Austria Salzburg wurde als Verein neu gegründetBILD Die ehemaligen Fans gründen einen eigenen Verein! Salzburg - Die Austria Salzburg, die nach der Übernahme durch Red Bull seine Tradition und Identität weitgehend verloren hat, wurde neu gegründet.
Vor wenigen Wochen wurde der SV Austria Salzburg bei der Vereinsbehörde angemeldet, spätestens im Sommer 2006 will der Verein mit dem Spielbetrieb starten.
"Wir haben von Anfang an ein Minimum an 500 Zuschauern", schilderte Gründungsmitglied Moritz Grobovschek im APA-Gespräch.
Keine Identifikation mit Red Bull Viele Austria-Fans konnten sich nach der Übernahme durch Red Bull nicht mehr mit dem Verein identifizieren, da die Vergangenheit mehr oder weniger ausradiert wurde. Auch die Vereinsfarben violett/weiß verschwanden.
Möglicherweise gibt es sogar schon nach dem Winter wieder eine spielende Austria in Salzburg: Denn die Sektion Fußball des Polizeisportvereins PSV hat die Absichtserklärung abgegeben, gerne von der neuen Austria übernommen zu werden. Das PSV-Präsidium lässt aber schon seit drei Wochen auf eine Entscheidung warten.
Zahlreiche Spieler zeigen InteresseAber auch für den Fall, dass es mit der Übernahme der PSV-Kicker nichts wird, hat die Austria bereits genügend Spieler, versichert Grobovschek. Viele frühere Fußballer des Bundesnachwuchs-Zentrums BNZ und auch zahlreiche frühere Austria-Kicker hätten bereits ihr Interesse angemeldet.
Die Übernahme eines anderen Vereins als des PSV kommt aber für die Gründer nicht in Frage. Denn nur der Polizeisport-Verein sei praktisch ohne Identität und Tradition, und man wolle natürlich auf keinen Fall mit einem anderen Klub das machen, was Red Bull mit der alten Austria getan habe, so Grobovschek.
Unklar ist der Liga-EinstiegUnklar ist auch, in welcher Liga der Verein starten kann. Bei der Übernahme des PSV wäre dies die 1. Landesliga Nord, wo der PSV derzeit gegen den Abstieg spielt. Sollte es mit dem PSV nichts werden, will die Austria versuchen, nicht ganz im "Keller" einsteigen zu müssen.
Neben dem Vereinsnamen bringt Grobovschek auch die Markenrechte mit und mindestens 500 eingefleischte Austria-Fans, die auch zu Spielen in der untersten Spielklasse regelmäßig kämen.
Im Schnitt sollten es 500 bis 1.000 Zuschauer pro Spiel sein. Eine Spielstätte gibt es derzeit noch nicht, Traum des Vereins wäre aber das Sportzentrum Mitte im Stadtteil Nonntal.
Steigen frühere Austria-Sponsoren ein?Zur Finanzierung gebe es zwar "Interessenskundgebungen von möglichen Sponsoren, mehr aber nicht", räumt der Vereinsgründer ein. Mehrere frühere Austria-Sponsoren hätten aber durchaus Interesse angemeldet.
"Einen Business-Plan haben wir erstellt, er hängt aber natürlich davon ab, in welcher Spielklasse wir beginnen." Die Funktion des Vereinspräsidenten wurde jedenfalls bereits für den Hauptsponsor freigehalten.