Ist mir wirklich ein Rätsel warum die solche Leute und gerade den so prominent in der ersten Reihe aufstellen.
Zu Krah, scheint der Partei im Wahlkampf Endspurt dann auch aufgegangen zu sein.
Der wird der AfD bestimmt 7-8% gekostet haben, die waren in den Umfragen ja schon deutlich stärker geführt.
Die Europawahl war wirklich interessant, zum einen das Signal,dass höhere Wahlbeteiligung nicht unbedingt das bedeuten muss was die etablierten Parteien und Beobachter erwarten, könnte mir vorstellen,dass sonst sehr viele Leute nicht zur Wahl gehen weil sie allgemein von der Politik genervt sind und vielleicht jetzt in der AfD eine Option sehen.
Zum anderen die Verteilung der Jungwählerstimmen, natürlich unschön,dass die AfD da auch stark abgeschnitten hat aber auch eine harte Klatsche für die Grünen und ihre Politik, in der Gruppe 23% zu verlieren ist schon ein großer Verlust und zeigt wo die Reise in Zukunft hingehen könnte und das auch viele junge Leute keine Lust mehr auf Politik mit erhobenem Zeigefinger haben.
Ich hatte ja auch schon mal geschrieben,dass die AfD in meiner Gegend sonst nicht besonders stark ist, bei der Wahl haben die aber im Ort genauso viele Stimmen geholt wie die Grünen, in den Posts unter dem Wahlergebnis stand auch eher weniger zur AfD,dafür aber mehrere ungläubige Fragen warum denn die Grünen so stark abgeschnitten haben und wer die noch warum wählt.
So langsam kommen auch mehr Leute drauf,dass es vielleicht nicht die beste Idee ist eine Tourismus Region mit Windkraftanlagen vollzustellen oder CO2 unter die Nordsee zu pumpen. Die Grünen verlieren gerade auch ihr Standing als Umweltschutzpartei.
Sorry, Viking, ich hatte komplett vergessen zu reagieren und wollte jetzt eigentlich was Neues posten. War ein typisches "mach ich später" und dann nicht mehr dran gedacht.
Hatte da vor einter Zeit auch schon mal längere Antworten geschrieben aber den Post dann irgendwie gelöscht und danach wenig Motivation.
ich antworte trotzdem noch kurz auf die Punkte,weil es gerade zur Wahl passt.
Natürlich, solange die AfD auf dem Wahlzettel steht, darf sie gewählt werden und ein Verbotsantrag allein würde das Problem nicht lösen. Die etablierten Parteien müssen die Probleme lösen - inhaltlich-sachlich, aber auch rhetorisch - oder eine neue demokratische Partei. Die AfD selbst bietet keine Lösungen an. Das haben wir hier aber auch schon zigmal geschrieben, da drehen wir uns nur weiter im Kreis. Mein Punkt aber war: Warum haben die Leute kein Problem mit dem Rechtsextremismus? Diese Frage kann ich mir persönlich bislang nicht schlüssig beantworten, jedenfalls nicht für diese hohen Zustimmungszahlen, die die AfD in Umfragen einfährt.
Bzgl. der Einstufung als "nicht extremistisch genug" würde ich widersprechen. Zum einen ist erstmal abzuwarten, was jetzt die Verhandlungen am OVG Münster ergeben (und dann vermutlich in weiteren Instanzen), zum anderen war zu lesen, dass der Verfassungsschutz einen neuen Bericht über die AfD vorbereitet - bislang ging das mit einer Änderung der Einstufung einher. Darüber hinaus gibt es immer wieder neue Berichte, die das Ausmaß des Rechtsextremismus in der Partei offenlegen, z. B. der hier, dass die AfD im Bundestag über 100 Rechtsextreme beschäftigt: https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/afd-bundestag-rechtsextreme-mitarbeiter-100.html. Ich hatte hier auch mal ein Interview mit einem meiner ehemaligen Profs verlinkt, von dem ich nun erfahren habe, dass er die erste (oder zumindest eine der ersten) zeithistorischen Analysen der AfD vornimmt, um die sich die Geschichtswissenschaft bislang gedrückt hat. Die Monographie ist in Vorbereitung (ich erzähle hier keine Geheimnisse, auf Facebook teilt er das auch alles öffentlich). Er geht soweit, dass die AfD im Kern nationalsozialistisch sei und ein Verbot unumgänglich. Das ist jetzt natürlich stark verkürzt heruntergebrochen.
