@Agariel:
Das kann nie und nimmer ... also nie nicht ... never ... nie im Leben .... *pfeif*
Und der Acker muß schnellstmöglich ersetzt werden, wir müssen nur rasch noch eine Goldader finden.
@Marados:
Vielen Dank!
Lang lang ists her - wird echt mal wieder Zeit. Dauert aber womöglich noch etwas.
@Muffi:
Der Kader hat das gleiche Problem wie der in Lüttich - für die Finanzkraft des Vereins ist er deutlich (!) zu teuer.
Allerdings sind die Finanzen zwar auch hier prekär, aber in der Tat nicht existenzbedrohend.
Durchmarschgefahr besteht zu absolut null Prozent, da stimm ich Dir zu.
Wenn wir die Liga wechseln, dann nach unten.
@Bayernfahne:
Das halte ich für eine sehr gewagte Prognose, aber mal schauen, was geht.
Bin selber ganz gespannt.
@Elemotion:
Vielen Dank!
Und die Erklärung ergibt eine Menge Sinn - viel mehr als Portugal "einfach so" nicht zu mögen.
Ich hätte aber - "falsche" Klimazone hin oder her - auch Farense mit Sicherheit genießen können, nur war Metz bei diesem Trainer/Background halt wirklich der beste Kandidat unter den dreien.
ein Herbst in Frankreich
Herbst 2043, Metz, FrankreichNatürlich schaue ich mir als eine meiner ersten Amtshandlungen an, wie die Mannschaft vor meiner Verpflichtung gespielt hat, wie sie eingestellt wurde und ob mir vielleicht irgendwas bodenlos idiotisches auffällt, was man mit einfachen Mitteln beheben könnte - aber da ist nichts zu finden.
Jedenfalls nicht für mich und nicht auf den ersten Blick.
Die reinen Liga-Ergebnisse sind aber ziemlich niederschmetternd.
Auffällig ist dabei, dass Metz nach der Entlassung meines Vorgängers die letzten beiden Spiele gewinnen konnte.
Heißt also im Umkehrschluß: aus den ersten neuen Spielen der Saison holte das Team exakt einen Sieg (Mitte August gegen Bastia).
Die bisher gespielte Formation war ein schlichtes 433, das auch gut zum Kader paßt, soweit ich das sehe.
"Das NOCH ganz gut paßt", sollte man vielleicht besser sagen, denn wenn im Winter Boriel geht, wird es auf dem rechten Flügel schon eng.
Und falls Fakhir ebenfalls den Abflug machen sollte, dann haben wir auf der Sechs ebenfalls eine potentielle Problemzone.
Warum Fakhir gehen sollte?
Ganz einfach: weil er mir vorlügt, Heimweh zu haben und sich dadurch nicht in Metz einleben zu können.
Es dauert ein bißchen, bis ich seine Lüge erkenne - aber spätestens als Düdelingen (!!!) mit einem halbwegs akzeptablen Ablöseangebot um die Ecke kommt, wird mir klar, wohin der Hase hier humpeln wird.
Schon zu meinen FOLA-Zeiten war Düdelingen in der Lage, Mondgehälter für seine Stars zu zahlen.
Fakhir wäre definitiv ein Star in Luxemburg (statt sich wie hier mit Daskan um den Stammplatz im Mittelfeld prügeln zu müssen) und würde wahrscheinlich - so verstehe ich den Buschfunk jedenfalls - ein verdoppeltes Gehalt beziehen.
Noch ist der Deal nicht durch, aber wenn sich Düdelingen und Fakhir tatsächlich auf einen Vertrag einigen können, nehmen wir die knapp 2,5 Millionen Euro Ablöse mit Kußhand, das hat mir der Vorstand bereits verdeutlicht.
Metz zahlt in den kommenden Jahren um die 500.000 Euro pro Monat allein an Sollzinsen und Kreditraten (und schreibt pro Monat aufgrund der deutlich zu hohen Spieler- und Mitarbeitergehälter weit über eine Million Euro Verlust), da kann man schlecht auf dem Verbleib bestimmter Spieler beharren.
