1. Passspiel
Mein Eindruck ist, dass das Ballgeschiebe nicht den Unterschied ausmacht. Damit meine ich, dass ich oft drückend überlegen durch das Mittelfeld nach vorne spiele und trotzdem zu wenig richtige Chancen habe. Achte auf jeden Fall darauf, dass die taktischen Ausrichtungen benachbarter Mannschaftsteile (Außenverteidiger - Flügelmittelfeldspieler, Verteidiger - Mittelfeld) nicht zu unterschiedlich sind. Ansonsten spielen die Hintermänner diese langen Bälle nach vorne ins Nichts. Das ist so eine "kleine" Macke der Spiel-KI. Selbst mit den besten Mannschaften ist es eher Geschmackssache, ob du schnell und direkt oder langsam und kurz spielst. Was aber für unterklassige Teams feststeht ist, dass sie deine Passanweisungen größtenteils gar nicht umsetzen, weil sie scheinbar zu schlecht sind. Ich habe lange in Island trainiert und mich schon gefragt, ob die ganze Taktikeinstellerei überhaupt Auswirkungen hat, weil bei mir irgendwie jedes Spiel gleich aussah. Dann bin ich zum AC Milan und anschließend zu ManU und plötzlich sah ich jede Nuance sofort eindeutig umgesetzt. Schlechte Spieler klären auch ständig ins Aus, auch, wenn sie nicht wirklich bedrängt werden. Top-Spieler halten den Ball eher oder spielen mit Köpfchen zurück.
Um zu Chancen und Toren zu kommen, achte besser auf den letzten Pass. Gegen eng spielende Formationen ist ein Flügelspiel überlegen, allerdings wird es dann etwas eng in der Offensive. Meiner Meinung nach kommt man mit Einspitzensystemen und zwei offensiven Flügelspielern nicht weit, weil in der Mittel ständig einer fehlt. Und zwei Stürmer plus zwei offensive Flügelspieler macht hinten schon arg große Löcher auf.
Zur Spielbreite:
Die Auswirkungen sind wirklich sehr diskret. Aber das ist ja auch zu erwarten, schließlich nutzt jede Mannschaft jeden Meter des Spielfeldes und auch eine eng spielende Diamond-Formation wird an den Aussenseiten attakieren. Nützlich wird der Breiteregler, wenn man gegen starke Flügelspieler spielt (z.B. gegen Chelsea oder Bayern). Wenn man dann nicht gaaaanz breit spielen lässt, huschen die gegnerischen Flügelspieler ständig außen vorbei. So werden sie schneller abgefangen. Gegen dezimierte Gegner (rote Karten, Verletzte) bringt das weite Spiel den Vorteil, dass man so das Spiel entzerrt und Räume schafft - zumindest theoretisch...
Zum Training:
Ich sehe das Standards-Training mehr als Attribute-Steigerung denn als "richtiges" Training, um den Spielern z.B. das Stellungsspiel bei Ecken beizubringen. Am interessantesten finde ich dieses Training für meine offensiven Flügelspieler, weil sich durch dieses Training die Flankenstärke verbessert. Ansonsten völlig uninteressant, denn Ecken gehen praktisch nie oder mehr durch Zufall mal rein und bei Freistössen ist immer mal einer drin, wenn einer mit richtig "Bums" schießt - und das auch ohne große Freistossfertigkeit.
Bei Ecken lasse ich immer auf den langen Pfosten halten und stelle für alle Kopfballstarken Spieler "über langen Pfosten angreifen" ein. Einen Spieler lasse ich dann am Strafraumrand auf Abpraller lauern und der Rest wird zum Stürmer. Wichtig: Darauf achten, dass die meist kopfballstarken Verteidiger auf über die Pfosten angreifen. Einen lasse ich auch gerne am "langen Pfosten lauern".