@Marados:
Nee, leider nicht. Zurück nach Metz war keine Option.
@Sonzee87:
Ja, die hätten mich alle extrem gereizt. Aber dann eben ein andermal.
Und der Spoiler ... manchmal sind es nicht die einzelnen Worte, sondern vielleicht die Präsentation, die den Spoiler darstellt. Auflösung folgt.
@FlutLicht1900:
Japp. seh ich auch so. Danke!
[Nur um es absolut klar gesagt zu haben: die folgende Geschichte ist mitsamt aller Protagonisten wie die gesamte Lavayeux-Story komplett fiktiv.]
Noch eine Viertelstunde bis zum Beginn der Pressekonferenz.
Und als ich durch die nur angelehnte Tür in den Raum spähe, sehe ich da schon mindestens zehn Journalisten sitzen. ZEHN! In der sechsten Liga, ey!
Ich hatte Lucas ja gewarnt, dass das hier eine deutlich größere und mehr im Rampenlicht stehende Aufgabe wird – aber dieses Ausmaß hab selbst ich nicht erwartet.
Zumal es mit der PK ja nicht getan ist oder gar aufhört.
Seit Tagen berichtet jede verdammte Tageszeitung im Umkreis von gefühlt 200 Kilometern täglich darüber, wie der aktuelle Gerüchtestand ist. Mourinho Junior wird trotz seines deutlichen Bekenntnisses zu Sporting Braga weiterhin als Topfavorit auf den Trainerposten gehandelt, aber auch die beiden früheren Spitzenspieler Ryan Williams und Jarri Kautsteinsson werden häufiger als kommende Übungsleiter genannt.
Allein an diesen drei Namen sieht man, was für ein Standing der Club in der Öffentlichkeit hat und was für eine Demütigung dieser Abstieg in die sechste Liga sein muß.
Wobei – das muß man selbstverständlich in diesem Zusammenhang anmerken – der mehrfache Abstieg ja nicht nur sportliche, sondern vor allem auch finanzielle Gründe hatte und hat.
Der frühere Besitzer, ein konsequent im Hintergrund agierendes arabisches Ölkonsortium, von dem man bis heute in der Öffentlichkeit nur den Namen des beauftragten Vertreters kennt, hatte es ab Anfang der vierziger Jahre nicht geschafft, adäquat auf die tiefgreifenden Veränderungen des Energie- und Rohstoffmarktes zu reagieren.
Als das Öl erst langsam, dann in immer schnelleren Tempo Boden gegen die Kernfusion verlor und der Preis der letzten vorhandenen Barrel Öl gegen alle Analystenerwartungen immer weiter fiel, versuchte man, den Club als eine Art Tourismuswerbeflaggschiff zu positionieren.
Während die Verluste des Konsortiums immer höher wurden, wurden immer noch jedes Jahr zig Millionen in den Verein gepumpt, in der Hoffnung, ihn zurück in die Premier League zu hieven. Dass der Club letztmalig in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts dort gespielt hatte – völlig egal!
Parallel unternahmen die Besitzer mehrere Versuche, den stolzen traditionsreichen Namen des Vereins zu ändern, scheiterten aber in geradezu grotesk lächerlicher Weise wieder und wieder an irgendwelchen Formalitäten.
Und vor fünf Jahren zogen die Araber dann die Reißleine – und das Geld (beziehungsweise die paar kümmerlichen Reste, die davon im Verein noch übrig waren) floß ab sofort in die entgegengesetzte Richtung.
Das war, gelinde gesagt, unglücklich.
Denn der Verein, zu diesem Zeitpunkt mal wieder in die dritte Liga abgestürzt, verfügte über einen aufgeblähten, viel zu teuren Kader voller überbezahlter Durchschnittskicker und satter Altstars.
Deren Verträge zu kündigen, war mangels Einsicht eben dieser Altstars nicht möglich. Einnahmen wurden nicht erzielt ... und so schritt schlußendlich die FA ein und verhängte Auflagen.
Als das nicht fruchtete, hagelte es Punktabzüge, die den Niedergang – oder besser: den freien Fall – nur noch beschleunigten.
Aber es gab natürlich immer noch keinen Mangel an Glücksrittern, die den Verein in guter Investorentradition für ihre eigenen Zwecke zu mißbrauchen gedachten.
Natürlich klang das in der Öffentlichkeit ein bißchen anders, als der US-amerikanische Fastfood-Magnat Ronald T. Dump Anfang 2048 seine komplette Übernahme des Clubs verkündete.