Diese Art von Situation kenne ich zur Genüge - zum Erstaunen des Vorstands nicke ich also einfach nur, als mir die Vorgabe bekanntgemacht wird.
Es gibt noch eine andere Vorgabe, an die wir uns zu halten haben. Die betrifft zwar vorrangig die Recruiting-Abteilung, aber da ich von Anfang an darum gebeten habe, in deren Entscheidungsprozesse zumindest beratend eingebunden zu werden, sieht es der Vorstand als notwendig an, mich über folgendes aufzuklären:
Externe Verpflichtungen dürfen ausschließlich französische oder luxemburgische Staatsbürger sein, wobei Letztere nach Möglichkeit nur für die U19 verpflichtet werden sollen.
Ausnahmen werden nur für Spieler gemacht, die durch ein Matching Right bei den verschiedenen Partnervereinen verpflichtet werden.
Auf meine Frage, was für Partnervereine das denn seien, wird mir eine beeindruckend lange Liste genannt:
OT: Ich werde die Partnerschaften so belassen, durch die o.g. Beschränkung bei sonstigen Transfers sollte das dennoch dafür sorgen, dass es nicht zu einfach wird, an gute Spieler zu kommen.
Zumindest Seraing ist auch in der Realität ein Partnerverein des FC Metz, zu Quebec und Generation Foot hab ich nichts gefunden.)
Für Spieler aus den Jugendteams, die in die U19 übernommen werden, gilt die Beschränkung der Nationalität nicht.
"Und überhaupt würden wir Sie bitten, sich bei dem Thema öffentlich bedeckt zu halten", gibt mir Präsident Iribarne zu verstehen, "wir sehen die Gefahr, dass unsere in der Tradition des Vereins begründete Strategie vielleicht mißverstanden wird."
Na dann halte ich dazu eben die Klappe. Wenn ich im Gegenzug talentierte Luxemburger fördern kann, solls mir recht sein.
Nach diesem Gespräch investiere ich neugierdehalber mal ein paar Minuten in eine kurze Googlerecherche und stelle erstaunt fest, dass die Anzahl von "Landsmännern", die in den vergangenen Dekaden beim FC Metz gespielt haben, deutlich zweistellig ist.
Neben dem bereits von Vicky genannten Rekordtorschützen Nico Braun und dem Dauerbrenner Ferdinand Jeitz haben auch so illustre Namen wie Jeff Strasser oder Vincent Thill ihre Schuhe für den FC Metz geschnürt.
Teilweise waren gleichzeitig ein Dutzend Jugendspieler aus meinem kleinen Heimatland hier unter Vertrag!
Das ist eine Tradition, an die ich sehr gerne anknüpfen werde.
Nach solcherlei Nebenkriegsschauplätzen gehts dann aber relativ schnell wieder ausschließlich um den nächsten Spieltag.
Allzuviel Zeit haben wir nämlich nicht, um uns vorzubereiten.
Eine knappe Woche und dann steht bereits die nächste (und damit meine erste) Partie auf dem Plan.
Und damit der neue Trainer - der aus der luxemburgischen Provinz, den man so leicht beeindrucken kann, ihr wißt schon - damit also dieser neue Trainer gleich mal einen Eindruck davon bekommt, auf was für eine große Aufgabe er sich hier eingelassen hat, darf er am Tag vor dem Spiel mit der Mannschaft in ein Flugzeug steigen und fast bis nach Italien fliegen.
Genauer gesagt geht es nach Korsika.
Und ganz exakt: nach Ajaccio.
Der dort beheimatete AC hat nämlich die ungeheure Ehre, dem Herrn Lavayeux in seinem allerersten Pflichtspiel als Trainer des FC Metz als Kontrahent zu dienen.
Irgendwie so verstehe ich jedenfalls die Worte des Trainers der Korsen auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.
