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Artikel auf FM.Z lesenNeue Position, neues GlückImmer wieder kommt es vor, dass man einen bestimmten Spielertypen braucht und diesen nicht findet. Starke Außenverteidiger oder vernünftige Linksfüße sind eine beliebte Baustelle. Gerade wenn man einen Spitzenverein trainiert, ist die Auswahl an möglichen Spielern überschaubar. Sollen sie erschwinglich sein, umso mehr. Und nicht immer hat man Zeit ein junges Talent über mehrere Jahre aufzubauen. Was also tun?In der Spielersuche gebe ich üblicherweise die gesuchte Position, das maximale Alter und ein paar wenige Schlüsselattribute ein. Die Ergebnisliste wird vorsortiert, gescoutet und dann festgestellt: der einzige vernünftige Kandidat ist gerade erst zu Real Madrid gewechselt. Hmpf.
Das Schöne am Football Manager ist, dass er in manchen Bereichen der Wirklichkeit sehr nahe kommt. Die Sache mit der Position ist so eine. Jeder Spieler hat für jede Position einen bestimmten Wert, der bestimmt, wie gut der Spieler auf dieser Position agieren kann. Lewandowski ist Stürmer, Hummels Innenverteidiger und Schweinsteiger ordnen wir ganz klar als offensiven Außenspieler ein … Warte! Was?! Vor acht Jahren wäre man an dem Satz nicht hängen geblieben – aber Schweinsteiger hat in der Zwischenzeit seine Position gewechselt und niemand würde mehr auf die Idee kommen, ihn als Flügelspieler einzusetzen. Viel zu langsam!
Spieler auf neuen Positionen einzusetzen ist eine exzellente Möglichkeit, das eigene Beuteschema deutlich zu erweitern. Darüber hinaus findet man plötzlich für Spieler einen Nutzen, die zwar sehr talentiert, aber in entscheidenden Bereichen unbrauchbar sind. Auf anderen Positionen fällt diese Schwäche vielleicht nicht so ins Gewicht – und der Spieler erlebt wie Schweinsteiger einen Aufstieg in ungeahnte Höhen.
Mein persönlicher FipsiJoão ist ein Innenverteidiger, wie man ihn sich nur wünschen kann: starke Kopfballtechnik, zweikampfstark, spielstark, robust, wendig und schnell – ein moderner Typus und so komplett wie man es sich nur wünschen kann. Problem: Der Kerl ist gefühlt einen Meter zu klein und bekommt seinen Kopf fast nie an den Ball. Das macht er zwar durch seine anderen Fähigkeiten wett und die übrigen Verteidiger kompensieren das durch ihre Höhe – dennoch ist das eine Schwäche in einem wichtigen Bereich, die man bedenken sollte.
Als mein CMd sich in einem wichtigen Spiel ein, zwei haarsträubende Fehler leistete, die das Ausscheiden in der Champions League bedeuteten, war ich auf der Suche nach Alternativen. Alle möglichen Neuverpflichtungen spielten entweder bei der Konkurrenz oder bei mir. Was tun?
Ich schaute mir die Werte einiger meiner Spieler noch mal genau an. João besaß alle Fähigkeiten, um auch im Mittelfeld zu bestehen. Ich mache es kurz: Es war eine Offenbarung! Auf der neuen Position kamen seine technischen Fähigkeiten voll zum Tragen, seine Beidfüßigkeit und Beweglichkeit erhöhten die Ballsicherheit in der Zentrale und dazu brachte er alle Fähigkeiten eines ausgewiesenen Defensivspezialisten mit. Mein persönlicher Philipp Lahm, wenn man so will.
Auch der ehemalige CMd hat eine neue Anstellung gefunden: Er durfte von nun an im rechten Mittelfeld als DWs ran – hier kann er seine defensiven wie offensiven Stärken einbringen und gleichzeitig richtet sein fehlender Mut (dem ich die Fehler zuschrieb) dort nicht allzu viel Schaden an.
Mehr Vor- als NachteileViele fürchten einen negativen Effekt, wenn man (mehrere) Spieler positionsfremd einsetzt. Natürlich ist es besser, wenn die Positionswertung möglichst grün ist (dafür gibt’s sie ja) – aber: die Spieler gewöhnen sich relativ schnell an die neue Rolle und solange die Attribute für deine Zwecke gut geeignet sind, ist alles im grünen Bereich. (Du kannst Spieler eine neue Position trainieren lassen. Zusammen mit Einsätzen auf dieser Position verbessert sich dann sein Positionsrating. Die Geschwindigkeit ist abhängig von seinem versteckten Attribut Vielseitigkeit. Im FMC reicht es, die Spieler auf der Position einzusetzen, paralleles Training ist nicht nötig/möglich.)
Auch bei der Suche nach Neuzugängen ist die Vorgehensweise hilfreich. Anstatt nach Positionen filtere ich ausschließlich nach Attributen – und zwar ziemlich vielen und ziemlich genau. So bekomme ich auch keine Ergebnisse von Spielern, die zwar nominell die gesuchte Position bekleiden können, aber ein ganz anderer Spielertypus sind als der, den ich gesucht habe.
Wer nach kreativen und offensivstarken Wingbacks sucht, wird wenig finden – durch das Weglassen der Position jedoch bietet sich eine breite Palette an geeigneten Offensivspielern, die von ihrem Glück noch nichts wissen.
Noch einen weiteren Vorteil hat die Umschulerei: Die alte Position behält der Spieler natürlich bei – in Verletzungsfällen hast du ihn so nach wie vor in der Hinterhand. Flexibilität im Kader ist nie schlecht.
Fazit/tldr;Eine schlechte Positionswertung heißt nur, dass ein Spieler dort noch nicht viel gespielt hat.
Ob er dort spielen kann, entscheiden seine Attribute. Weitere Lektüre: Cleon zeigt anhand eines Beispiels, wie erfolgreich diese Methode sein kann:
Meet the Deep-Lying Forward (engl.)
Wie macht ihr das? Schult ihr regelmäßig um und wenn ja, nach welchen Kriterien?
Grüße Tery