Super Beitrag Maddux! Das ist genau das entscheidende: Die Lösungen sind vielfach schon da, sie erfordern nur gezieltes Handeln von allen Teilen der Gesellschaft. Dazu braucht es aber engagierte und vor allem charismatische Menschen, die ihre Ideen vorstellen und als positive Vision präsentieren können. Diese Menschen gibt es und ich habe den Eindruck, es werden mehr. Ob es am Ende genug sind, um rechtzeitig die Wende einzuleiten, wird man sehen. Am Ende wird entscheidend sein, ob wir es schaffen uns den Zwängen unserer Zeit unterzuordnen und unsere Gesellschaft grundlegend zu wandeln - von der Politik über die Wissenschaft und Wirtschaft bis hin zu jedem einzelnen von uns.
Bis das entschieden ist bleiben für uns Individuen übrigens auch zahlreiche Handlungsoptionen: Umstellung der Ernährung (wie Maddux schrieb muss nicht gleich jeder Vegetarier oder Veganer werden, aber eine starke Reduktion tierischer Produkte würde schon reichen - ist übrigens auch gut für die Gesundheit); nachhaltigeren, lokalen und generell weniger Konsum (habe übrigens die Erfahrung gemacht, dass hochwertige Öko-Klamotten den Invest i.d.R. Wert sind, da sie einfach sehr lange halten - auch hier: kein Verzicht, sondern Umstellung); die eigene Art der Mobilität überdenken (kann ich die Strecke wirklich nicht statt mit dem Auto auch mit ÖPNV, Rad oder zu Fuß zurücklegen? Hier sehe ich bei mir persönlich Handlungsbedarf); Engagement in Umweltverbänden, Parteien oder generell Initiativen mit einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit (denke da z.B. auch an Foodsharing u.ä.); und schließlich haben wir noch an der Wahlurne die Möglichkeit, Parteien abzustrafen, die eine vernünftige Umweltpolitik nicht gebacken bekommen und die zu wählen, denen wir eine solche zutrauen. Aktuell sind das in meinen Augen nur zwei Parteien, die dafür ernsthaft infrage kommen - in Anbetracht der Dringlichkeit des Klimawandels sollte man sich vielleicht überlegen, ob man dann nicht doch mal über seinen (politischen) Schatten springt. In vier Jahren kann die eigene Stammpartei schon wieder ganz anders über das Thema denken und man kann in die politische Heimat zurückkehren.
All diese Handlungsspielräume bleiben uns als Individuen und ja, das bringt etwas, denn jedes bisschen hilft. Nur weil andere nicht mitziehen, heißt das nicht, dass es vergeblich ist. Im Gegenteil, vermutlich muss nur erst einmal eine kritische Masse erreicht werden, um den Handlungsdruck auf alle anderen zu erhöhen. Nachhaltig zu leben kann manchmal anstrengend sein, manchmal herausfordernd und in einigen Bereichen des Lebens auch teurer (in anderen wiederum nicht). Letztlich geht man, wenn man sich des Problems einmal bewusst geworden ist, mit einem ruhigeren Gewissen ins Bett - es ist also irgendwo auch Eigennutz dabei.
Die Frage, die ich mir stelle ist: Sind genügend Leute dazu bereit? Meines Erachtens sind zumindest Eltern in der Pflicht zu einem so konsequenten Handeln, alles andere würde bedeuten, seinen Kindern eine heile Welt vorzugaukeln und sie hinter ihrem Rücken kaputt zu machen...