Selbstverständlich versucht er damit nur, eine gewisse Selbstzufriedenheit herzustellen.
Aber damit scheitert er natürlich gnadenlos.
Nicht weil ich dagegen gefeit wäre, mich für super zu halten.
Sondern einfach weil es nach gerade mal sechs Tagen im Amt noch nichtmal das Gefühl des "wirklich-Angekommenseins" bis in mein Bewußtsein geschafft hat, von Selbstüberschätzung ganz zu schweigen.
Ich habe nämlich zum ersten Mal seit den Anfangstagen in Rümelingen wieder das Gefühl, dass die Mannschaft mich nicht so richtig ernst nimmt. Sie zeigen das nicht offen, klar.
Aber gerade die Leitwölfe und Meinungsführer des Teams - alternde Stars wie Ivan Kovacevic, der vorher bei Fenerbahce und Middlesbrough gespielt hat oder auch Matteo Marin, der seit neun Jahren im Verein ist und im Sturm eigentlich immer gesetzt war - diese Anführer widersprechen und argumentieren doch erstaunlich oft.
Dagegen werde ich bei Gelegenheit etwas unternehmen müssen.
Aber jetzt gilt es erstmal, einen guten Start hinzulegen, das ist wichtiger als alles andere.
12. Spieltag - AC Ajaccio (A)Ajaccio ist sogar noch schlechter in die Saison gestartet als mein neuer Verein und steht aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz, mit gerade einmal 6 Punkten.
Das heißt natürlich, dass diese Partie eine Art früher Abstiegsgipfel ist.
Punkten ist genaugenommen Pflicht - auch wenn ich bisher kaum einen Überblick über das Team habe (von der Zweiten und der U19 ganz zu schweigen!), muß ich es irgendwie schaffen, die Jungs auf den Inselverein und dessen Taktik vorzubereiten und einzunorden.
Die Idee mit dem vertikalen Spielmacher vergesse ich dabei nach zehn Minuten im Spiel (entsetzt und sehr schnell) wieder und funktioniere Pinto zum normalen Mittelfeldspieler mit ein bißchen Zug zum Tor um. Als Spielmacher hat er im Training super funktioniert, unter Ligabedingungen klappt das aber eher so semi.
Mit dieser Umstellung schaffen wir es, das zunächst durch etliche eigene Ballverluste ziemlich wilde Spiel zu beruhigen und in unsere Richtung zu drehen.
Mark van Haaren versenkt kurz vor der Halbzeit einen Freißstoß durchaus ansehnlich im Winkel - unhaltbar sah der jetzt nicht unbedingt aus, aber ich sehe keinen Grund, mich über einen Fehler des gegnerischen Torwarts zu beschweren.
In der zweiten Hälfte agiert Ajaccio etwas zielstrebiger und kommt auch mehrfach durchaus gefährlich vor unser Tor - aber nicht an Keeper Orlandoni vorbei.
Der Italiener steuert auf die Marke von 150 Spielen im granatroten Dress zu - und mit solchen Leistungen wird es nicht mehr lange dauern, bis er sie erreicht. Wenn er so hält, ist er nämlich unangefochten der beste Keeper in unserem Kader.
In der Nachspielzeit - die Gastgeber werfen verzweifelt alles nach vorn, um wenigstens noch ein Unentschieden zu retten, spielen dabei aber längst nicht mehr so sauber wie noch zu Beginn der zweiten Hälfte - macht Hamm bei einem Konter dann alles klar.
Der gute Start, den ich mir gewünscht hatte, ist gelungen!
13. Spieltag - Red Star Paris (H)Voller Vorfreude und Zuversicht gehe ich nach diesem klasse Auswärtsspiel in meine Heimpremiere gegen einen der sympathischeren Hauptstadtvereine Frankreichs (auch wenn Red Star aufgrund mehrerer Bestechungsskandale in der Mitte des vorigen Jahrhunderts nicht gerade ein Saubermann-Image hat).
