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Autor Thema: Zwei Fäuste gegen Remscheid  (Gelesen 162681 mal)

Don-Muchacho

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #300 am: 05.Juli 2013, 13:28:33 »

Das Panini Portrait Pictures & Icon Megapack 14 steht als Sponsor zur Verfügung, wir sind jederzeit bereit verhandlungen aufzunehmen und zahlen vorzüglich. Statt Rückennummern Spielerbilder auf dem Rücken hätte doch was? Nur der Schriftzug ist etwas lang.
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #301 am: 05.Juli 2013, 14:41:38 »

Mach' mir mal ein Logo. :)
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Don-Muchacho

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #302 am: 05.Juli 2013, 15:17:12 »

Ich hab ganz dreist gehofft, du würdest das machen. Ich hab nur ne halbe Stunde Zeit, mal gucken was ich gebastelt kriege....

Edit: Noch nicht ganz ausgefeilt aber wie wäre es damit? Nur der Schriftzug muss noch irgendwo dabei.
« Letzte Änderung: 05.Juli 2013, 15:27:25 von Don-Muchacho »
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #303 am: 10.Juli 2013, 09:58:37 »

Mit dem Auftritt gegen Pauli schaffen wir es in den RGA, natürlich. Außerdem noch in die 11Freunde, die Sportbild, die Bild, den Express, die Wirtschaftswoche, Meine Familie und Ich und in die Sendung von Stefan Raab. Ich würde sagen, die Marketingabteilung funktioniert.



Für das defensive Mittelfeld und die Rechtsverteidigerposition kommt ein erfahrener Backup: Hanno Balitsch kann ablösefrei verpflichtet werden. Er soll vor allem auch als Tutor arbeiten und wenn ich im Mittelfeld einen Grätscher benötige.



In diesem Monat steht das zweite Ligaspiel an. Wir gastieren bei Alemannia Aachen.

Vor dem Spiel werde ich zu einem Interview abgefangen:
Sport1: „Herr Way. Aachen ist mit einem Sieg gestartet, 3:2 in Aue. Auch in der Vorbereitung haben Sie gut gespielt und jedes Spiel gewonnen. Sehen Sie dennoch Chancen auf einen Sieg?“
Way: „Immer. Wir sind ebenfalls gut drauf.“
Sport1: „Worauf müssen Sie besonders achten?“
Way: „Die mannschaftliche Geschlossenheit. Hecking hat hier gute Arbeit geleistet und ein dichtes Team geformt.“
Sport1: „Hecking? Dieter Hecking?“
Way: „Ja, den werden Sie als Sportreporter doch wohl kennen!?“
Sport1: „Sicher, aber…“
Way: „Die Abwehr um Sichone und Klitzpera ist stark. Willy Landgraf macht immer viel Betrieb auf rechts und Stefan Blank links ist ein gefährlicher Fernschütze.“
Sport1: „Willy Landgraf ist…“
Way: „Mit’m Plaßhenrich in der Mitte haben sie’n Arbeitstier vor’m Herrn, ganz stark ist das. Schlaudraff und Michalke sorgen für Torgefahr. Und wenn nix mehr geht, haben sie ja noch Eric Mijer.“
Sport1: „Herr Way, Sie nehmen mich auf den Arm. Sie Spieler sind alle längst weg.“
Way: „Sicher, sicher. Sie wollen mir doch nicht etwa sagen, meine Scoutingabteilung arbeitet von Zuhause aus?!? Dafür habe ich keine Zeit.“
Was der sich erlaubt… Amateure.

2. Spieltag
Alemannia Aachen – FC Remscheid

Küçük – Zimmermann, Corstjens, Zeitz, Laczkó – Rubén Pérez, Balitsch – Rausch, Simão, John – Leandro

Mein Plan mit Balitsch geht voll auf: er macht null Fehler! Allerdings hat er auch null Ballkontakte, null Zweikämpfe, null Kopfballduelle und eine Laufdistanz von 400 Metern, ehe er in der vierten Minute verletzt vom Feld getragen wird (Diagnose Bänderdehnung, sechs Wochen Pause). Das restliche Team zeigt den Printenkackern dafür, wie man richtig Fußball spielt. Ola John zeigt dabei eine Klasseleistung (9.0) und wird zum Spieler des Spiels gekürt. Erstaunlich, da ich eigentlich plane, ihn zu ersetzen.

0:1 Rausch (7.)
0:2 John (10.)
1:2 Auer (FE, 26.)
1:3 John (45.+1)
1:4 Corstjens (52.)
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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #304 am: 10.Juli 2013, 10:01:19 »

Meine Abteilung „Jugendentwicklung“ hat auf Anweisung die Farmteams gewechselt. Mülheim-Kärlich und Wismar werden ersetzt. Dabei leiste ich mir die Sentimentalität, den Lieblingsclub meiner Omimi zu unterstützen: Schwarz-Weiß Essen. Der zweite neue Farmclub lautet… nun, lest selbst…





Des Teufels größte Schurkerei – oder ein Akt der Nächstenliebe?
von Siggi Samenleiter

Remscheids Trainer und Manager Henning Way besondere Nächstenliebe zu unterstellen, kommt im Grunde beinahe Zynismus gleich. Spätestens seine Auftritte gegen die Wuppertaler SV Borussia im vergangenen Jahr haben diese Einschätzung belegt, aber auch zuvor war der Mann aus der Nachbarstadt immer wieder negativ aufgefallen. Aus der Ankündigung, mit seinem Engagement die Region unterstützen zu wollen, wurde bislang keine wirkliche Aktion. Jetzt aber hat sich das geändert und Way hat einen neuen Partnerclub gewinnen können: die Wuppertaler SV Borussia! Das dürfte Fans und Sympathisanten des Clubs zunächst schwere Nächte bescheren, denn die Frage ist durchaus gestattet: musste es ausgerechnet der Neureiche FC Remscheid sein und sein skandalträchtiger Mäzen Henning Way? Welches Verbrechen haben der Verein und die Stadt Wuppertal begangen, um so eine Demütigung hinnehmen zu müssen?! Bei einer Vereinbarung, wie sie zwischen den Stadtclubs entstanden ist, spricht man global gesehen von einem „Parent Team“ (FC Remscheid) und einem „Feeder Team“ (WSV), der – daher die Bezeichnung – das Parent Team mit Talenten „füttert“. Im Gegenzug erhält der WSV eine nicht allzu große Geldsumme sowie Spieler des FC Remscheid mit dem Ziel, diesen Spielpraxis zu verschaffen.
Im Klartext bedeutet das: der vor vier Jahren von Way angekündigte Weg der Ausbildung junger, aufstrebender Fußballtalente wird beschritten – aber vom WSV! Unter diesem Aspekt lässt sich der Zynismus der Situation nicht leugnen. Wir möchten an dieser Stelle aber den Scheinwerfer weiter schwenken. Betrachtet man den aktuellen Kader des WSV, so dürfte die Mission „Klassenerhalt Dritte Liga“ unmöglich erscheinen. Könnten Spieler aus dem Kader des FCR da nicht behilflich sein? Die Antwort auf diese Frage hängt sicher von den Spielern ab, die Way über die Stadtgrenze schickt. Da selbst er das Interesse haben muss, seine Leihspieler möglichst hochklassig spielen zu lassen, wird er Leute schicken, die dem WSV helfen werden. Zumindest ist das zu hoffen.

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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #305 am: 10.Juli 2013, 10:06:42 »

