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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 278918 mal)

Henningway

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2620 am: 15.November 2024, 14:31:51 »

@Signor:  ???

Immerhin hat er schonmal in der Armee gedient, das war bei unseren VerteidigungsministerInnen nicht immer der Fall. :D
Ich würde da auch mehr die Positionen und das Wesen der Politiker als deren ehemaligen Beruf.

Dann wäre es ja sogar noch schlimmer.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2621 am: 15.November 2024, 15:52:09 »

Ist doch ein Trugschluss und bis zu einem gewissen Stück auch ein gängiges Vorurteil, dass Politiker fachfremd sind und deswegen ihren Bereich gar nicht bearbeiten könnten. Die meisten Politiker sind fachfremd. Ich denke jeder von uns kann Politiker nennen, die in ihrem Posten gute Arbeit gemacht haben, obwohl sie mit dem Thema davor nichts zu tun hatten. Mir ist die fachliche VOR-Kentnisse von einem Minister ziemlich egal.
Und jetzt mal abgesehen von der Politik: Auch bei Managern ist die Vorkentniss egal. Da wechselt man von der Bank zur Bahn und vom Automobilhersteller zur Fluglinie. Denkt ihr, Manager erhalten ein Millionengehalt, weil sie sich so toll in der Branche auskennen und wissen wie genau die fachlichen Prozesse funktionieren?

Ich bin übrigens auch in all meinen Projekten immer fachfremd. Ich habe gar kein Fachlichkeit gelernt. So geht es vielen. Was macht den der Physiker? In der Physikfirma an Physik arbeiten?
« Letzte Änderung: 15.November 2024, 15:54:21 von DragonFox »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2622 am: 15.November 2024, 16:04:15 »

@Signor:  ???
Lassen wir das Fass geschlossen ;)

Die meisten Minister sind keine Fachleute in dem Gebiet, müssen sie auch eigentlich nicht sein, sondern ihr "Haus" managen. Natürlich braucht es auch Fachwissen und Expertise, die sollte aber bei den Beamten vorhanden sein. Schwierig wird es natürlich, wenn man als Fachfremder große "Visionen" hat, nicht auf Fachleute hört und den Umbau ganzer Systeme durchsetzen will, das endet dann gerne im Desaster.
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Henningway

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2623 am: 15.November 2024, 16:49:19 »

Genau darauf möchte ich hinaus. Wenn man das Gesundheitsministerium in die Hände eines Menschen legt, der die medizinische Forschung in großen Teilen ablehnt, ist das ein wenig beruhigender Vorgang.

Ich bin auch nicht der der Meinung, dass Leute mit gelernter Expertise besser geeignet sind für einen Ministerposten. Im Grunde macht es Karl Lauterbach ja bestens vor und auch Philip Rösler war ein prima Beispiel.
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TNDO

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2624 am: 15.November 2024, 22:05:14 »

Ich möchte auf den Vorgang hier speziell nicht eingehen, jedoch ist es immer gefährlich, von solchen Einzelfällen auf eine nationale Strömung zu schließen. Das bedeutet nicht, dass ich Dir nicht Recht geben würde (aber auch nicht das Gegenteil).

Wir können "fröhlich" dabei zusehen, wie Trump gerade freidreht. Sämtliche seiner Personalentscheidungen bis hierher sind fachfremd und nur darauf ausgerichtet, dass er als Präsident keinen Widerspruch erfährt. Einen Fernsehmoderator zum Verteidigungsminister zumachen und einen erklärten Feind der wissenschaftlichen medizinischen Methode zum Gesundheitsminister, kommt einer bewussten Aushöhlung des Staates von innen gleich.


Nach der letzten Wahl ging das ja von der anderen Seiten auch nicht geräuschlos über die Bühne. Was ich damit sagen will : Beide Seiten sind teilweise so bockig und festgefahren, dass solche Dinge passieren. Ist kein gutes Zeichen für ein Land, wenn die Gesellschaft so zerrissen ist.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2625 am: 16.November 2024, 00:23:18 »

Setzt du gerade das Austicken von irgendeiner Privatperson und einem dramatischen Mord mit dem Aufruf zum Sturm auf das Kapitol durch den gerade abgewählten Präsidenten und den anschließenden gescheiterten Versuch von ungefähr 1000 Menschen mit fünf Toten und über hunderte Verletzte gleich?  :o´

Edit: Also ja, dem was du daraus schließt kann man vielleicht etwas abgewinnen. Die USA, das ist kein Geheimnis, ist massiv gespalten. Und die Situation ist sicher angespannt und verfahren. Aber die Herleitung und wie du das argumentierst... schräg.
« Letzte Änderung: 16.November 2024, 00:28:35 von DragonFox »
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TNDO

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2626 am: 16.November 2024, 01:54:03 »

Setzt du gerade das Austicken von irgendeiner Privatperson und einem dramatischen Mord mit dem Aufruf zum Sturm auf das Kapitol durch den gerade abgewählten Präsidenten und den anschließenden gescheiterten Versuch von ungefähr 1000 Menschen mit fünf Toten und über hunderte Verletzte gleich?  :o ´

