen die Abstiegsränge verlassen) bringen wir ein 2:0 nicht über die Zeit bzw verpassen Anfang der zweiten Hälfte die Entscheidung.

Und im EFL Cup in Liverpool führen wir auch bereits 2:0 - nur um am Ende mit 4:6 (!) zu verlieren!

Die Ligatabelle sieht immer noch erstaunlich freundlich aus (wir sind nun 8.), aber der Trend ist besorgniserregend.


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Im Spätherbst häufen sich leider die kleineren Blessuren im Kader, teilweise müssen wir auf Spieler aus der U21 zurückgreifen, weil wir zu Spitzenzeiten elf (!) nicht einsatzfähige Spieler haben.
Gemessen daran liefern wir sogar richtig gut ab, immerhin holen wir aus sechs Spielen vier Punkte...

Und wenn wir ehrlich sind:
Brentford, Hull, Huddersfield und West Ham sind allesamt vor uns platziert - teilweise weit vor uns.
Nur die kühnsten Optimisten würden sich da etwas ausrechnen....
Und Platz 10 nach 19 Spielen hätten wir vor der Saison mit Kußhand genommen, da sollten wir uns jetzt vielleicht nicht ZU laut beschweren...


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Als das Jahr sich mit großen Schritten dem Ende zuneigt, lichtet sich zum Glück peu a peu auch unser Lazarett wieder - nur Valero und Potter schieben da Überstunden.
Und ohne die beiden haben wir in Sunderland natürlich schlechte Karten - obwohl wir uns zugegebenermaßen anständig verkaufen, stehen wir am Ende mit leeren Händen da.

Glücklicherweise nehmen uns die Gegner inzwischen nicht mehr so bierernst wie noch am Beginn der Saison - und Beaston hat seine Ladehemmung überwunden.
Und so können wir in den Folgewochen mehrere glückliche Siege einfahren - mit dem Höhepunkt eines 4:3 in Bristol.
Dreimal gehen die Gastgeber in Führung, dreimal gleich wir aus.
Und kurz vor Schluss drehen wir die Partie dann komplett.

Zusammenfassend kann man sagen: wir sind in den Dezemberspielen nicht unbedingt besser, haben aber endlich wieder das Spielglück, das uns in den Monaten davor mitunter so offensichtlich fehlte.


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Und mit diesem versöhnlichen Jahresabschluß ergibt sich eine Tabellensituation, die alles andere als "versöhnlich" ist...


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Meine Gedanken kehren in die Gegenwart zurück - in eine kalte, windige Gegenwart, denn ich stehe, genau wie letztes Jahr, auf der Südtribüne des "Hillsborough", Sektglas in der kalten Hand ... und einen Geist neben mir.
"Wie stellst Du Dir das denn nun eignetlich vor, Junge?", fragt Sir Charles. "Wenn Dein Stiefsohn die Mannschaft alleine trainiert und aufstellt, wie willst Du denn dann die drei Titel holen, die Du mir versprochen hast?"
"Bitte was?! Ich hab mich wohl verhört! Sie sind doch derjenige, der mich zum 'Owls-Messias' und 'Retter des Geistes' aufgepumpt hat! Ich hab nichts davon gesagt, dass ich auch nur im Traum daran glaube, Wednesday zu einem Premier-League-Titel und einem FA-Cup-Sieg zu führen!"
"Helden müssen auch nicht selbst erklären, Helden zu sein.", erwidert mein durchscheinender Gesprächspartner.
"Es genügt völlig, dass sie Erfolg haben bei ihrem Tun."
Ich zucke mit den Schultern.
"An Ihrer Stelle würde ich mal mit Lucas sprechen, der hat hier allein das sportliche Sagen - und so wie ich die Sache sehe, wird sich daran auch nicht so schnell was ändern. Zumal ich sowieso schleichend gen Altersruhe drifte..."
Sir Charles grinst so verschlagen, wie es einem körperlosen Wesen nur möglich ist.
"Na ob in DER Sache das letzte Wort schon gesprochen ist...?"

Und während ich noch überlege, wie ich meine Gegenfrage formulieren soll, ist er schon wieder verschwunden.
Unhöflich!

Ich grübele noch einen Moment über seiner kryptischen Frage, entscheide dann aber, dass das  eigentlich auch egal ist.
Denn wer auch immer die sportliche Verantwortung für die Owls hat, braucht die bestmögliche Mannschaft zu seiner Verfügung.
Und die Verantwortung für den Kader habe nunmal eindeutig ich.


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Im Sommer wird es mal wieder einen größeren Kaderumbruch geben - unter anderem verlassen uns Stand jetzt mit Holder und Campbell zwei Top-Kaderspieler, die das Spiel der Owls über Jahre maßgeblich mitgeprägt haben.
Da sie beide für das offensive Mittelfeld und die Sturmzentrale geeignet sind, werden wir dort wohl Verstärkung brauchen.
Und klar - im defensiven Mittelfeld sowieso.

In der Abwehr sind die signifikanten Verstärkungen dagegen schon da:

Alberto hat sich zum Beispiel derart rasant entwickelt, dass er nicht nur vom Talent zum unangefochtenen Stammspieler geworden ist, sondern von der Presse inzwischen schon als absolutes Toptalent und zukünftiger brasilianischer Nationalspieler angesehen wird:


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Und wer das schon beeindruckend findet, der sollte sich mal anschauen, was unser Eigengewächs Leonardo inzwischen auf der linken Abwehrseite so treibt.
Der Junge ist seit vier Jahren im Profikader, hat weit über 100 Spiele für uns auf dem Buckel ... und scheint noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen!


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Ich trinke den letzten Schluck Sekt und mache mich auf den Weg zurück zur Party.

Morgen gehts auf in die Transferphase.
Und wenn die vorbei ist, will ich den Owls-Kader erneut verstärkt haben!
« Letzte Änderung: 29.Juli 2024, 14:18:53 von Noergelgnom »
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Sommer 2059, Sheffield, England


Unseren Streit hört man wahrscheinlich noch in der Nachbarschaft.
"Wie kannst Du denn einfach alles hinwerfen und Dich verpissen?! Wo ist Deine Loyalität? Ohne Gianni und die Owls wärst Du immer noch ein winziges Licht irgendwo im Amateurfussball!"
"Ich hatte gedacht, dass Du Dich vielleicht für mich freust, nach allem, was ich für Dich getan habe!"
"Was Du für mich getan hast?! Andersrum wird wohl ein Schuh draus, Du undankbarer Bengel!"
"Bitte was?! Ich hör wohl nicht recht! Ohne mich wärst Du doch längst entlassen!"
Nach diesen - offensichtlich so nicht geplanten Worten - verstummt Lucas abrupt und starrt mich mit einer Mischung aus Schreck und Trotz an.

Ich brauche einen Moment, um das zu verdauen.
"Wie meinst Du das?", frage ich dann, langsam und leise.
"Vergiß es", murmelt Lucas, "das war ..."
"Nein nein, ich will das wissen. - Was soll das heißen, ich wäre ohne Dich längst entlassen?"
Mein Stiefsohn schluckt und schaut einige Augenblicke zu Boden.