Das nächste Spiel ist das Aufeinandertreffen mit dem KSC. Ich bereite eine flammende Kabinenrede vor und befinde mich auf dem Weg zum Team, als plötzlich ein rotgelber Ford Transit, Baujahr 1979, neben mir rutschend zum stehen kommt. Schiebetür und Beifahrertür fliegen auf und drei Herren in Trainingsanzügen springen auf mich zu. Alle drei haben dicke Schnauzer, schauen aber sehr freundlich.
Ich bin viel zu perplex, als dass ich ihre Umarmungen und Wangenküssse unterbinden könnte. Mir rauschen die Ohren vor Durcheinandergeschwafel. Bevor mich der dritte Mann herumreisst, um mich zu herzen, erkenne ich das Wappen von Galatasaray Istanbul auf dem Fahrzeug.
„Eh, Way, Way, Henning Way. Ah!!“
“Was…?” Ich befreie mich aus der Umarmung, werde aber nachwievor von den anderen beiden getäschelt und gekniffen. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinsehen soll.
„Wer sind…“
„Way, Way… guter Way!“
„Guter Mann, guter Mann.“
„Merhaba efendi.“
„Wie… was…?“ Jetzt reicht es mir. Ich schüttele alle Hände und Lippen von mir ab und mache zwei Schritte zurück.
„WAS WOLLEN SIE? WER SIND SIE?“
Die drei stehen jetzt vor mir und freuen sich noch immer. Der mittlere hebt beide Hände in einer, wie mir scheint, anerkennenden Geste voller Freundlichkeit.
„Herr Way, Sie grosser Mann, guter Mann. Guterguter Mann!!“ Die anderen beiden stimmend murmelnd ein und nicken.
„So?!“, frage ich. „Warum?“
„Du großer Mann von futbol. Guter Mann. Remscheid muss stolz auf Du!!“ Wieder nicken die anderen beiden heftig und grinsen.
„Ja. Vielleicht. Na und?“ Mir kommt das irgendwie eigenartig vor.
„In Türkiye Du gut in televizyon. Remscheid viel gut. Viel türkisch Mensch hier!“
„Kommen Sie vom Fernsehen?“
„Hahaha, Way, guter Mann, großer Mann… nein, wir nicht Fernsehen. Wir Galatasaray!“
Die anderen beide recken gleichzeitig die Fäuste in die Luft und rufen „Gala!“.
Aus dem Hintergrund höre ich ein vielstimmiges Echo. Viele Stimmen, die laut „Gala!“ rufen. Ich drehe mich um, aber es ist nur die Balkonfront des dortigen Mehrfamilienhauses, das offenbar ausschließlich von Galatasaray-Fans bewohnt wird. Und die stehen jubelnd auf dem Balkon.
Ich komme mir vor wie bei Alice im Wunderland.
„Was wollen Sie?“, versuche ich, der Situation wieder etwas nüchternen Realismus zu verleihen.
„Wir wollen Geschenk machen!“, sagt der Sprecher der Gruppe. Er dreht sich um und gibt einem der anderen beiden ein Zeichen. Der macht daraufhin drei eilige Schritte auf den Ford Transit zu und öffnet die Heckklappe. Er greift in das Wageninnere, vor mir verborgen, und zieht etwas gelbrotes heraus. Ich erkenne erst nach einigen Sekunden, dass es sich um einen Menschen handelt, um einen Menschen im Clubdress von Galatasaray Istanbul. Der stolpert, am Ohr gezogen, hinter dem Mann her und steht bald hinter dem Gruppensprecher.
„Das“, der Mann dreht sich um und zeigt mit beiden Händen auf den zerknittert wirkenden Spieler, „Endogan Adili. Du wolle?“
Ich versuche, die bizarre Situation zu begreifen. Wird mir da gerade ein Spieler angeboten? Ein Spieler, den die Delegation im Kofferraum mitgebracht hat? Ich krame im Gedächtnis. Endogan… ja, der sagt mir was. Den habe ich scouten lassen.
Ich komme zu dem Schluß, dass es sich um eine Spielerverhandlung handeln muss. Die Herren haben sich zwar nie ausgewiesen (also kann ich nicht sicher ausschließen, dass sie den Spieler einfach entführt haben), aber ich muss ja noch nichts unterschreiben. Ich nicke kurz und sage: „Wie viel?“
Der Mann lacht und klatscht.
„Guter Mann Way, guter Mann. Wolle Geschenk habe? Wir wolle auch kleine Geschenk. Ein Million und neunhunderttausend. Wenig, wenig!!“
Ich setze einen skeptischen Gesichtsausdruck auf und betrachte mir Endogan genau. Mit den Fingern der rechten Hand reibe ich mir das Kinn.
„Hmmm… neee…“, murmele ich. „Was halten Sie von fünfhundert Tausend und eine Million in Raten für drei Jahre?“
Der Mann stutzt. Dann dreht er sich um und steckt mit seinen Begleitern die Köpfe zusammen. Die reden auf Türkisch. Laut. Endogan sieht sich derweil um und wirkt sehr verloren.
Der Anführer kommt zurück.
„Geschenk nicht wolle? Nicht großer Mann Way?“
„Ich will das Geschenk, aber Sie wollen meins nicht, wie mir scheint.“
Das macht den Mann nachdenklich. Er blickt sich grübelnd um. Dann erhellt sich plötzlich seine Miene und er zeigt forsch Richtung Trainingsplatz. Ich folge seinem Blick und sehe meine U19. Sezer Üstel versenkt gerade einen 30-Meter-Freistoß.
„Üstel, Üstel. Du gebe und bekomme Endogan!!“
Die anderen beiden klatschen Beifall.
Ich überlege wieder.
„Also Endogan gegen Üstel. Hm…“
„Einsneunmillionen auch, großer Mann Way.“, sagt der Mann nebenbei, blickt aber weiter auf Sezer Üstel. Die Worte dringen erst nach und nach in mein Gedächtnis.
„Äh… was?“, frage ich.
„Üstel viel gut. Wolle. Und wolle Geld. Endogan auch viel gut, macht gute futbol. Und hat viele Schwester sind hübsch.“ Die anderen beiden schauen sich an und nicken zustimmend.
„Also verstehe ich richtig“, frage ich. „Ich biete 1,5 Millionen anstatt 1,9, wie Sie wollten. Daraufhin wollen Sie 1,9 Millionen und einen unserer besten Jugendspieler??“
„Nur Geschenk, efendi!“
„Seien Sie so gut und verschwinden Sie.“
Ohne weiteres Wort drehe ich mich um und gehe. Kurz danach bricht hinter mir ein Tumult aus. Die Männer toben und schreien, aber ich verstehe das nicht. Leider schreien plötzlich auch die Anwohner des Mietshauses, die das scheinbar sehr gut verstehen. Kurz bevor ich meine Geschäftsstelle betrete, wo Juri schon angelaufen kommt, trifft ein Schuh die Hauswand neben mir.
Vermutlich sind die Türken sauer.
Ich gehe ins Büro und bestelle mir einen Döner.



Dieser Endogan lässt mich nicht mehr los. Schlecht ist er ja nicht:



Ich schicke Galatasaray ein Fax, indem ich mein Angebot vom Parkplatz wiederhole und zudem die Klausel „nicht verhandelbar“ dazusetze. Tatsächlich stimmen sie zu und ich biete Endogan einen Rotationsspielervertrag an. Swansea City ist mein einziger Konkurrent. Den ich aussteche. Zwei Tage später klingelt es an der Tür der Geschäftsstelle. Man macht auf und was man sieht, ist ein Spieler in Fußballkleidung, in der Hand einen Koffer und um den Hals das Schild mit der Aufschrift "Endogan, Adili. Viel Spaß.". Im Hintergrund hört man noch wie der Motor eines 1978er Ford Transit aufheult (und dabei locker die 3.000 Umdrehungen-Grenze knackt) und staubend vom Parkplatz entfleucht.

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Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #306 am: 10.Juli 2013, 10:20:34 »

Kurz vor dem Ablauf des Monats treffe ich mich mit Barry Opdam zur Kaderplanung. Seit Herzogs großspuriger Forderung nach Bombentransfers haben wir in zwei Jugendspieler investiert: Jamel Wagner kommt für 12,5 Millionen, Phillipp Schuster zunächst auf Leihbasis (hat aber eine Kaufklausel für 20 Millionen). Außerdem ist uns noch der Kroate Luca Mrkonjic über den Weg gelaufen, den wir für vergleichsweise läppische 525K geholt haben. Sämtliche anderen Spieler stammen noch aus der Zeit vor Herzogs Größenwahn.

Wir gehen sämtliche Spielposition nach und nach durch, unterstützt von selbstgemachtem Eierlikör von Opdams Oma aus Holland. Es wird also lustig, manchmal auch bizarr. Am Ende kommen folgende Überlegungen dabei heraus:

Im Tor haben wir einen halbwegs erfahrenen Mann, L’Hostis, und viele aufstrebende Talente. Hier werden die meisten an die Farmteams verliehen, nur Neuzugang Küçük bleibt und kämpft mit dem Franzosen um Platz 1. Der Amphibiophile wird abgesägt, sobald ich irgendwie einen deutlich besseren Ersatz bekomme.



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Die Abwehr zeigt fast ausschließlich bekannte Gesichter. Corstjens und Zeitz werden die Stamminnenverteidigung geben. Zimmermann ist die Nummer Eins auf rechts, links kann ich situativ entscheiden. Für sämtliche Positionen habe ich Ersatz. Gespannt sind wir auf Zdravko Bosnjak, der noch verletzt ist. Er kann ein Gewinner der Saison werden, sollte der Stamm schwächeln.



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Das Mittelfeld bietet schier endlose Optionen. Je nach Taktik haben wir hier vier (4-2-4) oder fünf (4-3-3, 4-2-3-1) Plätze zu vergeben. Favorisiert wird zunächst das 4-3-3 mit einem DM. Volker Lamertz ist dafür bereit, Paçaciogullari kann ebenfalls übernehmen, außerdem fast alle anderen, die auch auf einer der Achterpositionen spielen können. Rubén Pérez als Kapitän ist natürlich gesetzt, Simão zunächst ebenfalls. Aber hier herrscht großer Konkurrenzkampf. Die beiden Außen werden klassisch besetzt: Rausch rechts, John links. Wir überlegen aber, links Leandro spielen zu lassen, wenn ein anderer die zentrale Sturmoption bietet. Außerdem erscheint mir Ola John mittlerweile zu speziell für die linke Seite. Er ist ein passabler offensiver Winger, kann aber nichts anderes.



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Der Sturm ist entsprechend dünner besetzt, aber dennoch habe ich alle Möglichkeiten. Starten wird in jedem Fall Leandro als Trequarista. Adili Endogan und Kingsley Eze können diese Rolle ebenfalls spielen, Eze hat sogar die Fähigkeiten, als kompletter Stürmer auszulaufen. Außerdem stehen mit Jimmy Roye ein sauschneller und mit Kenneth Zohore ein bulliger Mann als Zielspieler bereit. Ersterer wird auf jeden Fall spielen, damit er uns weiterhin begleitet. Zohore… tja. Er war mir damals einen Arsch voll Kohle wert, aber seine Entwicklung stagniert. Er wird wohl verliehen, ebenso wie sämtliche Backups und Ex-Jugendspieler.