Edit: Also ja, dem was du daraus schließt kann man vielleicht etwas abgewinnen. Die USA, das ist kein Geheimnis, ist massiv gespalten. Und die Situation ist sicher angespannt und verfahren. Aber die Herleitung und wie du das argumentierst... schräg.
Ich glaube nicht dass es schräg ist. Beides ist zu verurteilen, die Skalierung ist anders, da gebe ich dir recht.


https://nypost.com/2024/11/10/us-news/women-furious-about-trumps-win-start-matga-movement-which-glorifies-poisoning-men/
https://www.cnbctv18.com/world/matga-movement-furious-over-trump-win-women-start-a-deadly-trend-on-social-media-19507541.htm
Ich hoffe, dass das beim Fantasieren bleibt und würde betroffenen Frauen doch raten, einfach die Scheidung einzureichen. Wie gesagt, das läuft von beiden Seiten in Richtung Bürgerkrieg. Beide sollten aufeinander zugehen, weil so geht es nicht weiter. In 4 Jahren haben die Demokraten auf einmal einen vernünftigen Kandidaten und dann dreht die andere Seite wieder hohl?
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Viking

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2627 am: 16.November 2024, 02:12:39 »

Grundsätzlich zwar: ja. Aber zwei bis drei Jahre sollten in seriöser Politik NICHTS sein. Ist es natürlich nicht, weil alles auf einen extrem kurzfristigen Popularitätswettbewerb hinausläuft. Genau das macht es so schwer, zu reformieren. Denn: All das kostet kurz- bis langfristig Asche. Und wirft erst langfristig Früchte ab. Der Grund für viele Probleme ist, dass Politik aber seit jeher in solchen Intervallen gemacht und gedacht wird. Und da gehören Wähler als Menschen, die diese Politik legitimieren, mit dazu. Da kann man Jahrzehnte zurückgehen, immer das gleiche Spiel.

Wenn jetzt noch Krisen on top kommen -- die immer mal wieder auftauchen können -- dann wird der Spielraum noch enger. Jeder seriöse Privathaushalt sorgt für klamme Zeiten vor und wirtschaftet vorausschauend. Aber er ist in der Regel auch von Einzelpersonen geführt... (Das jetzt bitte nicht als Argument für eine Diktatur sehen, aber joar). :D
Ich sehe das so schon ähnlich, bestimmte Ereignisse und Handlungen zeigen ihre Folgen erst Jahre manchmal Jahrzehnte später, die US Wahl war da auch so ein Beispiel, ich bin mir ziemlich sicher, dass Biden eine Menge gute Änderungen angeschoben hat die in der Trump Amtszeit schon Resultate zeigen werden, trotzdem haben ihm die meisten Wähler die postiven Veränderungen nicht abgekauft. Er hatte aber auch pech,dass sich sein Alter so bemerkbar gemacht hat, wer weiß wie es sonst ausgegangen wäre. 

Der Ampel würde ich aber trotzdem nicht zugestehen groß etwas postives bewegt zu haben,dafür bin ich bei grundsätzlichen Themen einfach komplett anderer Meinung.

Das erste mal seit Jahrzenten wurde die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands gestärkt
Die jahrzente lange Abhängigkeit zu russischen Gas wurde beendet. Der befürchtete Blackout blieb aus
Der Anteil an Erneuerbaren Energien hat sich in drei Jahren von 44 auf 62 Prozent erhöht
Die Schuldenbremse wurde trotz enormem Druck beibehalten
Der gesetzliche Mindestlohn wurde außerplanmäßige erhöht
Abschaffung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche
Selbstbestimmungsgesetz
Ausbildungsgarantie
Wahlrechtsreform

Nur um mal ein paar Sachen zu nennen, die anders hätten kommen können, die sich aber auf die Zukunft auswirken werden.
Notgredrungen aus der Situation heraus, vorher war das fairerweise auch unpopulär.

Nicht ganz freiwillig und dafür hat man dann den Atomausstieg durchgezogen.

Sehe ich nicht positiv, in meiner Gegend steigt deswegen der Strompreis und alles wird mit Windrädern und Solar vollgestellt.

Dank Linder und der FDP.

Würde mich da veni anschließen.

Gute Sache.

Das Selbstbestimmungsgesetz ist wahrscheinlich so wie es gemacht wurde nicht zuende gedacht, ich kenne mich da nicht 100% aus um zu argumentieren,bekomme aber ab und an mal Fälle mit in denen es da Ärger gibt. https://www.emma.de/artikel/ein-verstoss-gegen-das-gesetz-341077 Die Regeln erscheinen mir da sehr undurchsichtig.

Wir können "fröhlich" dabei zusehen, wie Trump gerade freidreht. Sämtliche seiner Personalentscheidungen bis hierher sind fachfremd und nur darauf ausgerichtet, dass er als Präsident keinen Widerspruch erfährt. Einen Fernsehmoderator zum Verteidigungsminister zumachen und einen erklärten Feind der wissenschaftlichen medizinischen Methode zum Gesundheitsminister, kommt einer bewussten Aushöhlung des Staates von innen gleich.
Ich bin mal gespannt ob die Nominierungen wirklich durch den Senat gehen, Gaetz, Gabbard und RFK Jr sind eigentlich auch bei den Republikanern nicht unumstritten und die Mehrheit ist so knapp,dass schon einzelne Abweichler für eine Ablehnung reichen können. Es könnte auch nur eine Geste von Trump als Dank für die Unterstützung sein.
Elon Musk scheint aber fest als Berater eingeplant zu sein und jetzt schon mitzuarbeiten, ich habe gelesen, dass er sich wohl schon mit Leuten aus dem Iran und Selenskij unterhalten hat,der könnte noch für eine Menge Chaos sorgen.