Die Gäste ziehen uns heute allerdings sehr schnell den Zahn, hier irgendwie mit dem Schwung der vorangegangenen Partie schnell zum Erfolg zu kommen.
Gegen ihr 352 finden wir kaum ein Mittel, zumal unsere Flanken kaum einmal unsere eigenen Stürmer finden, weil Paris die eindeutige Lufthoheit in ihrem Strafraum hat.
Je länger die Partie dauert, desto nervöser weden Spieler und Trainer des FC Metz - bis es schließlich Connor Hope vorbehalten bleibt, den letztlich entscheidenden Fehler dieser Partie zu machen.
Wobei er eigentlich nur das arme Würstchen ist, das als Letzter einer längeren Fehlerkette im verzweifelten Versuch, den sicheren Gegentreffer zu verhindern, einen Strafstoß verursacht.
Der Schiedsrichter verzichtet aus unerfindlichen Gründen zwar auf die eigentlich fällige Gelb-Rote Karte (Hope war bereits verwarnt), aber das 0:1 (Youssef braucht keine zweite Einladung) tut sowieso viel mehr weh.
Soviel zur Starteuphorie.
Und zu allem Überfluß rutschen wir durch die Niederlage auch gleich noch auf den Relegationsrang zurück.
Damit ist der erste (halbe) Monat unter meiner sportlichen Leitung bereits vorbei - und wenn ichs mit einem Wort beschreiben sollte, trifft es "naja!" (mit klar frustriertem Unterton) wohl am besten.
Das muss schnell besser werden, denn je länger wir da unten herumkrebsen, desto schwerer wird es für mich, in der Mannschaft an Standing zu gewinnen.
Kurz vor Monatsende dann noch eine gute Nachricht - aus Schweden, genauer gesagt von Djurgardens Stockholm, erhalten wir eine Millionenzahlung, weil der im letzten Jahr in den Norden verkaufte Niasse auf Anhieb zum Stammspieler wurde und gerade sein 20. Spiel für die Hauptstädter gemacht hat.
November.
Langsam wird es unübersehbar, dass wir uns dem Jahresende nähern.
Wenn ich morgens aufstehe, ist es noch dunkel, wenn ich abends wieder nach Hause komme, ist es längst schon wieder dunkel.
Aber - und das ist die gute Seite - wenn ich nach Hause komme, gibt es jemandem, dem ich wahlweise was vorprahlen oder die Ohren volljammern kann.
Wobei beides nie allzulange gutgeht - weil Vicky entweder zu lachen anfängt oder mich solange für meinen übertriebenen Pessimismus neckt, bis
ich lachen muß.
Trotz der Tatsache, dass wir uns eigentlich nur selten mal einen ganzen Tag sehen, funktioniert das Arrangement bisher eigentlich ganz gut.
Dass sich der RFC Lüttich auch nach meinem Abgang weiterhin erfolgreich an den Aufstiegsplätzen festkrallt (auch wenn Westerlo Anfang November vorbeizieht), hilft natürlich beim Gute-Laune-Haben...
14. Spieltag - Amiens SC (A)"In einem Spiel, das arm an Höhepunkten war, schaffte es der FC Metz unter seinem neuen Trainer Gerard Lavayeux gestern abend, einen Punkt beim SC Amiens zu entführen. Die Gäste konnten sich dabei mehrfach bei ihrem Torhüter Orlandoni bedanken, der einige gute Chancen der Gastgeber vereitelte. In der Tabelle tritt der Verein nach diesem Unentschieden weiter in beunruhigender Nähe zum Relegationsrang auf der Stelle."
So fassen es die "Lothringer Nachrichten" zusammen, die traditionell recht ausführlich (und meist wohlwollend) vom FC Metz berichten. Kein Wunder, ist doch der Verein eines
der Aushängeschilder dieser Region.