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« Letzte Änderung: 10.Juli 2013, 10:35:22 von Henningway »
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #307 am: 10.Juli 2013, 14:36:51 »

Deine Zettelwirtschaft sieht aus wie meine. Nur etwas ordentlicher und weniger vollgeschrieben :D
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Alexander Herzog

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #308 am: 26.November 2013, 18:29:26 »

Mein Name ist Alexander Herzog, auch Alexander der Große genannt. Viele werden mich bereits kennen und lieben, bin ich doch der Präsident des FC Remscheid. Die Erfolge der letzten Jahre sind unmittelbar an meinen Namen geknüpft. Jeder der Ahnung vom großen Fussballgeschäft hat, wird das sofort bestätigen.
Nach turbulenten und ereignisreichen Jahren mit dem FC Remscheid und seiner Trainer Hennig Wag, war es Zeit ein wenig zu entschleunigen. Aus diesem Grund weilte ich in einem Kloster fern ab der Zivilisation. Schweigen, Besinnen und weniger Essen stand auf dem Programm. Viel Gartenarbeit und Spaziergänge.

Ich war es leid die Launen von Way ständig über mich ergehen zu lassen. Vor allen Dingen auch die ständigen Seitenhiebe meine Figur betreffend. Dieser Mann denkt er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und wäre unersetzbar. Doch er ist nur eine Figur in einem großen Schachspiel.






RGA: Einen wunderschönen guten Tag Herr Herzog. Vielen Dank das Sie der Einladung zu unserem Interview gefolgt sind. Sie waren monatelang für niemanden greifbar.
Ich: Nicht dafür, gern geschehen.
RGA: Sie sind vor kurzem zu hervorragenden finanziellen Mitteln gekommen. Man sagt es lag an guten Kontakten nach Russland. Was ist da dran und war dies der Grund, warum Sie nun wieder hier sind?
Ich: Viel! Seit langem pflege ich gute Kontakte nach Russland. Das dort viel Geld im Umlauf ist, bedarf keiner weiteren Erläuterung. Mir war es enorm wichtig, der finanziellen Alleinherrschaft von Trainer Way ein Ende zu bereiten. Aus diesem Grund arbeitete ich bereits lange akribisch am großen Wurf.
RGA: Wie fühlt sich das nun an, wenn das eigene Wort im Verein mindestens das gleiche Gewicht wie das des Trainers hat?
Ich: Ach ist das schön endlich nicht mehr der Mann im Schatten des Trainers und Managers Henning Way zu sein. Wenn Sie mich fragen, ist ohnehin Barry Opdam der Mann auf dem unser Erfolg hauptsächlich basiert. Er ist ein ausgewiesener Fachmann und ein Gewinn für jeden Verein.
RGA: Trotdem muss man doch festhalten, dass die Erfolge stets während der 'Herrschaft' von Henning Way zu verbuchen waren, das können sie doch nicht ernsthaft leugnen!
Ich: Wer leugnet denn hier etwas? Aber wir müssen doch mal die Kirche im Dorf lassen. Mit diesen exorbitanten finanziellen Mitteln waren wir in den unteren Klassen der Konkurrenz doch leicht überlegen.
RGA: Meinen Sie nicht, Ihre Einstellung könnte bei den Remscheid-Fans für Unmut sorgen? Schließlich ist doch sogar die Fangemeinde zahlenmäßig gestiegen.
Ich: Ähm, noch nie von der Fan-Initiative 'No Way' gehört??? Dieser Gruppe ist unser Trainer ein Dorn im Auge und ihnen fällt die Identifikation, trotz des Erfolges, schwer.
RGA: Da haben Sie nicht ganz unrecht. Was denken Sie sind die Auslöser dafür?
Ich: Nun, das liegt auf der Hand. Die Einkaufspolitik ist die reine Katastrophe. Wenn ich mir die unfassbare Anzahl von Ab- und Zugängen jede Saison ansehe, könnte ich glatt kotzen. Wir verpflichten so viele Spieler, dass beinahe in jedem Haus der Neubaugebiete aus der Umgebung schon einmal ein Remscheid-Spieler wohnte. Das kann doch so nicht weiter gehen. Der Trainer sieht sich meiner Forderung nach Qualitäts-Neuzugängen ausgesetzt. Da erwarte ich mehr Fingerspitzengefühl und Weitsicht. Wenn er jetzt schon weitläufig scouten darf, dann erwarte ich vernüftige Erträge.
RGA: Das Scouting ist ja ein spannendes Thema zwischen Ihnen beiden. Sie haben Henning Way nun mit mehr Kompetenzen ausgestattet, was trauen Sie ihm zu?
Ich: Da bin ich selbst gespannt. Er will einfach immer weit in die Welt hinaus und Spieler aus Nappadamda und Timbuktu-Ost scouten. Ich frage mich, warum er nicht hier vor der Haustür anfängt und die jungen Menschen von der Straße holt. Es kann doch nicht sein, dass wir hier weniger Talente haben als am Äquator.
RGA: Wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonstart Herr Herzog?
Ich: Nun, da kann man bisher nicht klagen, aber wenn ich mir diesen Mammutkader so ansehe, bekomme ich gleich wieder Brechreiz.
RGA: Sind sie zufrieden was die Taktik und Spielweise des Teams angeht?
Ich: Soweit ja, allerdings werde ich nie ganz verstehen warum und wie er aufstellt. Ein Juca und ein Kotysch haben noch nicht eine Minute gespielt. Allerdings gratuliere ich ihm zum Leihgeschäft von Schilk. Von dem erhoffe ich mir enorm viel und fordere Way hiermit auf, diesen Jungen im nächsten Spiel zu bringen. Auf seinen Einsatz bestehe ich, ansonsten kann ich für nichts garantieren. Ich denke es ist kein Geheimnis, das ich als unberechenbarer Hitzkopf bekannt bin.
RGA: Soweit dann erstmal vielen lieben Dank Herr Herzog. (Reporter geht auf die Knie und küsst mir die Handoberfläche)
Ich: (im Flüsterton) Gern geschehen, machen Sie weiter so. Sie werden es noch weit bringen. Und vergessen Sie niemals, dass ich ihnen mit diesem Interview einen Gefallen getan habe.



Anmerkung der Redaktion:

Um eine lückenlose Berichterstattung sicherzustellen, hier das Logo der Anti-Trainer Bewegung in Remscheid.

                                                                                           
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Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
    die Berge hoch ragen, der Amboss erklingt.
    Wo die Quelle noch rinnet aus moosigem Stein,
    die Bächlein noch murmeln im blumigen Hain.
    Wo im Schatten der Eiche die Wiege mir stand,
    |:da ist meine Heimat, mein Bergisches Land.:

Henningway

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #309 am: 01.Dezember 2013, 14:35:27 »

