Vor ca. 2 Jahren in der Schweiz:
Die unwichtigste gelbe Karte seiner Karriere zeigte Schiedsrichter Etter dem Servettien Paulo Diogo.
Nach seinem Tor zum 3:1 in Schaffhausen freute sich der Servette-Spieler so stark, dass er zu den Gästefans hinter das Tor eilte und jubelnd den Absperrzaun hochkletterte (verwarnungswürdig). Beim Rücksprung verhakte sich Diogos Ringfinger gemäss detaillierten Schilderungen der Presse mit dem Ring im Zaun. Diogo verlor die beiden oberen Fingerglieder, und sein Finger musste im Zürcher Unispital amputiert werden.
Schaffhauser und Genfer Betreuer hatten sich im Fanblock auf die Suche nach dem abgerissenen Fingerteil (samt Ring) begeben. Wie FCS-Betreuer Urs Pfenninger verdienstvollerweise den Schaffhauser Nachrichten erklärte, "fehlte am Finger die ganze Haut, der nackte Knochen war zu sehen."
Etter hatte den Vorfall anscheinend nicht realisiert und zückte die gelbe Karte. Der vor Schmerz schreiende und in die Kabine stürmende Diogo hat sie nicht mehr mitgekriegt.
Und dann gabs da noch die irre Geschichte um das Eigentor...
DER IRRE KAMPF UMS EIGENTOR
"Als Grenada zum Länderspiel in Bridgetown, Barbados, antrat, war die Ausgangslage klar: Barbados musste das letzte Gruppenspiel im Karibik-Pokal 1994 gegen Grenada mit zwei Toren Unterschied gewinnen, um die Finalrunde zu erreichen.
Mitte der zweiten Halbzeit war das Wunschergebnis erzielt, als einem Verteidiger von Barbados ein Eigentor zum 2:1-Zwischenstand unterlief. In diesem Moment dämmerte es den Spielern und Betreuern, dass es für sie vielleicht besser wäre, sich in die Verlängerung zu retten, als nur mit 2:1 zu gewinnen. Die Regeln des Turniers sahen nämlich vor, dass ein Golden Goal in der Verlängerung doppelt zählt.
Dazu musste Barbados die eigene Führung jedoch erst einmal ausgleichen, und so drosch einer ihrer Spieler in der 87.Minute den Ball ins eigene Tor. Jetzt blieben dem Team aus Grenada in den letzten drei Minuten nur zwei Möglichkeiten, entweder selbst zur 3:2-Führung zu treffen oder, was viel wahrscheinlicher war, zum 2:3 ins eigene Tor zu schießen, was eine Verlängerung mit Golden Goal und einen Zwei-Tore-Sieg für Barbados ausschloss.
Doch bevor Grenada das eigene Tor attackieren konnte, sahen sie es schon vom Gegner gedeckt. So verrannen die letzten Minuten mit den chaotischen Versuchen Grenadas, mal ins eigene und mal ins gegnerische Tor zu treffen, und mit den Anstrengungen von Barbados, beide Tore zu sichern.
Das Spiel endete in der regulären Spielzeit mit 2:2, doch bereits in der vierten Minute der Verlängerung gelang Barbados wirklich das Golden Goal zum 3:2, das als 4:2 gerechnet wurde und den damit verbundenen Trip zur Finalrunde auf Trinidad bedeutete.
James Clarkson, der Trainer von Grenada, sagte: `Wer sich diese Regelung ausgedacht hat, ist ein Kandidat fürs Irrenhaus. Unsere Spieler wussten nicht, in welche Richtung sie angreifen sollten. Im Fußball sollte man doch eigentlich Tore gegen und nicht für einen Gegner schießen.´ "
Aus: Christoph Biermann; „Fast alles über Fußball“
Ok, ich war jetzt bei beiden Ereignissen nicht wirklich dabei, aber interessant dürften sie trotzdem sein.