FS Metta – Saison 4: 2024
Ein kurzer Hinweis vorab. Quasi die ganze Saison wurde noch vor dem großen Update auf die Match Engine 22.3.0.0 gespielt. Nur die letzten beiden internationalen Spiele waren schon mit der neuen Version.Zwei Mal hintereinander Meister, damit sind wir natürlich nun ein größerer lettischer Club und so schien es mir Zeit, die bisherige Zurückhaltung auf dem Transfermarkt zu beenden und zum ersten Mal Geld zu investieren. Damit sollten wir unsere nationale Vormachtstellung doch endgültig festigen können. Denkste...
Transfers
Fast 200.000 € investierte ich auf dem Transfermarkt (bei Einnahmen von 115.000 €). Zehn Spieler kamen vor der Saison, noch einmal 8 im Sommertransferfenster mitten in der Saison. Unter den insgesamt 18 Verpflichtungen waren aber auch einige Nachwuchstalente, die hoffentlich in Zukunft eine Rolle spielen. Teuerster Einkauf war
Markuss Stepanovs (Screenshot wie bei allen Spielern hier vom Ende der Saison) für 65.000 € plus einige Klauseln, welche die Summe realistisch noch auf etwas über 100.000 € erhöhen dürften. Habe ich sicher ein wenig zu viel bezahlt, aber aufgrund der Ausländerregel brauche ich auch Letten im Team und auf der Linksverteidiger-Position ist da im Land massive Mangelware.
Besonders freue ich mich über die Verpflichtung von
Marius Doh, der bereits eineinhalb Saisons zur Leihe bei uns war und nun fest verpflichtet wurde und hoffentlich einige Jahre im Mittelfeld unser Taktgeber bleibt. Ein sehr wichtiger Spieler für die Zukunft könnte auch
Justice Opoku werden, der beidfüßig stark ist und alles mitbringt, was ein kompromissloser Innenverteidiger braucht. Dass er aber mit dem Ball nicht viel anfangen kann und ein Risiko ist, müssen wir taktisch auffangen. Aber für 3.500 € war er ein Schnäppchen.
Bei beiden Spielern hoffe ich auch, dass sie nach 5 Jahren lettische Staatsbürger werden und dann für unsere Nationalelf spielen.
Saisonverlauf: National
So gestärkt dachte ich eigentlich, dass die 3. Meisterschaft in Serie ein Selbstläufer wird. Doch das war es gar nicht. Wir starteten zwar mit drei überzeugenden Siegen in die Saison, doch dann gab es gegen die FK Rigas Futbola Skola eine knappe 0:1 Niederlage. Und nach zwei weiteren Siegen verloren wir dann gegen Riga FC (1:3) und Valmiera FC (0:1). Mit einer Serie von 9 Siegen in Folge schienen wir wieder alles in den Griff zu bekommen, doch dann gab es wieder eine Niederlage – und noch eine. Gerade gegen die drei genannten Spitzenteams ließen wir immer wieder Punkte liegen und plötzlich dann sogar gegen Teams aus dem unteren Drittel. Der abgeschlagene Tabellenletzte konnte so einen seiner am Ende drei Saisonsiege gegen uns holen.
Das Ende vom Lied: Mit 7 Niederlagen (im Vorjahr: 2) und „nur“ 75 Punkten (im Vorjahr: 84) landeten wir nur auf Rang 2 der Tabelle. Die FK Rigas Futbola Skola holte dagegen mit einer überragenden Saison und am Ende auch ordentlich Vorsprung die 1. Meisterschaft der Vereinsgeschichte.
Glückwunsch an die Konkurrenz – und unsere Niederlage hat natürlich auch etwas Gutes. Ich will ja die lettische Liga stärken und da ist es gut, wenn andere Teams die Chance haben, international Geld zu verdienen. Dass es dann auch noch die andere Fußballschule in der Liga – und nicht der weiterhin enttäuschende, allen anderen Teams von den Einnahmen (Sponsoren und Tickets) eigentlich deutlich überlegene Riga FC – ist, macht mich dabei zusätzlich froh.
(Ein großer Nachteil ist natürlich, dass wir im Jahr 2025 jetzt direkt in der Conference League ran müssen und gerade nicht das alte Sicherheitsnetz haben aus CL-Quali nach Scheitern dort weiter in der Europa League, bei Scheitern dort weiter in der Conference League).
Katastrophal war übrigens mal wieder die Performance im Pokal. Mit einer 1:4 Niederlage war schon wieder im Viertelfinale (was ja für uns erst die 2. Runde ist) Schluss. Ausgeschieden sind wir gegen Valmiera FC, die dann bis ins Finale vordrangen, dort aber gegen die FK Rigas Futbola Skola verloren. Dort holte man also das Double!
Saisonverlauf: International
So enttäuschend das nationale Abschneiden ist, so begeistert war ich mal wieder von den internationalen Auftritten der Mannschaft. Als erstes bin ich euch ja noch die Fortsetzung der Europa-Saison 2023/2024 schuldig – wo sich erst mal die Tücken unserer Kalenderjahr-Saison zeigten. Kaderumbruch im Transferfenster ist da natürlich schwer möglich, weil man maximal 3 Spieler neu registrieren darf (und der Rest war erst einmal ein halbes Jahr mächtig angepisst).
Aber zum Sportlichen. Wir mussten in der 1. Ausscheidungsrunde der Conference League gegen PAOK Saloniki ran. Mitten im lettischen Winter gab es bei 0 Grad, Schneefall und dadurch komplett weißer Spielfläche (inklusive Extra-Spiel für den Manager: „Such den Ball“) ein Spektakel. Saloniki war überlegen, machte auch nach 3 Minuten das 0:1. Doch wir glichen früh aus, auch einen erneuten Rückstand direkt vor der Pause, konnten wir in der 73. Minute dann kontern. In der 89. schien dann die Sensation in der Luft zu liegen. Wir gingen mit 3:2 in Führung. Leider kassierten wir durch einen Freistoß in der Nachspielzeit noch das 3:3.
