Ich erwarte von Politikern aber auch, dass sie sich, wenns sein muss, auch mal unpopulär machen und gegen das Volk stellen. Quasi ihrer Linie folgen. Was dann? Machen wir dann einfach nur noch Mehrheitsentscheide vom Volk aus? Wofür brauchen wir dann Parteien und eine indirekte Wahl? Dann können wir doch alles einfach direkt entscheiden lassen.
Ein Punkt wäre da ob man ehrlich ist und gleichzeitig gute Argumente für die Entscheidung hat, einige Themen, bei denen die Meinungen auseinandergehen sind kompliziert und die Menschen beschäftigen sich wenn dann nur oberflächlich damit,bei anderen wie z.B AKW Abschaltung oder der Haltung gegenüber Russland,da gab es Jahrelang einseitige Informationen so das man automatisch skeptisch gegenüber anderen Optionen ist. Ein anderer wie stark der Gegenwind aus der Bevölkerung ist, wenn du als Politiker nur die Meinung von einem kleinen Teil vertrittst sollte man sich schon sehr gut überlegen was man macht und sehr sicher sein, dass man später auch ein Ergebnis sieht,dass einem Recht gibt.
Als Beispiel kann man da die Debatte um die Impfpflicht nehmen, zum Zeitpunkt in der die Abstimmung kam war die komplett überholt und unnötig, trotzdem war es relativ knapp,soweit ich mich erinnere gab es da auch eine Mehrheit in der Bevölkerung pro Impfpflicht weil das Thema doch schwer zu überblicken war. Die Politiker die dagegen gestimmt haben hatten Recht und das wurde später bestätigt.
Grundsätzlich kann man aber nicht dauerhaft Politik gegen die Mehrheitsmeinung machen, selbst wenn man als Politiker anderer Meinung ist,andere Ziele hat und denkt man wüsste es besser, dass ist eben auch Demokratie. Man sieht ja gerade bei uns wie das laufen kann mit einer AfD die immer radikaler wird und trotzdem bei 19% steht.
Ja keine Ahnung... Du "löst" halt hochkomplexe Fragestellungen hier in Onelinern, je nachdem, wie sie die deiner Meinung entsprechen. Themen, über die sich Experten wochenlang streiten, um die Schattierungen auszuloten. Bei AKW lässt du die ganze Fragestellung weg, ob es überhaupt möglich gewesen wäre. Wie teuer es gewesen wäre. Bis wann man hätte Brennstäbe besorgen können. Was die Alternativen waren (Es gab nunmal kein Blackout - also irgendwas wurde ja wohl gemacht). Warum es gut oder schlecht ist auf AKWs zu setzen. Ob man ein langfristiges Ziel für eine kurze Krise über den Haufen werfen muss und sollte. Wie so eine Entscheidung in eine langfristige Strategie passen kann. Und was für eine Strategie das überhaupt sein können.
(Die Bundesregierung hat sich hier übrigens gegen den Wäherwillen gestellt. Das passt sowohl zu dem oben, als auch zu dem kommenden Thema.)
Ich bleibe dabei, dass man zu den meisten Themen mehrere Betrachtungswege finden kann, die sich gegenüber stehen und beide nicht falsch sein müssen.
Wir drehen uns etwas im Kreis.
Meine Beiträge sind ja so schon relativ lang und werden von 3-4 Leuten gelesen, ich fühle mich da nicht gezwungen jeden Punkt über 20 Seiten auszuführen. Natürlich ist das meine persönliche Meinung, ich akzeptiere auch das ich falsch liegen kann und ändere die auch wenn ich neue Informationen und Belege sehe, mit meisten Punkten die ich anspreche habe ich mich aber beschäftigt und mir auch Argumente von mehreren Seiten angehört.
Bei sehr vielen Themen sind sogenannte Experten einfach Aktivisten die nicht neutral sind sondern ihre Meinung verkaufen wollen oder auch nachplappern was die Parteilinie oder der Industriezweig, von dem sie profitieren,vorgibt.
Das was du schreibst ist ja auch nicht falsch, die Situation war nicht Ideal aber die beschriebenen Probleme wären lösbar gewesen wenn der politische Wille da gewesen wäre, das Argument mit dem "es gab keinen Blackout" ist einfach extrem oberflächlich, es geht einfach um Energiesicherheit,da hatte ich vor ein paar Monaten schon etwas geschrieben:
Der Punkt da wäre ja was passiert wenn man mal in eine Situation kommt in der man Eigenversorgung benötigt, ist ja schön,dass man im Normalfall durch Importe versorgt wird aber das man sich nicht 100% auf andere verlassen sollte hat ja die Gasabhängigkeit von Russland gezeigt.
Ich fände es schon wichtig vom Import wieder auf Selbstversorgung oder Export zu kommen, gegen Kohlekraftwerke oder fracking Gas erscheint mir Kernenergie da die beste Lösung zu sein, wenn man auch den Umweltschutz im Blick haben will.
