Hallo zusammen,
den ursprünglichen OP "Was bewirkt die Mentalität?" findet ihr unten in einem Spoiler. Stattdessen habe ich hier der Guide "Mentalität. Oder: Wie eine Taktik aufgebaut ist.", den ich
auf meinem Blog FM.Zweierkette veröffentlicht habe, hereinkopiert. Er geht das Thema Mentalität etwas detaillierter und fundierter an.
Mentalität. Oder: Wie eine Taktik aufgebaut ist.Die Mentalität legt für die gesamte Mannschaft die grundlegenden Einstellungen fest. Dementsprechend wichtig ist es, diese zu kennen. Dieser Guide richtet sich vor allem an Anfänger.Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass die Beschreibungen der einzelnen Mentalitäten weniger aussagekräftig sind, als man annehmen könnte. „Konter“ täuscht z.B. darüber hinweg, dass auch in anderen Mentalitäten gekontert werden kann. Ebenso hat „Kontrolle“ mehr mit kontrollierter Offensive zu tun als mit einem Müde-Spielen des Gegners, was man intuitiv erwarten könnte.
In diesem Guide geht es um die Grundlagen und soll vor allem Anfängern ein Gefühl dafür vermitteln, wie Taktik im Football Manager funktioniert. Herzlichen Dank an The Hand of God aus dem SI Forum, dessen episches 200-Seiten-Werk
„Lines & Diamonds“ für diesen Guide eine wichtige Vorlage war.
Bestandteile einer TaktikGrundsätzlich ist es wichtig zu wissen, dass jede Mentalität ihren eigenen Plan hat – und zwar sowohl für die Verteidigung als auch fürs Angreifen. Wer die Mentalität Verteidigen wählt, versucht durchaus auch Tore zu schießen; wer Angreifen lässt, kann dennoch defensiv stabil sein. Das sieht nur jeweils anders aus – bedingt durch den unterschiedlichen Spielstil.
Eingangs habe ich erwähnt, dass die Mentalität grundsätzliche Einstellungen vornimmt. Diese können durch Team- und Spieleranweisungen weiter verändert werden. Im Gegensatz zur Mentalität nehmen diese aber nur Einfluss auf einzelne oder wenige Parameter. Welche sind das? Aus welchen Bestandteilen setzt sich eine Taktik zusammen?
Im AngriffAufbauspiel — Die grundlegende Art des Aufbauspiels bestimmt, wie sehr die Spieler darauf aus sind, den Ball ins Angriffsdrittel zu tragen und Torchancen herauszuspielen. So gesehen bestimmt es, ob die Spieler eher (Ball-)Kontrolle oder das schnelle (und mitunter risikoreiche) Durchbrechen der gegnerischen Defensive bevorzugen. Bei ersterem geht es um das Halten des Balles in den eigenen Reihen, wodurch gerne Quer- und Rückpässe gespielt werden, wenn es keine aussichtsreiche Option nach vorne gibt. Bei letzterem werden vermehrt Bälle nach vorne gespielt.
Egal wie: Wenn sich eine gute Gelegenheit ergibt, bevorzugen Spieler stets den Pass nach vorne – also auch defensivere Mentalitäten versuchen Tore zu erzielen.
Passstil Verteidigen-/Angreifen-Duty — In offensiveren Mentalitäten spielen verteidigende Spieler eher kurze Pässe, wohingegen Spieler mit Angreifen-Duty auch den langen Pass suchen. Das Prinzip dahinter: Angreifen-Spieler versuchen den Gegner mit raumgreifenden Pässen auseinander zu ziehen und nutzen diese Räume dann; Spieler mit Verteidigen-Duty halten nach einem Rückpass den Ball in den eigenen Reihen und geben ihn dann an die Unterstützer weiter.
In defensiven Mentalitäten ist dieses Muster umgekehrt: Spieler mit Verteidigen-Duty dürfen lange Bälle spielen – entweder um Konter einzuleiten oder um den Ball – wenn nötig – schnell aus der Gefahrenzone zu befördern. Angreifende Spieler sind dagegen mehr geneigt, im letzten Drittel mit kurzen Kombinationen vorwärts zu kommen. Auch wenn Spieler mit Verteidigen-Duty in vorsichtigeren Mentalitäten längere Bälle spielen dürfen, agieren sie doch relativ vorsichtig. Unterstützende Spieler haben in allen Mentalitäten kein bevorzugtes Passmuster.