"reiche Historie des Vereins nutzen und wieder ein nationales Flaggschiff erschaffen ... blablabla ... kluge Investitionen in Infrastruktur und Kader ... blubbiliblubb ... Fans mitnehmen .... sülz .... Fussball schon immer meine große Leidenschaft ... salbader .... Traditionen achten und bewahren .... laberrhabarber"
Die Realität sah zum Leidwesen der noch immer zahlreichen und inzwischen leidgeprüften Fans ein winzigkleines bißchen anders aus.
Erstens war Dump ganz offensichtlich nicht klar, dass Football und Fussball nicht die gleiche Sportart sind – das machte er selbst ungewollt überdeutlich klar.
Und zwar bereits am Tag der Pressekonferenz nach der Vertragsunterzeichnung. Auf dieser Pressenkonferenz verkündete er ganz stolz, dass er sich in Verhandlungen mit dem Management des bekannten anmerikanischen Quarterbacks Gary Z. Johnson befinde, um ihn als Kapitän der neuen Mannschaft zu installieren.
Als ein Journalist ihn konsterniert fragte, ob er wisse, dass es beim Fussball keinen Quarterback gibt, wurde der US-Amerikaner regelrecht pampig und schnarrte, dass er ja wohl kaum hier sitze, um den Insulanern Football zu erklären.
Und wenn der Herr Journalist nicht wisse, dass in jedem guten Football-Team zwingend ein Quarterback benötigt werde, dann sei das ja wohl nicht sein, Dumps, Problem!
Dammit, Howdy and Goodbye!
Pressekonferenz beendet.
Die gesamte Boulevardpresse überschlug sich in der Folge mit apokalyptischen Prophezeihungen darüber, dass dieser "Burgerbengel" den Club jetzt wohl endgültig zugrunderichten würde.
Der Absturz in den Amateurfussball sei ja wohl nur noch eine Frage der Zeit bei einem dermaßen sachkenntnisfreien Besitzer.
Falls irgendwer gehofft hatte, Dump hätte hier nur einen sehr seltsamen Scherz gemacht oder wäre vielleicht aufgrund der Feier zur Vereinsübernahme einfach nicht ganz nüchtern gewesen, so zerschlug sich diese Hoffnung sehr schnell.
Nach dem medialen Fiasko beim Antritt installierte Trump den Schotten Paul McCann als Vorstandsvorsitzenden, der allerdings dermaßen weitreichende Konsequenzen hatte, dass man ihn eigentlich nur als stellvertretenden Besitzer ansehen konnte.
McCann hatte die Aufgabe, die "sinnvollen Kurskorrekturen" Dumps in der Öffentlichkeit zu kommunizieren (und den Shitstorm dafür auszuhalten).
Höhepunkt der Dump'schen Idiotie: die Vereinsfarben wurden von blau-weiß auf rot-weiß geändert, weil das zufällig auch die Farben im Logo von Dumps Burgerkette waren.
Der öffentliche Aufschrei, das könne er doch nicht machen, das wären doch die Vereinsfarben des Erzrivalen, verhallte ungehört.
Dann wurden (immerhin) ein paar zig Millionen in den Verein gepumpt, von denen die sportliche Leitung weitere Akteure der Kategorie "hat vor 10 Jahren mal in der Premier League gespielt" holte. Um diese Spieler überhaupt in die SkyBet Two locken zu können, wurden regelrechte Rentenverträge ausgehändigt.
Die Gehaltsstruktur, die schon unter den vorherigen Besitzern heftig gelitten hatten, ging nun endgültig zum Teufel. von SPIELkultur war ja sowieso schon lange nicht mehr die Rede.
Nur ein Jahr nach Dumps Ein- stand ein weiterer Abstieg, die zusammengekaufte Söldnertruppe stürzte tatsächlich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in den Non-Leage-Bereich ab.
Reaktion der sportlichen Leitung (auf Weisung des Besitzers, wie man annehmen muß): Verträge der Altstars aufbessern, damit sie auf jeden Fall im Club bleiben. Dazu ein paar neue aus der gleichen Kategorie kaufen und ansonsten: Durchhalteparolen.
Die Fans protestierten zu diesem Zeitpunkt schon jahrelang immer häufiger gegen die Mißwirtschaft im Verein. Zuletzt meldeten sie sich wöchentlich mit Demonstationen vor dem Vereinsgelände sowie mit Pfeifkonzerten im Stadion – ergebnislos.
Irgendwann blieben die ersten von ihnen frustriert weg, weil sie ganz offensichtlich nichts tun konnten, um den Niedergang ihres Herzensvereins aufzuhalten.