"Als Du Sportdirektor und Kaderplaner wurdest ..."
"Jaaaa?"
Lucas holt tief Luft, bevor er mit leiser, fast unhörbarer Stimme fortfährt.
"...eigentlich wollte Verhaegen Dich kündigen. - Und ich hab ihm gesagt, dass er mich, wenn er das tut, gleich mitkündigen kann. ... Er wollte Dich dann eigentlich zum Technischen Direktor machen, aber plötzlich kam Scott mit seiner Ich-brauch-ne-Pause-Idee um die Ecke und ..."

Ich habe das Gefühl, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen.
"Gianni wollte mich nicht mehr im Verein haben?"
"Naja, wie mans nimmt, er meinte jedenfalls, dass Deine Sturkeit und Deine 442-Obsession den Erfolg des Clubs gefährden. Sein Plan war, mich zum Cheftrainer zu befördern und Orlandoni zum Co - und Dich in den Ruhestand wegzuloben. Immerhin warst Du da schon fast 66 Jahre alt."
"Aber ... aber ... ich dachte, Verhaegen würde wertschätzen, was ich für Wednesday getan habe... und ..."
Mir versagt die Stimme und ich schüttele nur noch fassungslos den Kopf.

Lucas nickt mir zu.
"Tut er auch, tut er wirklich, das kannst Du mir glauben.
Aber Du mußt doch zugeben, dass Dein Beharren auf dem 442 nun wirklich schon obsessive Züge hatte und ..."
"Ich hab Titel mit der Formation gewonnen!", schnappe ich in einer plötzlichen Zornesaufwallung.
Einen Moment später - und nach Lucas' "Ja, vor zwanzig Jahren."-Erwiderung - seufze ich tief und nicke zustimmend. Mein Filius hat ja recht.

Und wenn ichs recht bedenke, hat er auch bezüglich des Wechselangebots die richtige Entscheidung getroffen.
Sollte ich ihm wohl besser auch sagen....
Jetzt bin ich es, der erst nochmal tief Luft holen muß.
"Ich freu mich für Dich, ernsthaft. Das ist eine der renommiertesten Adressen im Clubfussball. Und wenn Du dort auch nur halb so gut in der Talententwicklung bist wie hier in Sheffield, bauen sie Dir nach einem Jahr ein Denkmal. - Weiß Verhaegen schon, dass Du wechselst?"
Lucas nickt. "Ich habs ihm vorhin gesagt."
"Wie hat er reagiert?"
"Scheint ihn getroffen zu haben, er hat kein Wort gesagt."
"Hm. - Wann gehts für Dich los?"
"In sechs Stunden geht der Flieger von Manchester. Genaugenommen hast Du mich fast im letzten Moment erwischt, ich wollte eigentlich nur schnell die Tasche packen und ..."
"... und dann heimlich verschwinden, ohne mir auch nur ein Sterbenswort zu sagen, oder was?" Das ist Vickys Stimme. Einen Moment spöter tritt sie ins Zimmer. "Hattest Du ernsthaft vor, Dich heimlich zu verdrücken?!" Sie wirkt entrüstet.
"Mama! Wie kannst Du sowas denken! Natürlich nicht. Außerdem bin ich morgen sowieso wieder da, es geht nur um die Vertragsunterschrift und ein paar weitere Formalitäten.
"Mhm." Vicky nickt, aber komplett überzeugt ist sie nicht.

Bevor irgendwer das Thema vertiefen kann, klingelt mein Telefon.
"Lavayeux?"
"Gerard? Gianni hier. Kannst Du bitte mal in mein Büro kommen?"
"Ähm ... heute ist Dienstag, Gianni, ich hab frei. - Ich mach mich gern auf den Weg, aber das dauert einen Moment."
"Ja, danke, es wäre wirklich wichtig."

Nachdem ich aufgelegt habe, stelle ich fest, dass Lucas während des Telefonats den Raum verlassen hat. Klar, er hat es ja auch eilig...
Vicky dagegen ist noch da - und sie schaut mich mit diesen klugen, warmen Augen an, die ich so an ihr liebe.
"Verhaegen?"
"Ja, er will mich im Büro sehen, warum auch immer."
"Wir wissen beide, warum."
Ich zucke mit den Schultern schaue sie fragend an.
"Dann erleuchte mich, ich tappe im Dunkeln."
"Der Cheftrainer geht und Du stehst noch auf der Payroll. Er wird Dich zumindest um einen Gefallen für die Übergangszeit bitten."
"Kann er vergessen. Ich arbeite nur noch Teilzeit und bin außerdem seit einem Jahr raus aus dem Job und ..."
"... und tigerst an Deinen freien Tagen ruhelos durchs und ums Haus und raubst mir den letzten Nerv. Es war vermessen von mir, Dich von Deiner Sucht heilen zu wollen, Gerard. - Versprich mir nur eins: egal, wie, wir werden wenigstens einen Tag pro Woche nur für uns beide haben. Da ich inzwischen im Ruhestand bin," oh wie geschickt sie doch darin ist, dieses Wort zu betonen, "ist mir völlig egal, welcher das jeweils ist. Aber ein Tag pro Woche gehört uns."
Ich nicke, während ich mit drei langen Schritten zu ihr eile und sie in die Arme schließe.
Der Kuß kommt beiderseits von Herzen.

Als ich mich gerade aufs Rad schwingen und zum Vereinsgelände fahren will, tritt Lucas aus dem Haus.
Ich lehne den Drahtesel rasch nochmal an die Hauswand, eile zu ihm und umarme meinen Sohn.
"Ich bin verdammt stolz auf Dich", raune ich ihm zu. "Verzeih einem alten Grummelkopp, dass er eine Weile gebraucht hat, um die Neuigkeit zu verdauen, in Zukunft ohne Dich auskommen zu müssen."
"Du hast das dreißig Jahre lang allein gepackt, Dad. - Und außerdem hast Du ja meine Telefonnummer, wenn Du Hilfe brauchst."
Grinst, zwinkert mir zu und steigt in das wartende Taxi ein, das ihn zum Flughafen bringen wird.


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Und ich schnappe mir das Rad ein zweites Mal und strampele mich ab, um quer durch die Stadt zum Hillsborough zu fahren.
Während ich vor mich hin keuche, geht mir durch den Kopf, dass ab dem ersten Juli für Vater und Sohn gewissermaßen eine neue Zeitrechnung beginnt.
Eine Änderung, die bis vor kurzem noch nicht absehbar war.
Wobei - das ist der zweite Gedanke, der mir durch den Kopf geht - dass Lucas das Interesse von größeren Fischen auf sich ziehen würde, war eigentlich unvermeidlich.

Gerade die Rückrunde der abgelaufenen Saison war ja genaugenommen nichts anderes als ein überdeutliches Bewerbungsschreiben für höhere Aufgaben.
Meine Füße strampeln und meine Gedanken schweifen zurück...

Das Jahr beginnt eher ungemütlich.
Das liegt nicht nur am nasskalten Sheffielder Winterwetter, sondern vor allem auch daran, dass wir als allererstes nach Bradford müssen.
Und nachdem wir dort böse eins auf die Nase bekommen haben, zeigt uns Leicester im ersten Hillsborough-Spiel des neuen Jahres, dass wir doch irgendwie zurecht zu den schwächsten Teams der Championship gerechnet werden.