Positionstreue — Die Positionstreue bestimmt die Anzahl der Spieler, die sich auf der Suche nach Räumen frei bewegen dürfen. Größere Freiheit wird zu erhöhtem Positionstausch führen, da Mitspieler den durch das Verlassen der Position entstehenden Raum ausnutzen. Nach Ballverlust resultiert das für gewöhnlich allerdings in längeren Wegen zurück in die Defensivordnung.
Tempo — Bestimmt die Geschwindigkeit, mit der Spieler am Ball Entscheidungen treffen. Mit einem höheren Tempo sollen die Spieler den Ball schnell wieder abgeben. Dafür müssen sie sich mehr auf ihr instinktives Spielverständnis verlassen. Das kann zu mehr Fehlern führen, wenn es den Spielern an Technik mangelt oder die Spieler nicht eingespielt sind. Dafür muss die gegnerische Verteidigung bei hohem Tempo härter arbeiten, da sie sich öfter neu organisieren muss.
Auf der anderen Seite gibt ein langsames Tempo den Spielern mehr Zeit, sich umzusehen und ihre Möglichkeiten sorgfältig auszuwählen. Dafür hat die gegnerische Verteidigung natürlich mehr Zeit, sich der Situation anzupassen.
Breite — Bestimmt, ob und wie Spieler Räume in der Nähe der Außenlinie nutzen und dementsprechend auch die horizontalen Abstände der Spieler untereinander.
In der VerteidigungDefensivlinie — Die Defensivlinie bestimmt, wie tief sich die Defensive nach Ballverlust zurückzieht, bevor die Mannschaft im Kollektiv weiteren Raumgewinn des Gegners zu verhindern sucht. Ein höherer Defensivblock lässt das Team kompakt agieren, um so dem Gegner den Raum zum Spielen zu nehmen. Die Mannschaft als ganzes ist dabei geneigt, den Ball zu pressen, um so den Gegner zurückzudrängen und – im Idealfall – Ballgewinne in hohen Bereichen des Spielfelds zu erzielen.
Eine tiefe Defensive sorgt für schnelle Absicherung des Raums in Tornähe. Die Mannschaft ist dabei auf das Halten ihrer Formation bedacht und legt es weniger auf Zweikämpfe an (was nicht heißt, dass sie keine bestreitet, wenn die Gelegenheit da ist) als vielmehr auf das Abfangen des Balles an.
Pressing — Die Intensität des Pressings ist eng an die Höhe der Defensivlinie gekoppelt und bestimmt die Angriffslinie. Tief verteidigende Teams üben für gewöhnlich keinen Druck in hohen Bereichen des Spielfeldes aus. Mannschaften mit einem hohen Defensivblock werden hingegen durchaus schon in der gegnerischen Hälfte angreifen. Ob ein Spieler Druck ausübt, ist aber hochgradig vom Kontext abhängig, insbesondere davon, ob er abgesichert wird.
Auf individueller Ebene bestimmt das Pressing, wie früh ein Spieler seine Position verlässt (und damit potenziell Räume öffnet) um einen Gegenspieler zu stellen.
Tackling(härte) — Bestimmt, wie bereitwillig ein Spieler das Tackling sucht. Eine vorsichtige Einstellung lässt den Spieler auf den Beinen bleiben, sodass er bei einem erfolgreichen Tackling größere Chancen hat, den Ball zu kontrollieren und keine unnötigen Fouls verursacht. Dahingegen kann hartes Einsteigen den Gegner frühzeitig vom Ball trennen (und wirkt zudem gegen wenig mutige Spieler einschüchternd).
Abseitsfalle — Bestimmt, wie aktiv die Defensivlinie versucht, die offensivten Spieler des Gegners ins Abseits zu stellen. Das kann dadurch erfolgen, dass sie bei einem erwarteten Ball über die Abwehr nach vorne rücken. Somit ist die Abseitsfalle auch ein Mittel, den Raum für den Gegner zu verknappen. Neben intelligenten Spielern verlangt das auch nach einer gemeinsamen Sprache, damit die Verständigung problemlos klappt und sich der Torhüter nicht ständig Eins-gegen-Eins-Duellen gegenüber sieht.
Teams mit Fokus auf die Abseitsfalle spielen in der Regel mit einer möglichst flachen Abwehrreihe, die schnell herausrückt, während Teams ohne Abseitsfalle eher darauf vertrauen, dass ein Spieler den Ball abfängt oder den Empfänger so unter Druck setzen kann, dass der Angriff verzögert wird und der Rest des Defensivverbunds sich organisieren kann.