Ist doch ein Trugschluss und bis zu einem gewissen Stück auch ein gängiges Vorurteil, dass Politiker fachfremd sind und deswegen ihren Bereich gar nicht bearbeiten könnten. Die meisten Politiker sind fachfremd. Ich denke jeder von uns kann Politiker nennen, die in ihrem Posten gute Arbeit gemacht haben, obwohl sie mit dem Thema davor nichts zu tun hatten. Mir ist die fachliche VOR-Kentnisse von einem Minister ziemlich egal.
Und jetzt mal abgesehen von der Politik: Auch bei Managern ist die Vorkentniss egal. Da wechselt man von der Bank zur Bahn und vom Automobilhersteller zur Fluglinie. Denkt ihr, Manager erhalten ein Millionengehalt, weil sie sich so toll in der Branche auskennen und wissen wie genau die fachlichen Prozesse funktionieren?

Ich bin übrigens auch in all meinen Projekten immer fachfremd. Ich habe gar kein Fachlichkeit gelernt. So geht es vielen. Was macht den der Physiker? In der Physikfirma an Physik arbeiten?
Boris Pistorius kommt ja z.B auch ganz gut an im Moment, man muss  die richtigen Leute für die Posten finden, das wird bei uns in der Politik schon schwierig weil man da nicht nach Leistung sondern an Parteiprominenz verteilt. Scholz hatte sich ja auch selbst auferlegt paritätisch zu besetzen,sonst wäre Lambrecht vermutlich nicht Verteidigungsministerin geworden.
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Tim Twain

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2628 am: 16.November 2024, 08:38:56 »

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung

Der Rausschmiss der FDP aus der Regierung wurde von einer kleinen Gruppe dieser Partei schon länger geplant, Projektname „Operation D-Day“. Volker Wissing war der einzige, der nicht mitmachen wollte.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2629 am: 16.November 2024, 09:45:05 »

Überrascht das irgendwen? Es war doch offensichtlich, dass das "Wirtschaftspapier" einzig den Zweck hatte, den Bruch zu provozieren, ohne als (Allein)Schuldiger dazustehen.
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Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

TNDO

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2630 am: 16.November 2024, 10:15:48 »

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung

Der Rausschmiss der FDP aus der Regierung wurde von einer kleinen Gruppe dieser Partei schon länger geplant, Projektname „Operation D-Day“. Volker Wissing war der einzige, der nicht mitmachen wollte.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung


1982 hat die fdP die sozial-liberale Koalition mit der spD verlassen um mit der cdU zu koalieren unter Kohl. Scheint ein gängiges Vorgehen bei der fdP zu sein. Würde mir als Partei in Koalitionsverhandlungen immer im Hinterkopf bleiben (nicht wahr Herr Merz)...
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veni_vidi_vici

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2631 am: 16.November 2024, 10:36:29 »

Um hier mal ne kleine Lanze für die FDP zu brechen. Die haben in der Regierung nur wenig Projekte umsetzen können/dürfen. Sollten bei den SPD- und Grünen-Projekten aber immer abnicken. Zuletzt wollte man wohl auch an die Schuldenbremse ran. Kannst du deiner eigenen Wählergruppe dann irgendwann nicht mehr erklären.

Mir persönlich leuchtet das "Wirtschaftspapier" von der FDP deutlich mehr ein, als das was Habeck vorgelegt hat (und wovon mal wieder nur verschwindend wenig umgesetzt ist). Die Leute aus der Wirtschaft selber unterstützen (gefühlt) Lindners Papier auch mehr.

War das Aus geplant? Vermutlich. Aus meiner Sicht war es Zeit, vermutlich eher zu spät als zu früh. Über Stil lässt sich streiten. Ein klares "Es reicht. Jetzt ist Schluss." wäre mir von der FDP auch lieber gewesen. Wie Scholz anschließend über die FDP herzieht war wiederum nicht eines Kanzlers würdig. Kaspertheater in der deutschen Politik. Leider. Leidtragende sind dann wir Bürger.

Ich weiß nicht wie es den anderen hier geht, aber so richtig vertreten fühle ich mich von keiner Partei. Es ist nur die Wahl des kleinsten Übels und das dann natürlich auch nur aus meiner Sicht.

LG Veni_vidi_vici

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2632 am: 16.November 2024, 10:47:33 »


Ich weiß nicht wie es den anderen hier geht, aber so richtig vertreten fühle ich mich von keiner Partei. Es ist nur die Wahl des kleinsten Übels und das dann natürlich auch nur aus meiner Sicht.