Ich finde es auch interessant, dass sich die Argumente beim Klimaschutz und zur Kernenergie in teilen widersprechen,Atomstrom ist zu teuer, kosten für Windenergie und Geldverteilung an andere Länder sind egal weil gut für das Klima. Klimaschutz ist angeblich so wichtig, dass wir bei uns die komplette Autobranche zerstören müssen aber nicht wichtig genug um weiter auf Atomstrom zu setzen, gleichzeitig sind wir ja gar nicht unabhängig von Kernenergie sondern beziehen die weiter aus dem Ausland, was uns die Kontrolle entzieht um mögliche technische Störungen und einen Gau selbst zu verhindern.
Allgemein gibt es mir da zu viele Argumente die auf Wunschvorstellungen oder Angstmacherei basieren, die komplette Klima Argumentationskette basiert auf einem "was wäre wenn" und setzt vorraus,dass schon alle bei bestimmten Plänen zum Klimaschutz mitmachen werden, was realistisch einfach nicht passieren wird.
Man schafft es ja nicht mal ganz einfache Probleme zu lösen oder ein afrikanisches Land dazu zu bringen, zurückgeschenkte Kunstgegenstände auszustellen.
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/nigerias-praesident-schenkte-die-von-annalena-baerbock-zurueckgegeben-benin-bronzen-nun-einem-koenig-li.345686Also mein Wissen und meine Ansichten mögen da Lücken haben aber ich finde ,dass es an der verbreiteten Regierungsmeinung auch genug zu kritisieren gibt.
Ich würde schon sagen, dass es Lügner und Betrüger (vor allem Korruption) gibt. Aber ich vorverurteile niemanden. Das generelle Bild des korrupten Politikers lehne ich ab, auch wenn ich weiß, dass es einzelne korrupte Politiker gibt.
Was ich weiß ist, dass Politiker Fehler machen, wie alle anderen. Ich erlebe täglich Fehler. Sei es auf der Arbeit, von mir selbst oder von Dienstleistern und überall gibt es eine gewissen Fehlerkultur. Aber wehe wenn Politiker mal einen Fehler machen sind alle empört: Das dürfen die nicht. Das ist für mich nichts.
Jens Spahn hat zum Beispiel meiner Meinung nach einfach einen Fehler gemacht und die Preise der Masken damals viel zu hoch angesetzt. Ich glaube in dem Fall nicht an Korruption. Von wem auch? "Der Maskenindustrie"?
Aber er sagt heute auch, dass er es anders machen würde und es schlecht war. Aber es war Panik, Gesundheitsdirektoren haben ihm gedroht, dass Einrichtungen geschlossen werden, wenn es keine Masken da sind, die Ausmaße der Pandemie waren nicht abzusehen und dann hat er eben reingebuttert. Niemand hätte gesagt, pass blos auf, dass du nicht zu viel zahlst. Joa... Ich kann das nachvollziehen. Die beiden Fälle, Spahn und Scheuer, sind daher beide ähnlich. In beiden Fällen musste ein Risiko abgeschätzt werden und in beiden Fällen wurde sich verschätzt. Sowas kenne ich aus dem Arbeitsalltag auch. Überkompensation, lieber mal zwei Leute mehr aufs Projekt schicken, als dass es nicht fertig wird. Oh? Budget um 40% überzogen... Ja, konnte man damals ja nicht ahnen. Wenn da keine Unsummen dazu kommen nimmt da auch keiner den Hut, weil es völlig klar ist, dass Irren Menschlich ist.
Damit will ich keinen Freifahrtschein ausstellen. Aber ich finde, dass die Gesellschaft heut zu Tage bei handwerklichen Fehlern all zu schnell und hart über Politiker wertet. Trotzdem finde ich, dass insgesamt mehr veröffentlich, mehr transparent gemacht und mehr untersucht und aufgearbeitet werden sollte und auch in der Partei fehler einfach mal offen angesprochen werden sollten. Es muss ne Fehlerkultur in der Politik geben.
Zu den Resultaten: Nö, so einfach finde ich das auch nicht. Bleiben wir beim Beispiel AKW. Wir haben die AKW abgeschaltet gelassen. Es gab keine Blackouts. Wir fördern keinen Atommüll mehr, der irgendwo gelagert werden muss. Es gibt jetzt mehr Kohle. Es fehlen hier sicher noch ein paar Auswirkungen dieser Entscheidung.
^ Wo ist das Resultat den einfach mit gut/schlecht zu bewerten? Da kann sich ja jetzt jeder was rauspicken. Für Leute die es nur warm haben wollen ist es egal. Atomkraft-Gegner schreien Hurra. Die absoluten Klimaschützer mit Fokus auf Co2 rümpfen die Nase wegen der Kohle. Europabeführworter loben die gute Einbindung in das europäische Stromnetz. Eher national eingestellte Menschen kritsieren die gute Einbindung in das europäische Stromnetz.
Ich bräuchte schon einen Blick in ein Paralleluniversum, um zu sehen, ob wir mit angestellten AKW jetzt besser oder schlechte dastehen würden. Mir fällt es extrem schwer das zu beurteilen und ein absolutes Resultat davon abzuleiten.