Es klopft kurz und knackig und ich weiß schon, bevor die Klinge runtergeht: das ist Barry Opdam. Keine Not also, die im Hintergrund offenen YouPorn-Fenster am Rechner zu schließen.
„Chef? Kurz Zeit? Ist wichtig.“, sagt er, als er den Kopf durch die Tür steckt.
Ich nicke und wedele mit der Hand, ohne jedoch meinen Blick vom Monitor zu nehmen. Was ich dort gefunden habe, ist viel zu cool.
„Barry, schnell! Sieh Dir das an!“ Ich winke ihn ungeduldig herbei. Opdam schließt die Tür hinter sich und macht die paar Schritte um meinen Schreibtisch herum. Er schaut einige Augenblicke auf den Monitor, brummt dann aber verständnislos.
„Das hier, Barry“, ich zeige auf den Monitor und blicke ihn von unten herauf an, „ist ein tolles Transferportal. Irgendeine Agentur hat dort seine Spieler wie bei Amazon in eine Datenbank platziert. Man kann sich die Spieler sichern, schau: ‚place bid‘ steht da und Klick! Schon habe ich ihn auf den Wunschzettel gesetzt! Ist das nicht großartig?!“ Meine Stimme klingt richtig euphorisch, wie ich bemerke.
Opdam beugt sich jetzt erneut herunter vor den Monitor und liest aufmerksam den Inhalt der Website.
„Da steht was von PayPal, Herr Way. Was hat es damit auf sich?“
„Na, was schon, Barry? Wenn man Spieler kaufen will, muss man die doch bezahlen! Ich habe unser Transferkonto mit PayPal verknüpft.“ Ich lehne mich zufrieden zurück und verschränke die Arme.
Barry schaut erneut schweigend auf den Monitor.
„Und diese Wunschliste hier“, fragt er dann grübelnd. „Da stehen jetzt Spieler drauf, die ich kenne… Fabian Ernst zum Beispiel.“
„Genau.“, flöte ich.
„Ja, aber… warum er?“
„Wie warum? Barry? Das ist nur eine Wunschliste! Was sollte ich mit dem schon wollen? Der stand halt da unter Restposten, und Du weißt doch, wie wenig ich Sonderangeboten widerstehen kann!“
Barry schaut mich jetzt an. Sein Blick verrät Unglauben.
„Chef?“, macht er und richtet sich auf. „‘Place bid‘ heißt so viel wie ‚Gebot abgeben‘.“
„Ach“, entfährt mir nach einigen Momenten.
„Ja, Chef. Wir haben Ernst soeben gekauft.“
„Tatsächlich?“
„Sieht so aus.“
Ich schweige und denke kurz nach. Dann muss ich grinsen. Breit.
„Warum lachen sie?“
„Mir fällt gerade ein“, sage ich amüsiert und lasse mich erneut im Stuhl nach hinten sinken, „dass ich ihm eine vollkommen utopische Summe als Gehalt angeboten habe, ganz am Anfang.“
Opdam runzelt die Stirn. „Warum sollte das witzig sein?“
„Na, ganz einfach: das war, bevor ich das Transferkonto auf PayPal eingepflegt habe. Vorher war das Konto von Herzog verknüpft.“
Opdam blickt wieder kurz auf den Monitor. Dann rümpft er kurz die Nase und schaut mich wieder an.
„Herzog wird demnächst einen Posten von 400.000 € auf seinem Konto finden.“, sage ich feixend. „Den kann er dann wohl nicht zuordnen.“
Ich bin mit mir selbst sehr zufrieden und klatsche lachend in die Hände. Opdam schüttelt nur den Kopf, kann sich aber nicht ganz disziplinieren und muss ebenfalls lächeln.
„Unter diesem Aspekt“, sagt er schließlich, „ist das, was ich ihnen zeigen wollte, doch etwas amüsant.“
Er kramt etwas in dem Rucksack, den er auf der Schulter trug, und legt mir schließlich den aktuellen RGA vor.
Dort ist es fett abgedruckt.
„NO WAY“
Ich blicke mit plötzlicher Entgeisterung auf den gedruckten Text. Dann schaue ich Opdam an.
„Nicht wahr, oder?“
Opdam zuckt nur die Schultern. „Doch, sieht so aus. Herzog will wohl ernst machen.“
Ich muss das Interview erneut lesen. Aufgeblähter Kader? Die plötzliche Verpflichtung von Fabian Ernst wird einerseits zwar Herzog um einige hunderttausend Euro ärmer machen, andererseits jedoch ist das Wasser auf seine Mühlen.
„Ich dachte, sie sollten das wissen.“, sagt Opdam und dreht sich um, um zu gehen. In der Tür hält er noch mal ein. „Melden Sie sich, wenn Sie was brauchen.“
Ich nicke. Opdam geht schließlich.
Das ist ja mal ein Ding! Da wird dieser Präsident doch tatsächlich rebellisch? Ich glaube, bevor ich hier jetzt aktiv werde, muss ich nachdenken.
Mit diesen Worten im Kopf finde ich mich am Tresen von „Bei Josef“ ein. Eine gute Denkfabrik.
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #310 am: 01.Dezember 2013, 14:42:28 »

Ich wär ja dafür, dass du ein Buch schreibst! ;D In Bezug auf Humor und Schreibstil sicherlich die beste Story im Forum hier  ;)
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"This one moment when you know you're not a sad story. You are alive, and you stand up and see the lights on the buildings and everything that makes you wonder. And you're listening to that song and that drive with the people you love most in this world. And in this moment I swear, we are infinite."

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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #311 am: 01.Dezember 2013, 17:17:48 »

@Cooke: wow, tolles Lob! Vielen Dank!!!  :-*

August 2015

Wir starten den Monat mit dem ersten Pokalspiel seit Ewigkeiten für den FCR, dem Spiel gegen den KSC im Wildparkstadion.

Karlsruher SC (2.BL) – FC Remscheid (2.BL)

Küçük – Zimmermann, Corstjens, Zeitz, Lazckó – Lamertz – Rubén Pérez, Simão – Rausch, John – Leandro

1:0 Daniel Beichler (45.+1)
1:1 Kingsley Eze (60.)
2:1 Timo Staffeldt (103.)
2:2 Phillip Schuster (111.)
GRK Stefan Müller (KSC, 115.)

Beim anschließenden Elfmeterschießen hält Küçük den ersten und vierten Elfer, wir verwandeln die ersten drei allesamt. Ola John kann den Sack dann zumachen, verschießt aber. Stephan Salger trifft, so dass immer noch Phillipp Schuster das Spiel für uns entscheiden kann, aber auch er versagt. Dann der sechste Schütze für den KSC, Steffen Haas. Er trifft. Zsolt Lazckó für uns dann natürlich nicht und so endet ein Spiel, das leicht zu unseren Vorteilen verlief, für uns enttäuschend.

KSC – FCR 6:5 n.E. (1:0/1:1/2:2)



Nach dem Spiel säuselt mir Physio Sabban ins Ohr: Leandro fällt für fünf Wochen aus.



Herzog sitzt mit Opdam und mir in kleiner Runde nach dem Spiel gegen den KSC zusammen.
„Wie wir feststellen mussten“, beginnt er getragen und rückt dabei etwas in dem eigentlich zu engen Stuhl zurecht, „ist unser Fußballverein bei seinem Pokaldebüt, und bitte verzeihen Sie mir die harten Worte: ausgeschieden!“
Damit endet er.
Opdam und ich schauen und kurz an. Scheinbar warten wir beide auf eine Fortsetzung. Die nicht kommt.
„Richtig.“
„Zutreffend.“
Das sind unsere Kommentare.
Herzog nickt kaum merklich und erinnert dabei einmal mehr an einen Wackeldackel. Dann holt er Luft.
„Das gefällt mir nicht.“
Wieder Pause. Wieder gucken Opdam und ich uns an. Ich zucke mit den Schultern und ziehe die Mundwinkel herunter.
„Hm. Mir auch nicht. Dir, Barry?“
„Nee.“
„Also auch nicht.“
Herzog schaut mit halbleerem Blick zwischen uns beiden durch auf einen Punkt eineinhalb Meter hinter uns auf dem Boden. Dann nickt er wieder unmerklich.
„Runde Zwei wäre schon schön gewesen.“
Stille.
„Ja.“, „Zweifellos.“, entfährt es Opdam und mir aus einem Mund.
„Ja, das wäre es gewesen.“, murmelt Herzog. Noch immer blickt er diesen Punkt auf dem Teppichboden hinter uns an. Ich blicke wieder zu Opdam. Der schüttelt nur leicht mit dem Kopf. Ich blicke wieder in Herzogs Richtung. Sollte der dicke Präsident etwa endgültig den Verstand verloren haben?!
Plötzlich ruckt sein Kopf hoch. Er starrt Opdam an, dann zuckt sein Schädel zu mir. Die Augen sind geweitet. Ohne sich zu bewegen, ohne die Hände vom Tisch zu nehmen oder den Rücken zu straffen, sagt er laut:
„Aber, meine Herren: gegen Karlsruhe kann man verlieren. Ich verstehe das Ausscheiden. Ich habe keine Probleme damit. Das soll uns nicht hindern. Ausscheiden, das geht klar. Erste Runde? Kein Problem. Es war der KSC. Das ist völlig, und ich betone: völlig! – in Ordnung!“
Dann sinkt sein Kopf wieder Richtung Tisch, seine Augen werden kleiner und fixieren schließlich erneut den Punkt hinter unseren Rückenlehnen.
Es vergehen Sekunden, schließlich eine, dann zwei Minuten.
Wieder blicke ich zu Opdam, und wieder zuckt der nur die Schultern und schüttelt leicht den Kopf. Ich beschließe, dass der Präsident alles gesagt hat, was er sagen wollte. Ich schiebe quietschend meinen Stuhl zurück, erhebe mich und gehe. Opdam macht es mir nach. Im Rausgehen blicke ich kurz zurück.
Herzog hat sich nicht bewegt.



"Meinst Du, wir sollten 112 rufen?", fragt Opdam mich mit skeptischem Blick auf dem Flur. Er schaut noch einmal durch die offene Tür in Herzogs Büro, bevor wir schließlich um die Ecke gehen.
Ich schreite hingegen zügig voran. In meinem Kopf ist die Niederlage an sich natürlich abgehakt, auch wenn der KSC dafür bluten wird müssen, irgendwann. Dass aber Herzogs Verstand dadurch ein Abschiedsgesuch eingereicht zu haben scheint: unbezahlbar!
Meine Laune könnte also nicht besser sein.
"Nein, Barry. Wir schicken gleich unsere Physionistin Sabban hin, die soll ihn wieder aufblasen."
In der Zwischenzeit hat Opdam mich eingeholt und hält nun Schritt.
"Diese Interviewsache, Herr Way. Wie reagieren sie darauf?"
Es dauert einige Sekunden, bis ich antworte, wohl weil ich die Antwort selbst noch nicht so genau kenne.
"Weiß nicht, barry. Mich interessiert, ob das nur ein Bluff ist. Gibt es diese Bewegung tatsächlich? Gesehen habe ich diese Zeichen noch nie. Die Fans lieben mich."
"Ja, vermutlich. Aber wir müssen wachsam sein."
"Bin ich, Barry, bin ich."



Ich will, dass die folgenden Tage und Wochen ereignislos verlaufen. Mit dem klaren Plan, uns in der Spitzengruppe festzusetzen, nehme ich auf der Trainerbank platz.

3. Spieltag
FC Remscheid (1.) - FSV Mainz 05 (8.)

Küçük – Zimmermann, Corstjens, Zeitz, Lazckó – Lamertz, Rubén Pérez – Rausch, Simão, Schuster – Eze

0:1 Malbasic (32.)
0:2 Küçük (ET, 63.)
1:2 Rubén Pérez (68.)

