Wollt Ihr mal wieder an meinen Murphy-Momenten teilhaben? Then: eat this!
Im August wurden uns neue Fenster eingebaut, eine Fensterschiebeanlage mit vier Tonnen Gewicht und acht Metern Breite. Dachbalkon. Eine Woche später hatten wir Wasser an der Decke unseres Schlafzimmers darunter. Der Fensterbauer schickte drei Wochen später (
) Dachdecker, um die Balkonfliesen vor dem Fenster zu versiegeln. das hat ein bisschen was gebracht, aber so richtig doch nicht. Ein eigener Dachdecker hat den Balkon mit einer Plane abgehangen, die bis November halten sollte. Dann nämlich wird unser Wintergarten geliefert, der in den Dachbalkon eingebaut wird.
Bis November drang jedoch immer wieder Wasser ein, in kleinen Mengen zwar nur, aber immerhin. Ich habe den Balkon also selbst mit Folie ausgelegt, sehr Dexter-mäßig. Der Wintergarten hatte dann Lieferverzögerung und wird in diesem Moment eingebaut.
Der Wassereinbruch wurde aber immer stärker. Der Nachbar unter uns, Malermeister, hatte schon gemutmaßt, dass das Fenster falsch eingebaut worden sei. Schließlich lief bei ihm, zwei Stockwerke unter dem Fensterraum, das Wasser aus der Decke. Ein Baugutachter hat ebenfalls das Fenster als Ursache ausgemacht: dieses wurde so eingebaut, dass Wasser in den Balkonestrich eindringt, unter dem Fenster (das nur AUF den Estrich gebaut wurde anstatt AN den Estrich) herläuft, den ganzen Estrich des Raumes durchnässt und schließlich an der Hauswand entlang nach unten läuft. Der Baugutachter hat uns seine gutachterliche Stellungnahme zügig versprochen - und sich danach vier Wochen nicht mehr gemeldet, auch nicht auf Nachfrage. Schließlich war der Wasserschaden in unserem Schlafzimmer so groß, dass ich einen Einbauschrank herausreißen musste (mit Spaltaxt!) und den Fußboden im Schlafzimmer sowie in der kleinen Diele. Im angrenzenden Bad lief das Wasser aus den Fliesenfugen, bei unserem Nachbar mit einem Liter pro Stunde aus der innengedämmten Wand. Ein Anruf bei der Handwerkskammer brachte den Kontakt eines weiteren Baugutachters, der noch am gleichen Tag vorbei kam (Glück, wenn man deren Arbeit nach der Sommerflut bedenkt). Der hat sich viel Zeit genommen und gemeint: Fenster kann das nicht sein, bei so viel Wasser. Ein Klempner hat den Estrich im Fensterraum aufgebrochen und festgestellt: Wasserrohrbruch.
Man möge sich die Wahrscheinlichkeit mal ausrechnen: Fenstereinbau, der Wassereinbruch hervorruft. Ein Gutachter sagt: ja, Fenster. Ist es aber gar nicht, sondern ein zufällig gleichzeitig aufgetretener Wasserschaden im gleichen Raum, vier Meter weiter. Wäre die Fensternummer nicht gewesen, hätten wir natürlich sofort nach einem Wasserrohrbruch gesucht, nicht erst vier Wochen später. So wird der Schaden sich vermutlich auf 30.000 Euro Plus beziffern. Glück im Unglück aber: Leitungswasser ist Versicherungssache. Am Donnerstag kommt deren Gutachter.