Im Rückspiel kam dann leider das Aus. Auf den ersten Blick denkbar knapp – mit einer 0:1 Niederlage in Saloniki. Dazu muss man aber auch sagen: Wir erspielten uns kaum Chancen, taktische Anpassungen brachten nichts und am Ende war der Gegner einfach zu gut.
Weiter ging es dann im Sommer – mit der Euro-Saison 2024/2025. In der CL-Quali kam es zuerst zum lettisch-litauischen Duell mit dem FK Žalgiris Vilnius, der keine Hürde darstellte: 4:0 und 3:0. In der zweiten Quali-Runde wartete der FC Sheriff Tiraspol. Ein extrem spannendes Hinspiel endete mit einem 1:0 Sieg für uns. Auswärts konnten wir dann sogar 3:1 gewinnen und zogen so zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in CL-Quali-Runde 3 ein.
Dort wartete PFK Ludogorez aus Bulgarien auf uns und erneut wurde es spektakulär. Mit einem 4:2 Auswärtssieg legten wir eigentlich eine herausragende Grundlage, doch im Rückspiel sah die Partie ganz anders aus. In einem ausgeglichenen Spiel führten die Bulgaren dank deutlich besserer Chancenverwertung nach 90 Minuten mit 3:1. Verlängerung! In der waren wir dann sichtbar am Ende. Ludogorez legte noch zwei Tore nach. Bye, bye Champions League für uns.
Wie im Vorjahr ging es so in der Euro League weiter. In den Play-offs zur Gruppenphase mussten wir uns mit HJK Helsinki aus Finnland messen. Wieder Spektakel und wieder überzeugten wir auswärts. Ein 4:1 Hinspielsieg in Finnland schien erneut die perfekte Grundlage – und erneut ging es dann zu Hause katastrophal los. Nach 8 Minuten kassierten wir das 0:1. Doch dieses Mal war es einfach nur der Auftakt zu einem Torspektakel, an dessen Ende wir 6:3 gegen Helsinki gewannen. Damit zogen wir zum 2. Mal in die Gruppenphase der Euro League ein.
Hier erwartete uns eine deutlich leichtere Gruppe als im Vorjahr mit den Youngs Boys aus Bern, SC Vitória Guimarães aus Portugal und einem alten Bekannten: Qarabağ FK. Den aserbaidschanischen Meister haben wir letztes Jahr ja ganz knapp in den Play-offs geschlagen.
Die Gruppe war extrem spannend – auch in den Spielen. Das zeigte sich schon beim Auftakt gegen Qarabağ FK, wo wir mit Toren in der 90. und der 90.+2. noch aus einem 0:1 ein 2:1 machten. Im zweiten Spiel waren wir dann die Leidtragenden einer solchen Wende. Unsere 3:1 Führung nach 75 Minuten konterte Bern noch und gewann 4:3.
So eng ging es in fast allen Spielen zu und nach 5 Partien waren für uns noch alle 4 Plätze drin und alle 4 Teams hatten noch Chancen aufs Weiterkommen. Und was für einen Krimi gab es dann noch mal zum Abschluss der Euro League - mit verschossenem Elfmeter und kniffligen Abseitssituationen. Am Ende verloren wir erneut gegen die Young Boys aus Bern. Beim 2:3 gaben wir auch erneut den Sieg kurz vor Schluss aus der Hand (Tore in der 87. und der 90.+4. inklusive eines katastrophalen Abwehrfehlers).
Doch wir kamen trotzdem weiter. Punktgleich mit SC Vitória Guimarães profitierten wir von der scheinbar in der Gruppenphase beim direkten Vergleich weiter existenten Auswärtstorregel. So trumpft das 2:2 auswärts das 0:0 daheim in den Duellen mit den Portugiesen.
Auch hier geht die Geschichte also nächstes Jahr weiter (bzw. wer mir auf Twitter folgt, kennt schon den Ausgang, denn ich bin nun ein ganz klein wenig der Berichterstattung hier voraus).
Für die Finanzen ist das ganze natürlich ein Segen: Auch nach erneuter Investition in Einrichtungen und Jugendarbeit steht dank der europäischen Abenteuer noch ein Saison-Plus von über zwei Millionen (vor Steuern) in der Bilanz.
Stars
Torjäger: Yunusa Muritala (34)Vorlagengeber: Valerijs Lizunovs (13)Weiterer Schlüsselspieler: Iļja Korotkovs – ein Mr. Zuverlässig in der Innenverteidigung. Schon seit Beginn des Saves beim Team steigert er sich bislang von Jahr zu Jahr und war nun unser Abwehrchef und macht das immer gut. Wertungsschnitte deutlich über 7 in allen Wettbewerben zeigen, was er geleistet hat.
Entdeckung: Jonah Sarpong – mal wieder ein Spieler, den ich einfach mal ablösefrei aufgegabelt habe, ohne zu viel zu wissen. War erst skeptisch aufgrund der für einen Innenverteidiger fehlenden Sprunghöhe. Habe ihn daher zum defensiven Mittelfeldspieler umgeschult, wo er aufgrund technischer Schwächen und mangelnder Aggressivität sicher nicht alle Rollen spielen kann, aber uns möglicher Abräumer taktische Variabilität in Spielen gibt, in denen wir defensiv kompakter agieren müssen (packte es auf der Position sogar in die Elf der Saison, was dann doch etwas übertrieben ist).
Auf Twitter @KazushiKicks gibt es auch weiterhin regelmäßige Updates während der Saison.