Mein erster ManagerpostenWar wiederum in der Regionalliga. Aber das war okay. Hey ich war hauptamtlicher Manager, mit allen Freihheiten. Ich war der Boss.
Mit dem frisierten Lebenslauf und den gefälschsten Referenzen hatte ich es tatsächlich geschafft. Ich hatte eine echte Chance!
Ich schwebte auf Wolke 7. Alles war wunderbar.
Und so ging es auch weiter. Der Verein war relativ erfolgreich, stand besser da als gedacht. Ich konnte den ein oder anderen Spieler-Coup landen. Die Konkurrenz staunte Bauklötze, wie ein kleiner Verein zeimlich große Namen magisch anzog.
Die Fans feierten mich! So hatte ich es mir schon immer erträumt.
Am Ende wurde der Aufstieg recht knapp verpasst. Aber das nahm mir keiner übel, soweit oben hatte uns vor der Saison keiner erwartet. Für die neue Saison versprach ich neue Stars und den Aufstieg. Die Fans glaubten mir, die Dauerkarten waren schnell ausverkauft.
Sportlich lief die neue Saison durchwachsen. Die neuen Stars entpuppten sich mehr als alte Abkassierer. Zu den sportlichen Negativmeldungen gesellten sich auch wirtschaftliche Tiefschläge. Die Finanzlage war etwas aus dem Gleichgewicht gekommen.
Die Presse übertrieb natürlich wieder maßlos und sprach vom Bankrott.
Tja und dieses unnötige Bohei, weckte die sonst eher trägen Beamten
Die Staatsanwaltschaft war mir nun auf den Fersen. Ich bliebziemlich cool, hatte mir eigentlich nix vorzuwerfen. Nach Razzien in der Geschäftsstelle und bei mir Zuhause wurde ich dann doch leicht unruhig.
Mit etwas Bakschisch machte ich einen Beamten gefügig, er hielt mich auf dem Laufenden. Eine lohnende Investition, wie sich zeigen sollte. Denn die Vorwürfe wurden immer erdrückender. Der Verein beurlaubte mich vorerst. War der Traum schon zuende?
Mein "Freund" von der Staatsanwaltschaft klingelte mich eines Morgens früh um 5 aus dem Bett. Ich solle verschwinden, meine Verhaftung stehe unmittelbar bevor....
Die Vorwürfe im einzelnen:Insolvenz-Verschleppung: Ok, die Rechnungen wurden seit ein paar Monaten nicht mehr bezahlt. Aber da gleich so ein Ding von zu machen? Außerdem ist das auch alles ziemlich kompliziert. Ich hatte mal zwischendurch in die Gesetze geschaut, aber nix verstanden. Ist wohl eher was für Paragraphenreiter. Finde ich ziemlich ungerecht!
Lustreisen auf Vereinskosten: Ja das gebe ich zu. Aber das war im Wohle des Vereins. Wie sollte ich sonst die Spieler überzeugen in die Provinz zu wechseln? Geld alleine reicht da nicht. Ich war natürlich auch immer dabei. Einer musste doch aufpassen, dass die Jungs es nicht zu wild treiben. Unschuldig!
Manipulation und Wettbetrug: Ab und zu waren auf den Vergnügungsreisen auch mal Schiris dabei. Ich denke, es ist nicht zuviel verlangt, dass die sich auch mal im Gegenzug revanchieren mussten.
Tja und wenn ich vorher weiss wie ein Spiel ausgeht, warum nicht die eigene und Vereinskasse etwas aufbessern?
Persönliche Bereicherung: Also von dem Vorwurf kann ich mich wirklich freisprechen. Ok, der Fuhrpark der Geschäftsleitung war vielleicht mit einem Maybach, einem Wiesmann Roadstar und diversen Audis etwas überdimensioniert. Gerade, da ich die gesamte Geschäftsleitung verkörperte...
Die Villa und mein üppiges Gehalt standen mir aber zu, ich hab schließlich auch hart gearbeitet.
Alles in allem fande ich die Vorwürfe ziemlich übertrieben! Macht Magath es in Wolfburg denn grundlegend anders?Ich entschloss mich dennoch erstmal unterzutauchen. Der nette Beamte riet mir aus Deutschland zu verschwinden. Egal wohin. Da ich mir auch neue Papiere besorgen sollte, war das Ziel klar.
Nach Straßbourg zu Kharim...