Nach dem Abpfif sitzen Opdam und ich auf der Trainerbank. FSV-Trainer Boysen kommt vorbei und will den Handshake, doch ich verscheuche ihn mit fuchtelnden Armen. Die DFB-Pokal-Pleite hatte ich gar nicht weiter beachtet, da ich annahm, wir würden Mainz locker putzen. Hätten wir auch gekonnt, denn wir hatten ein 4:3-CCC-Übergewicht sowie ein deutliches Übergewicht an anderen Chancen. Aber näää - es hat nicht gereicht.
Opdam und ich verlassen schließlich doch die trainerbank. Wie ich mich umdrehe und nach oben auf den Rang blicke, erspähe ich Herzog, wie er genüßlich in sich hinein lächelt. Und ja - unter dem Hemd lugt der rote Kreis der angeblichen No-Way-Bewegung hervor.

FCR - Mainz 1:2 (0:1)
« Letzte Änderung: 01.Dezember 2013, 20:59:08 von Henningway »
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #312 am: 02.Dezember 2013, 00:03:45 »

4. Spieltag
FC Ingolstadt 04 (15.) – FC Remscheid (5.)


Küçük – Zimmermann, Bosnjak, Zeitz, Lazckó – Lamertz, Rubén Pérez  – Rausch, Schuster – Endogan, Leandro

Im 4-2-4 laufen meine kleinen Soldaten diesmal auf, um diese eigenartigen Ingolstädter zu schlagen. „In gol“, wie Leandro scherzend bemerkt. Jedenfalls läuft es großartig: bis zur Halbzeit haben die Südländer uns an die Wand gespielt und ein Chancenplus von 5:0 herausgeholt. Rubén Pérez hat sich außerdem schon in der 40. Eine glattrote Karte abgeholt wegen einer Grätsche von schräg hinten. Zweifelhafte Entscheidung, wie ich finde und dem vierten Offiziellen sanft mitteile. Dabei kommt mein Jürgen-Klopp-Gesicht zum Einsatz, das ich schon so lange übe und bisher nur in der Ansprache vor dem Spiel und an der Supermarktkasse zeigen konnte. Genutzt hat es insofern, als dass am Ende Ingolstadt 14:1 Torchancen hatte und wir das Spiel 0:2 gewannen – durch ein Eigentor von Buchner und einem Treffer von Ola John in der 89. Minute. Dreckig – aber schön!

5.Spieltag
FC Remscheid (3.) – MSV Duisburg (7.)


Küçük – Zimmermann, Bosnjak, Zeitz, Lazckó – Paçiacogullari – Cigerci, Wagner – Rausch, Mrkonjic – Eze

„Alles neu hier. Sonen Mist will ich nich wieder sehen wie gegen Ingolstadt!“
So beginnt meine Ansprache vor dem Spiel.
„Ich sach Euch: wenn ihr dat hier vageigt, Ihr Penner, dann is mal so richtich Schwung auffe Hütte! Freizeit? Könnta knicken. Dann wird treeniat wie wenna auffn Maunt Evarest müsst.“
Stille. Opdam öffnet sich geräuschvoll eine Dose Cola. Die Jugendspieler zucken zusammen.
„Also, aufgepasst, Mannschaftsaufstellung: Kütschück macht den Torwart, meinse, Du kriegs da hin?“
Der Angesprochene will antworten, aber ich strecke ihm den Zeigefinger unter die Nase. Er schweigt.
„Gut, wusste ich doch. Dann die Kette, die vielleicht auch mal dat tut, wat se sonst getan hat. Dat sin Zimmamän, Zeitz, der lustige Bosnjak und Latschko. Defensives Mittelfeld: da is der Volker wech, der Ruben ist gesperrt und der Rest is unfähig. Deshalb spielt Pac… Patç… Paç… ach, wat soll dat?! Du da, dahinten. Du machs dat. Wie heisste?“
„Paçaciogullari“, flüstert eine leise Stimme, leicht wimmernd. Ein Person sehe ich kaum.
„Zu unvaständlich, ab heute heißt Du Patsche oder Gulli, suchet Dia aus. Un sons? Wat fehlt? Ach, ja, waatet: dä Tolga dann und dann dä Wagner un…“
„Ehrlich?“, raunt eine mehr als erstaunte Stimme in den Raum. Ich hasse Unterbrechungen und in meiner jetzigen Stimmung hasse ich damit automatisch auch den Unterbrecher. Der treue Hundeblick des Jugendspielers Jamel Wagner zieht mir aber sofort den Zahn.
„Ich? Ich soll spielen, Herr Trainer?“ fragt er und scheint vor Freude zu platzen.
„Mein Junge, Du solls doch dä näxte Ballack sein, sacht man. Dann mal los! Kanns Dich prima in so nem Spiel vastecken und dann vielleicht n Freistoß inne Maschen zimman.“
Ich räuspere mich kurz.
„Un weita: Wagner, ja. Dann Rausch auf rechts, mach wat drauß. Auf links dann Mar… Mrrr… Marko… ja kann dat den WAHR SEIN?“ Ich wirble zu Opdam herum.
„Bärri! Dat näxte Mal, wenn ich Spiela kaufe, sorg dafür, dat man die auch ohne drei Promille im Balg aussprechen kann. Mannmannmann… also, Mrrrkonjietsch oder wie auch immer: auf links. Und vonne drin der schwatte da, dä Iiiieezz. Richtich so, Iieezz?“
Kingley Eze nickt mit ernster Miene.
„Gut, ham wa noch wat? Nä? Dann los.“

Das Team hat meine „Botschaft“ offenbar verstanden. Nach 17:1 Chancen siegen wir locker und verdient 3:1. Dabei hat der neueste Neuzugang Mrkonjic besonders herausgestochen. Was mich freut, da ich Ola John nicht mag.

1:0 Rausch (32.)
2:0 Eze (36.)
2:1 Exslager (53)
3:1 Wagner (66.)

6.Spieltag
Borussia Mönchengladbach (11.) – FC Remscheid (1.)

Küçük – Zimmermann, Bosnjak, Zeitz, Lazckó – Paçiacogullari – Cigerci, Felipe Anderson – Ricardo, Mrkonjic – Leandro

Mein Plan: Unberechenbarkeit! Deshalb lasse ich rotieren. Ich spekuliere darauf, dass meine Spieler jeden Gegner schlagen können. Sollte es funktionieren, werde ich es geschickterweise so aussehen lassen, als könne ich aufstellen, wen ich will: ich werde immer siegen. Jetzt bringe ich meine neueste 17,75 Millionen-Errungenschaft Felipe Anderson, der von Spartak Moskau kommt, und, viel perfider noch, Ricardo ins Team. Letzterer spielt sogar auf einer völlig fremden Position, ist für den rechten Flügel aber wie gemacht. Der Absteiger aus Gladbach konnte zwar einige Spieler halten, unter anderem ter Stegen, dümpelt aber nur vor sich hin. Auch gegen uns reißen sie nichts:

0:1 Leandro (FE, 34.)
0:2 Leandro (49.)
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #313 am: 04.Dezember 2013, 10:40:49 »

die teamansprache ist soooo göttlich!  :laugh:

wirklich geil(st)e story, bitte weitermachen!
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #314 am: 05.Dezember 2013, 15:38:56 »

Respekt. Ehrliche Story, die fast jedem gefallen sollte. (Langweilige Schmarotzer wie der Herzog oder Ola John gefällt sie wohl nicht...)
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #315 am: 06.Dezember 2013, 20:57:55 »

Respekt. Ehrliche Story, die fast jedem gefallen sollte. (Langweilige Schmarotzer wie der Herzog oder Ola John gefällt sie wohl nicht...)


Wie bitte? Wenn überhaupt, dann redest du mich künftig mit sehr geehrter Herr Herzog an!
Von wegen langweilige Schmarotzer, Herr Way wäre doch ohne meine Güte schon längst weg hier. Wenn hier jemand Schmarotzer ist, dann der Trainer. Ich kann es einfach nicht fassen, wie hier über mich (den Präsidenten) geredet wird. Ich habe nicht einmal Steuern hinterzogen.
Freunde, hier weht bald ein ganz anderer Wind in Remscheid, wenn das so weiter geht. Call me Xaver!
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Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
    die Berge hoch ragen, der Amboss erklingt.
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #316 am: 06.Dezember 2013, 21:00:46 »

Ich bin auch Anhänger der No Way Bewegung! Ein "Loddar Maddäus" würde dem Verein viel besser zu Gesicht stehen ;D
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #317 am: 06.Dezember 2013, 22:48:44 »

Ich bin auch Anhänger der No Way Bewegung! Ein "Loddar Maddäus" würde dem Verein viel besser zu Gesicht stehen ;D

Da bin ich voll und ganz bei dir!
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #318 am: 07.Dezember 2013, 14:54:47 »

Darauf reagiere ich doch überhaupt nicht!  8)

September 2015

Bevor ich mich mit Jörg Kovac vom RGA treffe, um ein geraderückendes Interview zu geben, geht es gegen Dynamo Dresden. Wie ich beim Eintreffen in der Kabine feststellen muss: mein Team ist recht überschaubar. „Länderspiele“, raunt Opdam mir zu. Na, gut, müssen es eben die anderen richten. Und ich wäre schließlich nicht ich, wenn ich dadurch nicht noch meinen Gegner demütigen könnte. Ich lasse also ein paar Bankdrücker ran, allen voran Jimmy Roye, den ehemaligen Torschützenkönig der Niederrheinliga und Regionalliga West. Er spielt von Beginn an auf dem rechten Flügel im 4-3-3.