Die MentalitätenDie oben aufgeführten Bestandteile einer Taktik bekommen in jeder Mentalität bestimmte Werte zugewiesen. Dabei ist Standard in allen Werten ausgeglichen. Verteidigen und Angreifen definieren hingegen jeweils einen eigenständigen Stil, zu dem Konter und Kontrolle jeweils das moderate Zwischenstück bilden. Totale Defensive und Alles nach vorne sind extreme Mentalitäten, die normalerweise nur in bestimmten Situationen zum Einsatz kommen.
StandardDie Mentalität Standard lässt das Team in einem ausgeglichenen Stil spielen, der darauf ausgelegt ist, das Spiel vom mittleren Drittel aus zu bestimmen. In der Defensive wird die Mannschaft versuchen, den Ball um die Mittellinie herum zurückzugewinnen. In Ballbesitz versuchen die Spieler eine Balance zwischen Ballzirkulation und Pässen in die Tiefe zu finden. Angriffe werden dabei vom Mittelfeld schrittweise aufgebaut, wobei der Gegner auf Schwächen und Fehler abgetastet wird.
Standard vermeidet meistens schnelles Umschalten und ist daher einigermaßen defensiv. Der Schwerpunkt liegt jedoch darauf, das Spiel im Mittelfeld zu ersticken anstatt sich weit zurückfallen zu lassen. Dementsprechend bietet Standard einen gleichwertigen Schutz gegen direkte wie komplex aufbauende Gegner, da dem Gegner ein gemütlicher Angriffsrhytmus verwehrt wird.
Im Spiel nach vorne werden die Spieler nicht mit aller Macht das Glück erzwingen, sondern stattdessen den Ball mit Bedacht nach vorne tragen und das Tempo nur dann verschärfen, wenn der Gegner defensiv unsortiert ist.
KonterDiese Mentalität hält das Team zu einem geduldigeren Spiel an, das den Gegner herauslocken soll, um Räume für schnelle Gegenstöße zu öffnen. Nach Ballverlust zieht sich die Mannschaft etwas tiefer zurück und lässt den Gegner kommen, bis sie die Angriffe vor dem letzten Drittel zu unterbinden sucht. Nach Ballgewinn sollen die Spieler mit Tempo nach vorne stoßen, wenn der Gegner unsortiert ist. Scheitert der Konter oder hat der Gegner genügend Spieler hinter dem Ball, wird hingegen der Ball in den eigenen Reihen gehalten und darauf gewartet, dass der Gegner Lücken öffnet, sobald er den Ball zurückerobern will.
KontrolleDie Kontroll-Mentalität lässt das Team mit etwas mehr Risiko agieren. Ziel ist es, das mittlere Drittel zu dominieren und den Gegner in der eigenen Hälfte einzusperren. Das Team wird den Gegner schon in höheren Bereichen des Spielfelds unter Druck setzen, um den Ball zurückzugewinnen. Im Spiel mit dem Ball sollen die Spieler aktiv den Weg nach vorne suchen. Vor allem schnelles Umschalten und Ballzirkulation vor dem letzten Drittel sollen die gegnerische Defensive auseinander ziehen.
DefensivEin Team mit defensiver Mentalität versucht defensiv mit einer tief stehenden Abwehr zu verteidigen und offensiv jede sich bietende Kontergelegenheit zu nutzen. Die Defensive lässt sich für gewöhnlich ins eigene Drittel fallen; einerseits um dem Gegner wenig Platz vor dem eigenen Tor zu bieten, andererseits um ihn nach vorne zu locken. Wird der Ball zurückgewonnen und ist der Gegner unsortiert, wird schnell nach vorne gespielt – ansonsten wird der Ball in den eigenen Reihen gehalten, das Spiel langsam gemacht und nach sicheren Wegen nach vorne gesucht.
AngreifenAngreifen lässt eine Mannschaft einen direkteren und aggressiven Stil spielen, der die gegnerische Defensive destabilisieren und überrennen soll. Hat der Gegner den Ball wird er mit einem hohen Pressing schon im letzten Drittel unter Druck gesetzt. In Ballbesitz soll schnell umgeschaltet und der Ball in gefährliche Zonen gebracht werden, bevor der Gegner Herr der Lage werden kann.