LG Veni_vidi_vici


Ich kann mich sehr gut damit identifizieren, mir geht es genauso. Nur dass ich einige Parteien (afD/Grüne) per se ausschließe. Ich fand die Piratenpartei super, die ist aber leider wieder untergegangen.
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Thorbinho09

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2633 am: 16.November 2024, 10:51:26 »

Politisch sind wir alle auch leicht unterschiedlicher Meinung, das macht Demokratie aus und auch die teils sehr gut geführten Diskussionen hier. Aber veni_vidi_vici, du hast Recht mit deiner letzten Aussage. Wen soll man noch wählen? Man kann ja beinahe nur noch nach Sympathie wählen, da die etablierten demokratischen Parteien sich meist nicht mit Ruhm bekleckern, der Wähler sich nicht mehr vertreten bzw. verstanden bzw. gehört fühlt. Und im Grundsatz unterscheiden sich die beiden großen Parteien auch nicht mehr so sehr voneinander wie es einst mal war. Also, wen wählen? Oder gar nicht? Aber das hilft mir dem rechten und linken Rand und der one-woman-show ohne großartiges Konzept. Also doch das kleinste Übel wählen... Aber wer ist das kleinste Übel?
Mr. Burns?
Die Schnarchnase der letzen drei Jahre?
Rooobert, der in Teilen sowas von völlig überfordert wirkte und jedes Jahr um gefühlt 5 gealtert ist?
Den Porschefahrer, der eher dem Wohle der Großen denn der Kleinen dient?
Gar den selbstherrlichen Sonnenkönig aus dem Freistaate zu Bayern?

Puh, das wird aber nicht einfach im Februar...



Edit: hier ist bewusst überspitzt formuliert worden.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2634 am: 16.November 2024, 12:56:53 »

Um hier mal ne kleine Lanze für die FDP zu brechen. Die haben in der Regierung nur wenig Projekte umsetzen können/dürfen. Sollten bei den SPD- und Grünen-Projekten aber immer abnicken. Zuletzt

Wenn das aber die größten Erfolge sind... schon erschreckend, dass wirklich gar nichts für die Wirtschaft dabei ist. Auch für den "Arbeiter", der keinen Mindestlohnt bezieht nicht wirklich. Auch ein richtig "grünes" Gesetz ist nicht dabei, oder? Es ist also schon nachvollziehbar warum die aktuelle Regierung am Ende ist. Die Interessen der eigenen Wähler waren halt nicht abgedeckt.
LG Veni_vidi_vici

Wie passen den die beiden Aussagen von dir zusammen? Hat die SPD alleine reagiert?

Bei jedem Gesetz das durchging und das nicht über eine Oppositionspartei und über die FDP hinweg gewählt wurde, war die FDP dabei. Und die Grünen. Und die SPD. Es ist schwer auf die Liste der umgesetzten Themen zu blicken und sie ganz klar einer Partei zuzuordnen. Auf den Gesetzesentwürfen stehen nunmal immer alle drei Parteien und alle drei Parteien tragen für zugestimmte Gesetze die Verantwortung. Das war eine verstrittene Koalition, die viel diskutiert hat und harte Kompromisse erreichen musste. Und da hat die FDP genau so gestalterisch und destruktiv mitmachen können wie die beiden anderen Partein.

Und btw... Zentrale Forderungen der FDP aus ihrem Wahlprogramm und was erreicht wurde:
  • Die FDP hat im Wahlprogramm die Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Der Solidariätszuschlag wurde durch die Ampel im Gesetz zur Rückführung des Solidaritätszuschlags mit einem Freibetragen versehen, sodass über 90% der Steuerzahler ihn nicht mehr zahlen muss.
  • Die FDP hat im Wahlprogramm, dass die Steuern nicht erhöht werden. Die Steuern wurden nicht erhöht, trotz Diskussion einer Vermögenssteuer und Anhebung des Spitzensteuersatzes.
  • Die FDP wollte eine Entlastung durch Inflationsausgleich. Der Grundfreibetrag wurde 2023 und 2024 erhöht. Die kalte Progression sollte abgeschaft werden (kommt jetzt wahrscheinlich nicht mehr wegen dem Aus der Ampel und die Union wird das nicht machen). Die Mehrwertsteuer von Gas und Fernwärme wurde zeitweise von 19% auf 7% reduziert. Die Energiepreispauschale wurde gezahlt. Gas- und Strompreisbremse deckelte Preise trotz Inflation. Kindergeld wurde angehoben.
  • Die FDP will Digitalisierung der Verwaltung und Bürokratieabbau. Zum Beispiel wurde das Bürgerkonto auf den Weg gebracht. (Wobei hier Deutschland sowieso hinkt... Da macht die FDP auch nichts mehr.)
  • Die FDP will den Bürokratierabbau durch Online-Verfahren. Die Ampel hat Maßnahmen getroffen die Umsetzung des Onlingezugangsgesetzes zu beschleunigen. Es wurden zusätzliche Gelder bewilligt und Standartisierung zwischen Ländern forciert. Außerdem hat sich die FDP dafür eingesetzt, dass Gewerbeanmeldungen über einen Onlineprozess vereinfacht werden, Anmeldungen und Änderungen im Handelsregister online möglich sind und es Beschleunigungen im Genehmigunugsverfahren von Start-ups gibt. Darüber hinaus wurden Pilotprojekte für Digitale Bauantäge gestartet. Unternehmen wurden Entlastet indem Kommunikation mit Krankenkassen und Rentenversicherungen digitalisiert und automatisiert wurde.
  • Die FDP will eine Stärkung von Forschung und Innovation. Das Ziel wurde bekräftig die F&E Quote auf 3,5% des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Die Mittel für die Spitzenforschung an deutschen Universätiten wurde erhöht. Außerdem forderte die FDP eine umfassende Reform des BAföG. Hier wurden im ersten Schritt Freibeträge und die Förderhöhe angehoben.
  • Die FDP hat bei den Änderungen von Hartz IV zu Bürgergeld Einfluss darauf gehabt, dass weiterhin Sanktionsmöglichkeiten für Arbeitlose gibt, die zumutbare Angebote verweigern.
  • Die FDP hat das Tempolimit auf Autobahnen abgelehnt, obwohl es von Grünen und SPD forciert wurde.
  • Die FPD hat, ausgelöst im Verkehsminsiterium, maßgeblich dafür gesorgt, dass das Bundes-Klimaschutzgesetz geändert wurde und es keine Sektorziele mehr gibt.
  • Die FDP steht für Technologieoffenheit. E-Fuel konnte als Zukunftsperspektive in der Verkehrspolitik beibehalten werden. (Man erinnert sich an die Sache bei der EU?) Die Ampel hat grünen Wasserstoff gefördert. Auf Druck der FDP wurde auch blaue und türkisfarbener Wasserstoff gefördert.
  • Die FDP steht für eine Modernisierung des Staatsbürgerechts und unterstütze die Maßnahme der schnelleren Einbürgerung und der Förderung der doppelten Staatsbürgerschaft.
  • Ein zentrales Anliegen der FDP ist die Stärkung der individuelen Freiheit. Sie hat das Selbstbestimmungsgesetz mitgetragen und beführwortet.


