Ich weise deine Einschätzung vollumfänglich zurück.
- Nach deiner Logik will ICH nicht für Raucher, Übergewichtige und Säufer in der GKV mitzahlen. Tue ich aber, denn lustigerweise sind meine KK-Beiträge als Ungeimpfter willkommen und ich beschwere mich nicht drüber. Nennt sich Solidarprinzip. Jeder der versucht das zu unterhöhlen, unterstützt Jens Spahns Freunde von Doc Morris/Zur Rose.
- Wie ICH andere schütze ist UNABHÄNGIG von meinem Impfstatus. Die Impfung schützt erstmal MICH. Andere schütze ich, indem ich schon vor Corona nicht krank unter die Leute gehe und bei Corona zu Hause bleibe (bin aktuell daheim genau deswegen - weil ich ein bisschen am Weekend nicht fit war und auf Nummer Sicher gehe). Außerdem muss ich mich als Ungeimpfter immer testen lassen, was auch sinnig ist. Du als - unterstelle ich jetzt - Geimpfter nicht, obwohl du andere genauso infizieren könntest. Und natürlich hindert mich nichts daran kein Verrückter zu sein, der auf Massenveranstaltungen ungetestet geht, weswegen ich auch kein Problem habe nicht ins Stadion zu dürfen. Ich bin sogar für mehr als 2G. Ich bin für 2G MIT Testpflicht.
- Was wissenschaftlicher Konsens ist kann ja gerne zu einer deutlichen Handlungsempfehlung...nein...Weisung... ausgebaut werden: Impfpflicht. Dann ist das Thema gegessen. Wieso also nicht? Wo ist das Problem? Es ist doch nicht so, dass die Impfung so wie damals der E5-Sprit ist, den jeder angepriesen hat, aber für den Keiner haften wollte - oder? Also: Warum keine Pflicht?
- Als GENESENER habe ich übrigens für mich persönlich eine andere Risikoabwägung wegen der Impfung. Ich "weiß" ja wie es mich wieder treffen würde. Wäre ich NICHT erkrankt gewesen, würde ich für mich persönlich eine Impfung für deutlich sinnvoller halten.
- Deine Pointe mit Kimmich zeigt eher, was du für ein Verständnis von "Freiwilligkeit" hast. Du bist wie meine Lehrerin in der 11. Klasse. Soziales Praktikum war freiwillig - aber WEHE du sagst "ok, dann nehme ich lieber Unterricht statt freiwillig ein Sozialpraktikum zu machen." Dann wurde mit Elterngespräch gedroht, mit extra vielen Aufgaben und indirekt "strengerer" Benotung. Aha, wenn das also Freiwilligkeit ist - dann können wir uns den Spaß mit der Freiwilligkeit auch sparen. Es bringt nur Hass, Vorwürfe, erregt Misstrauen und sorgt für sinnlose Diskussionen. Und dann interessiert irgendwann den Betroffenen auch nicht mehr, ob die Gründe für ein soziales Praktikum gut sind oder nicht; weil es irgendwann um das Prinzip geht und sich die Fronten verhärten.
- Generell geht mir das Gehabe von Coronaleugnern und "wer sich nicht impft ist ein Drecksschwein"-Schwätzern gleichermaßen auf den Sack. Wenn etwas so wichtig ist wie eine Coronaimpfung, dann ordnet man das an mit einer Mehrheit und haftet wenn was schiefgeht. Punkt. Aus. Thema durch. Es geht hier um eine Pandemie, nicht eine Umgehungsstraße in Düsseldorf Umland. Warum also überhaupt das Thema "es ist freiwillig" aufmachen, wenn man 1. nicht bereit ist mit den Konsequenzen (manche wollen halt nicht freiwillig) zu leben, ohne es zu einer "freiwilligen Pflicht" zu machen und 2. bei einer...ich wiederhole mich...fucking Pandemie? Warum überhaupt diese offene, sinnlose Flanke?
=> Ich folgere also, zum Wohle Aller:
Impfpflicht für Alle.