Nur gut, dass wir direkt danach ein weiteres Heimspiel haben - und mit dem weit abgeschlagenen Tabellenletzten Birmingham City auch noch einen eher dankbaren Gegner vor der Brust.
Lucas hält weiterhin am 4231 fest, das zwar nicht ideal funktioniert, aber dennoch meist für eine gewisse defensive Stabilität sorgt.
Und auch wenn der Sieg erst tief in der Nachspielzeit durch einen Glücksschuß des eingewechselten Earl sichergestellt werden kann - verdient war der allemal.

Da wir uns direkt danach bei Arsenal ein nicht unverdientes 0:0 erkämpfen und im Anschluß Peterborough dank eines Beaston-Geniestreichs (zwei Körpertäuschungen, ein Antritt, ein Schuß, ein Tunnel, ein Jubelschrei) knapp, aber unverdient mit 1:0 schlagen, sind wir, wie Lucas in der Kabine scherzhaft bemerkt, "auf dem besten Wege zu einer schönen Ungeschlagen-Serie".


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Seine Jungs können mit der leisen Ironie seiner Aussage allerdings nur wenig anfangen und starten eben diese Serie.
In Sunderland, im FA Cup, kämpfen sie sich nach 0:2 spät zurück und retten sich ins Widerholungsspiel, in Watford kämpfen sie sich nach 0:2 spät zurück und retten einen Punkt ... und im Wiederholungsspiel gegen Sunderland drehen sie nach frühem Rückstand völlig frei und schießen den Favoriten schlußendlich völlig verdient mit 5:1 (!) aus dem Stadion und aus dem Pokal.
Danach folgen drei minimalistische Siege gegen Blackburn, Charlton und Birmingham ...

... nur das 0:1 bei Brighton & Hove stört den positiven Gesamteindruck des Monats.


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Der März beginnt mit einer erwarteten Heimniederlage: gegen Brentford können wir nur einmal ausgleichen, den weiten Rückstand zu egalisieren, will uns einfach nicht gelingen.

Dafür ballern wir den Drittligisten (!) Shrewsbury, der sensationell in der 5. Hauptrunde des Pokals steht, mit 4:0 aus unserem Stadion - Viertelfinale!

Beim Tabellendritten Hull verlieren wir durch ein spätes Tor knapp, aber verdient mit 0:1 und verlieren die Playoffränge langsam aber sicher endgültig aus den Augen.

Das sorgt allerdings paradoxerweise dafür, dass unsere Leistungen wieder besser werden.
Leidtragende: Zunächst mal West Ham United. Wobei es nach einer halben Stunde eigentich so aussieht, als ob wir einem Debakel entgegensteuern, denn zu diesem Zeitpunkt liegen wir mit 0:3 hinten.
Lucas stellt von 4231 auf 4411 um - und plötzlich kommen wir besser ins Spiel.
Potter erzielt noch vor der Pause den ersten Treffer, Valero kurz nach dem Pausentee den Anschluß.
Die Gastgeber werden zunehmend nervös, währen die Owls von Minute zu Minute stärker auf den Ausgleich drängen.
Der fällt dann in der 76. Minute durch das erste Tor von Winterzugang Boyland, der seit Januar unser defensives Mittelfeld verstärkt.
Damit nicht genug: Potter schnürt kurz vor Spielende den Doppelpack und besiegelt damit eines der spektakulärsten Comebacks der Owls.
Solcherart motiviert, knöpfen wir auch Playoffaspirant Bournemouth einen Punkt ab, bevor es zum Monatsabschluß ein absolutes Highlight im Hillsborough gibt:
FA Cup, Viertelfinale, gegen den Tabellenführer der Premier League. Rotherham United!
Die Gäste sind seit Jahren Teil der Creme de la Creme des englischen Fussballs und auch in dieser Saison wieder das Maß aller Dinge.

Wie sie Beaston über 90 Minuten aus dem Spiel nehmen sollen, fällt aber auch ihrer Fabelabwehr nicht ein - und so wird er zum gefeierten Matchwinner, indem er kurz vor der Pause zwischen beiden Innenverteidigern hindurchwuselt, Valeros genau im richtigen Moment vor ihm auftropfenden Steilpaß mit der Fusspitze über den heraustürzenden Torwart streichelt und schon zum Jubeln abdreht, bevor der Ball von der Unterkante der Latte ins Tor trudelt.
Der Rest des Spieles ist eine defensive Meisterleistung der Owls.
FA Cup, Halbfinale - und wir sind dabei.
Und noch besser: die anderen drei Mannschaften heißen: Crystal Palace, FC Liverpool ... und Sheffield United!
Ganz Sheffield drückt die Daumen für ein Derby im Halbfinale ... aber am Ende müssen die Blades nach Liverpool und wir zu Palace.
Schade, schade, schade - es wär zu schön gewesen, nach viel zu vielen Jahren mal wieder ein Pflichtspielderby gegen den Erz- und Stadtrivalen bestreiten zu können.
(Dass beide Sheffielder Clubs ihre Auswärtsspiele gewinnen, glauben nicht mal die kühnsten Optimisten.)


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Im April erzielt Luca Beaston sieben Tore in sechs Pflichtspielen - und dennoch ist es ein äußerst frustrierender Monat.

In Fulham führen wir dreimal und kassieren in der 92. Minute zum dritten und letzten Mal an diesem Tag den Ausgleich.

Gegen Wrexham führen wir bis zu 87. Minute, gegen Swansea bis zu 84., gegen Bristol reicht uns selbst eine Zwei-Tore-Führung nicht.

Immerhin schlagen wir den Sechstplatzierten Leeds auswärts mit 5:1.

Und zum Monatsabschluß gibt es bei Crystal Palace nichts zu holen: uns gelingt erst beim Stand von 0:3 ein Tor... und es bleibt leider das einzige.
(Liverpool setzt sich zuhause gegen Sheffield United durch.)


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Im Mai gibt es nur noch zwei Spiele, die wir beide verlieren - auch, weil die Mannschaft inzwischen auf dem Zahnfleisch kriecht.
Meister und Wiederaufsteiger Huddersfield sowie Tabellennachbar Crewe Alexandra sind in dieser Verfassung einige Nummern zu groß für uns ...


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Beim Blickauf die Abschlußtabele überkommt uns eine Mischung aus Stolz und Enttäuschung.
Stolz, weil Platz 12 einfach mal grandios ist.
Und Enttäuschung, weil wir ohne die viermaligen späten Ausgleichstore 8 Punkte mehr und eine um vier bessere Tordifferenz gehabt hätten.
Und da wir mehr Tore geschossen haben als Leeds United, hätte das die Teilnahme an den Aufstiegsplayoffs bedeutet!


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~~~~~~~~~~


Wenige Minuten später radele ich aufs Vereinsgelände und weitere zwei Minuten später stehe ich in Verhaegens Büro.
Der Präsident beginnt mit einer weitschweifigen Ausführung und schaut ziemlich verdutzt, als ich ihn relativ schnell unterbreche.
"Auch wenn ich eigentlich sauer sein sollte, weil Du mich aus dem Club werfen wolltest .... ich nehme das Angebot, als Trainer zurückzukehren, an - unter einer Bedingung:
Egal wie, ein Tag pro Woche ist frei. Notfalls übernimmt dann eben der Co-Trainer."