Also ich weiß nicht... Ich sehe durch die komplette Regierung klar und deutlich die Handschrift aller drei Ampelparteien. Man muss ja nur sehen, wo jeweils eine Partei froh geklatscht hat und das Gesetz durchging. Wo sie abgelehnt hat und das Gesetz nicht durchging. Und wo sie Forderungen stellte und das Gesetz mit einem Kompromiss durchging. Da findet sich in dieser (nicht vollständigen) Liste aus der Sicht der FDP doch alle drei Varianten. Zu sagen, dass die FDP überhaupt nichts aus ihrem Programm umsetzen konnte und quasi geknebelt und gefesselt am Tisch saß und drei Jahre lang nickends zusehenmusste, bis sie die Möglichkeit zur Flucht hatte verzehrt für mich das Bild der Ampel sehr negativ.





« Letzte Änderung: 16.November 2024, 15:36:27 von DragonFox »
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aragorn99werder

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2635 am: 16.November 2024, 13:23:04 »

Mal davon ab, dass es halt nunmal so ist, wenn man als kleinster Partner in eine Koalition eintritt. Dann muss man halt auch Dinge mittragen, die man selbst nicht will. Dass es da Differenzen gibt, war vorher klar. Unter anderem deshslb handelt man ja einen Koalitionsvertrag aus.
Am Ende war es halt immer wieder die FDP, die ausgehandelte Kompromisse dann doch nicht mittragen wollte, auf "Nachverhandlungen" bestanden und eigentlich vereinbarte Vorhaben blockiert hat, um sich an anderer Stelle zu profilieren.
Lindner hat 2017 aus gekränkter Eitelkeit Jamaika platzen lassen, jetzt kalkuliert den Ampel-Bruch forciert. Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit sehen anders aus.

Edit:
https://www.fr.de/politik/ampel-koalition-bruch-fdp-lindner-wissing-scholz-spd-dday-entlassung-schuldenbremse-f-kabinett-93415506.html
Nicht, dass es eine Überraschung wäre, aber unabhängig davon, wo man politisch steht: Charakterlich ist das das Allerletzte.
« Letzte Änderung: 16.November 2024, 14:05:24 von aragorn99werder »
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http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
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Viking

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2636 am: 16.November 2024, 15:52:20 »

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung

Der Rausschmiss der FDP aus der Regierung wurde von einer kleinen Gruppe dieser Partei schon länger geplant, Projektname „Operation D-Day“. Volker Wissing war der einzige, der nicht mitmachen wollte.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung
Musste lachen als ich gestern den Artikel und die gespielte Empörung von einigen SPD Leuten gesehen habe, da wird wirklich alles versucht um der FDP die Schuld zuzuschieben.  :D Als ob nicht jede Partei da einen Plan für das Scheitern der Ampel in der Schublade gehabt hat so wie da teilweise gestriten wurde. Man kommt aber nicht an der Tatsache vorbei,dass es Olaf Scholz gewesen ist der die Koaltion beendet hat und da soll man natürlich glauben,dass es eine komplett spontane Aktion und nicht lange geplant gewesen ist. Würde mich auch nicht wundern wenn Wissing demnächst in die SPD eintritt.

