Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Ich habe kaum noch Freizeit. Dieser Job ist echt anstrengend. Und jetzt bekomm ich auch noch eine Frage vom DSF. Sie möchten ein wenig von meiner Zeit für ein Interview. Da ich aber keine Zeit habe (geschweige denn einer der Assistenztrainer
) schicke ich unseren Kapitän Jochen hin. Obwohl ich mich immer noch frage was das DSF von so einem kleinen Verein wie unserem will. Vielleicht liegst ja an dem letzten Testspiel gegen Frankfurt was wir klar und überraschend gewonnen.
Hier das Interview in der Krombacherrunde....
Krombacher St( r )ammtisch – Enax zu Gast bei Freunden, zumindest zu Beginn sind es noch Freunde...
Wie gewohnt spielt Triola Haze nachgemachte Dosenmusik einer längst vergessenen Kultur. Doppelpass – die Krombacher Runde prangt an jeder zu beklebenden Fläche. Das die Logos nicht auch an Wontorras Lederhaut angetackert sind ist ein wahres Wunder.
Ding ding dong ding ding...das Gedudel will kein Ende nehmen, endlich wird mein werter Name aufgerufen...“heute zu Gast, Kapitän der Mehl-lache Globe Haarlem Kickers, bitte begrüßen Sie mit lautem Beifall...Jochen Enax...“
Die Menge tobt, das Haar sitzt, der Flachmann wackelt im alten Sacko, das ich mir von meinem Vater ausgeliehen habe. Zwar 70er Jahre braun und Kettenrauchergelb gestreift, aber immer noch gut genug für das DSF. Ok, ausgeliehen ist es nicht wirklich, mein Vater weiß nichts davon, wie auch – er ist die nächsten 5 Jahre „zur See“ ( ugs. Für: im Knast ).
Enax: „Hallo Herr Wontorra...hallo Publikum...hallo Bäume...hallo Silberfische im Studio...“
Leicht torkelnd und schwankend lässt Enax sich auf den Sessel fallen und stöhnt erstmal laut auf.
Wontorra: “Herr Enax, schweres Testspiel gegen die Frankfurter Eintracht hinter sich?“
Enax: “Geht Dich wenig an, Örg vom Org. Aber ich will mal nicht so sein. Ja, ein 5:0 gegen die Frankfurter Würstchen ist schon eine Nummer, auch wenn Testspiele nicht viel aussagen“.
Schnapsnase Lattek fällt ihm ins Wort: „Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung muss ein Trainer seine Mannschaft auf den Punkt genau fit machen, ansonsten rächt sich das zu Saisonbeginn.“ Das Publikum klatscht beipflichtend, Enax blickt verwundert um sich und entdeckt eine gut aussehende, blonde Bedienung, winkt sie rüber und flüstert ihr etwas ins Ohr. Die anderen Gäste schauen irritiert zu, sind sprachlos. Die Bedienung kichert und geht wieder, Enax haut ihr noch mal richtig schön auf den knackigen Hintern.
Weißwurst Lattek ist blass wie immer...bis auf die rote Säufernase.
Enax: „Wat is Udo, ist Dir Dein morgendlicher Schnaps nicht bekommen oder was guckst Du wie ein Unfallwagen?“
Lattek, sichtlich nervös: „Wie morgendlicher Schnaps...“ und nestelt an seiner zerfransten Krawatte.
Enax: „Komm Udo, Du willst mir doch nicht erzählen das in dem Flachmann vorhin Weihwasser aus Lourdes war oder?“
Stille.
Wontorra versucht die Situation zu retten: „Kommen wir wieder zurück zum sportlichen. Herr Enax...“
Enax unterbricht: „Nenn mich Enaxus“ und bekommt prompt ein Mini Fässchen von der blonden Bedienung vor die Nase gestellt. „Danke Schmuckstück. Geh doch schon mal auf mein Hotelzimmer.“
Wontorra entschlossener: „Herr Enax, wo sehen Sie sich in einem Jahr?“
Enax sticht grade unbeeindruckt das 5liter Fässchen an: „Wo ich mich in einem Jahr sehe? Im Puff von Barcelona...harharhar har har.“ Das grummelige, krächzende Gelächter erfüllt den Prunkbau und direkt stimmt Enax ein Lied an und versucht dabei mit seltsamen Verrenkungen die einem rheumageplagten Zitteraal gleichen die Menge zum mitsingen zu animieren: „Ole – wir fahr´n in Puff nach Batzelona...ole ole...“ Vereinzelt singen angetrunkene Hotelbedienstet mit.