Gianni blinzelt, nickt schließlich und hält mir die Hand hin.
"Deal."
« Letzte Änderung: 31.Juli 2024, 19:49:58 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

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Das ist mal eine Wendung.

Jetzt kann Lava aber wenigstens mal ,,seinen“ Kader ausprobieren

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Wirklich spannende Wendung. Und starke Saison, auch wenn die verlorenen Punkte weh tun, Aufstiegplayoff wär ja mal was gewesen!

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Spätsommer 2059, Sheffield, England


"Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne."
So oder so ähnlich lautet irgendeine Zeile aus irgendeinem Gedicht von irgendeinem deutschen Schrifsteller, der irgendwas mit Hessen im Namen hatte, glaub ich.
Im Falle meiner neuerlichen Ernennung zum Cheftrainer der Owls ist das aber ziemlich eindeutig ein böser Zauber, denn irgendwie schafft es Gianni, mich zu überreden, zwei wirklich brechreizverursachende Bedingungen zu akzeptieren.
Erstens - und das ist zugegebenermaßen vielleicht nicht wirklich brechreizerregend, sondern birgt nur echtes Konfliktpotential - wird kein anderer als Mario "Nur eine Million!" Orlandoni mein Cotrainer.
Und zweitens verpflichte ich mich, das 442 in der Mottenkiste zu lassen!

Keine Ahnung, wieso ich dazu "Ja!" gesagt habe - der erwähnte böse Zauber könnte eine Rolle gespielt haben, denn ich weiß schon drei Minuten nach Verlassen des präsidialen Büros nicht mehr, aufgrund welcher Argumente ich mich habe überzeugen lassen.
Vielleicht lags ja doch am Quittenschnaps, wie Vicky abends hämisch feixend argwöhnt?
Jaja, ist ja gut, womöglich hab ich ein, zwei Schnäpse getrunken, während ich mit dem Rpäsidenten über die Bedingungen meiner Rückkehr auf die harte Trainerbank verhandelte...

Ist sowieso egal, unterschrieben ist unterschrieben.
Und so treten Mario und ich beim Trainingsauftakt zusammen vor die wieder mal dezent veränderte Mannschaft und setzen sie davon in Kenntnis, dass (a) Mario ab sofort erweiterte Kompetenzen hat, (b) Lucas ab sofort nur noch im Pay-TV zu bewundern ist und (c) unser neues Ausweichsystem Catenaccio heißt und wie auch unsere Standarftaktik im 3421 stattfindet.
Äh ... bitte, was?!

Jaja, richtig gelesen!
Marios erste Amtshandlung als frischgebackener Cotrainer sieht nämlich - drei Tage vor dem eben erwähnten Trainingsauftakt - folgendermaßen aus:

Tür zu meinem Büro aufreißen, pro forma (von innen) anklopfen, "Muß ich mit Dich reden, hab ich Idee!" raussprudeln und mir drei eng bedruckte DIN-A-4-Blätter auf den Schreibtisch knallen sind quasi eine einzige fließende Bewegung.
Mein komplett verdattertes "Äh, wie bitte? Was ist los?" interpretiert mein neuer und ganz offensichtlich von der eigenen gewachsenen Bedeutung völlig euphorisierter Co als Monolog-Einladung und erklärt mir - mit allen Extremitäten gestikulierend und die drei Blätter auf der Rückseite vollkritzelnd - zu meiner großen Überraschung Folgendes (leicht gekürzt wiedergegeben):

"Guckst Du, Chefe!
Haben wir große Nummer von die Defensive zentral und Mittelfeld zentral, aber nur kleine Nummer von die Offensivrenner außen. Und sinde Langford und Earl nichtmal richtige Offensivrenner, sondern Sturmer zentral und Außenverteidiger offensiv. Iste eigentlich nur Chism richtige Flankenschlager.
Und hab ich geguckt nach Spieler neu, die Du wolle habe - iste auch alles zentral, nicht außen!

Sinde aber alle super für Kettedrei!"

Ich schüttele den Kopf.
Der Mario hat doch echt nicht mehr alle Nudeln im Topf!
Ich, Dreierkette - das ist doch totaler Unsinn!

Alleine schon Carson und Alberto werden mir was husten ... wobei, wie mir dann einfällt, die beiden schon in einem Testspiel im Winter zusammen mit Fraher in der Dreierkette gespielt haben, mit Carson als ausputzendem zentralen Rückhalt ... so schlecht sah das eigentlich nicht aus...
Ich schüttele den Kopf noch mal, spätestens an Valero und seinem geplanten neuen Vertreter Correa wird das scheitern .... wobei mir da wiederum einfällt, dass die ja beide in ihren vorherigen Vereinen die offensiven Dreh- und Angelpunkte hinter einer Doppelspitze waren und sich für das von Mario vorgeschlagene System gar nicht groß umgewöhnen müßten ...
... zumal, auch das fällt mir jetzt ein, eine Doppelspitze den angenehmen Nebeneffekt hätte, dass Beaston und Potter gleichzeitig im Sturmzentrum agieren könnten, denn dass Potter auf dem Flügel nicht seine Paradeposition hat, ist mir ja auch schon aufgefallen...

Während Mario weitschweifig und enthusiastisch weitererklärt, rufe ich mir den Rest unseres gegenwärtigen Kaders und die auf der Zielgeraden befindlichen bisherigen Transfers vor Augen. Und je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass mein neuer Cotrainer echt eine Menge Argumente auf seiner Seite hat.


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Als sein Redefluss kurz unterbrochen ist, weil auch der enthusiastischste Mario mal Luft holen muß, hebe ich die Hand.
"Okay okay, okay, Du hast mich überzeugt - wir versuchen das mit dem Catenaccio. Zwei Bedingungen und eine Frage hab ich allerdings."
Mario nickt und bleibt völlig überraschend stumm.

"Erste Bedingung: Catenaccio wird erstmal nur als Ausweichsystem trainiert, wir können den Kader nicht in drei Wochen auf ein komplett neues System UND eine komplett neue Formation einschwören. Als neues Hauptsystem gehen wir ein Kontersystem an, das wir aber auch auf Deine gewünschte Formation umstellen. Die macht auf dermaßen vielen Ebenen Sinn, das sollten wir unbedingt probieren."
Zustimmendes Nicken von der anderen Seite meines Schreibtischs.
"Zweitens: wir trainieren als drittes System unser bisheriges 433/4231 weiter, damit die Spieler, falls die Neuausrichtung wider Erwarten doch nicht oder nicht so schnell klappt, einen vertrauten Fallback für die Jungs haben. Wir sind auch diese Saison wieder in mindestens zwei Drittel der Partien die klaren Underdogs, da will ich die Mannschaft nicht noch über Gebühr verunsichern."


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Mein Co nickt erneut und fragt dann: "Und was iste die Frage?"

"Die ist ganz einfach: wie zum Geier bist Du auf die Idee mit der Dreierkette gekommen?!"
Mario grinst.
"Iste nur halbe meine Idee. Andere halb iste Lucas. Habe wir in die Pause Winter gedacht, wir könne schlagen Fliege zwei mit Klappe einer: Engpass von die Offensive außen beheben und überrasche die Gegner. Habe aber nicht gemacht - Lucas hat nicht getraut, weil Spieler in Training noch nicht soweit... aber jetzt sind soweit, ich bin sicher!
Und außerdem - bin ich Italiener ... wenn ich nicht wäre begeistert bei die Klang von die Name Helenio Herrera, wer dann?"

