Ok, deinen Zeitplan würd ich schon mal über den Haufen werfen
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Versuch da einfach flexibel zu sein. Das Aufwärmen sollte alle Bewegungsarten enthalten (Laufen, Kriechen, Springen, Ducken, Rückwärs, Seitwärts, auf einem Bein, Ziehen, Drücken, ...). Kinder in dem Alter brauchen das Aufwärmen nicht, um den Kreislauf in Fahrt zu bringen oder um das Verletzungsrisiko zu verringern, sondern um koordinatorisch zu lernen und schon mal eine Phase des "Aufwärmens" zu etablieren. Dehnen fällt bis zur C-Jugend auch aus, bis dahin sind die beweglich genug, bzw erlernen das ganze spielerisch. Ein Kind, dass den ganzen Tag aufm Spielplatz rumturnt, wird koordinatorisch besser sein, als ein Kind, dass Übungen macht. Beim Trainerlehrgang ist die veränderte Lebenssituation ein wichtiger Punkt (früher mit dem Rad zur Schule, im Wald spielen, auf der Straße bolzen... heute mit dem Bus zur Schule, Playstation, Fernsehen, wer spielt schon noch auf der Straße?) und diese Defizite müssen im Training behoben werden, deswegen sollte man sowas nie vernachlässigen, Warmmachen ist nicht laufen, nicht Zwang, sondern Spaß, weil man sich endlich bewegen kann. Ob nun Fangen oder in der Halle irgendwelche Spielgeräte aufbauen, es gibt so viele coole Übungen und es kann nicht der Anspruch eines Trainers sein, dass das "Aufwärmen" langweilig ist... Bis zur C-Jugend ist das mehr ein Einstimmen, danach kann man das Aufwärmen straffen, da zählt dann der Kreislauf und das Verletzungsrisiko und nicht zuletzt der mentale Aspekt, denn ein "Aufwärmritual" bereitet einen schon gut aufs Spiel vor.
So, genau, Thema einstimmen. Versammel die Kids auf jeden Fall beim Beginn und zum Ende. Wenn ich mit so jungen Kids trainiere dann setz ich mich mit denen in die Runde und erzähl garnicht so viel, wichtig ist eher, alle zu versammeln und geschlossen zu beginnen. Du merkst ja, wenn du zulange erzählst und sie ungeduldig rumrutschen... kurz sagen was man heute vorhat (Fachsprache kommt auch schlecht, also "Heute machen wir Vollspannstöße und individualtaktisches Verhalten in der Offensive" oder son Quatsch ganz Streichen... Fussball besteht in dem Alter nur aus 2 Apekten, Ballbesitz und Ballverlust, Tore erzielen und Tore verhindern. Mehr brauchen die garnicht wissen) und dann gehts auf.
Wiederholungen von Übungen... Generell immer gut, allerdings werden die Kids niemals 10 minuten lang mit einer Übunge Spaß haben. Die Konzentration ist einfach zu schnell weg... du kannst es ja mal so ausprobieren, ich würde dir davon aber abraten. Vor allem wenn Wartezeiten dazukommen... schwieriges Thema bei so jungen Kids... ich mein "einfach" spielen lassen tuts auch...
Die Koordinationsübungen gehören ins Aufwärmprogramm, damit würde ich bei weitentwickelten E-Jugendlichen anfangen. Dann ne Anschlußaktion, nen Paß oder nen Schuß...
Die Spiele mit verstecktem Lerninhalt... wieso versteckt?
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Denk daran, dass wenn du viel aufbauen musst, du erstens Hilfe und zweitens Zeit brauchst. Die Kids können auch schon mal was aufbauen, aber das sollte man in dem Alter vermeiden, Hütchen einsammeln und so klar, aber Kästen wirst du mit denen nicht bewegt bekommen...
Mir ist dein "Training" für Kinder noch zu systematisch... du machst es dir selber sehr schwer damit...
Mein Trainingsplan würde vllt so aussehen:
10-15 minuten Warmmachen (alles mit Springen, Laufen, Kriechen, Hüpfen,... möglichst variabel und gerne auch mit Ball)
15-20 minuten "Übungsphase" (wie das Warmmachen... Spiele mit Ball und Bewegungsaufgaben)
Rest Spielen...
Es ist ja viel wichtiger, Selbstbewusste Kids zu "formen" die Spaß haben, die sich bewegen können, die sich in Gruppen zurechtfinden, die sich trauen was zu sagen,...
als welche, die wissen was der Innenrist ist und die Theorie von Kopfbällen können, aber Bewegungsdefizite haben, sich zurückhaltend Verhalten oder in ihrer Freizeit keinen Fussball spielen, weil die damit langweiligs Training verbinden...
In Deutschland wird Fussball geübt und nicht gespielt, da müssen wir Trainer ansetzen
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Man kann ja doch so viel schreiben... solang sollte es nicht werden, aber es ist nunmal verdammt spannend
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Wichtig ist, dass du die Gedanken machst, Selbstkritisch bist und den Spaß in den Vordergrund stellst. Man merkt schnell, wenn man denen Übungen zumutet, die denen keinen Spaß machen. Dann sagt man sich, ok, das geht nicht und muss dann auch mal sagen, ich habe die falsche Übung genommen und nicht "Jetzt passt doch mal auf, reißt euch zusammen,..." Hektik darf nie vom Trainer ausgehen... auch wenn es Kinder gibt, die Ärgern, dann sagt man einfach souverän, so, du setzt dich jetzt auf die Bank und wartet 5 Minuten, dann darfst du weiter spielen. Das kann man dann auch wenn alle versammelt sind nochmal ansprechen (immer einfach Fragen, z.B. "Warum hat das andere Team denn einen Vorteil, wenn wir uns ärgern?" oder sonstwas, die kommen da schon selber drauf, nicht, "es reicht mir aber, ihr könnt euch doch auch mal benehmen" oder so).
Minikickertraining ist nunmal Kinderbetreuung... und gerade wenn du die in die höheren Altersstufen begleiten wirst, dann nutze jetzt die 2 Jahre um mit denen Bewegungsmäßig richtig Gas zu geben und dann nachher darauf aufzubauen. Es ist einfacher, wenn man gut laufen kann (im Sinne der Koordination) und dann lernen muss, wie man den Fuß hält um zu Passen, als wie wenn man lernt wie man den Fuß hält, aber die Bewegungsabläufe der anderen Körperteile nicht in Einklang zu bringen sind...