Als Felix Magath den VfB Stuttgart im Stich liess, war der Vorstand in heller Aufregung. Niemals konnten es sich die Herren vorstellen, dass "Quälix" sich einem anderen Verein anschliessen würde. Als es dann doch allen bewusst wurde, brach Hektik aus. Viele Trainernamen schwirrten daraufhin als potentielle Nachfolger durch die Zeitungen des Landes: Sammer, Pagelsdorf, Toppmöller, Gutendorf, Lattek, Völler, Finke, Sundermann, Klopp, .... . Doch entweder sagten die Kandidaten ab (zB Sammer und Finke), waren zu alt (zB Lattek und Gutendorf) oder kamen von Seiten des VfB nicht in Frage (zB Toppmöller und Pagelsdorf).
So entschied man sich nach langem Hin und Her zu einem Wagnis: Der Verjüngungsprozess sollte sich nicht nur auf die Spieler beziehen, nein, die "jungen Wilden" sollten auch von einem jungen Trainer gecoacht werden.
Mit den besten Noten meines Trainerausbildungsjahrgangs und vorzeigbaren Erfolgen in den unteren Klassen (Aufstieg mit dem FC Sonnenhof in die Landesliga, Beinahaufstieg mit dem FC Konstanz in die Oberliga), sowie meiner Herkunft (Stuttgart) und Kenntnissen der schwäbischen Lebensart (Kehrwoche, Maultaschen, Viertele, ...), war es nur noch eine Frage der Zeit, bis der VfB-Vorstand auf mich aufmerksam werden würde. Als es so weit war, waren wir uns schnell einig und zwei Tage später wurde ich der staunenden Öffentlichkeit präsentiert. Heftigst blies mir der Gegenwind der VfB-Fans ins Gesicht: So ziemlich alle Stuttgart-Fans waren sich einig, dass es mit mir nur abwärts gehen könnte. Ich muss durch Leistung überzeugen, dachte ich so bei mir und betrat zum ersten Mal meinen neuen Arbeitsplatz, das Stadion des:
Bei den ersten Gesprächen wurden die Finanzsituation und die Zielsetzungen des Vereins erörtert. Den VfB drückten Schulden in Höhe von 62,25 Mio €! ("Borussia ick hör dir trapsen") Da aber noch 27 Mio € auf dem Konto lagen konnte man mir ein Transferbudget von 2,95 Mio € anbieten. Da die Mannschaft eigentlich über einen guten Kader verfügt, wird mir diese Summe wohl reichen. Die Zielsetzungen für mich vom Verein lauteten folgendermassen:
- Den Verein finanziell auf sichere Beine stellen.
- Gute und günstige, möglichst junge deutsche Spieler als Ersatz für die Spieler, uns bald verlassen (Soldo, Heldt, Lahm) holen.
- Erreichen eines internationalen Wettbewerbs.
- Fortsetzung der guten Amateur- und Jugendarbeit.
Das ist machbar und frohgemut traf ich mich mit meinem Trainerstab.
Die erste Amtshandlung war das Auffüllen kleinerer Kaderlücken in den beiden Herrenmannschaften:
Profis:-
Thomas Schneider (31, V RZ, D) kam für 35000€ von Hannover 96. Der ehemalige Stuttgarter ist als Abwehrjoker vorgesehen.
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Otto Addo (29, OM RZ, GHA) kam für 210000€ von Borussia Dortmund.
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Christian Timm (25, OM/S RLZ, D) kam für 475000€ vom 1. FCK.
Amateure:-
Sebastian Hoeness (22, OM Z, D) kam für 6000€ von Hertha. Vielleicht tritt er in die Fusstapfen seines Vaters hier beim VfB.
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Daniel Jungwirth (22, OM RZ, D) kam für 24000€ von Bayern.
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René Klingbeil (21, V RLZ, D) kam für 14000€ vom HSV.
U19:Hier kamen mehrere Jugendspieler von diversen Mannschaften Der bekannteste ist wohl
Aaron Hunt von Werder. Diese Jungs sollen in der Jugendmannschaft gut reifen.