Diesmal bin ich es, der nickt - und danach arbeiten wir stundenlang die Details des Plans aus.
Am Folgetag genießen wir den konsternierten Blick unseres Präsidenten, als wir ihm von der radikalen Taktikänderung berichten.
Und zwei Tage später erwischen wir die Mannschaften kalt - oh und natürlich alle anderen Trainer, die bisher noch nix davon wußten, dass für die Senioren wie auch alle Jugendteams ab sofort eine neue Ausrichtung gilt.


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Es stellt sich übrigens sehr schnell heraus, dass Marios Einschätzung absolut richtig ist - die Jungs sind definitiv in der Lage, die geänderte Formation sicher zu spielen.
Das stellen zu ihrem Leidwesen auch diverse Testgegner fest.
Gegen die beiden Siebtligisten Stocksbridge und Sinnington, die als erste mit der geänderten Taktik und Formation klarkommen müssen, gibt es einen 14:0- und einen 12:0-Sieg (letzteren mit gleich sieben Toren von Beaston!).

Der wirkliche Härtetest wird natürlich der Ligaauftakt, das ist uns klar.
Dass kurz vorher plötzlich Gerüchte über einen Abgang unseres besten Innenverteidigers aufkommen, paßt uns da gar nicht in den Kram - zumal Carlos Alberto eine lächerlich geringe Ausstiegsklausel von gerade einmal 750.000 Pfund in seinem Vertrag hat, andernfalls hätte ich ihn gar nicht erst verpflichten können.


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Glücklicherweise (oder "leider" aus Sicht des finanziell überraschend potenten Championship-Absteigers Wrexham AFC) gilt diese Ausstiegsklausel nur dann, wenn ein Verein aus der Premier League anklopft.
(Und Alberto hat sowieso keine Lust, in der League One zu versauern, wenn er sich stattdessen mit den Spielern von 23 Vereinen messen kann, deren bloße Aufzählung einen zweifeln läßt, ob das hier wirklich die Championship ist - oder vielleicht doch schon die Premier League?)


Dann ist auch schon der neunte August da und wir starten in die dritte Championship-Saison.
Und zwar im Hillsborough. Gegen die Blackburn Rovers.
Zwei Teams, die ihre besten Zeiten schon hinter sich haben (wobei die Rovers zumindest Ende des letzten Jahrhunderts noch Titel gewonnen haben...).

Nach drei Minuten ahnen wir, dass das neue System funktioniert ... und nach 90 Minuten sind wir sicher.
Vier zu fucking eins!
Klar, Blackburn ist weder Arsenal noch Newcastle - aber dieser Auftaktsieg war derart überzeugend herausgespielt, dass es uns die Freudentränen in die Augen treibt.

Zumal es keine Eintagsfliege bleibt - und spätestens, als wir zum Monatsende noch immer wettbewerbsübergreifend ungeschlagen sind und nicht einmal die Aufstiegsmitfavoriten Hull City und  Arsenal FC über ein Unentschieden im Hillsborough hinauskommen, dämmert auch mir endgültig, dass Mario (und Lucas, soviel Ehre muß sein) hier verdammt nochmal den komplett richtigen Riecher hatten.


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« Letzte Änderung: 31.Juli 2024, 22:30:08 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #710 am: 01.August 2024, 00:10:08 »

Dann gratulieren wir dem Filius erstmal zum neuen Job, das ist schon eine Adresse mit Ajax, falls die immer noch erfolgreich sind zu diesem Zeitpunkt in der Story. :D
Und sonst bin ich jetzt wirklich gespannt wie das neue System wirkt und wie schlimm die Auswirkungen auf das Privatleben unseres Gerard sind.
3412 sieht schon sehr interessant aus, wenn der Kader das hergibt kann man das ausprobieren und die Ergebnisse scheinen vielversprechend zu sein.

Und Orlandoni hat sich ganz schön weiterentwickelt, der scheint wirklich ein paar gute Ideen aus dem Hut zaubern zu können, scheint ja doch noch ein Happy End mit ihm zu geben. ;)
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #711 am: 02.August 2024, 11:28:27 »

Die ersten Resultate passen schon mal, 8 von 12 Punkten und keine Niederlage!

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #712 am: 02.August 2024, 12:47:15 »

Lava kann es ja doch noch ohne seinen Sohn.

Ich hoffe er zeigt es nochmal allen auf ,,seine alten Tage“
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knufschu

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #713 am: 08.August 2024, 21:17:49 »

Lava "ihm seinen ehemaligen Cheftrainer" wünsche ich allen Erfolg in den Niederlanden. Lekker erzählt diese Positonsrochade von Lucas und Teilzeit-Lava (Der im Übringen echt kein Sauf-Lava mehr ist).

Ich bin sehr gespannt, wie sich Lava in diesem explosiven Gemisch aus Orlandoni und ihm (und dem Sir-Geist) zusammen entwickelt.

Gratulationen auch zum sportlichen Erfolg!
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Bayernfahne

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #714 am: 15.August 2024, 13:22:07 »

Ich kam in letzter Zeit leider nur noch sporadisch dazu, ins Forum zu schauen und konnte jetzt einiges, was ich verpasst hatte, am Stück nachlesen. Es war ein reiner Hochgenuss und gleichzeitig könnte ich mich ohrfeigen, mir die Lektüre nicht besser eingeteilt zu haben. Jetzt will ich schon wieder wissen wie es weitergeht, verdammt!  :D

Glückwunsch zum ersten Titel mit Wednesday und zu gleich mehreren furiosen Aufstiegen! Ich orakle mal, dass diese Saison ein weiterer dazukommen wird. Den Wechsel von Lucas hatte ich spätestens vorhergesehen, als das Angebot von Bilbao reinflatterte. Jetzt hat Lava die Fäden wieder (fast) alleine in der Hand, Orlandoni mischt ja immerhin noch mit, aber die Kombination von den beiden könnte sehr bald Früchte tragen, ich bin da optimistisch.  ;) Viel Erfolg weiterhin, ich höre die Premier League schon rufen!
« Letzte Änderung: 23.September 2024, 01:52:44 von Bayernfahne »
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #715 am: 08.Dezember 2024, 15:15:20 »

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Dezember 2059, Sheffield, England


"Herr Lavayeux!"
"Auf ein Wort, Herr Lavayeux!"
"Einen Moment, eine kurze Frage nur ..."
"Herr Lavayeux!"
"Bitte, nur ein kurzes Statement..."


Die Pressevertreter überschlagen sich fast, als sie meiner ansichtig werden.
Was mich ein bißchen wundert, denn das hier ist keine Pressekonferenz, sondern einfach nur ein normales Training.
Andererseits ... wir sind hier bei den Owls. Und das ist und bleibt nunmal der wichtigere, sympathischere, ältere und vor allem relevantere der beiden Proficlubs in der Stadt.

Kein Mensch braucht United - diese zuspätgekommenen Emporkömmlinge, die ohne Wednesday keinen Gründer, keinen ersten Präsidenten, kein Stadion und noch nichtmal einen Spitznamen gehabt hätten!
Ich kann mich allerdings nicht weiter auf meinen inneren, vor Vereinspatriotismus triefenden Monolog konzentrieren, denn die Journalistenmeute bedrängt mich ganz ordentlich.

