Sie weist nur darauf hin, dass es zur Sicherstellung einer freien, gerechten, sicheren und ordnungsgemäßen Wahl wichtig sei, die im GG verankerte Frist von 60 Tagen voll auszunutzen.
Hat denn jemand gefordert, dass es schneller gehen muss? Bis zum 19. Januar sind es immer noch 69 Tage, Scholz und Steinmeier müssen schnellstens in die Gänge kommen.
Daher ist mir das auch alles zu viel Hysterie, insbesondere von der Union.
Es gibt keine "Hysterie", wohl aber berechtigte und verärgerte Kritik an Scholz, weil der mal wieder nicht im Traum daran denkt, sich zu bewegen. 2/3 der Wähler wollen schnelle Neuwahlen.
Die Motivation der Bundeswahlleiterin ist völlig egal, es ist einfach nur peinlich, welchen Eiertanz diese Dame aufführt. Anstatt voller Elan zu sagen "Ja, das ist eine große Herausforderung, besonders in der Weihnachtszeit, aber wir sind Profis und wir werden selbstverständlich faire Wahlen im gesetzlich vorbestimmten Zeitrum möglich machen" kommen solche kleinlichen, lahm runter geleierten Ausreden, warum man im Januar nicht wählen kann. Es ist doch klar, dass dann die Spekulationen ins Kraut schießen und die Menschen das suspekt finden.
Jetzt frage ich mich: Haben die einfach nicht miteinander gesprochen?
Irgendjemand hielt es anscheinend für eine tolle Idee, als Ausrede zu benutzen, dass wir nicht genug Papier haben. Oder dass die Druckereien nicht schnell genug drucken können. Oder dass die Post es nicht schafft. Wir blamieren uns im Ausland, Tusk hat es sich nicht nehmen lassen, genüsslich Papier anzubieten, Polen hat anscheinend genug davon.
Wir haben eine Minderheitsregierung.
Scholz könnte theoretisch auch bis nach der Wahl im Herbst im Amt bleiben, den Weg hat er sich aber mit Ankündigung der Vertrauensfrage selber verbaut, aus der Nummer kommt er nicht mehr raus. Er meint jetzt aber, er könnte die Union mit "Verantwortung für das Land" dazu zwingen, bei seinen Last Minute-Gesetzesvorhaben - viele davon von der FDP - mitzumachen. Und macht die Union das nicht, wird er das im Wahlkampf ausschlachten, so wie er sich schon jetzt als der von der FDP verhinderten Retter der Ukraine aufspielen will.
Die Neuwahl ist nach dem Platzen der Koalition schnellstmöglich anzuschieben und dabei ist sicherzustellen, dass wir eine ordnungsgemäße Wahl abhalten können.
Richtig. Scholz hat die Vertrauensfrage schnellstmöglich zu stellen, damit schnellstmöglich neu gewählt werden kann. Alles andere liegt nicht in seiner Hand, aber je später er den Weg frei macht, desto später kann gewählt werden und das kommt, nach jetzigem Stand der Dinge, beim Wähler nicht gut an.