„In einem Jahr, Wontorra, spielen wir in der zweiten Liga. Ob Dir das passt oder nicht.“
Rainer Holzschuh vom Kicker meldet sich zu Wort: „Ob uns das passt oder nicht? Aufsteigen kann nur derjenige der am Saisonende genügend Punkte auf dem Konto hat.“
Die Menge tobt, Triola Haze legt einen extra Tusch hin, Schnapsnase Lattek krümmt sich vor lachen auf dem Boden. Aha, der berühmte 5er aehm 3er für das dämliche Phrasenschwein ist fällig. Noch eher Holzschuh die Münzen einwerfen kann, tritt Enax das Sparschwein vom Sockel und zerbricht in dutzende Teile. Zum Vorschein kommt eine ganze Sammlung von ausgedienten Knöpfen – nicht anders wie bei der Kollekte also.
Wontorra, sichtlich genervt, am abgestandenen Krombacher nuckelnd – nur für die Kamera: „Zweite Liga, aha. Welcher Ihrer Spieler hat in ihren Augen das größte Potenzial um das ehrgeizige Ziel maßgebend voranzutreiben?“
Enax schaut verdutzt, das Wort Potenzial kennt er nicht in dem Zusammenhang. „Na ja, wie soll ich sagen. Von der Potenz her bin ich der Meister aller Klassen. Da ist Vollasi Toni ein Dreck gegen.“ Kichern hinterm Tresen – eine schwarzhaarige Amazone, Hotelangestellte hat die Ausführung belustigt. Enax zwinkert ihr elegant und verführerisch zu, beugt sich ein wenig nach vorne und lässt etwas Luft ab...Wontorra rümpft die Nase, Lattek hat den nächsten Flachmann am Hals und Holzfuß Holzschuh guckt betreten auf sein Bierglas.
Wontorra: „Schade Herr Enax, ein ernsthaftes Interview ist mit ihnen leider nicht möglich. Daher brechen wir an dieser Stelle ab...“
Klirrr...das erste Bierglas fliegt aus dem Publikum auf den Moderator und verfehlt nur knapp seine frisch gegerbte Lederhaut. Weitere Gläser, Vasen und weiteres Studiozubehör folgen. Der Fanklub „Vollasi Mehl-lache 09“ war als moralische Unterstützung mit ins Studio gekommen und hält zu seinem Idol, dem trinkenden und fluchenden Kapitän, der alles mit 2 oder 4 Beinen nimmt, was bei 3 nicht schnell genug auf dem Baum ist. Sozusagen jede zweite aus der Pommesbude...heute könnte man auch sagen: jede zweite hinterm Tresen...es wird ein feucht-fröhlicher Nachmittag in Enaxus Suite...blond oder schwarz? Nicht ganz – blond und schwarz...mmhhhhhhh...licki licki...
Ach du meine Güte... Ich hatte gehofft das es wenigstens ein bisschen seriös zu geht und dann sowas. Aber dafür werden jetzt einige Menschen mehr Mählache (oder Mehl-lache) kennen, vor allem dem allseits beliebten Kapitän, die Saufnase Enax. Naja, ich hatte meinen Spaß als ich die Aufzeichnung de rShow gesehen habe
Samstag, 16. Juli 2005
Dynamo Bukarest - Mählache
Das wird ein sehr schwieriges Spiel. Gegen Frankfurt haben wir super gespielt, aber Dynamo Bukarest ist wohl noch ein Zacken schärfer...
Fazit: Ich nehme alles zurück. Es war tatsächlich einen Zacken schärfer, allerdings für Bukarest. Ich dachte erst ich wäre im falschem Film, ich kanns immer noch kaum fassen. Gegen Frankfurt waren wir genial, hier waren wir göttlich. So kanns doch weiter gehen.
Samstag, 23. Juli 2005
Mählache - Auerbach
Es werden nur noch Wetten über die Höhe unseres Sieges angenommen. Alles andere als ein Sieg wäre auch eine reine Blamage für mein Team. Nach Frankfurt und Bukarest dürfte das hier ein Kinderspiel werden. Es wird wohl ein ähnliches Ergebniss wie bereits gegen Bargteheide...
Fazit: Meine Vorraussagung trifft ein, aber damit war ja zu rechnen. Man hat gar nicht gemerkt das wir überhaupt einen Gegner hatten. Da hätte ich das Team auch gleich gegen unsere Mini-Kicker Sektion spielen lassen können.
Damit sind die Testspiele beendet und das erste Ligaspiel gegen die Leverkusener Amateure steht schon vor der Tür (03.08.2005). Die Taktik, sowie die Stammelf, ist bereits gefunden. Aber ich werde wahrscheinlich über die Saison viel routieren lassen, wir haben sehr viele geniale Spieler im Team. Und nach diesen Vorbereitungsspielen darf man wohl behaupten das ein Aufstieg auf alle Fälle im Rahmen des Möglichen liegt. Aber zuerst einmal bleibt der Saisonstart abzuwarten.