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Autor Thema: Webster Urteil  (Gelesen 2086 mal)

Lizard

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Webster Urteil
« am: 01.Februar 2008, 12:32:16 »

Das Transfersystem im Profi-Fußball steht nach einem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS vor einer grundlegenden Änderung. Der CAS erklärte den Wechsel des schottischen Spieler Andy Webster von Heart of Midlothian zu Wigan Athletic im Jahr 2006 trotz eines noch bestehenden Vertrages für rechtmäßig und verurteilte den 28-Jährigen lediglich zur Zahlung der noch ausstehenden Gehaltszahlungen an seinen Ex-Club. Als Grundlage für diesen Entscheid zog das Gericht Artikel 17. Abs. 1 des Reglements des Weltverbandes FIFA heran, wonach Profis nach Ablauf einer Schutzzeit von maximal drei Jahren ihren Verein ins Ausland verlassen können.

Die FIFA interpretiert diese Regel allerdings grundlegend anders und reagierte empört auf das CAS-Urteil. «Der Weltfußballverband ist der Ansicht, dass das Urteil zugunsten des Spielers weitreichende und verheerende Folgen für den gesamten Fußball haben wird», teilte der Weltverband in einer schriftlichen Erklärung mit. Präsident Joseph Blatter sprach von einem «Pyrrhussieg für die Spieler».

Webster war zunächst von einer FIFA-Kammer zur Zahlung von einer Million Euro verurteilt worden und hatte dagegen vor dem CAS geklagt.

Die Summe reduziert sich nun auf rund 200 000 Euro. Heart of Midlothian hatte den Transferwert seines Profis mit mehr als 5 Millionen Euro bemessen und selbst Klage beim CAS eingereicht.

Gut zwölf Jahre nach dem sogenannten Bosman-Urteil erleichtern sich damit erneut die Möglichkeiten für Profis, den Verein zu wechseln. Vereine haben bei langfristigen Verträgen von mehr als drei Jahren keine Möglichkeit mehr, die Transfersumme auszuhandeln. «Für das System ist dies verheerend. Die Hände reiben können sich wohl einzig die Spielervermittler, die ihre Klienten, wie im Fall von Webster, gewinnbringend neuen Clubs anbieten können», schrieb die FIFA in ihrer Stellungnahme.


Rummenigge bedauert Webster-Urteil

Das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS im Rechtsstreit um den Vereinswechsel des schottischen Fußball- Profis Andy Webster ist beim deutschen Rekordmeister Bayern München auf Kritik gestoßen. «Ich bedauere dieses Urteil sehr, weil damit wieder einmal die Position und die Planungssicherheit der Clubs geschwächt werden», sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge am Freitag. Der CAS hatte den Wechsel Websters von Heart of Midlothian zu Wigan Athletic im Jahr 2006 trotz bestehenden Vertrages für rechtmäßig erklärt und den Spieler nur zur Zahlung der ausstehenden Gehälter verurteilt.

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Omegatherion

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Re: Webster Urteil
« Antwort #1 am: 01.Februar 2008, 12:50:13 »

Tja, mit diesem Artikel 17 hat die FIFA ja ganz schönen Mist gebaut. Kann man den nicht irgendwie streichen?

Mit diesem Urteil wird die Kluft zwischen Arm und Reich noch größer. Wirklich schade, dass solche Urteile immer zum Nachteil von kleinen Vereinen gefällt werden...
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Henningway

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Re: Webster Urteil
« Antwort #2 am: 01.Februar 2008, 13:31:16 »

Ich verstehe nicht. Diese "Ungeschützter Vertrag"-Regelung ist doch schon länger bekannt. Jetzt treten die ersten Fälle auf und die Empörung ist groß. Habe ich da was falsch verstanden?
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Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

Provinz-Manager

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Re: Webster Urteil
« Antwort #3 am: 01.Februar 2008, 17:22:27 »

Als Webster damals wechselte, sind doch alle davon ausgegangen, dass es rechtmäßig ist. Verstehe die Aufregung deshalb nicht.

Den Paragraphen hat ja man ja nicht wirklich freiwillig aufgenommen, die EU hatte doch darauf gedrängt, oder hab ich das falsch im Gedächtnis?


Bosman hat der Fussball auch überlebt. Müssen die Vereine wohl die Verträge nach 1-2 Jahren immer wieder verlängern, dann erhäht sich ja auch die Schutzfrist.
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schorschi

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Re: Webster Urteil
« Antwort #4 am: 04.Februar 2008, 16:54:50 »

Jaja alle Macht dem Spieler. Oh mein Gott, wie traurig und peinlich, was die FIFA da entschieden hat. Als volljähriger Profi sollte man doch schon wissen, was man will. Hat denn heutzutage kein Vertrag mehr Gültigkeit? Man darf doch nicht zulassen, dass ein Spieler mit dem Verein Katz und Maus spielen kann. Wo kommen wir denn dann hin? Unterschreibe ich einen Vertrag über 2 Jahre, dann habe ich mich auch an diesen zu halten. So ist das nun mal, nicht nur im Fußball, sondern überall!

Bitter für die großen Klubs wie Bayern. Luca Toni wäre nach diesem Urteil nächste Saison für zwei Jahresgehälter zu ersteigern   ;D
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Provinz-Manager

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Re: Webster Urteil
« Antwort #5 am: 04.Februar 2008, 17:30:52 »

Jaja alle Macht dem Spieler. Oh mein Gott, wie traurig und peinlich, was die FIFA da entschieden hat.

Was hat denn die FIFA entschieden?
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mihalko

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Re: Webster Urteil
« Antwort #6 am: 04.Februar 2008, 19:32:39 »

Ich verstehe nicht. Diese "Ungeschützter Vertrag"-Regelung ist doch schon länger bekannt. Jetzt treten die ersten Fälle auf und die Empörung ist groß. Habe ich da was falsch verstanden?

Die Regelung gibt es schon länger, ja - aber die Aufregung dreht sich um die Entschädigung. Ursprünglich war (zumindest wohl von der FIFA) eine Abfindung für den abgebenden Verein vorgesehen, aber laut dem Urteil nun fällt diese für den abgebenden Verein vollkommen weg und der Verein erhält nur noch eine Summe, die dem Gehalt entspricht, welche der Verein dem Spieler bis Vertragsende noch hätte bezahlen müssen.
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