Sportjournalist Francois Furet ist für diese Zusammenfassung verantwortlich, ich bin geneigt, ihm (fast) ohne eigene Ergänzungen zuzustimmen.
Nur eins möchte ich anmerken: wir sind offensiv harmloser als ein schlafender Dackel.
Diese Taktik ist noch lange nicht das Gelbe von die Ei.
Coupe de France, siebte Runde - Saint-Denis US (A)Wir steigen in der 7. Runde in den Pokal ein und hoffen natürlich, dass ein Spiel bei einem so deutlich unterklassigeren Verein (Saint-Denis spielt in der fünften Liga) uns die Möglichkeit gibt, die Taktik (a) zu verbessern und (b) einzuspielen.
Dieser Plan funktioniert ziemlich gut, wie sich herausstellt - Rechtsaußen Boriel und Mittelstürmer Pignet steuern jeweils einen Hattrick bzw gar einen Viererpack bei, am Ende müssen die Gastgeber gar froh sein, dass es nicht zweistellig wird.
Großartige Siegprämien gibt es für uns im Pokal zwar nicht (lediglich im Finale sind die Summen für einen Verein mit derart hohen Ausgaben wie Metz von substantiellem Wert), aber als Trainingssession unter Wettkampfbedingungen und als Stimmungsaufheller ist dieses Spiel Gold wert.
Hoffe ich zumindest.
15. Spieltag - FC Nantes (H)Nun, die Hoffnung ist auch nicht ganz unbegründet, wie sich herausstellt - zumindest finden wir in einem Ligaspiel mal wieder mehrfach das Tor.
Gegen den Tabellennachbarn aus Nantes sind wir über die gesamte Spielzeit das leicht überlegene und vor allem aktivere Team, allerdings stehen wir defensiv heute dermaßen unsicher, dass auch ein Doppelpack von Innenverteidiger (!) Diakite, der zweimal nach einer Ecke per Kopf zur Stelle ist, am Ende nur zu einem 3:3 reicht.
Dass unsere Standards langsam besser werden, ist eine gute Nachricht, gegen die defensive Schluderei müssen wir aber unbedingt was tun. Es kann nicht sein, dass du zuhause drei Tore schießt und nicht gewinnst.
Coupe de France, achte Runde - Reims Sainte Anne (A)Wir basteln also wieder an Details des 433 herum und versuchen der Mannschaft Defensivdisziplin einzuhämmern.
Wir das sind hauptsächlich meine Wenigkeit und mein Co-Trainer Pierre Sage.
Ja, Einzahl!
Sein früherer Compagnon Delphine Irgendwas von Habenixundwirdauchnixweilkannauchnix* hat vor einigen Tagen zugestimmt, gegen eine kleine Abfindung (von vierzigtausend Euro) den Trainingsplatz des FC Metz auf Nimmerwiedersehen zu verlassen.
Wobei - auf den Platz hab ich ihn sowieso schon seit Wochen nicht mehr gelassen.
Der hat selbst beim Hütchenaufstellen überfordert gewirkt.
Oh und Fakhir wechselt wie erwartet im Januar nach Düdelingen und wird dort fast das Doppelte wie bei uns verdienen. Wir freuen uns über die Ablöse und winken ansonsten mal freundlich. Reisende und so...
War noch was diese Woche?
Ach ja, das Pokalspiel.
Wir stehen defensiv bombensicher, lassen nicht einen einzigen Schuß der Gastgeber auch nur in die Nähe unseres Tores kommen und nehmen sie vorne völlig auseinander.
Diesmal wird es auch zweistellig, die bedauernswerten Gastgeber müssen sogar drei Hattricks unserer Spieler miterleben.
Wie in Saint-Denis treffen Boriel und Pignet dreimal ... und der Dritte im Bunde ist Diakite, der sich mit großen Schritten in mein Herz spielt.
Defensiv aufmerksam und offensiv einfach eine absolute Naturgewalt bei Standards. Gegen die Amateure von Reims steht er teilweise einen halben Meter (!) höher in der Luft und ist von deren Innenverteidigern schlicht und einfach nicht am Kopfball zu hindern.