Ein Grund für die Wahl von Rechten wird sein,dass den Menschen die Lösung ihrer Probleme einfach wichtiger sind als irgendeine Einordnung.
Ein anderer die Verwässerung der Begriffe rechts/Populist/extrem,Nazi usw, es ist doch inzwischen so,dass man erstmal nachschauen muss was die jeweilige Person denn genau gemacht hat die so bezeichnet wird weil es da teilweise große Abstufungen gibt. Wenn jetzt der Potenzielle Wähler Teil einer Gruppe ist die auch von irgendjemandem mal als rechts+ bezeichnet wurde, geht die Abschreckung verloren.
Zum Verbot,ich bin mal auf den kommenden AfD Parteitag gespannt, falls das Ziel der AfD sein sollte irgendwann mitzuregieren müsste es mehr in die Mitte gehen, aber im Osten ist man mit der härteren Linie ja durchaus erfolgreich, riskiert aber ein mögliches Verbot und isolation im Bund. Die Basis wird ja vermutlich eher den härteren Kurs stützen.
Man könnte auch anders argumentieren: Die (gesichert rechtsextremistische!) AfD in Sachsen konnte in Umfragen überhaupt nur stärkste Kraft werden, weil ihre Narrative übernommen, salonfähig und damit wählbar gemacht wurden. Ob die CDU in Sachsen "überhaupt keine Chance mehr" hätte, wenn sie das nicht tun würde (im besten Fall: gar nicht erst angefangen hätte), ist doch spekulativ oder gibt es dazu eine Analyse? Die Stärke der Union im Bund würde ich eher der Schwäche der Ampel zuschreiben, das zeigen ja auch Umfragen zur Zufriedenheit mit der Regierung. Mir ist es allemal lieber, die Leute wählen aus Unzufriedenheit die Union, anstatt Extremisten. Und dass es innerhalb einer Partei unterschiedliche Positionen gibt, ist doch völlig normal (von allen Parteien ist die AfD meiner Meinung nach übrigens am zerstrittensten - das macht den aktuellen Umfrageerfolg ja umso erstaunlicher). Es sollte aber in einer demokratischen Partei schon Konsens sein, dass man nicht mit Verfassungsfeinden zusammenarbeitet. Wer diesem Konsens nicht zustimmt, hat dann halt in einer demokratischen Partei nichts verloren und gründet seine eigene Werteunion. Diese Zersetzung hat ja leider bereits angefangen. Und die These der "Zähmung durch Regierungsverantwortung" wurde doch nun auch schon wiederholt widerlegt.
Ist eher spekulation,weil ich dieses ignorieren und ausblenden von bestimmten Punkten und das schönreden von Problemen mit als ursächlich für den Erfolg der AfD sehe,das muss sich mMn ändern im Vergleich zu den letzten Jahren Merkel.
Ich würde da sagen,dass nicht jede scharf formulierte Aussage,jeder etwas härtere Ton und auch nicht jedes angesprochene Thema automatisch ein AfD narrativ ist, da kommt es eher darauf an ob das was gesagt wird auch stimmt und sich später in der Regierung umsetzen lässt. Beispielsweise hat Merz ja mal angesprochen,dass auch abgelehnte Asylbewerber Leistungen wie z.B Krankenversicherung bekommen,die Art und Weise wie er das gemacht hat war eher ungünstig aber solche Sachen sollten keine Tabus in einer Debatte sein.
Ich bin überzeugt davon,dass eine AfD unter Lucke als Juniorpartner,auch in Sachsen oder Thüringen, einen Aufstieg der AfD in dem Maße wie wir es jetzt sehen verhindert hätte.
Bei der Linken hat es ja auch soweit funktioniert,dass die inzwischen nicht mehr als Alternative zu etablierten taugen und jetzt von einer neuen Partei gefressen werden.