Totale DefensiveDie Totale Defensive lässt ein Team einen extrem vorsichtigen Stil spielen, der mit einer extrem tiefen Defensive den Raum vor dem eigenen Tor konsequent verdichtet. Bei gegnerischem Ballbesitz ziehen die Spieler sich ins defensive Drittel zurück und versuchen jeden Millimeter Raum dort zu versperren. In Ballbesitz liegt der Fokus darauf, möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen und so den Gegner zu frustrieren.
Alles nach vorneBei dieser extrem offensiven Mentalität soll die Mannschaft ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne spielen. Der Ball soll mit aller Gewalt in Abschlusspositionen gebracht werden und die gegnerische Defensive in Chaos stürzen. Hat der Gegner den Ball, wird er extrem weit in der eigenen Hälfte angegriffen, um den Ball so schnell wie möglich zurückzugewinnen. In Ballbesitz sollen die Spieler den Ball nicht halten, sondern möglichst schnell nach vorne geben, in der Hoffnung, dass ein Fehler des Gegners zu einer Torchance führt.
Natürlich gibt es unzählige stilistische Variationen, die durch den Einsatz verschiedener Rollen und sekundärer Anweisungen (Team-, Spieleranweisungen) erschaffen werden können. Aus welchen defensiven und offensiven Einstellungen sich die einzelnen Mentalitäten im Detail zusammensetzen, ist
auf FM.Zweierkette.de tabellarisch aufgeführt.
Fazit/tldr;- Eine Mentalität ist ein umfassender taktischer Stil, der für alle Phasen des Spiels einen Plan hat. (Selbst wenn keine einzige Teamanweisung gegeben wurde!)
- Defensive Mentalitäten können durchaus viele Tore erzielen; ebenso können offensive Mentalitäten ein unüberwindliches Bollwerk bilden.
- Die einzelnen Bestandteile des Mentalität-Stils können durch Teamanweisungen (auch Spieleranweisungen und -rollen) angepasst werden.
Ich hoffe, der Artikel ist hilfreich und bietet eine Grundausstattung für alle, die sich durch den Football Manager das erste Mal theoretisch mit Taktik auseinander setzen wollen. Wie immer freue ich mich über Kommentare und Fragen :-)
Hallo zusammen,
mir ist in meinem selbst auferlegten "Taktik-Studium" aufgefallen, dass ich wenig über die Mentalitys weiß, was über die (bekanntermaßen ausbaufähige) Ingame-Dokumentation hinaus geht. In diversen Taktik-Threads hier oder auch im offiziellen Forum blinkt aber immer mal wieder detaillierteres Wissen durch, das ich gerne hier für mich und andere Wissbegierige sammeln würde.
Oftmals ging es mir z.B. so, dass ich Charakteristika der gewählten Mentality durch meine Shouts ungewollt noch verstärkt habe - weil ich sie nicht kannte. So steht eine Mannschaft mit Attacking schon höher - "push higher up" verknappt den Raum also noch weiter. Dem soll der Thread hier entgegenwirken, sodass man irgendwann vielleicht auch mal von alleine auf die Idee kommen könnte, dass man Barcelonas Spiel als Counter mit extrem hoher Defensivlinie und Ballbesitz interpretiert.
Ich erhoffe mir, dass durch eure Mithilfe hier eine kleine Übersicht solcher Auswirkungen entsteht.
Defend - VerteidigenIngame-Beschreibung: Das passiert:Die Defensivlinie steht sehr tiefDie Breite ist sehr engDas Tempo ist sehr langsamDie Zeit am Ball ist sehr langDas Passspiel ist sehr kurzDas Pressing* erfolgt sehr spätBesonderheiten:Counter - KonterIngame-Beschreibung: Das passiert:Die Defensivlinie steht tiefDie Breite ist engDas Tempo ist langsamDie Zeit am Ball ist langDas Passspiel ist kurzDas Pressing* erfolgt spätBesonderheiten: Team-Instructions, die den Ballbesitz regeln, beziehen sich auf die Teile des Spiels, in denen nicht gekontert wird. Findet ein Konter statt, wird immer
more direct und
higher tempo gespielt. Man kann also (wie Barcelona) ein Ballbesitzspiel aufziehen und dann plötzlich schnelle Angriffe (Konter) fahren.