Den ersten folgten weitere, dann noch weitere .... und dann blieb auch der Rest desillusioniert auf der Couch.
In der National League kamen im Schnitt noch 300 Fans ins Stadion – im Jahr davor waren es (in der vierten Liga, wohlgemerkt) noch 15.000 gewesen.
Die ausbleibenden Zuschauereinnahmen kamen zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, denn gleichzeitig blieben auch die Finanzspritzen aus den USA aus.
Ronald T. Dump, der so erfolgreiche Self-Made-Milliardär, wurde nämlich in einer aufsehenerregenden Aktion verhaftet und wegen Korruption, illegaler Preisabsprachen und Geldwäsche in erschreckend großem Stil vor Gericht gestellt.
Wie sich herausstellte, war sein ganzes Burgerimerium nichts weiter als ein von den Fastfoodplatzhirschen finanziertes Druckmittel, um die Lohnkosten in deren Restaurants massiv drücken zu können, ohne dafür den schwarzen Peter zu kassieren.
Dump (ein sehr passender Name, wie sich im Zuge dieses Skandals herausstellte) hatte, von seinen angeblichen "Konkurrenten" insgeheim finanziert, die Gehälter wieder und wieder nach unten "korrigiert", wenn nötig die Rechtmäßigkeit dieser "Korrekturen" auch vor Gericht durchgesetzt (und "einsichtige" Richter mit großzügigen Spenden bedacht).
Die anderen Fastfood-Ketten nutzten den Preisdruck, den Dump damit aufbaute, um "leider, leider" auch ihre Gehälter senken und die Preise für ihre Schlabberware anheben zu "müssen".
Als diese Generalunverschämtheit aufflog, hagelte es natürlich Gerichtsverfahren, Verurteilungen und Strafen in den gesamten USA.
Für die zigtausenden Angestellten der Ketten kam die Gerechtigkeit zwar oft zu spät, aber immerhin: sie kam.
Und Dump? Ging sang- und klanglos konkurs.
In England hatte das zur Folge, dass ein gewisser Fünftligist plötzlich ohne Führung und ohne Eigentümer dastand.
Der Verein wurde im Frühjahr 2052 der Konkursmasse zugeschlagen und kurz darauf meistbietend versteigert.
Ein belgischer Geschäftsmann (Sohn eines Brüsseler Schokoladengeschäftsbesitzers und einer reisefreudigen italienischen Mutter mit Vorliebe für belgische Schokolade) namens Gianni Verhaegen war der einzige ernsthafte Interessent für dieses abbruchreife Restbruchstück eines einstmals stolzen Vereins.
Im Mai 2052, zwei Wochen nach dem erneuten Abstieg des Vereins in die sechste (!) Liga, wurde er der Öffentlichkeit als neuer Besitzer vorgestellt.
Und zum ersten Mal seit vielen Jahren saß auf einer solchen Pressekonferenz ein Mensch, dem die Jornalisten zuhören konnten, ohne sofort ein sehr ungutes Gefühl in der Bauchgegend zu bekommen.
Das begann schon damit, dass er aus dem Stegreif eine (natürlich auf die wesentlichen Eckpunkte beschränkte) Vereinsgeschichte in seine Antrittsrede einflocht – von der Gründung in der Mitte des letzten Jahrhunderts über die Titel und die erbitterte Rivalität mit dem Konkurrenten in der Stadt wußte er offenbar zumindest grundlegend bescheid, was er da gekauft hatte.
Und während sich die Reporter noch wunderten, legte Verhaegen die eigentliche Überraschung auf den Tisch.
Denn Verhaegen hatte tatsächlich einen Plan.
Im Großen und Ganzen lautete dieser: "Endlich weg von der Großmannssucht – der Verein ist mit heftigen Schulden tief im Amateurfussball angekommen und wird diese Situation endlich anerkennen und zuallererst eine Lösung für diesen Schlamassel suchen.
Ganz kurz gesagt: finanzielle Vernunft und Rückbesinnung auf die Geschichte und Tradition dieses Vereins werden ab sofort die beiden Grundpfeiler unseres Handelns hier sein."
Das war natürlich, so gut es sich für die geschundenen Fanseelen auch anhörte, erstmal wohlfeiles Blabla.
Inwieweit Verhaegen das ernst meinte, blieb abzuwarten.
Was ihm allerdings, sofern er es wirklich ernst meinte, ganz eindeutig zugute kommen würde – die Verträge der meisten Altstars liefen im Sommer 2052 aus, es blieben nur noch eine Handvoll dieser überzogenen Arbeitspapiere gültig.