Ja, das stimmt. Mein Punk bezüglich der Wahlangebote ist aber der: Würden mehr Leute ihrer Unzufriedenheit mit der Politik durch die Wahl anderer demokratischer Wahloptionen Ausdruck verleihen, anstatt immer weiter Stammpartei X zu wählen oder aus Protest die AfD, dann würden wir jetzt vielleicht über 10-15% AfD sprechen und dafür aber 2-3 weitere Parteien, die um die 5%-Marke herum stehen. Denn das wäre durchaus möglich und es wäre ein andere - in meinen Augen besseres - Signal an die etablierten Parteien, dass sie sich am Riemen zu reißen haben und die Chance auf konstruktive Lösungen wäre - ebenfalls in meinen Augen - eine höhere, weil man nicht vor der Angst vor Rechtsextremisten getrieben wäre und ein Verbotsverfahren als Lösung aller Probleme im Raum stünde. Ich fürchte aber, dass eine neue demokratische Partei ohne eine charismatische (und im Zweifelsfall populäre) Persönlichkeit an der Spitze im Niemandsland versinkt, so wie alle anderen Kleinparteien.
Man hat aber nach der Europawahl gesehen,dass diese Parteien Vielfalt und die Optionen zur Auswahl von den etablierten auch nicht wirklich gewünscht sind, Kevin Kühnert hat ja schon angekündigt sich wieder für eine Prozenthürde stark zu machen, die haben Angst, dass sie auch im Bund langsam Konkurrenz von Parteien wie z.B Volt bekommen können. Eine richtige Reaktion wäre mMn, auch bei der Bundestagswahl die Hürde zu senken.
Auch in Öffentlich-rechtlichen Talkshows und Formaten kommen kleinere Parteien so gut wie nicht vor, Ausnahme die Spots die gezeigt werden müssen. Im Gegensatz dazu wird das BSW wirklich angeschoben und die Auftritte von Waagenknecht werden bestimmt auch zum guten Abschneiden beigetragen haben, man kann das ja auch mal mit der Maaßen Partei vergleichen, in etwa zur gleichen Zeit gegründet,geht die Partei medial total unter, ich habe Maaßen z.B auch ewig nicht mehr in einer Talkshow gesehen, entsprechend werden die dann bei den Wahlen untergehen.
Eine neue Partei bräuchte da wirklich eine gute Führungspersönlichkeit die auch so Wähler ziehen kann, da hast du schon recht, das sehe ich bei Maaßen auch eher nicht.
Weil auch hier schon das Narrativ des Weltuntergangs/Kohlecomebacks/Grundlastblackouts/Kernkraftalternativlosigkeit gezeichnet wurde:
Ne, war damals falsch und ist es heute immer noch:
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/atomausstieg-akw-kernkraft-bruno-burger-energy-charts-e431489/?reduced=true
Wer kein SZplus hat:
https://www.reddit.com/r/de/comments/1c4l1rr/comment/kzo4m4v/?utm_source=share&utm_medium=mweb3x&utm_name=mweb3xcss&utm_term=1&utm_content=share_button
Und nein, ich möchte darüber nicht diskutieren. Über Fakten kann man nicht diskutieren.
Zur Erinnerung: Atomstrom ist der teuerste Strom den es gibt. Atomstrom zu produzieren um Importe zu vermeiden wäre wirtschaftlicher Selbstmord.
Schade das Joe sich anscheinend gelöscht hat.
Seit einem Jahr sind alle deutschen Atomkraftwerke vom Netz. Und das Land? Steht immer noch.
Der Punkt da wäre ja was passiert wenn man mal in eine Situation kommt in der man Eigenversorgung benötigt, ist ja schön,dass man im Normalfall durch Importe versorgt wird aber das man sich nicht 100% auf andere verlassen sollte hat ja die Gasabhängigkeit von Russland gezeigt.
Ich fände es schon wichtig vom Import wieder auf Selbstversorgung oder Export zu kommen, gegen Kohlekraftwerke oder fracking Gas erscheint mir Kernenergie da die beste Lösung zu sein, wenn man auch den Umweltschutz im Blick haben will.