Die Schwäche der letzten Staffeln hat vermutlich mehrere Ursachen. Zum einen fehlt die Buchvorlage und Benioff & Weiss sind deshalb für die Fortführung größtenteils selbst zuständig. Ja, sie haben die groben Umrisse des Endes vom Lied von Eis und Feuer, aber Storytelling ist eben etwas, was man sehr gut kann (George RR Martin) oder eben nur befriedigend (B&W).
Die mangelnden Grautöne sind vermutlich dem Umstand geschuldet, dass man die Storyline nun recht schnell zum Ende bringen muss, ein Schicksal, welches auch Martins Büchern drohen könnte, denn er muss auch erst mal unter Beweis stellen, die vielen losen Enden zusammenzuführen.
Auch ist man von den Vorgängern eine Vielzahl von Intrigen und Komplotten gewöhnt, die in den neuesten Staffeln actionreichen Kampfhandlungen oder plumpen Einzeilern gewichen sind, die zwar cool klingen, die Charaktere aber auch sehr eindimensional werden lassen.
Zu guter Letzt fürchte ich nach wie vor, dass wir letzten Endes doch eine recht kitschige Auflösung der Plots erwarten müssen. Lieb gewonnene Charaktere überstehen zahlreiche Krisen und man kann sich nahezu sicher sein, dass sie auch weiterhin am Leben bleiben.