Ich denke um in die erste Reihe der Politik zu kommen muss man schon abgebrüht sein und ein gewisses Ego besitzen, vielleicht sehe ich das auch zu pessimistisch oder bin desillusioniert weil meine Vorurteile ja auch öfter bestätigt werden, ich meine unser Bundeskanzler ist ja schon mit dem cum ex Skandal im schlepptau und meit einem "kann mich nicht erinnern" ins Amt gekommen, soll man gerade dem jetzt vorteilsfrei alles glauben was er sagt? ist das nicht naiv?
Bestimmte verhaltensweisen und Geschichten gehören auch einfach zur Politik dazu, dass bei Habeck oder auch Ricarda Lang wahrscheinlich eine Image Beratung im Hintergrund sitzt die vorgeben und prüfen wie man sich jetzt am besten verkaufen kann ist ja keine Verschwörungstheorie. Habeck wird auch nur Wahlkampfilme veröffentlichen bei denen er nicht mit Fragen zu Migration und Heizungssanierung gegrillt wird, der geht zu Leuten die schon auf Linie sind und verkauft das dann als Plausch mit Wählern. Das man da allgemein misstrauisch wird ist eben Teil des Geschäfts.
Also ich finde es ist schon ein Unterschied ob man bei der Arbeit mal einen Fehler macht oder Millionen/Milliarden Steuergelder einfach so verschleudert, gerade beim Fall von Scheuer hätte der Fehler ja ganz einfach durch eine Prüfung verhindert werden können ,er hatte keinen Druck etwas umsetzen zu müssen und hätte mMn dafür zurücktreten müssen. Allgemein hast du schon recht, wenn es wirklich kleine Fehler sind sollte man auch nicht skandalisieren und darauf herumreiten, aber inzwischen ist es ja so, das Politker selten Verantwortung übernehmen und eher bis zum letzten Moment an ihren Stühlen kleben, oft auch nicht mal mit dem zugeben und der Erkenntnis, da was falsch gemacht zu haben.
War es bei Spahn nicht auch so,dass er die Masken bei dem Hersteller gekauft hat bei dem sein Mann angestellt war? Sowas wirkt einfach immer komisch.Ich würde auch bei der Coronazeit sehr viel durchgehen lassen und mit Stress begründen, gleichzeitig ist da aber viel falsch gelaufen das nicht hätte passieren dürfen, Lauterbach hat ja in diesem Jahr wieder zu viel Impfstoff bestellt,könnte mir vorstellen, dass der dann abläuft und wieder vernichtet wird. Bei Verschwendung finde ich es schon schwierig da einen Freibrief auszustellen, wir haben ja nicht umsonst ein großes Ausgabenproblem.
Zu den AKWs habe ich ja oben schon etwas geschrieben,ein Endlager suchen musst du so oder so, es gibt ja schon Atommüll. Du wirst es an dem Punkt rausfinden wenn man mal eine eigene,sichere, Versorgung braucht, ich persönlich hoffe,dass wir das nie so rausfinden werden, ich glaube aber in der Ukraine sind sie gerade ganz froh im Westen noch mehr AKW außer dem in Saporishja zu haben.
Ich bin trotzdem der Meinung, das man ja zumindest ein Ideal Szenario im Kopf haben sollte wenn man bestimmte Sachen entscheidet und man das Resultat dann auch bewerten können sollte, bei der Flüchtlingspolitik wird das vielleicht einfacher möglich sein als bei den AKWs weil Entscheidungen dazu immer noch aktuell sind und bleiben.
In Syrien bricht ja anscheinend gerade wieder der Bürgerkrieg voll aus, da könnte man mal schauen was sich seit 2015 getan hat und wie man jetzt reagieren soll falls es da wieder eine Flüchtlingswelle geben sollte.
Ich habe ja gerade nicht in Schubladen gesteckt sondern nur die absoluten Leugner als Beispiel hergezogen, die meinten, Corona ist gar nicht existent oder in irgend einer Art und Weiße gefährlich. Im Detail und mit dem Wissen von heute hätte man sicher vieles besser machen können und ich würde mir auch wünschen, dass die ganze Corona Thematik politisch aufgearbeitet wird. Aber dazu kommen wird es leider nicht.
Wollte ich dir auch nicht vorwerfen und ich würde mich dem Wunsch nach Aufarbeitung anschließen,ab und an kommt ja doch mal wieder etwas Druck oder ein Artikel, wie z.B im Sommer über die RKI Protokolle oder vor ein paar Tagen über den Einfluss von Lauterbach auf die RKI Bewertung.
https://www.merkur.de/politik/corona-karl-lauterbach-rki-empfehlung-ignoriert-ampel-koalition-spd-kommentar-93438527.htmlDie Tagesschau hatte neulich auch mal einen Artikel über regionale Bürgerentscheide, da wird ja auch immer mehr Stimmung gegen gemacht um sowas zu unterbinden.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/energiewende-buergerbegehren-100.html Finde das auch recht einseitig negativ geschrieben, dabei sind solche Entscheide ja ein gutes Instrument vor Ort um wirklich etwas mitzubestimmen.