7. Spieltag
FC Remscheid (1.) – Dynamo Dresden (16.)

L’Hostis – Zimmermann, Stoller, Zeitz, Dang Khoa – Paçaciogullari – Cigerci, Felipe Anderson – Roye, John – Eze

Ich nehme gerade auf der Bank Platz, da zuppelt mich jemand am Ärmel. Leandro.
„Trainer? Ich nich spille? Warum?“
Ich schaue ihn einige Augenblicke an. Ich frage mich: ‚Ja? Warum eigentlich nicht?‘ Ein Blick auf den Platz zeigt mir, dass da dieser Eze steht. Leandro sitzt aber neben mir. Fit. Gut in Form.
Jetzt muss eine gute Erklärung her!
„Weil…“, beginne ich. „Weil… weil ich dat sach!“
Das muss reichen. Leandro jedenfalls hat keine Fragen mehr.

1:0 Eze (3.)
2:0 Eze (50.)
3:0 Stoller (58.)

Die eigentliche Geschichte (neben der, dass die versehentliche Aufstellung von Eze zwei Tore und das erste Spiel von Stoller ein weiteres Tor gebracht hat, ist: Jimmy Roye mit zwei Assists, 16 von 17 gelungenen Pässen und einer Bewertung von 8.0! Damit hat er es allerdings trotzdem nicht in die Elf des Tages geschafft – das bleibt neben Eze dafür der kompletten Viererkette vorbehalten!



Lustig pfeifend marschiere ich zum Bus. Es geht Richtung München. Unterwegs holt mich ein junger Schwarzer ein mit witzigem Afroschnitt. Routiniert zücke ich meinen Stift und signiere im Gehen und ohne den Gang zu entschleunigen seine Stirn. Mit einer fließenden Bewegung stecke ich den Stift ein und gebe ihm einen Klaps auf die Wange.
Erst einige Sekunden später bemerke ich, wie mich der Junge am Arm festhält.
„Nono, Monsieur Wehh. No, bitte stopp!“
Ich bleibe stehen und mustere den Jungen. Aber ich bin gut gelaunt.
„Wat willse?“, frage ich freundlich.
„Monsieur, wir können sprechen? Über mein Statüs in Team?“
„Können wir. Aber wer bis Du denn eigentlich?“
Jetzt blickt mich der Junge entrüstet an. „Sie sehen, so be’andeln Sie misch, so isch kriege immer kein Chongs und so isch will Verspreschen isch spiele.“
Ich blicke den Jungen mit regungsloser Miene an. Ich muss wohl überzeugend ausgesehen haben, denn er murmelt ein „Baptiste Bastide, Monsieur, aus Ihre Ü19.“. Dabei ging auf der anderen Seite nur eine wirklich heiße Schnecke entlang.
„Äh… ja, das sagt mir jetzt tatsächlich was. Und wat wills Du jetz? Spielen wills Du? Tuuse doch!“
„Ja, Monsieur, aber nisch in A-Team. Isch aber will A-Team.“
„Und einen schwarzen Van auch, wat?“, bemerke ich grinsend.
Bastide versteht mich augenscheinlich nicht. Egal.
„Monsieur, ich…“
„Pass op: Du wills also ins A-Team. Dabei spielste schon inne U19 nich die große Geige. Ich sach: Du bleibs, wo de bis!“
„Monsieur, no. NO! Isch will gehen dann, will zu große Clüb, will…“
„Mir völlich egal, watte wills! Ich sach: kein A-Team für Dich!“
„No! Isch will…“
„Wennse dat wills, können wa übern Leihgeschäft reden mal.“
„Nonono, nischt Leih. Isch will wesch, isch will ganz und ganz wesch. Monsieur?“
„No.“
„Pardon?“
„No.“
„Sie sagen ‚no‘, aber Sie meinen?“
„No. Letztes Wort. ICH bin der Chef, hörse? ICH sage, wer spielt! Und ICH sage: DU spiels nich!! Hau ab jetzt.“
Bastide blickt mich entsetzt an, versucht dann aber eine freundliche Miene aufzusetzen. Was ihm mißlingt.
„Bon, Monsieur. Isch bleibe. Isch freue misch auf Spiele mit…“
„Schon gut. Tschöö.“

8. Spieltag
SpVgg Unterhaching (16.) – FC Remscheid (1.)

Der drittletzte will sich gegen uns wehren, aber ich weiß schon vorher: dat geht inne Hoose! Allerdings läuft Haching in einem Diamant-4-4-2 auf, dagegen spielen wir nicht häufig. Bin also gespannt.
Ich belasse zunächst L’Hostis wegen dessen guten Leistungen zuletzt im Tor, ebenso auch Dang Khoa auf links. Laczkó ist ohnehin verletzt. Im defensiven Mittelfeld fehlen gleich mehrere Spieler, so dass mein eigentlich spielmachender Achter Rubén Pérez dort steht.

L’Hostis – Zimmermann, Corstjens, Zeitz, Dang Khoa – Rubén Pérez – Cigerci, Felipe Anderson – Rausch, Mrkonjic - Leandro

Am Ende gehen wir als überlegene Sieger vom Feld. Überragender Mann: Felipe Anderson. Zwei Chancenvorbereitungen, ein Assist und 11 von 12 gewonnenen Zweikämpfen.

0:1 Leandro (58.)
0:2 Rausch (86.)



Opdam und ich befinden uns auf dem Weg zurück aus der Pfalz. Wir haben ein paar Spieler gescoutet und dabei die Erkenntnis gewonnen: in der Pfalz sind die Fußballspieler nicht gut. Und größtenteils häßlich. Aber das ist mehr subjektiv. Die Würstchen auf den Amateurplätzen sind dafür alleroberste Klasse. Noch nie musste ich so viel Bier trinken, um die gute Schärfe und Würze herunterzuspülen – ein klares Güteklasseindiz. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich plötzlich aus meinem Tiefschlaf hochschrecke, den ich auf dem Beifahrersitz in Opdams nagelneuem Dienst-Mercedes halte.
Ruckartig zucke ich auf, greife nach Opdams Hand und rufe laut:
„Barry! Pinkelpott! SOFORT!“
Opdam kennt mich zum Glück lange genug, um schnell zu reagieren. Er weicht zwei LKWs aus und zieht von der linken Spur direkt auf die Verzögerungsspur des zufällig gerade vorbeifliegenden Rastplatzes. Lautes Hupen, quietschende Reifen, aber der gute Mann weiß: das hier ist eine Situation, die Sonderrechte legitimiert.
Auf dem Rastplatz springe ich bei noch rollendem Fahrzeug raus und verschwinde Sekunden später im Häuschen. Und wie ich da so vor dem Pissoir stehe und den kleinen Way ins Becken hängen lasse, fällt mir ein kleines Werbeposter auf: ein Duftbäumchen, darunter die Aufschrift „Weides Wunderbäumchen – miefig war gestern, heute ist toll!“ und dem Untersatz „I think we have a grandios Geruch verbreitet“. Und außerdem ein Foto von Roman Weidenfeller, der im Tor steht, an dessen Latte eines der Bäumchen hängt.
Ich denke nach. Roman Weidenfeller wirbt für Duftbäumchen? Was ist denn da in der Karriereplanung schief gelaufen? Ich blicke erneut auf das Poster. In einem rot umrandeten Feld, unten in  der Ecke, steht gedruckt: „Zu erwerben auf diesem Rasthof.“
Mann. Roman Weidenfeller. Der Mann elektrisiert. Und polarisiert.
Mich hat er jedenfalls eingefangen.
Ich muss jetzt sofort so ein Bäumchen kaufen.
Blasenentleert und selbstverständlich ohne Handwäsche öffne ich die Schwingtür zum Verkaufsraum des Rasthofes. Opdam ist auch da. Ich gehe auf ihn zu, nach den Bäumchen suchend, das greift Barry nach meiner Schulter.
„Way, schauen sie, wen ich hier antreffe.“
Ich kneife die Augen zusammen. Und tatsächlich! Unter einem buschigen, verfilzten Bart und langen, aber gegelten Haaren, entdecke ich den Bäumchenmann: Roman Weidenfeller.
„Weidenfeller? Wat tun sie hier?“ frage ich entgeistert.
„Mir gehört der Laden. Ich verdiene hier mein Geld.“
„Ach. Dafür hamse Zeit?“
„Warum denn nicht?“ fragt Roman verständnislos zurück.
„Na, weil sie doch in Dortmund…“
„Nein.“ Geht er entschieden dazwischen. „Nein. Das ist… vorbei…“
Er dreht den Kopf weg. Scheinbar wühlt ihn das auf.
„Wieso?“ frage ich gewohnt taktvoll zurück.
„Vertrag nicht verlängert.“, kommt die knappe Antwort.
„Aber… Lust auf Fußball hättense doch wohl noch?“
Jetzt blickt mich Weidenfeller an. Seine Augen wirken müde, aber dennoch entdecke ich ein Blitzen.
„Was für eine Frage! Wenn ich doch bloß einen Verein finden würde…“
Barry und ich tauschen Blicke. Dann greife ich in die Tasche nach meinem Handy. Kurz in den Kontakten geblättert, finde ich schnell die Nummer, nach der ich suche.
„Oui?“, meldet sich die Stimme von Frank L’Hostis.
„Ja, Froonck? Ich binnet, der Coach. Hömma, wat hälste von einem Statuswechsel?“
„Ahh… was meinst Du, Coootsch? Statuswechsel?“
„Ja, ich mein von Dein Status im Team. Bis getz biste ja nur Backup, weil der Kütschück eigentlich besser is. Oder war. Zuletz warer ja nich mehr so doll.“
„Ah, versteh. Oui, ich denke, dass ich einverstanden bin.“
„Gut, Fronck. Dat freut mich. Dein neuer Status is: ohne Zukunft. Tschö.“
Klick. Handy aus.



