Ich habe vergangenen Donnerstag auf den neuesten Stand gepatcht und spiele jetzt wieder. Ohne zu wissen, was sich alles im Detail geändert hat, kann ich sagen: ein geeintes Japan ist mittlerweile richtig gut spielbar. Besser geschrieben spielt sich Japan jetzt so, wie ich es mir vorstelle.
Vor Aufspielen der Patches wurde mein japanisches Reich immer nahezu vollständig von katholischen Rebellen überlaufen und ins Bodenlose gestürzt. Die Stabilität ist gesunken, ich konnte nichts mehr bauen, keine Armeen ausheben, habe kaum Geld verdient und konnte auch kein neues Land durch Kolonisierung erschließen. Dies, von all den Zufalls-Ereignissen abgesehen, die auf mich eingeregnet sind und mir all meine Macht-Punkte genommen haben. Die Lösung wäre die Einführung des Saikoku-Recht gewesen, dafür hatte ich aber nie die Stabilität oder die nötigen Punkte.
Inzwischen lässt sich das einige Japan richtig angenehm spielen und vor allem so isoliert, wie es meiner Vorstellung entspricht. Der katholische Glauben wird in der Bevölkerung deutlich besser akzeptiert und ruft nur noch punktuell Rebellen hervor. Die Vereinigung läuft mit dem Shogunat wie von selbst (mit einem Clan probiere ich es demnächst auch noch) und ich habe als Spieler, was Kriege betrifft, alle Fäden in der Hand. Ich bin jetzt am Ende des 17. Jahrhunderts angelangt und hatte in all der Zeit nur zwei Kriege. Der Erste ist schon 100 Jahre her, war gegen Majapit und Teil meiner Eroberungs-Pläne, der Zweite war erst vor wenigen Jahren gegen das spanische Königreich, in dem es um Provinzen in Nord-Amerika ging. Während ich den Ersten selbst initiiert habe wurde mir der Zweite durch Spanien aufgezwungen und hat in geringen Provinz-Verlusten resultiert. Damit habe ich aber in dieser Zeit, wo die ganze Welt allmählich besiedelt ist, gerechnet.
Das Spaßige an Japan ist, dass es - nach der Einigung - wahnsinnig viele Möglichkeiten in seiner Entwicklung bietet. Meiner Erfahrung nach hatte ich in Europa selbst mit starken Nationen immer einen Zwang in eine bestimmte Richtung verspürt. Ich musste dort viele Dinge im Auge behalten und musste immer gegen alle Eventualitäten, was Kriege und Feindschaften betrifft, gewappnet sein. Japan dagegen kann ich ganz nach meinen Wünschen steuern - ich kann über lange Zeit Kriege führen wo und wann ich will oder eben nicht, ich kann eine mächtige Kolonial-Nation oder ein Handels-Imperium erschaffen. Ich habe mich in meinem aktuellen Spielstand ganz auf Kolonisierung fokussiert und besitze im Grunde sämtliche Inseln (inklusive Australien) zwischen West-Asien und Ost-Amerika, dazu einen großen Teil des heutigen Kanada und die nord-östlichen Gebiete Asiens, oberhalb der Länder der Ming-Dynastie und östlich der Provinzen der Oyrat-Horde.
Das Einzige, das ich noch als kompliziert und nicht ganz ideal empfinde, ist die Westernisierung. Ich habe es mal in einem Probe-Spielstand versucht, zu westernisieren und 30 Jahre durchsimuliert, habe dabei aber vollkommen die Kontrolle über mein Hoheits-Gebiet verloren. Ich weiß im Moment noch nicht so wirklich, wie ich die vielen aufploppenden Rebellen bei einer Stabilität von -3 in den Griff kriegen soll. Mir fehlt das Geld, um ausreichend Armeen und Flotten auszuheben und die vielen kleinen Insel-Provinzen werden hier zum Fluch, da ich ständig Armeen hin- und herverschieben und mich nebenbei noch mit Piraten herumschlagen muss. Damit die Westernisierung aber überhaupt voranschreiten kann, so habe ich das verstanden, brauche ich zum einen eine positive Stabilität und darf zum anderen keine besetzten Gebiete im Herrschafts-Bereich haben. Vielleicht hat jemand einen Tipp, bei dem die Westernisierung gelungen ist. Geht das überhaupt mit so einem großen Reich, wie ich es habe?