Mal davon ab, dass es halt nunmal so ist, wenn man als kleinster Partner in eine Koalition eintritt. Dann muss man halt auch Dinge mittragen, die man selbst nicht will. Dass es da Differenzen gibt, war vorher klar. Unter anderem deshslb handelt man ja einen Koalitionsvertrag aus.
Am Ende war es halt immer wieder die FDP, die ausgehandelte Kompromisse dann doch nicht mittragen wollte, auf "Nachverhandlungen" bestanden und eigentlich vereinbarte Vorhaben blockiert hat, um sich an anderer Stelle zu profilieren.
Lindner hat 2017 aus gekränkter Eitelkeit Jamaika platzen lassen, jetzt kalkuliert den Ampel-Bruch forciert. Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit sehen anders aus.
Aus meiner Sicht hat die FDP zu viel mitgetragen, das nachverhandelt wurde lag ja unter anderem an der veränderten Haushaltsalage durch die Urteile über das Sondervermögen, Lindner meinte auch neulich,dass es ein Fehler war danach keinen neuen Koalitionsvertrag aufzusetzen. Man hat aber schon vorher gemerkt das es nicht passt, die Ansichten und die Ausrichtung der Politik gingen da nicht zusammen, auf der einen Seite den Blick auf vernünftiges Geldausgeben um zu sparen auf der anderen wurde immer wieder die Abschaffung der Schuldenbremse ins Spiel gebracht um alles mögliche zu finanzieren. Das sind ja zwei komplett unterschiedliche politische Ansätze. Zu dem Jamaika aus gibt es von Lindner ja auch die Aussage "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren" hätte er sich jetzt mal früher daran gehalten.
« Letzte Änderung: 16.November 2024, 16:05:23 von Viking »
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2637 am: 16.November 2024, 16:24:54 »

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung

Der Rausschmiss der FDP aus der Regierung wurde von einer kleinen Gruppe dieser Partei schon länger geplant, Projektname „Operation D-Day“. Volker Wissing war der einzige, der nicht mitmachen wollte.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung
Musste lachen als ich gestern den Artikel und die gespielte Empörung von einigen SPD Leuten gesehen habe, da wird wirklich alles versucht um der FDP die Schuld zuzuschieben.  :D Als ob nicht jede Partei da einen Plan für das Scheitern der Ampel in der Schublade gehabt hat so wie da teilweise gestriten wurde. Man kommt aber nicht an der Tatsache vorbei,dass es Olaf Scholz gewesen ist der die Koaltion beendet hat und da soll man natürlich glauben,dass es eine komplett spontane Aktion und nicht lange geplant gewesen ist. Würde mich auch nicht wundern wenn Wissing demnächst in die SPD eintritt.

Es gibt halt keine Recherche zur SPD.  ;)

Aber das es spontan rüber kommen sollte, würde ich widersprechen. Scholz hat bereits gesagt, dass er über den Rauswurf Lindner bereits im Sommer nachgedacht hat. Es ist ja auch bekannt, dass er sich auf Eventualitäten mit drei Reden vorbereitet hat.
Genauso, wie jetzt bekannt ist, dass Lindners Ergriffenheit im ersten Interview nicht echt sein kann, wenn er seit Monaten schon auf genau dieses Szenario hinarbeitet und es Strategiepapier gibt, die diesen Fall abdecken.

Die Parteien erzählen halt Geschichten. Hallo, es ist Wahlkampf. Objektivität ist leider von keiner Partei zu erwarten.


Mal davon ab, dass es halt nunmal so ist, wenn man als kleinster Partner in eine Koalition eintritt. Dann muss man halt auch Dinge mittragen, die man selbst nicht will. Dass es da Differenzen gibt, war vorher klar. Unter anderem deshslb handelt man ja einen Koalitionsvertrag aus.
Am Ende war es halt immer wieder die FDP, die ausgehandelte Kompromisse dann doch nicht mittragen wollte, auf "Nachverhandlungen" bestanden und eigentlich vereinbarte Vorhaben blockiert hat, um sich an anderer Stelle zu profilieren.
Lindner hat 2017 aus gekränkter Eitelkeit Jamaika platzen lassen, jetzt kalkuliert den Ampel-Bruch forciert. Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit sehen anders aus.
Aus meiner Sicht hat die FDP zu viel mitgetragen, das nachverhandelt wurde lag ja unter anderem an der veränderten Haushaltsalage durch die Urteile über das Sondervermögen, Lindner meinte auch neulich,dass es ein Fehler war danach keinen neuen Koalitionsvertrag aufzusetzen. Man hat aber schon vorher gemerkt das es nicht passt, die Ansichten und die Ausrichtung der Politik gingen da nicht zusammen, auf der einen Seite den Blick auf vernünftiges Geldausgeben um zu sparen auf der anderen wurde immer wieder die Abschaffung der Schuldenbremse ins Spiel gebracht um alles mögliche zu finanzieren. Das sind ja zwei komplett unterschiedliche politische Ansätze. Zu dem Jamaika aus gibt es von Lindner ja auch die Aussage "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren" hätte er sich jetzt mal früher daran gehalten.

Das wird jeder Wähler "zu seiner Partei" in der Ampelregierung sagen. Die Krux an einer Koalition. Es ist schwer so zu regieren, dass am Ende alle das Gefühl gewonnen zu haben. Dafür bräuchte es ein Konsens. Man hat aber, sonst wäre man nicht verschiedene Partein, meistens nur den Kompromiss. Wenn überhaupt.