Und das ist er, mein persönlicher "hero of the month", Mamadou Moustapha Diakite.
Ganz ehrlich, der wird nicht mehr allzulange bei uns spielen, das ist ziemlich sicher.
Er zieht jetzt schon die Aufmerksamkeit von Spitzenvereinen der Ligue 1 (Straßbourg, Lyon) sowie von Vereinen aus der Premiere League (Brighton und Sunderland) auf sich. Dazu haben wir Anfragen aus Spanien, den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Italien ....
Wenn er geht, soll er uns finanziell (vorerst) sanieren - aber noch lieber wäre mir eigentlich, er bleibt wenigstens noch bis zum Ende der kommenden Saison und geht mit dann 24 Jahren zu einem der großen Vereine.
Das Zeug dazu hat er allemal.
Das Pokalspiel in Reims beschließt den November. Mein erster ungeschlagener Monat in Metz - aber durch die Liga"performance" natürlich dennoch unbefriedigend. Zumindest gegen Nantes hätte es schon ein Sieg sein dürfen.
Damit sind wir auch schon im Dezember angelangt und beim ersten absoluten Pflichtsieg in der Liga.
16. Spieltag - Le Puy (A)Ja, der Ausdruck "Pflichtsieg" klingt für einen Verein mit den Problemen des FC Metz erstmal größenwahnsinnig, aber Le Puy wird von den Medienexperten (und auch den Trainern der Zweitligavereine) direkt hinter Creteil als wahrscheinlichster Absteiger genannt und liegt aktuell auch passenderweise auf dem letzten Tabellenplatz.
Wenn wir hier nicht gewinnen, wird es wahrscheinlich sehr unangenehme Fragen zu beantworten geben.
Glücklicherweise hat Diakite zwar nicht seinen besten Tag und verschießt in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen Elfmeter ... aber vorher hat er uns mit einem Kopfball nach Ecke auf die Siegerstraße gebracht.
Und weil wir heute defensiv sehr sicher stehen, reicht dieser eine Treffer dann auch.
Knapp, aber hochverdient.
So einfach kann Fussball sein.
17. Spieltag - FC Annecy (H)"Wer gedacht hatte, dass der Knoten beim FC Metz nach den beiden höchst souverän gestalteten Spielen im Pokal und vorige Woche in Le Puy nun endlich geplatzt wäre, sah sich gestern abend leider eines besseren belehrt. Auch unter Lavayeux bleibt die einzige Konstante im Spiel der Les Grenats die Inkonstanz. Diakite - einer der wenigen konstanten Spieler im Kader - brachte die Mannschaft zwar mit einem seiner berüchtigten fulminanten Kopfbälle wieder einmal in Führung, aber dieses 1:0 war schon zum Zeitpunkt seiner Entstehung höchst schmeichelhaft.
Wenn man ehrlich ist, hatte in diesem Spiel nur eine Mannschaft den Sieg verdient und zwar die Gäste aus Annecy. Und am Ende kam es daher auch, wie es fairerweise kommen mußte.
Nach dieser Niederlage und mit den feststehenden Abgängen von mindestens zwei Leistungsträgern vor Augen - sollte Lavayeux möglicherwise über eine Taktikänderung nachdenken. Das Zentrum bekommt er mit seinem 433-Ansatz jedenfalls bisher nicht dicht - jedenfalls nicht über mehrere Spiele am Stück." - (Francois Furet, Red.)
Hat er leider wieder mal recht, der gute Francois.
Wir werden jedenfalls ab sofort auch ein 4411 und ein 532 einstudieren.
Irgendwas muss passieren.
Coupe de France, neunte Runde - RC Lens (H)Denkbar ungünstiger Zeitpunkt, um ein Pokalspiel gegen den Tabellenvierten der ersten Liga zu bestreiten.