"Wie geht es Ihnen, Herr Lavayeux?" - "Werden Sie wieder auf die Trainerbankzurückkehren?" - "WANN werden Sie wieder auf die Trainerbank zurückkehren?" - "Stimmt es, dass Orlandoni neuer Cheftrainer ist und Sie mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand gewechselt sind"? - "Was macht Ihr Herz?" - "Wie geht es Ihrer Niere?" - "Haben Sie den Schlaganfall gut überwunden?"

Ich trete zwei, drei Schritte zurück und hebe abwehrend die Hände.

"Leute, mal halblang!"
Ich muß mich mehrfach wiederholen (und weiche alles in allem bestimmt zwanzig Schritte zurück, bis ich endlich ein bißchen Abstand zu den mikrophonbewehrten Bluthunden gewonnen habe, die man hierzulande "Lokalreporter" nennt.

"Wir werden heute noch eine Pressemitteilung herausgeben. Und morgen, vor dem Spiel gegen Swansea, gibt es wie gewohnt eine offizielle Pressekonferenz, da werde ich auf dem Podium sitzen und Ihre Fragen gern beantworten. Mir geht es gut und mehr werde ich jetzt nicht sagen. Sorry."

Nachdem ich meine Weigerung, weitere Details preiszugeben, noch ein paarmal nachdrücklich wiederholt habe, kann ich endlich zu Mario an den Spielfeldrand schlendern und mir die Mannschaft anschauen, die ich so lange nicht von nahem erlebt habe.

~~~~~~~~~~

Am nächsten Tag sitze ich wie versprochen in der Pressekonferenz und bin kaum verwundert, dass das anstehende Heimspiel gegen Swansea zunächst wenig Beachtung findet, weil sich stattdessen alle Journalisten auf mich (und die erhoffte spektakuläre Story meiner "Wiederauferstehung") konzentrieren.

"Herr Lavayeux, was genau ist da Anfang September überhaupt passiert? Der Verein und auch Ihre Familie waren leider wenig gesprächig in dieser Hinsicht."

"Und das war auch völlig in Ordnung so. Lassen Sie mich zunächst eines in aller Deutlichkeit sagen: wenn ich nochmal erlebe, dass Journalisten Hausfriedensbruch begehen und dann auch noch meine Frau zur Informationsherausgabe zu nötigen versuchen, werde ich mich ganz sicher nicht noch einmal auf einen außergerichtlichen Vergleich einlassen. Diejenige Zeitung, die den nächsten derartigen Vorfall zu verantworten hat, wird von mir quer durch alle Instanzen gezerrt und bekommt nie wieder ein Interview, nur damit das klar ist!"
Etwas ruhiger fahre ich fort: "Zur eigentlichen Frage - die Gerüchte um einen Schlaganfall sind falsch, ich habe am fünften September im Abschlusstraining vor dem Auswärtsspiel in Bradford einen heftigen und länger nachwirkenden Schwächeanfall erlitten. Das medizinische Fachkauderwelsch erspare ich ihnen und mir, es reicht zu wissen, dass mir eine Ernährungsumstellung dringend anempfohlen wurde und dass ich mich in den letzten drei Monaten in ärztlicher Betreuung befand.
Es geht mir jetzt wieder gut, aber die Zeiten, in denen Gerard Lavayeux wie ein Rumpelstilzchen am Spielfeldrand auf und abgehüpft sind, sind vorbei.
Ich bleibe vorerst Trainer bei Wednesday - zumindest bis zum Saisonende. Was danach kommt, entscheiden meine Familie, mein Arzt, die Vereinsverantwortlichen und ich, wenn es soweit ist.
Weitere Informationen zu meiner Gesundheit beziehungsweise generell zu Themen außerhalb von Sheffield Wednesday wird es von mir nicht geben, bitte haben Sie Verständnis dafür, dass mein Privatleben Sie - mit Verlaub - einen Dreck angeht."


Nach einem kurzen Moment fassungsloser Stille wird den Anwesenden klar, dass ich gerade eine der berühmtesten Vertreterinnen der Kulturszene Sheffields - die Stand-Up Comedian Debby McDannister - zitiert habe, was zu einigen Lachern und grinsenden Gesichtern führt - wenn auch nicht bei allen.
Zusammen mit meinem nicht zu verhindernden Grinsen erzielt das Zitat hoffentlich genau den Effekt, den ich beabsichtigt habe - eine harte, ernst gemeinte Aussage durch das berühmte Bonmot auf eine erträgliche Art "rüberzubringen".
Nachfragen zu meiner persönlichen Situation erfolgen jedenfalls in dieser Pressekonferenz keine mehr.

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"Herr Lavayeux, haben Sie in den letzten Monaten die Entwicklung der Mannschaft und des Vereins verfolgt? Wenn ja: wie beurteilen Sie diese?"

"Ich war selbstverständlich nicht im Ansatz so nah dran an Mannschaft und Verein wie unter normalen Umständen.
Dass unsere Mannschaft unter Marios kongenialer Führung einen geradezu sensationellen Herbst hingelegt hat, ist aber natürlich nicht an mir vorbeigegangen.
Und ich finde es eine großartige Bestätigung unserer beständigen, beharrlichen Arbeit hier bei Wednesday. Dass ausgerechnet der Urheber unserer neuen Taktik - Mario Orlandoni nämlich - auch selbst den Ruhm für eben diese Änderung einheimsen kann, weil er sie nach meinem Ausfall auch hauptverantwortlich umsetzen mußte... das finde ich umso schöner."


"Werden Sie morgen wieder als Cheftrainer auf der Bank sitzen?"

"Ich werde auf der Bank sitzen, aber die Verantwortung an der Seitenlinie wird Mario Orlandoni haben. Er hat die Mannschaft an diesen Punkt geführt und ich werde ihm ganz sicher nicht dazwischengrätschen. Ich vertraue ihm, dass er die Mannschaft auch auf das morgige Spiel gut vorbereitet hat und wir schlagkräftige, hungrige Owls sehen werden."

"Was rechnen Sie sich im Heimspiel gegen den Tabellenzwölften aus?"

"Nichts - weil wir hier bei Wednesday nicht vorher rechnen, sondern mit 110% Einsatz auf den Platz gehen und schauen, wie weit wir damit kommen. Swansea hat die Punkte genauso nötig wie wir und der Tabellenplatz sagt sowieso wenig darüber aus, wie stark ein Team wirklich in einer gegebenen Situation ist."

~~~~~~~~~~

Nach dem nachmittäglichen Abschlußtraining gehe ich in mein Büro und schaue mir endlich wenigstens die Video-Highlights dieser fantastischen Hinrunde an, die wohl kaum einer so erwartet hätte.
Beim ersten Septemberspiel in Bradford ist dem Team der Schock des Zusammenbruchs ihres Trainers deutlich anzumerken - für ein spätes Unentschieden beim (heimlichen) Aufstiegsanwärter reicht es dennoch. Dass das Ausgleichstor erst nach dem offizielen Ende der Nachspielzeit fällt, regt die Bradforder natürlich maximal auf.
Wir dagegen können damit ganz gut leben...

