Die emotionale Komponente, die in diesem Fall das Echo besonders auf dem Balkan mehr als geprägt hat, beiseite gelassen. Was bleibt?
Die wichtigsten Fakten:
- Djokovic ist Impfgegner.
- Djokovic hat trotz eines positiven PCR-Tests zwei Termine wahr genommen. Einmal mit Kindern, einmal ein Interview mit der L'Equipe.
- Djokovic hat bei der Einreise falsche Informationen bezüglich seiner Reiseaktivitäten angegeben.
Den ersten Punkt kann und darf man ihm nicht negativ auslegen.
Punkt 2 finde ich persönlich schon einmal mehr als fragwürdig. Er macht einen Schnelltest, der lt. eigenen Angaben negativ ist und dann einen PCR-Test. Warum? Dann hat er bei einem Event mit Kindern teil genommen, hatte lt. eigenen Angaben noch nicht das Ergebnis des PCR-Tests. Dabei muss es schon mindestens in seinem Umfeld bekannt gewesen sein. Als er das Interview mit der L'Equipe geführt hat, wusste er von seinem positiven Test. Hat er den Reporter informiert? Dieser sagt, er wusste nichts von einer Corona-Erkrankung Djokovics.
Dieses Verhalten spricht für mich klar gegen Djokovic, seine Rechtfertigungen (nicht Entschuldigungen) kaufe ich ihm nicht ab.
Bei Punkt 3 spekuliere ich einfach: Er hat seinen Ausflug nach Marbella (durfte er da eigentlich wieder aus der häuslichen Quarantäne etc.?) wissentlich nicht angegeben, da er dann nicht hätte in Australien einreisen dürfen.
So viel zu den Geschehnissen vor bzw. bis zu seiner Einreise. Was danach alles passiert ist, kann man sich nicht ausdenken. Insbesondere die politische Instrumentalisierung seines Falls bis in die allerhöchsten Kreise.
Australien hat sich aber auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Man sollte doch bei einem so heiklen Thema bitte eindeutige Vorgaben seitens der Regierung machen, dann wäre das Ganze recht schnell erledigt gewesen.
Übrigens dürfte Djokovic nun drei Jahre nicht mehr nach Australien reisen (es gibt aber gewisse Ausnahmen. Mal sehen was da noch kommt.