So wie du es sagst, hat die FDP damit ja nur Fehler gemacht. Vielleicht sogar schon, überhaupt mitzuregieren?  Das Regieren 2013 hat der FDP nicht gut getan. Das Regieren 2021 auch nicht. Die FDP verliert wenn sie regiert. Die letzten beiden "Beteiligungen" von ihr endeten in Schuldzuweisungen und "Blame Game", wie der Spiegel es 2017 nannte.
Jetzt will Lindner irgendwie in zwei Monaten auf 10 Prozent kommen. Falls das passiert, bin ich gespannt, ob die Union sich darauf einlässt.
« Letzte Änderung: 16.November 2024, 16:40:18 von DragonFox »
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veni_vidi_vici

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2638 am: 16.November 2024, 17:22:40 »

Um hier mal ne kleine Lanze für die FDP zu brechen. Die haben in der Regierung nur wenig Projekte umsetzen können/dürfen. Sollten bei den SPD- und Grünen-Projekten aber immer abnicken. Zuletzt

Wenn das aber die größten Erfolge sind... schon erschreckend, dass wirklich gar nichts für die Wirtschaft dabei ist. Auch für den "Arbeiter", der keinen Mindestlohnt bezieht nicht wirklich. Auch ein richtig "grünes" Gesetz ist nicht dabei, oder? Es ist also schon nachvollziehbar warum die aktuelle Regierung am Ende ist. Die Interessen der eigenen Wähler waren halt nicht abgedeckt.
LG Veni_vidi_vici

Wie passen den die beiden Aussagen von dir zusammen? Hat die SPD alleine reagiert?

Das die FDP abnicken sollte heißt ja nicht, dass sie es immer getan haben. Ich weiß natürlich was du meinst. So widersprüchlich finde ich das aber nicht. Die Kernaussage war, dass die jeweiligen Parteien nicht mal ihre eigenen Wähler haben (wie gewünscht) "bedienen" können. Lässt sich ja auch an den gesunkenen Umfragewerten ablesen.

Deine Auflistung zeigt sehr schön, dass doch was passiert ist. Aber viele Sachen wurden halt eher verhindert. Was aus meiner Sicht oftmals richtig war, sich aber schwerer als eigenes Projekt verkaufen lässt.

Ein paar Dinge möchte ich kurz was zu sagen.

Keine Steuererhöhung: Stimmt objektiv, aber mal sehen wie sich die Kosten für die Sozialversicherung ab 2025 gestaltet. Da wollte die Regierung ja eigentlich gegenfinanzieren - was wegen fehlender Mittel glaub ich schon vor Ampel-Aus gecancelt war.

Erhöhung des Grundfreibetrages: Gut so!

Digitalisierung der Verwaltung und Bürokratieabbau: Will vermutlich jede Partei. Besonders geschickt stellt sich hier niemand im Einzelnen oder in der Gesamtheit an.

Sanktionen für Bürgergeld: Immerhin etwas. Neulich fehlten schon 9,6 Millarden (wurde offiziell glaub ich dementiert, aber ohne eine akkurate Richtigstellung). Aktuell verweigert Heil mal wieder aktuelle Zahlen. Meine Prognose: Da fehlt noch viel mehr. Warum? Weil die Regierung hier immer mit dem optimistischsten Ausgang gerechnet hat, der aber halt nicht eingetreten ist.

Tempolimit kam nicht: Sicherlich ein Kuhhandel im Austausch einer Zustimmung anderswo. Das war SPD und Grünen dann vermutlich nicht wichtig genug.

Technologieoffenheit: Richtig so.

Zum Rest kann ich tatsächlich wenig beitragen.

Zu sagen, dass die FDP überhaupt nichts aus ihrem Programm umsetzen konnte und quasi geknebelt und gefesselt am Tisch saß und drei Jahre lang nickends zusehenmusste, bis sie die Möglichkeit zur Flucht hatte verzehrt für mich das Bild der Ampel sehr negativ.

Ich war beim Start der Ampel skeptisch. Wurde zwischenzeitlich aber eines Besseren belehrt. Zwar war ich nicht mit allem zufrieden, aber wesentliche Dinge (wie die Energiesicherheit) haben sie auf die Kette bekommen. Für mich begann das Scheitern mit der Gerichtsentscheidung, welche die Finanztrickserei bei der Umschichtung des Sondervermögens auffliegen ließ. Plötzlich fehlte das Geld. Und damit fehlte auch die Einigkeit.

Mir ist die Berichterstattung derzeit kontra Lindner auch zu einseitig, zumal Scholz im Interview eingeräumt hat, bereits im Sommer über eine Entlassung von Lindner sinniert zu haben. Damals gab es das strittige Wirtschaftspapier der FDP noch nicht. Die Schuldenbremse wird damals schon Thema gewesen sein.

Jetzt heißt es die FDP hat den Rauswurf provoziert. Ebenso heißt es, dass die SPD den Rauswurf lange geplant hat. Vermutlich stimmt beides. Denn die Umfragen waren im Keller. Schon jetzt blockierte man sich häufig (nicht immer) gegenseitig. Eine Besserung war nicht in Sicht. Das Ampel-Aus war die logische Konsequenz. Jetzt ist halt wieder Wahlkampf mit der Chance die Umfragewerte zu verbessern.

Dass es da Differenzen gibt, war vorher klar. Unter anderem deshslb handelt man ja einen Koalitionsvertrag aus.

