@ Medferit:
Wahrscheinlich hast du in deiner Aufstellung vergessen, dass am Ende bzw. am Anfang der Saison (kriegt man bei Spielbeginn nicht mit) eine mehr oder weniger dicke Summe von der DFL ausgezahlt wird für TV-Gelder, Platzierung, etc. Wenn ich mit Bochum spiele, habe ich auch nur ein 33000er Stadion und mache jeden Monat trotz Einhalten der Budgets kräftig Minus. Am Ende gibt es dann über 10 Mio. Prämien und alles ist wieder gut.
Zum Finanzsystem allgemein:
Ich habe mir vorgenommen, den Rest meiner FM06-Zeit nur noch in England und Schottland zu spielen, weil das Spiel dort einfach am realistischsten zu funktionieren scheint und die Vereine bis in die untersten Ligen qualitativ hervorragend recherchiert sind. Und von der Insel aus kann ich dann die deutschen Ligen beobachten, ob unsere Daten auch so gut sind...
Langer Rede kurzer Sinn: Weil ich jedoch keinerlei Ahnung vom Inselfussball habe und nur die Teams von Chelsea, Liverpool und ManU wirklich gut kenne, habe ich mich über
www.answers.com und die Stichworte Premier League und Championship erstmal eingehend zu allen Vereinen belesen. Dabei fiel mir auf, dass im Gegensatz zur deutschen Liga eigentlich immer ein reicher Besitzer hinter den Clubs steht, der hier und da mit seinem Privatvermögen aushilft. Das kennen wir ja eigentlich nur von unseren Werksclubs Wolfsburg und Leverkusen. Es ist also für britische Verhältnisse als ganz normal einzustufen, dass bei entsprechend klammer Finanzlage der Besitzer wechselt oder eben mal 20 Mio. für ein paar neue Spieler locker gemacht werden.
By the way: Ich suche ja immer noch einen kleinen kultigen Verein, mit dem ich sinnvoll wirtschaften muss und den ich langsam hochbringen kann. Erst dachte ich an Wigan Athletic, die ihre erste Premierleague-Saison spielen. Aber die sind auch nur so ein Kunstprodukt eines Multimillionärs, der einen Verein in vier Jahren von der dritten in die erste Liga hochgekauft und nebenbei noch ein Stadion spendiert hatte. Auch ärmere Vereine wie Leeds United sind von einem reichen Kerl gerettet worden. Es ist für das Verständnis der englischen Zielgruppe daher sicher nicht annähernd so problematisch wie für uns, was die Finanzen im FM angeht.
Das Managen in den alleruntersten englischen Ligen finde ich dann jedoch auch wieder wenig reizvoll, weil das Spiel eindeutig für die obersten Ligen optimiert wurde. In den Ligen der Conference sind die Attribute der Spieler nicht mehr differenziert genug. Man tauscht dann nur noch Spieler aus, die sich in ein bis zwei Punkten zwischen allgemeinen und Schlüsselattributen unterscheiden. Auf diesem spielerischen Niveau gefällt mir der Footman nicht besonders. Abgesehen davon gibt es programmbedingte Probleme beim Aufbau eines Minivereins, z.B. beim Wechsel zum Vollprofistatus. Das will ich mir nicht antun.
P.S.:
Bei größeren Vereinen wie Bayern machen die Zuschauereinnahmen nur 10 % aus. Marketing ist der Haupteinnahmefaktor. Im FM geht eigentlich alles nur über das Stadion. Da ich mal bei einem Vortrag von K.H. Rummenigge zum Thema Finanzierung von BDL-Vereinen war, habe ich diesen Umstand im FM viel zu lange unterschätzt. Ist leider völlig unrealistisch, wobei es durchaus Merchandising-Einnahmen gibt, die auch abhängig von der Reputation des Vereins sind. Diese sind jedoch im Vergleich zu anderen Posten viel zu nebensächlich. Der Kauf eines Beckhams müsste gleich unzählige Millionen durch Trikotverkäufe, etc. bedeuten. Daraus ergeben sich für Vereine wie Barcelona und Madrid auch gleich ganz andere Finanzierungsmodelle. Es geht dann nämlich nicht mehr nur darum, die horrenden Ablösesummen der Stars mit dem Budget zu vereinbaren sondern auch darum, diese als Einzelposten der Gesamtbilanz für diesen Spieler zu berücksichtigen.
Sehr schnell kommt man dann jedoch in einen Bereich, der mit dem simplen Finanzmodell eines reinen Trainersimulators nicht mehr zu vereinbaren ist. Trotzdem: Entweder Finanzen ganz raus und nur noch Budgets oder Realismus. Für den Footman darf eigentlich nur letztere Altenative in Frage kommen.