Nach mehr als 24 Jahren hinter Gittern hat die zu lebenslanger Haft verurteilte frühere RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt gute Chancen auf Entlassung aus dem Gefängnis. Mohnhaupt gehörte von 1977 bis zu ihrer Festnahme 1982 zu den führenden Köpfen der "Roten Armee Fraktion". Sie gilt als Rädelsführerin der Entführung und Ermordung des Arbeitgeber- Präsidenten Hanns-Martin Schleyer im Herbst 1977 und war im selben Jahr an den Morden an Generalbundesanwalt Siegfried Buback und Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto beteiligt. 1985 erhielt sie fünf Mal Lebenslang. Die Mindestverbüßungsdauer läuft Ende März aus. (Quelle: Web.de)
Jetzt frage ich Euch - Bewährung oder weiter Haft?
Brigitte Monhaupt ist inzwischen 57 Jahre alt, und laut geltendem recht kann sie auf Bewährung freikommen, wenn von ihr keine Gefahr mehr ausgeht. Soweit das Gesetz. Nach 24 Jahren Haft mag es sein, daß ein Sinneswandel stattgefunden hat, und wirklich keine Gefahr mehr von ihr ausgeht.
Aber, und das wiegt für mich schwerer - sie hat bisher keinerlei Reue gezeigt, ihre Taten nie als falsch angesehen und sich bei den Familien der Opfern nie gemeldet. Okay, den Angehörigen bringt es nichts, wenn sich ein Mörder entschuldigt, und für das Gesetz ist Reue für eine Bewährung nicht nötig.
Auch in Haft gab sie sich lange Zeit unbelehrbar. 1993, als eine Reihe von RAF-Häftlingen, die Abkehr vom "bewaffneten Kampf" erklärten, lehnte sie Zugeständnisse an den verhassten Staat kategorisch ab.(web.de)
Nur denke ich, daß man - wenn man seine Taten, für die man verurteilt wurde, noch immer als richtig ansieht 1). Vielleicht doch nicht ganz ungefährlich ist und 2.) dann bitte auch mit den Konsequenzen dieser Taten - also der Haftstrafe - leben soll.
Die RAF sagte dem "Imperialismus und Monopolkapitalismus" den Kampf an und wollte die Gesellschaftsordnung gewaltsam zerstören. Und von genau dieser Gesellschaft soll jetzt Bewährung bewilligt werden.... Ich persönlich bin absolut dagegen. Nix gegen Bewährungen, wenn man sein Fehlverhalten einsieht, aber ohne jegliche Reue? Natürlich, jeder darf für seine Ideale kämpfen, aber doch bitte alles im Rahmen. Wenn man dabei aus dem Rahmen fällt, muss man sich der Konsequenzen bewusst sein, und diese akzeptieren.
Brigitte Monhaupt hat fast ihr gesamtes Erwachsenenleben hinter Gittern verbracht. Mag sein, daß das genug ist, aber ob man damit das Auslöschen mehrerer Leben und das Zerstören einiger Familien als bezahlt sieht, ist fraglich. Man stelle sich die Familein der Opfer vor. Die Mörderin auf freiem Fuß, der Vater/Ehemann schon seit über 20 Jahren tot. Ist das gerecht?
Allerdings wurden schon mehrere Terroristen nach langen Haftstrafen auf Bewährung freigelassen. Keiner wurde rückfällig.