Dass Verhaegen einen Tag nach der Antrittspressekonferenz eine Pressemitteilung herausgab und bestätigte, dass keiner dieser Verträge verlängert würde, war in den Augen der Öffentlichkeit ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Mehr aber auch nicht.
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Nun, der nächste Schritt soll ja heute folgen.
Verhaegen, der es sich nicht nehmen läßt, bei unserer Antritts-PK selbst anwesend zu sein, kommt auf uns zu und schüttelt uns kurz die Hand, während er uns aufmunternd zunickt.
Der bärbeißige Endsechziger Scott Day, der seit drei Wochen den Posten des Sportdirektors innehat und in Personalunion auch den Pressesprecher gibt, geht zur Tür und winkt uns, ihm zu folgen.
"Auf gehts, lassen wir ein paar Unterkiefer auf den Boden schlagen.", raunt Verhaegen uns zwinkernd zu - dann sind wir auch schon im Raum und kurz darauf sitzen wir, fein säuberlich aufgereiht wie die Hühner auf der Stange, an dem langen Tisch mit den Mikrofonen davor. Hinter uns an der Wand hängt das große Vereinswappen und kündet von besseren Zeiten.
'Na, die können ja wiederkommen, wenn wir es clever anstellen.', denke ich.
Die inzwischen achtzehn Reporter (sofern ich mich in der Aufregung nicht verzählt habe) schauen mit deutlicher Verunsicherung zwischen Lucas und mir hin und her, offenkundig überfordert mit dem Versuch, einen von uns beiden zu erkennen. Dass wir weder Mourinho noch Williams noch Kautsteinsson sind, ist schließlich offensichtlich.
Dann erhebt sich eine Stimme.
Scott: *schaut sich kurz um, bevor er spricht*
"Sehr geehrte Damen und Herren, wir freuen uns, dass Sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind und begrüßen Sie bei der Antritts-Pressekonferenz unseres neuen Trainergespanns Gerard Lavayeux und Lucas Goossens. Beide stehen in allen Belangen für exakt den Weg, den wir in den kommenden Jahren zu gehen gedenken und wir freuen uns sehr, sie im Verein begrüßen zu dürfen. Herr Lavayeux wird den meisten sicherlich allein schon durch seinen Triumph in der UEFA Europa Conference League mit dem FC Metz ein Begriff sein. Herr Goossens kommt mit der Empfehlung zweier Aufstiege und zweier Pokalsiege, darunter die FA Vase, in seinen drei Jahren beim Rocester F.C. zu uns. - Ich übergebe das Wort an unsere neuen Trainer. Nach deren Vorstellung kommen wir dann gern zu ihren Fragen."Gerard: *überhört das überraschte Stimmengemurmel vor ihm*
"Ja, schönen guten Tag zusammen. Ich will gar nicht allzuviele Worte machen. Als ich das Angebot erhielt, hier Trainer zu sein und beim Wiederaufbau diese Vereins mitzuhelfen, habe ich nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, ob ich diese Aufgabe übernehmen will. Ganz ehrlich: da müßte ich ja mit dem Klammerbeutel gepudert sein, um eine solche Chance abzulehnen! Ich habe mir allerdings die Frage gestellt, ob ich dem Club bei der großen Herausforderung eine Hilfe sein kann. Da ich allerdings auf die unschätzbaren Hilfe von Luc ... äh, Herrn Goossens zählen darf, kann ich ich diese Frage mit einem eindeutigen 'Ja! beantworten. Ich freue mich wie ein kleines Kind, dass ich hier sein darf und kann kaum erwarten, dass es endlich losgeht." *nickt dem neben ihm sitzenden Lucas zu*
Lucas: *eindeutig nervös*
"Ja, guten Tag ... äh ... auch von mir. Entschuldigen Sie, dass ist ... hm ... das erste Mal, dass ich ein solches ... öffentliches Interesse wecke. Eigentlich kann ich nur das gleiche sagen wie Ge ... Herr Lavayeux: ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht. Der Verein ist durch so viel Sch .... äh ... ich meine, die zurückliegenden Jahre waren sicherlich sehr hart, nicht zuletzt für die vielen treuen Fans. Ich kann ihnen versichern, dass ich alles in meiner Macht stehende ... äh ... tun werde, damit der Erfolg zurückkehrt."Scott: *schaut die Reporter fragend an, sofort rucken mehrere Arme nach oben, wählt den erstbesten aus*
Rob: *fixiert Lavayeux*
