MechelenMecheln (ndl. Mechelen, frz. Malines) ist eine Stadt in der Provinz Antwerpen in Belgien mit 78.278 Einwohnern (01.01.2006). Mecheln ist Sitz des Primas von Belgien, Kardinal, Erzbischof Godfried Danneels.
Eine wunderschöne Altstadt
GeschichteBemerkenswert ist die Dichte von mehr als 300 denkmalgeschützten Gebäuden, darunter acht Kirchen, auf weniger als drei Quadratkilometern. Grafschaft erhoben und bildete als solche die 17. der niederländischen Provinzen. Unter der Statthalterin Margarete von Österreich war Mecheln zeitweise Hauptstadt der Niederlande. Nach dem Abfall der sieben vereinigten Provinzen kam die Stadt wieder zu Brabant und wurde zum Sitz des höchsten Gerichtshofs für die gesamten habsburgischen Niederlande bestimmt. 1572 richtete Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba hier eine seiner grausamsten Schlächtereien an.
Am 5. Mai 1835 wurde die erste dampfbetriebene Bahnlinie auf dem europäischen Kontinent zwischen Brüssel und Mecheln eröffnet.
Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in der Stadt das Sammellager Mecheln, von dem aus mehr als 25.000 Juden von den Deutschen nach Auschwitz deportiert wurden. In den Räumen des ehemaligen SS-Sammellager Mechelen befindet sich heute eine Gedenkstätte.
WirtschaftIn Mecheln gibt es Metall verabeitende, feinmechanische und chemische Industrie sowie Maschinen- und Transformatorenbau. Auch für seine Bierbrauereien ist die Stadt bekannt. Außerdem sind hier Betriebe für die Herstellung von Schmuck ansässig, ebenso wie Betriebe, die nach wie vor die traditionellen Mechelner Klöppelspitzen herstellen.
SehenswertesMechelen fiel bei der Teilung des fränkischen Reichs zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen an Lothringen, wurde aber zwischen 911/915 von Karl dem Einfältigen dem Pfalzgrafen Wigerich geschenkt. Die Stadt kam 1336 durch Kauf an die Herzöge von Brabant und zwei Jahre später 1383 durch Heirat an Philipp den Kühnen von Burgund. 1477 kam die Stadt durch Verheiratung Marias von Burgund, der Erbtochter Karls des Kühnen, mit Maximilian I. an das Haus Österreich. 1490 wurde Mecheln von Kaiser Friedrich III. zu einer edlen * Die gotische Kathedrale des Heiligen Romuald (Sint-Rombouts-Kathedraal) aus dem 13.–15. Jahrhundert mit einem 98 m hohen, aber unvollendeten Turm, der als Belfried seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, und wertvollen Gemälden (Altarblatt von van Dyck).
* Die Liebfrauenkirche aus dem 16. Jahrhundert, mit Rubens' berühmtem Fischzug.
* Die Johanniskirche ist als Gebäude unbedeutend, enthält aber einige wertvolle Gemälde von Peter Paul Rubens.
* Das Rathaus, der „Beyart“ genannt (15. Jahrhundert)
* Der Hof von Busleyden und der Hof von Savoyen (frühes 16. Jahrhundert)
* Der erzbischöfliche Palast
* Das Munizipalkollegium (früher Deutschordenshaus)
* Museum der Judendeportation im ehemaligen Sammellager Mechelen
* Das Zeughaus
* Die Tuchhallen (1340) mit Belfried
* Der Große und der Kleine Beginenhof – beide gehören seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe der flandrischen Beginenhöfe