Und schon ist die Reihe
aus dem vorherigen Post komplett.
Buch: Jährzorn, Bosheit und Ungnade (Band 2 bis 4)
Serie: Die Getreuen und die Gefallenen
Autor: John Gwynne
Seiten: jeweils 800 bis 900
Tja, ich hatte Urlaub und da geht es mit dem Lesen immer etwas schneller. Allerdings wurde diese Geschwindigkeit auch dadurch begünstigt, dass ich von dieser Buchreihe sehr angetan war. Schade, dass es vorbei ist. Diese Wieso-geht-es-nicht-noch-weiter-Stimmung ist immer ein positives Signal.
Wie hat sich die
Story entwickelt? Fabelhaft. Jeder Band hat seine Highlights. Tatsächlich hatte man schon zum Ende des dritten Bandes das Gefühl, dass jetzt das Finale kommt. Nur damit ihr wisst, was euch im vierten Teil erwartet. Wobei sich dieser Band zu Beginn nochmals eine kleine Auszeit nimmt - was nur richtig war. Allerdings glaube ich, dass der Autor einen Part der Geschichte mittendrin über den Haufen geworfen hat. Er liefert dafür zwar eine Begründung, kann aber daraus resultierende... "Ungenauigkeiten" nur mit Zufall erklären. Das hat mich aber nicht gestört. Vielleicht habe ich diesbezüglich auch etwas überlesen. Eine Vermutung diesbezüglich hätte ich zumindest. Leider kann ich mich mit niemanden darüber unterhalten. Also lest!!!
Die
Charaktere sind das Highlight dieser Buchreihe. Sympathisch. Eigenwillig. Hart. Mitfühlend. Böse. Und nicht zu vergesssen: Tierisch. Hier ist alles dabei. Wer es ließt... mein Favorit ist Craf. Es werden Beziehungen aufgebaut. Liebe hat hingegen eine untergeordnete Rolle. Manche Titel widmen sich diesem Thema ausufernd. Hier gibt es durchaus Bindungen dieser Art, aber Freundschaft steht generell mehr im Fokus wie ich finde. Erneut möchte ich anmerken, dass die Charaktere keine Unsterblichkeits-Garantie haben. Weniger wichtige und auch wichtige Charaktere haben mich im Laufe der Geschichte verlassen. Einige Tode habe ich vorhergesehen. Sie haben in die Dramaturgie der Serie gepasst. Andere haben mich überraschen können. Generell vermochte die Interaktion der Charaktere bei mir häufig ein Gefühl auszulösen. Toll.
Nun zu den
Gegenspielern. Hier gibt es unterschiedliche Ebenen. Es gibt einen großen Plan hinter den Aktionen der "Bösewichte". Vielleicht ist es auch etwas ungewöhnlich, dass es recht viele böse Charaktere gibt. Erzählt wird gefühlt aus der Sicht von vier Bösewichten erzählt. Dabei ist anzumerken, dass die Erzählperspektive sich je nach Buch leicht unterscheidet. So können Nebencharaktere zu "Erzählcharakteren".
Vielleicht mal ein Sidekick zu der
Gestaltung der Cover. Ich finde diese sehr gelungen, auch wenn sie nur unterschiedliche Waffen zeigen. Es ist ein wenig schade, dass auf die Handlung praktisch überhaupt keinen Bezug genommen wird (generell, nicht nur bei Die Getreuen und die Gefallenen). Aber das Design hier spricht mich schon an.
Gesamtfazit zu "Die Getreuen und die Gefallenen" von John Gwynne:Einiges ist Fantasy-Standard. Anderes hat mir sehr, sehr gut gefallen. Als Tierliebhaber gehört die Einbindung der Tiere in die Geschichte zu den großen Pluspunkten. Ein Charakter, der eigentlich Gutes möchte, aber getäuscht wird, ist ebenfalls sehr interessant. Zudem werden auch Personen zu bestimmten Handlungen gezwungen. Die Rasse der Giganten spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Grundsätzlich haben die Bücher viele grandiose Einfälle und selbst die Ideen, die ich anderswo schon gelesen habe, wurden hier super umgesetzt. Einziges Manko: Ein Storyelement wurde mittendrin m. E. über den Haufen geworfen (oder ich habe etwas übersehen/eine Erklärung von mir kann ich nicht verifizieren). Dennoch: Seit der Königsmörder-Chronik und der Dämonen-Saga habe ich keinen so guten Neuling mehr in den Händen gehabt (bezogen auf das erste Buch eines Autors). Klare Kaufempfehlung für Fantasy-Fans!
LG Veni_vidi_vici