StandardIngame-Beschreibung: Das passiert:Die Defensivlinie steht mittelDie Breite ist mittelDas Tempo ist mittelDie Zeit am Ball ist mittelDas Passspiel ist... nunja... mittelDas Pressing* weist auch keine Besonderheiten auf *gähn*Besonderheiten:Control - Kontrollierte OffensiveIngame-Beschreibung: Das passiert:Die Defensivlinie steht höherDie Breite ist weiterDas Tempo wird erhöhtDie Zeit am Ball ist kürzerDas Passspiel ist variabler/Radius erhöhtDas Pressing* erfolgt früherBesonderheiten:Attack - AngriffIngame-Beschreibung: Das passiert:Die Defensivlinie steht sehr hochDie Breite ist sehr weitDas Tempo ist sehr hochDie Zeit am Ball ist sehr knappDas Passspiel ist direkt (= großer Radius)Das Pressing* erfolgt sehr frühBesonderheiten:* wenn es das so noch gibt.
Anmerkung: Die Beobachtungen beziehen sich weitestgehend auf Erkenntnise aus dem FM13. Eine Diskussion der Ergebnisse ist deshalb ausdrücklich gewünscht, v.a. was eventuell hardgecodete Besonderheiten betrifft (Bsp. siehe Konter).
Exkurs: PassspielEin Pass ist ein
Vektor und hat als solcher eine
Länge und eine
Richtung. Die beiden (von den Slidern bekannten) Optionen "kurz" und "direkt" beziehen sich jeweils auf eine andere Komponente des Vektors und sind deshalb oft Grund von Verwirrung.
Bei der Anweisung
"kurze Pässe" werden die Spieler dementsprechend Pässe von geringerer Länge spielen - ungeachtet der Richtung. Ob nach vorne, quer oder zur Seite: alle Optionen sind für den Spieler erstmal gleichwertig.
"Direkter Passen" ist das andere Extrem: Die Bälle sollen nach vorne gespielt werden; wie lange sie sind, ist zweitrangig.
Je kürzer die Spieler passen sollen, desto wahrscheinlicher sind also Quer- und Rückpässe, wenn es keine passende Option nach vorne gibt. Je direkter die Spieler passen, desto wahrscheinlicher werden (blind) nach vorne geschlagene Bälle, wenn es keine bessere Anspielstation gibt.
Bei
"gemischtem" (mixed) Passspiel lässt man dem Spieler freie Wahl, er soll selbst entscheiden, welcher Pass der beste ist. Beeinflusst wird das aber durchaus von der generellen Ausrichtung der Mannschaft.
"Lange Bälle" beziehen sich zwar auf die Länge, gleichzeitig aber auch auf die Richtung - hohe, lange Quer- und Rückpässe wären zumindest eine sehr exotische Spielanlage
Es gibt einige Anweisungen, die das Passspiel beeinflussen: Kreative Freiheit, Mentalität (Player roles), PPMs. Wie der Pass ausgeführt wird, hängt dann von den Fähigkeiten und der Motivation des Spielers ab.
(Quelle: Offizielles Forum)>>
Auf FM.Zweierkette gibts dazuein bebildertes Beispiel.Fazit: Kurzes Passspiel sagt etwas über die Länge des Passes aus, nicht über die Richtung. Direktes Passspiel sagt etwas über die Richtung des Passspiels aus, nicht über die Länge.
Wichtig: Das Passspiel variiert bei den einzelnen Mentalities - vereinfacht gesagt - von vorne nach hinten. Bei defensiven Mentalitäten spielen die Defensivspieler lange Bälle (Befreiungsschläge?) und die offensiveren Spieler eher kurze, vorsichtige. Bei Angriff ist es andersrum: Die Abwehr baut kurz und sicher auf, bevor das Spiel vorne direkter wird und Tempo aufnimmt.
Konkret hängt das aber mit den Duties der Spieler zusammen, weniger mit der Positionierung auf dem Feld. Defend- und Attack-Spieler orientieren sich dabei an oben genanntem Schema abhängig der gewählten Mentalität, während Support-Spieler ebenso wie Spielmacher einen gemischten Passstil an den Tag legen.
Instructions beeinflussen das zugrunde liegende Schema. Wer also trotz defensiverer Mentalität das Spiel kontrolliert aufbauen will, sollte "Play out of Defence" (dt. "Spielerisch lösen") wählen. Zu beachten ist, dass offensive Mentalitäten von vorherein schon so aufgebaut sind - ein Aktivieren des Shouts hier verstärkt das und kann bei unpassendem Spielermaterial zu ungewünschten Ballverlusten führen.