Lens ist selbstverständlich (haushoher) Favorit und ab der vierten Minute absolut spielbestimmend.
In der
dritten Minute fahren wir allerdings einen herrlich schnell gespielten Überfallangriff, der von Diakite per langem Ball auf Fischer eingeleitet wird. Fischer leitet das Leder direkt (!) über fast 25 Meter in den Strafraum weiter, wo Rechtsaußen Speelziek perfekt einläuft, den Ball mitnimmt und mit der nächsten Berühung über den herausstürzenden Keeper ins Tor hebt.
Wahnsinnstor!
Warum können wir nicht immer so spielen?
Der Rest der regulären Spielzeit ist ein einziger Dauerangriff der Gäste, die aber bis auf Partida Robles' Freistoß in der 74. Minute keine weiteren Tore erzielen können.
Auch die Verlängerung übersteht meine bravourös verteidigende Mannschaft ohne weiteren Gegentreffer (der mit Sicherheit auch der Knockout gewesen wäre).
Im Elfmeterschießen - immer zu einem Gutteil Lotterie, wie jeder weiß - versagen dann genau einem der zehn Schützen die Nerven. Wie bitter!
Lens kann es nicht fassen. Nach einem solchen Spiel auszuscheiden, hat schon was tragisches.
Uns ist es natürlich egal, wir lassen uns von den Zuschauern im ausverkauften "Stade Saint-Symphorien" feiern, als hätten wir gerade den Pokal gewonnen.
Nach der Auslosung feiern wir dann erneut - in der nächsten Runde haben wir Heimspiel gegen den Zweitligisten Valenciennes. Da geht vielleicht sogar noch was!
18. Spieltag - AS Saint-Etienne (A)Saint-Etienne steht aktuell auf dem dritten Platz und hat seit 9 Spielen nicht mehr verloren, zuhause ist ihre Ungeschlagenserie sogar noch länger (17 Spiele).
Als Jahresabschluß kann man sich sicher leichtere Spiele vorstellen, aber hilft ja nix.
Und wenn wir vielleicht wieder eine gute Defensivleistung bieten könnten, wer weiß, was dann geht?
Wie sich herausstellt, geht sogar einiges.
Wenn wir unsere Angriffe konzentrierter zuende gespielt hätten, wäre dem 1:0 durch Speelziek drei Minuten später womöglich gar das 2:0 gefolgt, aber der letzte Paß von Fischer auf Marin war ein bißchen zu ungenau.
Und eine ähnliche Ungenauigkeit ermöglicht den Gastgebern nach einer Stunde auch den Ausgleich, als Hope einen zu kurzen Rückpaß auf Diakite spielt, der daraufhin das Foul ziehen muß und Lekue den fälligen Freistoß aus gut 20 Metern unhaltbar in den rechten Winkel zirkelt.
Dennoch - das waren zum Abschluß des Jahres 2043 zwei sehr schwere Spiele und wir haben beide nicht verloren.
Kurios: wir haben in jedem der 4 Pflichtspiele im Dezember exakt 1 Tor geschossen - mit nur 2 Torschützen (Speelziek und Diakite).
Mit diesen 4 Toren haben wir 4 Punkte in der Liga geholt und Erstligist Lens aus dem Pokal geworfen.
Minimalistisch?
Ja, aber das ist mir tausendmal lieber als ein 5:0 und drei Niederlagen.
(Wo war noch mal das Phrasenschwein?)
Zum Jahresabschluß darf natürlich auch ein Blick auf die Tabelle nicht fehlen.
Das sieht nicht allzutoll aus - aber auch nicht mehr so katastrophal wie bei meinem Amtsantritt.
Ein bißchen Puffer ist geschaffen - aber zum Zurücklehnen gibt es exakt null Anlaß, denn im Endeffekt führen wir einfach nur das erweiterte Feld der Abstiegskandidaten an.
* Copyright dieses Gags: Onkel Hotte (alias Oliver Kalkofe) in der Geschichte "Robin Blöd".