Der Monat an sich ist eine echte Hinterhältigkeit der FA - denn alle vier Ligaspiele in diesem Monat und auch das ELF-Cup-Spie finden auswärts statt - aber das spielt Orlandonis Konteransatz eher in die Karten.
Wie zum Beispiel bei Bristol City, wo sich die Mannschaft 89 Minuten lang aufs Verteidigen konzentriert - und zwischendurch einen einzigen Konter (samt folgendem Eckball) nutzt, um per Carson-Kopfball drei Punkte zu klauen.

Danach ist nur noch eine Woche vom Monat übrig - aber noch drei knüppelharte Auswärtsspiele zu absolvieren.
Zuerst in Cardiff, auch zum erweiterten Kreis der Playoffkandidaten zu rechnen sind.
In Wales verteidigen die Gäste wieder mit Mann und Maus das Tor - und zwischendurch streichelt Valero-Ersatz Correa einen Freistoß aus fast 25 Metern derart butterzart in den rechten Winkel, dass der Treffer prompt zum Tor des Monats in der Championship gewählt wird.

Drei Tage später gehts für die Owls nach Birmingham, zum Erstligisten Aston Villa. Einerseits ein absolutes Traditionsduell, andererseits ist der ELF Cup eher unwichtig ist und wiederum drei Tage später steht das richtungsweisende Auswärtsspiel in Swansea an...

Also schickt Mario eher eine "B-Mannschaft" aufs Feld. Die Mischung aus Bankdrückern und U21-Spielern verkauft sich zwar hervorragend, aber das 0:3 am Ende ist genauso deutlich wie verdient.

Für den Monatsabschluß gehts wie gesagt direkt zurück nach Wales - im Gegensatz zu Cardiff wissen die Swans unsere Abwehr in der Anfangsviertelstunde leider gleich zweimal zu knacken.
Erst als Orlandoni defensiv wechselt und auf ein 541 umstellt, kommen wir besser ins Spiel und in der zweiten Hälfte auch zu zwei Treffern.
Das 2:2 ist am Ende - leider - leistungsgerecht.


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Nach der Flut an Auswärtsspielen folgt im Oktober ein Heimspiel-Dreierpack in der Liga.
Und was das Ganze noch besser macht - Watford auf Platz 12 ist noch das bestplatzierte dieser Teams, Charlton Athletic und Brighton & Hove Albion sind sogar Abstiegszonenbewohner.

In den drei Spielen erzielen wir zusammengenommen schicke acht Tore, kassieren allerdings auch - deutlich weniger schicke - fünf. Glücklicherweise verteilen sich diese Treffer derart glänzend auf die drei Spiele, dass wir mit neun Punkten aus dieser Phase rausgehen.

Der nächste Gegner - Fulham - ziert das Tabellenende, verlangt uns allerdings dennoch absolut alles ab und geht sogar zweimal in Führung. Erst Henrys Eigentor nach einer Stunde scheint die Gastgeber zu schocken, so dass ihr Offensivdruck deutlich nachläßt.
Am Ende braucht es dennoch wieder mal einen Standard - diesmal einen Valero-Freistoß - damit wir auch aus diesem Spiel drei Punkte mitnehmen.

Den Monatsabschluß bestreiten wir mit einem Auswärtsspiel beim Tabellensechsten Sunderland.
Wir gehen sofort mit der ersten Torchance in Führung, als Mancuso seinen Fuß in eine Valero-Ecke hält. Führung nach 58 Sekunden!
Leider ist Sunderland nicht gewillt, sich dadurch aus dem Konzept bringen zu lassen.
1:1 (18.), 2:1 (24.), 3:1 (41.) ... wars das schon für dieses Spiel?
Nicht ganz!
Die eingewechselten Langford (noch nicht wieder ganz fit nach Blessur) und Heaps entreißen den Gastgebern sehr spät noch die sicher geglaubten 3 Zähler.

Und als Ergebnis sieht die Tabelle am Ende des Monats ein bißchen überraschend aus.

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November.
Während der weiterhin abwesende Cheftrainer daran arbeitet, wieder "aufn Damm zu kommen", arbeiten die Owls daran, weiterhin die Sensationsmannschaft Englands zu bleiben.

Bristol City, der gegner im ersten Heimspiel des Monats, arbeitet parallel daran, Kontakt zu den Aufstiegsrängen zu halten.
Am Ende eines wilden Schlagabtauschs haben Beaston und Potter zusammen 5 Scorer in diesem Spiel geholt - aber dennoch gibts nur einen Punkt. Und der ist auch noch äußerst glücklich, denn der Ausgleich fällt - wieder mal - erst in der Nachspielzeit.
Positiv betrachtet könnte man natürlich sagen, dass die Mannschaft mental gefestigt ist und jederzeit für ein Comeback gut - aber Fans wie Trainer fänden es im Interesse ihrer Haarfarbe und Herzfunktionalität bestimmt schöner, wenn die Jungs auf solche emotionalen Achternahnfahrten verzichten würden...

Das folgende Heimspiel gegen Kellerkind Bournemouth ist denn auch eins von der ruhigeren Sorte.
Defensiv sicher stehende, setzen die Owls den einen oder anderen offensiven Nadelstich und gehen dank Beastons schönem Kontertor als Sieger vom Platz.

Bei Luton Town aus dem Mittelfeld der Championship werden die Dinge dann wieder viel zu wild:
Dank eines Standard-Doppelschlags von Valero (Freistoß, 36.) und Carson (Ecke, 42.) gehen die Gäste mit einer scheinbar beruhigenden 2:0-Führung in die Kabine.
Wie sich kurz nach Wiederanpfiff herausstellt, haben sie sich damit allerdings nur selbst beruhigt, während die Gastgeber wild auf den Anschlußtreffer drängen, der ihnen in der 47. Minute auch gelingt.
Und während Wednesday noch versucht, sich aus dem Tiefschlaf zu wecken, gleicht Luton nur zwei Munuten später sogar aus.
Die folgenden 40 Minuten sind wild, intensiv, anstrengend und herzinfarktfördernd. Keeper Fayet wächst mehrfach über sich hinaus und vereitelt mindestens 3 Hundertprozentige der Heimmannschaft.
Und dann ist wieder mal die letzte Minute der Nachspielzeit angebrochen und Wednesday erhält eine letzte Ecke...
... und wie so oft in den letzten Jahren wird ein Owls-Verteidiger dank eines Kopfballtores nach Ecke zum helden des Spiels.
Carson schnürt den Doppelpack und die Owls fahren - nicht unverdient, aber sehr glücklich - als Sieger nach Hause.

Wenn man schon mit Mittelfeldteams solche Probleme hat, ist in Spitzenspielen wenig zu holen. Mario versucht wirklich alles, um den Schlendrian aus der Mannschaft zu holen, aber beim Tabellendritten West Bromwich Albion geraten die Owls früh auf die Verliererstraße, weil sie bei zwei Standards einfach pennen.
Und spätestens als die Gastgeber kurz nach der Pause auf 3:0 erhöhen, ist das Spiel gegessen.

Gut, das jetzt endlich wieder Heimspiele angesagt sind.
Zuerst gegen ein weiteres Kellerkind, Crewe Alexandria.
Eine hervorragende erste halbzeit mit je einem Treffer zu Beginn und Ende reichen den Owls, um am Ende verdiente drei Punkte mitzunehmen, ohne sich allzusehr verausgaben zu müssen.