"Rob Gallows, Sheffield Sports Illustrated. - Herr Lavayeux, entschuldigen Sie, dass ich so direkt frage, aber ... sind Sie nicht derjenige, der vor ein paar Monaten mit der FA aneinandergeraten ist und gesperrt wurde?"Lavayeux: *nickt *
"Korrekt. Allerdings handelte es sich bei meinem Vergehen um eine bürokratische Formalität, die ich vergessen hatte, nichts weiter. Diese unschöne Geschichte ist längst geklärt, aus Sicht der FA spricht absolut nichts gegen meine Tätigkeit als Trainer. Ich habe auch mehrere Exemplare eines entsprechenden Schreibens von der FA hier, dass Sie gern in ihren Blättern veröffentlichen dürfen."Rob: *nickt und kritzelt*
Scott: *wählt den nächsten Fragenden aus*
Frank: *leckt sich kurz die Lippen*
"Frank Hudson, Newcastle Observer. - Herr Verhaegen, in den letzten Tagen kursierten ja, mit Verlaub, weitaus klangvollere und vor allem im englischen Fussball bekannte Namen wie Williams oder Kautsteinsson. Warum hat es mit der Verpflichtung dieser Fachleute nicht geklappt und warum glauben Sie, dass Ihre Wahl von Lavayeux und ... äh .... Goossens richtig ist?"Gianni: *lächelt kurz ironisch, bevor er ernst wird*
"Nun, dass Herr Williams und Herr Kautsteinsson nicht unsere Trainer geworden sind, liegt hauptsächlich daran, dass wir ihnen das Traineramt nicht angeboten haben. Nicht jedes ihrer Gerüchte hat auch einen wahren Kern. - Selbstverständlich sind beide hervorragende Fachleute, die sich durch ihre Tätigkeit in der Premier League auch einen entsprechenden Namen verdient haben.
Aber da sind wir auch gleich beim Problem. Unser Verein hat viel zu lange darauf geachtet, dass die Namen möglichst groß sind. Das muss ein Ende haben. Herrn Day und mir sind nur drei Dinge wichtig gewesen, als wir die möglichen Kandidaten für den Posten ausgewählt haben.
Erstens: ist die Person fachlich geeignet und paßt zum fussballerischen Ansatz, den wir installieren wollen?
Zweitens: ist die Person charakterlich geeignet und paßt menschlich zu uns?
Drittens: Ist die Person bezahlbar und paßt damit in die Strategie der strikten finanziellen Sanierung, die wir hier als oberstes Gebot befolgen müssen, damit der Verein weiterbestehen kann?
Herr Lavayeux und auch Herr Goossens haben uns in all diesen Kategorien vollumfänglich überzeugt und daher haben wir uns für sie entschieden."Scott: *nickt einer jungen Dame zu*
Therese:
"Therese Daunton, Sheffield Evening Standard. - Herr Verhaegen, kurze und bündig gefragt: warum eigentlich zwei Trainer?"Gianni: *nickt ihr zu*
"Kurz und bündig geantwortet: weil das ihre Bedingung war, um hier anzufangen. Sie sehen sich als Team, das sich gegenseitig perfekt ergänzt und haben uns überzeugend dargelegt, warum sie als Tandem für uns wertvoller sind, als wenn wir nur einen einstellen. Wir sind ihrer schlüssigen Argumentation gefolgt und haben somit die Stelle des Team Managers und die Stelle des Assistant Managers in einem Rutsch besetzt."Es folgen etliche weitere Fragen - zum Beispiel versucht irgend ein "Zach von der Sunset" oder so, Lucas mit Fangfragen zur Vereinsgeschichte aufs Glatteis zu führen, aber da ist er auf verlorenem Posten unterwegs.
Lucas hat vor dieser Pressekonferenz gebüffelt wie ein Irrer und kennt die Geschichte inzwischen in- und auswendig.
Eine halbe Stunde später ist der Trubel dann auch vorbei und wir können nach einem kurzen "Feedback-Plausch" mit Gianni (der uns lobt, weil wir uns gut geschlagen hätten) zurück in unser Büro, wo wir mit Scott die nächsten Schritte besprechen.
Die grundlegende Priorität ist allerdings klar - die letzten zehn der zu teuren Verträge müssen irgendwie noch aufgelöst werden ... und dann brauchen wir eine bezahlbare Mannschaft, mit der das erklärte Ziel Wiederaufstieg in Angriff genommen werden kann.
Offiziell fangen Lucas und ich erst in drei Wochen (am 1.7.2053) an, aber das hindert uns nicht, uns jetzt schon in die Arbeit zu stürzen.
Die vor uns liegende Herausforderung ist groß, aber unsere Vorfreude ist möglicherweise sogar noch größer.