9. Spieltag
FC Remscheid (1.) – 1.FC Nürnberg (8.)

Der nächste Meister, der ins Röntgenstadion kommt. Nürnberg steht dabei für eine gewisse Kontinuität, denn mit Schäfer, Chandler, Nilsson, Simons, und Pekhart laufen viele Spieler aus dem Bundesligakader auf, ebenfalls im 4-3-3, das auch ich spielen lasse. Das wird also schon ein Gradmesser.
Ich gebe selbstverständlich Weidenfeller die Eins, außerdem spielt erneut Dang Khoa und auch Schuster auf dem linken Flügel. Letzterer ist eher so eine Eingebung ohne echte Überlegung. Ein Bauchgefühl, welches sich sehr schnell als Glückgriff erweist: zwei Tore und Spieler des Spiels! Insgesamt lasse ich auf Angriff spielen, womit der Club gar nicht zurechtkommt. Wir schießen sie förmlich aus dem Stadion. Beim Gang in die Kabine nach dem Spiel kann ich es mir nicht nehmen lassen, Herzog die Zunge rauszustrecken.

1:0 Schuster (5.)
2:0 Leandro (9.)
2:1 Corstjens (ET, 28.)
3:1 Rausch (39.)
4:1 Schuster (64.)
5:1 Ricardo (69.)
6:1 Corstjens (86.)



Im Büro kann ich mich nun endlich dieser unangenehmen Sache widmen, auf die Opdam mich vor kurzem aufmerksam gemacht hat: das Interview von Herzog mit dem RGA. Ein Interview? So sollte ich das eigentlich nicht bezeichnen. Es handelt sich eher um reine Zur-Schau-Stellung. Um pure Egomanie. Eine Mitarbeiterin hat neulich auf dem Flur sogar etwas von einer „guten Darstellung“ gesagt. Dabei ist es Selbstinszenierung erster Güte.
Also eigentlich mein Metier.
Ich nehme die Beine vom Tisch und beuge mich vor zur internen Sprechanlage. Das muss besprochen werden.
Nacheinander kommen sie schließlich in mein Büro:
Barry, um die Lage zu besprechen.
Der Pressechef, um ein Gegeninterview zu arrangieren.
Der Anwalt, um die Mitarbeiterin zu feuern, die diesen Artikel „gut“ fand.
„Unser guter Herr Präsident hat sich offenbar dazu entschlossen, in der Öffentlichkeit zu agieren.“, beginne ich das Gespräch mit Opdam.
„Was denkt er sich nur dabei?“
Barry schaut nachdenklich den Artikel an. Dann verzieht er das Gesicht.
„Das ist nicht gut.“
„Sie haben das Talent, das Offensichtliche auszusprechen, Opdam.“
Barry aber schüttelt nur leicht den Kopf.
„Nein, bedenken Sie: erst schafft er hier Millionen heran, jetzt geht er in die Öffentlichkeit, um sich als großer Macher hervorzutun.“
Ich runzle die Stirn. Das klingt erschreckend nachvollziehbar. Dennoch beunruhigt mich das nicht so, wie es eigentlich sollte. Ich reibe mir die Nasenspitze.
„Barry, ich weiß nicht. Irgendwie empfinde ich nicht wirklich eine große Bedrohung. Ich meine: was will er tun?“
„Er versucht doch offensichtlich, sie in ihrem Ruf zu schädigen und die Welt glauben zu machen, sie hätten keinen Kredit mehr bei den Fans.“
„Mag sein, mag sein, aber… das kann ja wohl nicht stimmen. Haben sie jemals diese Bewegung wahrgenommen, dieses ‚No Way‘?“
Opdam denkt einen Augenblick nach, schüttelt dann aber den Kopf.
„Nein. Nie. Nicht bewußt jedenfalls.“
„Nein, ich auch nicht“, bestätige ich. Ich hole tief Luft.
„Eigentlich kann gar nichts passieren. Ich habe den Verein aus den Tiefen der Provinz geholt, ich habe hier alle Strukturen aufgebaut und ich habe sämtliche sportlichen Erfolge zu verantworten. Außerdem bin ich Remscheider.“
„Ich hoffe, Herr Way, dass das nicht zu schnell verblasst.“
„Nein, da mache ich mir keine Gedanken. Das Volk weiß, wer die Spiele ausrichtet. Wer sie jetzt vielleicht bezahlt, interessiert dagegen kaum jemanden.“
Barry schaut nachdenklich aus dem Fenster auf die leeren Ränge des Röntgenstadions. Dann wendet er sich wieder zu mir.
„Ja, aber das ist gefährlich. In dem Moment, wo sie keinen sportlichen Erfolg mehr haben, wächst Herzogs Stärke.“
Ich schnaube abfällig. „Keinen Erfolg? Barry, sie werden doch nicht etwa zweifeln? Was soll schon passieren? Außerdem“, sage ich leiser und eindringlicher und beuge mich vor, „sitzen sie mit mir in dem Boot!“
Opdam nickt nur und verzieht das Gesicht zu einem Lächeln.
„Ja, Herr Way. Nett, mich daran zu erinnern.“
Ich tätschle ihm väterlich die Hand, mit der er sich auf meinem Schreibtisch abstützt und lehne mich wieder im Sessel zurück.
„Trotzdem meine ich, wir sollten Herzog nicht einfach so das Feld überlassen. Ich werde ein kleines Interview arrangieren und habe dazu schon den PR-Menschen bestellt.“
Opdam schaut mich an, dann wendet er sich zum Gehen. In der Tür hält er kurz inne und sagt:
„Way? Übertreiben Sie es nicht.“
Ich lache laut auf.
„Als ob ich das jemals getan hätte!“
Barry Opdam blickt in meine Richtung und hebt dann lächelnd die Augenbrauen. Nur um sogleich verstört den Raum zu verlassen.
Ja: ich bin vollkommen unberechenbar!
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Re: Zwei Fäuste gegen Remscheid
« Antwort #319 am: 11.Dezember 2013, 19:22:05 »

10. Spieltag
Karlsruher SC (10.) – FC Remscheid (1.)[/b]

„Dat gibt die Ravooongsch!!“ sage ich laut in der Kabine. Das DFB-Pokal-Aus ist noch eine Wunde. Eine leichte zwar, aber eben eine Wunde. Und wer uns verwundet, muss sterben. Diesen Zweck zum Anlasse nehmend schicke ich folgende Elf auf den badischen Rasen:

Weidenfeller – Zimmermann, Corstjens, Zeitz, Dang Khoa – Cigerci – Rubén Pérez, Felipe Anderson – Rausch, Schuster – Leandro

Besser sind wir, ohne Zweifel. Nur gelingt uns kein Treffer. Immerhin stellt sich der KSC noch dämlicher an. Das Spiel gewinnen wir schließlich, wie man solche Spiele eben gewinnt: durch einen Standard und einen Konter.

0:1 Leandro (72.)
1:1 Beichler (76.)
0:2 Corstjens (85.)

Oktober 2015

11. Spieltag
FC Remscheid (1.) – VfL Osnabrück (8.)[/b]

Vor dem Spiel kommt Benjamin Lüthi ausgeregt auf mich zu galoppiert und wedelt wird mit den Armen. Er redet auch. Ununterbrochen. Da ich kein Wort verstehe von seinem schweizerischen Kauderwelsch, ignoriere ich ihn völlig und gehe einfach weiter Richtung Kabine. Dort angekommen, stellt Lüthi das Reden ein. Allerdings fällt mir auf, dass er mich erwartungsvoll anschaut. Hat er mir etwa eine Frage gestellt? Ich sehe von ihm in die Runde. Niemand spricht und auch Fabian Stoller, der als Landsmann die Frage verstanden haben dürfte, schaut mich gespannt an. Wieder blicke ich zu Lüthi. Ich denke einen Moment nach. Dann sage ich laut:
„Wat iss?? Wer is tot?“
Lüthi wirft die Arme wieder in die Luft und schwallt mich erneut voll, doch ich nehme ihn so zärtlich wie möglich (nach WWF-Maßstäben) an den Handgelenken.
„Hör auf hier son Radau zu machen, Mensch. Wat hasse? Is dir nich juut?“
Lüthi atmet ziemlich beschwerlich, und doch schafft er es, mir seinen Wunsch mitzuteilen. Einen Stammplatz will er haben!
„Na siehse. War dat jetz schwer, mein Lieber? Un weil Du dat jetz so toll gemacht has mit die deutsche Sprache, kriegse auch watte wills!“
Der eigentliche Stamm-Rechtsverteidiger Matthias Zimmermann bekam von alledem nichts mit. Fein!