Am Ende war es halt immer wieder die FDP, die ausgehandelte Kompromisse dann doch nicht mittragen wollte, auf "Nachverhandlungen" bestanden und eigentlich vereinbarte Vorhaben blockiert hat, um sich an anderer Stelle zu profilieren.

Der Koalitionsvertrag hätte mit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine überarbeitet gehört. Nachdem das Geld durch die geplante Umschichtung des Sondervermögens gefehlt hat, brodelte es in allen Parteien. Die Idee kam von Scholz. Viele Dinge aus dem Koalitionsvertrag ließen sich nicht mehr finanzieren. Die Blockade nur auf die FDP zu schieben finde ich daher zu kurz gegriffen. Persönlich bin ich froh dass das ein oder andere blockiert wurde. Das wiederum ist aber nur meine Meinung. Und ich verstehe durchaus, dass andere das anders sehen.

Nicht, dass es eine Überraschung wäre, aber unabhängig davon, wo man politisch steht: Charakterlich ist das das Allerletzte.

Bei unseren Politikern das Wort "charakterlich" zu lesen. Gedächtnislücken-Olaf (Cum-Ex), Dinner-Baerbock (Gästeliste?) und Co. sind definitiv nicht integer. Da ist mir persönlich wieder mal der arrogante und elitäre (sehe ich beides auch so) Lindner noch lieber. Und mir ist bewusst, dass sich zu allen genannten und weiteren Politikern Ähnliches finden lässt. Egal wo man politisch steht, charakterlich ist es gerade überall das Allerletzte. Nicht vergessen: Die SPD liebäugelte schon im Sommer mit dem FDP-Rauswurf.

Noch mal 50-Cent von mir: Scholz mit seinem Industriegipfel. Habeck mit einem eigenen Wirtschaftspapier, was wohl mit SPD und FDP nicht abgesprochen war. Wussten die beiden Partien vielleicht schon etwas früher, dass der Wahlkampf begonnen hat? Lindner ist dann auch noch nachgezogen. Wirkte schon damals merkwürdig und im Rückblick sogar noch merkwürdiger.

Lediglich die D-Day-Bezeichnung stößt mir hier auch sehr negativ auf.

Das wird jeder Wähler "zu seiner Partei" in der Ampelregierung sagen. Die Krux an einer Koalition. Es ist schwer so zu regieren, dass am Ende alle das Gefühl gewonnen zu haben.

Aktuell hat aber ein Großteil das Gefühl, dass alle verloren haben. 80 Prozent sind mit der aktuellen Regierung unzufrieden, was schon eine Hausnummer ist. Auch deshalb: Gut, dass es vorbei ist. Ärgerlich, dass es noch über drei Monate dauert, bis gewählt wird. Aber immerhin steht ein Termin.

Das größte Manko ist, dass ich auch für die kommende Regierung keine allzu große Hoffnung habe. Hoffentlich werde ich eines Besseren belehrt. Eine Partei alleine wird es nicht schaffen. Und jede logische Kombination gefällt mir in der aktuellen Zusammensetzung nicht.

LG Veni_vidi_vici

aragorn99werder

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2639 am: 17.November 2024, 12:25:38 »

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung

Der Rausschmiss der FDP aus der Regierung wurde von einer kleinen Gruppe dieser Partei schon länger geplant, Projektname „Operation D-Day“. Volker Wissing war der einzige, der nicht mitmachen wollte.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/christian-lindner-ampel-aus-fdp-bundesregierung
Musste lachen als ich gestern den Artikel und die gespielte Empörung von einigen SPD Leuten gesehen habe, da wird wirklich alles versucht um der FDP die Schuld zuzuschieben.  :D Als ob nicht jede Partei da einen Plan für das Scheitern der Ampel in der Schublade gehabt hat so wie da teilweise gestriten wurde. Man kommt aber nicht an der Tatsache vorbei,dass es Olaf Scholz gewesen ist der die Koaltion beendet hat und da soll man natürlich glauben,dass es eine komplett spontane Aktion und nicht lange geplant gewesen ist.

Doch, kommt man. Die FDP hat über Monate gezielt und unter vorsätzlicher Täuschung ihrer Koalitionspartner darauf hingearbeitet, Scholz in eine Position zu bringen, in der ihm keine andere Wahl bleibt und hatte als Plan B ausgearbeitet, wie man die Koalition selbst aufkündigt, falls Scholz wider Erwarten den "Gefallen" nicht tun sollte. Dass am Ende Scholz den Schnitt gemacht hat, ist da nicht relevant. Dass SPD und Grüne nicht auf den Kopf gefallen sind und ihre eigenen Notfallpläne gemacht haben, ist doch nur logisch.

@vvv
Und weil Andere auch mal Mist gebaut haben ist es nicht schlimm, wenn eine gesamte Parteispitze über Monate gezielt ihre Koalitionpartner täuscht und belügt? Sorry, aber das ist einfach next level an Verantwortungs- und Ehrlosigkeit.


Allgemein würde mich ja mal interessieren, wie es hier aussähe, wenn es bspw. eine Deutschland- oder Jamaika-Koalition gegeben und sich SPD oder Grüne so aufgeführt hätten wie FDP. Ob die Stimmung dann auch so "verständnisvoll" wäre? Irgendwie habe ich da Zweifel.
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