Eine Bewertung, die auf das folgende Heimspiel gegen den Ausfstiegsaspiranten Leicester City leider nicht zutrifft.
Dabei sieht es auch in dieser Partie gar nicht so schlecht aus.
Im ersten Durchgang neutralisieren sich beide teams auf hohem taktischen Niveau gegenseitig, nach dem Wechsel erhöht Sheffield die Schlagzahl und geht nach einer Stunde auch in Führung... nur um danach das Fussballspielen komplett einzustellen und teilnahmslos dabei zuzuschauen, wie plötzlich ein Gästeangriff nach dem andern auf Fayets Tor zurollt.
Und obwohl der Franzose wieder einen Sahnetag erwischt hat und etliche Hochkaräter aus dem Winkel fischt, ist er gegen das Elfmetertor in der 88. (Carson hatte den Gästespieler direkt vor den Augen des Schiedsrichters einfach umgeschubst) machtlos.
Ärgerlich!

Und doppelt ärgerlich, weil dieses Unentschieden deutliche Auswirkungen auf die Tabelle hat.

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Der Dezember hält etliche schwere Partien für uns bereits - mit den Highlights "Leeds zuhause und Tabellenführer Newcastle auswärts".
Realistisch betrachtet wäre es schon eine Sensation, wenn der Abstand zu Platz nicht schon jetzt komplett abreißt.

Zuerst nach Burnley, deren Saison äußerst durchwachsen ist. Warum? Das zeigt sich im Spiel gegen uns - die Mannschaft agiert einfach sehr unkonzentriert. Wir machen gar kein sonderlich gutes Spiel - aber vor Valeros Freistoß zum 1:0 leisten sich die Gastgeber ein äußerst dilettantisches (und unnötiges) Foul und der Pass zu Potters 2:0 kommt direkt vom Gegner...

Zuhause gegen Leeds sind dann leider wir es, die ein Geschenk verteilen.
Nach einer unglaublich mitreißenden Anfangsphase müssten wir dabei eigentlich schon mit 3 oder 4 zu 0 führen, bis auf Beastons Kopfball nach 11 Minuten vergessen wir aber das Toreschießen.
Und als Alberto Mitte der zweiten Halbzeit bei einer gegnerischen Ecke zu ungestüm gegen seinen Gegenspieler einsteigt, nimmt der das Angebot gern an und sinkt wie von der Axt gefällt schreiend zu Boden.
Elfmeter, 1:1. Endstand.
Verflixt unnötig!

Und weil uns das so ärgert, kopieren wir diesen Spielverlauf in Gillingham gleich nochmal fast bis aufs I-Tpfelchen.
Starke Anfangsphase, Chancen für ein halbes Dutzend Tore, aber nur 1:0 durch einen Beaston Kopfball.
Zweite Halbzeit, Ecke, Alberto foult einen Gillingham-Spieler, Elfmeter, 1:1, Abpfiff.
Dreck!

Mit solchen Leistungen wie in den zweiten Halbzeiten der letzten beiden Spiele gibts in Newcastle eine absolute Packung!

Ergo stärkt Orlandoni die Defensive, gibt Alberto eine Denkpause und läßt auch Chancentod Potter draußen.
Der Lohn: bis zur 74. Minute halten wir das Unentschieden, dann gibts Freistoß für die owls aus dem Halbfeld, Valero tritt an ... und plötzlich führt Wednesday sensationell in Newcastle! Und nur noch 16 Minuten zu spielen.
Überraschung also?
Leider nicht - denn Newcastles Trainer schickt per Dreierwechsel sofort drei frische Nationalspieler (Schottland, Polen, Argentinien  (!) ) aufs Feld und die drei Edelreservisten drehen im Verbund das Spiel innerhalb von 110 Sekunden auf 2:1.

Zu Beginn des Monats haben wir in Burnley mit 2:0 gewonnen, Tore: 1:0 Valero, 2:0 Potter.
Jetzt gewinnen wir zuhause mit 2:0 gegen Burnley, Tore: 1:0 Potter, 2:0 Valero.
Duplizität der Ereignisse par excellence.


Diese trotz der diversen Rückschläge und Ärgernise herausragende Halbserie sorgt dafür, dass wir heute gegen Swansea sogar Favorit sind. Nicht bei den Buchmachern, aber bei den Journalisten.
Und selbst unsere Fans erwarten einen Heimsieg, wie im Stadionheft zu lesen ist.
Ich setze mich unter dem Applaus der Zuschauer also zum ersten Mal seit dem Spätsommer wieder auf die Owls-Trainerbank, lehne mich zurück und schau mir an, was Mario und die Jungs wohl auf den Platz zaubern.

Zwei Stunden später freuen wir uns gemeinsam über einen erst später herausgeschosseen, aber absoluten verdienten Heimsieg gegen Swansea .... und die Tabelle sieht nach dem Drei-Spiele-"Desaster" Mitte des Monats gar nicht mal so unfreundlich aus.

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In drei Tagen ist Silvester, ich kanns kaum erwarten, mir Sir Charles' Gejammer anzuhören, weil wir noch immer weit von Premiere-League- oder FA-Cup-Titeln entfernt sind.

Mir persönlich ist viel wichtiger, dass tortz all unserer Investitionen in die Jugendarbeit auch dieses Jahr wenig bis nichts aus der A-Jugend hochkommen wird, so wie es aussieht ...

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Immerhin kann ich in diesem Monat noch ein paar eher statistische Ehrungen in Empfang nehmen.
Zum einen bin ich wohl bereits seit 400 Spielen in verantwortlichen Positionen bei den Owls tätig.
Und zum anderen hat irgendein Nerd ausgerechnet, dass die Partie in Newcastle mein 1300. Spiel als Trainer oder Sportdirektor war.
Toll!
Was für eine Errungenschaft.

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« Letzte Änderung: 08.Dezember 2024, 15:41:49 von Noergelgnom »
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Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

Agariel

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #716 am: 08.Dezember 2024, 23:41:43 »

Da kommt nach so langer Zeit ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk (oder spätes Nikolaus?) und Lavayeux' Eskapad Abenteuer wird um ein weiteres Kapitel bereichert.
Und das obwohl ich dieses Jahr doch gar nicht bra... ähm WIE SCHÖN!!!!
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Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #717 am: 08.Dezember 2024, 23:54:34 »

JAAAAAAAAAAAAAAAAA! Es geht weiter!!! HUUUUURRRRAAAAAA!!!
So damit ist die überschwängliche Freude abgebaut und ich freue mich sehr auf die nächsten Beiträge. Freue mich schon auf die nächsten Abenteuer und wie es mit Wednesday noch weitergeht.
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

Elemotion

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #718 am: 09.Dezember 2024, 12:22:24 »

sieht doch sehr erfolgreich aus bisher. Schön das du wieder da bist :)
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Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #719 am: 09.Dezember 2024, 18:03:39 »

Welcome Back! Und gleich einem Riesenupdate. Schön zu sehen, dass es Lavayeux besser geht und er weitercoachen kann. Und Sheffield weiterhin sehr erfolgreich unterwegs ist! Weiter so!