Weidenfeller – Lüthi, Corstjens, Zeitz, Dang Khoa – Lamertz – Rubén Pérez, Felipe Anderson – Rausch, Schuster – Leandro

Wir sind, natürlich, viel besser als die Osna-Brückenschläfer, versäumen es aber erneut, aus unseren vielen Chancen Kapital zu schlagen. Leandro gelingt per Elfmeter der Ausgleich, nachdem der von mir als tolles Talent beobachtete Lennart Wittmann in der 9. Minute getroffen hatte. Dem Elfmeter ging eine rüde Attacke an Dang Khoa voraus, wofür Buysens nicht nur Gelb sah. Ich veranlasse außerdem noch während des Spiels, dass man daheim seinen Vorgarten in Brand setzt. Als Ronnie Schwartz dann mit dem Halbzeitpfiff die alte Führung wieder herstellt, bin ich bedient. Meine Mannschaft bekommt das zu spüren und es hätte sicher Verletzte gegeben, hätte Opdam mir nicht geistesgegenwärtig eine Flasche Jägermeister besorgt. So darf ich ein deutlich besseres Team sehen, das aber dennoch nur noch den 2:2-Ausgleich schafft.

0:1 Wittmann (9.)
1:1 Leandro (FE, 44.)
1:2 Schwartz (45.+1)
2:2 Eze (73.)

12. Spieltag
FC Augsburg (15.) – FC Remscheid (1.)


Bayerische Schwaben, so nennt man die Menschen aus Augsburg. Und bekannt ist die Stadt ausgerechnet für Puppen, in deren Arsch eine Hand steckt oder die an Angelschnüren hängen. „Puppenkiste“ nennen sie das und ursprünglich waren wohl mal Puppen gemeint, mit denen man in die Kiste geht. Genau so eine habe ich vor dem Spiel besorgt und mit einem schönen großen FCR-Wappen versehen lassen. Beim traditionellen Wimpeltausch vor dem Anpfiff erhält der Augsburger Kapitän Uwe Möhrle das Exemplar und bleibt mehr als peinlich berührt im Mittelkreis zurück. Auffällig ist allerdings Stürmer Wellington, der sich sehr schnell um Möhrle kümmert ihm das Souvenier abnimmt. Als er es dann seinerseits abgeben soll, mault er. Komischer Kerl.

Das Spiel beginnt schließlich und auch wenn ich das so nicht geplant hatte oder überhaupt in Erwägung gezogen habe: mein Trick mit der Gummipuppe trägt Früchte: Anstoß FCR, Wellington setzt sofort zum Sprint an und pflügt Rubén Pérez mit zwanzig Meter Anlauf um, als ob er einen Weihnachtsbaum schlagen will. Wellington steht auf, wischt sich das Gras von den Stutzen und geht schnurstracks vom Feld, während der Schiri ihm die Rote Karte zeigt. Ohne ein Wort zu verlieren greift er sich die Puppe und verschwindet in den Katakomben. Der Rest ist Geschichte – und dabei wollte ich Augsburg durch die Startelfaufstellung von Jimmy Roye richtiggehend blamieren.

0:1 Leandro (10.)
0:2 Corstjens (52.)
0:3 Leandro (56.)

Bester Mann: Ola John, ebenfalls nur gebracht, weil Schuster gegen Osnabrück ein totaler Versager war. Verdammt das! Ich will John eigentlich loswerden, da dieser nur einen offensiven Winger geben kann, sonst nichts. Außerdem guckt er immer so komisch, wenn ich mit ihm rede.



Jörg Kovac begrüßt mich herzlich zum Interview. Gleich als erstes versichert er mir, dass er in das Interview mit Herzog nicht involviert gewesen ist. Er hat es erst bei der Redaktionsbesprechung erfahren. Er versichert mir, mich auf jede Weise zu unterstützen.
Natürlich, denke ich mir, schließlich ist so ein Kleinkrieg über die Presse nicht unbedingt verkaufshemmend.

RGA:  „Herr Way, vor einigen Tagen konnten unsere Leser einige bemerkenswerte Aussagen ihres Präsidenten Herrn Herzog lesen. Inwiefern hat sie diese Aktion überrascht?“
Way: „Nun, davon habe ich gehört. Aber ist es nicht viel interessanter, etwas über unser Team zu reden? Wir sind erster. Mann, erster! Der kleine FCR ist Tabellenführer!“
RGA: „Sicher, und gerade deshalb muss sie das Interview doch sehr stören?“
Way: „Ach, wo. Warum sollte es den Baustellenleiter stören, wenn das Kind im Sandkasten nach den Förmchen schreit? Aber egal, reden wir über Unterhaching. Reden wir über Nürnberg oder Gladbach. Überhaupt: Gladbach! Ist Ihnen bewusst, dass wir gerade eben einen mehrfachen deutschen Meister und Europapokalgewinner hinter uns lassen! Was für ein Meilenstein!“
RGA: „Aber die Saison ist noch nicht beendet.“
Way: „Natürlich, das weiß ich. Wir haben erst Oktober. Ich sehe aber keinen Grund für ein Einbrechen unserer Form.“
RGA: „Es tut mir leid, ich muss dennoch noch einmal darauf zurückkommen, denn es scheint ja keinen augenscheinlichen Grund zu geben, plötzlich so viel Unruhe in den Verein zu bringen. Alles läuft gut. Alles läuft sogar blendend. Stößt ihnen das nicht sauer auf, Herr Way?“
Way: „Nein, eigentlich nicht. Es ist doch so, wie sie sagen: alles ist top, sehen wir von der mehr als unglücklichen Pokalniederlage einmal ab. Wir sind erster, wir sind sogar deutlich erster. Wir spielen schönen Fußball. Wir haben ausverkaufte Stadien. Wir haben potente Investoren. Dass unter diesem Aspekt der Herr Präsident diese Aussagen macht, spricht doch wohl sehr für sich.“
RGA: „Welche Transferaktivitäten sind noch von ihnen zu erwarten? Man munkelt davon, dass die Kassen sehr voll sind, trotz der bereits hohen Einnahmen.“
Way: „Keine geplanten. Im Winter setzen wir uns zusammen und schauen, welche Verträge verlängert werden und welche nicht.“
RGA: „Wollen sie Spieler verkaufen?“
Way: „Warum denn?“
RGA: „Herr Herzog hat den aufgeblähten Kader angesprochen.“
Way: „Ist das nicht Ironie? Ein Mann, auf den die Bezeichnung „aufgebläht“ passt, moniert seinerseits, dass etwas anderes „aufgebläht“ ist. Das möchte ich gerne als Blähung bezeichnen.“
RGA: „Sie haben aber tatsächlich viele Spieler unter Vertrag.“
Way: „Das sind teilweise noch Spieler, die uns hierher geführt haben, die in den unteren Ligen hervorragende Leistungen gebracht haben. Was spricht dagegen, diese am Erfolg des Teams teilhaben zu lassen? Sollen sie noch etwas vom Geld abbekommen. Außerdem investieren wir sehr verstärkt in die Jugend. Schauen sie sich nur unseren Altersschnitt an! Da sind nur wenige Spieler wirklich in der Nähe ihres Zenits oder drüber, aber diese liefern noch immer wichtige Beiträge aufgrund ihrer immensen Erfahrung.“
RGA: „Zuletzt haben sie Fabian Ernst geholt für die einzige Position im defensiven Mittelfeld. Wie ist dieser Transfer erklärbar? Dort besteht ein Überangebot von Spielern.“
Way: „Das, mein Lieber, hat Herr Herzog zu verantworten. Er bezahlt den Spieler sogar persönlich!“
RGA: „Tatsächlich, ist das wahr? Das ist ja ungewöhnlich. Wie gehen sie damit um.“
Way: „Professionell. Allerdings habe ich nicht in den Vertrag geschaut und weiß daher nicht, für welche Position im Verein Herr Herzog Fabian Ernst eingestellt hat.“
RGA: „Vielen Dank für das Interview, Herr Way.“



13. Spieltag
FC Remscheid (1.) – FSV Frankfurt (10.)[/b]

Das Spiel gegen Augsburg hat mir eines gezeigt: immer schön auf volle Pulle Angriff hat was. Also mache ich das wieder so, jetzt aber in einem 4-2-4. Laczkó ersetzt Dang Khoa, Leandro spielt auf dem linken Flügel für den zu guten Ola John, Kingsley Eze stürmt neben dem von den Münchner Bayern ausgeliehenen Jugendspieler Werner Schilk, der damit debütiert.

Weidenfeller – Lüthi, Corstjens, Bosnjak, Laczkó – Felipe Anderson, Rubén Pérez – Rausch, Leandro – Schilk, Eze

Unter den 21:7 Torchancen finden sich 6:2 CCCs. Und das Spiel endet 5:2 für uns. Hier haben wir es also mit guter Torausbeute zu tun, auch wenn wir in der zweiten Hälfte die Zügel zu sehr schleifen ließen.

1:0 Leandro (14.)
2:0 Corstjens (28.)
3:0 Felipe Anderson (33.)
4:0 Schilk (41.)
5:0 Eze (45.)
5:1 Zé NDille (57.)
5:2 Binya (65.)
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.
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