BILDDer SK Rapid Wien, österreichischer Rekordmeister mit 30 Meistertiteln, ist einer der zwei Fußball-Großvereine in Wien. Der zweite Wiener Großklub ist Erzrivale Austria Wien. Rapid-Spieler werden auch oft die "Grün-Weißen" (Vereinsfarben) oder "Hütteldorfer" (Teil von Wien, in dem das Gerhard-Hanappi-Stadion steht) genannt. Im Gegensatz zum noblen, reichen Stadtrivalen aus Favoriten (auch "Veilchen" genannt), dem einstigen FAK, heute "FK Austria Memphis MAGNA" (Hauptsponsor ist Frank Stronachs Magna-Konzern) war Rapid immer der Klub der arbeitenden Unterschicht.
Rapid wurde 1898 unter dem Namen "Erster Wiener Arbeiter-Fußball-Club" gegründet. Damals waren die Vereinsfarben noch Rot-Blau - die Farben der heutigen Auswärtsdressen. Am 8. Januar 1899 änderte der Verein den Namen, nach dem Vorbild von Rapide Berlin, in "Sportklub Rapid Wien". 1904 wurden die Vereinsfarben auf Grün-Weiß geändert - die ersten Trikots waren längsgestreift. Einer der bemerkenswertesten Erfolge war der deutsche Meistertitel 1941 sowie der deutsche Pokalsieg 1938. Es war eine große Überraschung, dass Rapid im Finale um die deutsche Meisterschaft 1941 den FC Schalke 04 nach 0:3 Rückstand in der "Rapidviertelstunde" mit viel Kampfkraft (und dem oft beschworenen "Rapidgeist") noch mit 4:3 besiegen konnte.
Mit der legendären "Rapidviertelstunde" meint man die letzten 15 Minuten eines Spiels, in denen Rapid schon einige Spiele komplett umdrehen konnte, was daran liegen mag, dass die typischen Stärken Rapids immer in den Bereichen Ausdauer und Kampfkraft lagen. Diese letzte Viertelstunde wird traditionellerweise in der 75. Spielminute vom Publikum rhythmisch und lautstark eingeklatscht.
Die größten Erfolge der Neuzeit konnte Rapid mit den zweimaligen Einzug in das Finale des Europacups der Cupsieger (1985 und 1996) verbuchen, die jedoch beide verloren gingen (1:3 gegen FC Everton bzw. 0:1 gegen Paris St. Germain). Als einziger Spieler in beiden Finali mit von der Partie war der ehemalige österreichische Nationaltorhüter Michael Konsel.
Rapid hat die größte Fangemeinde der österreichischen Fußballklubs und wird von manchen Anhängern sogar als "Religion" bezeichnet - in diesem Zusammenhang verwundert es auch nicht, dass das Stadion den inoffiziellen Namen "Sankt Hanappi" trägt.
So kam es am 12. Juni 2004, dass man einen neuen Trainer vorstellte. Ich wurde als neuer Trainer inthronisiert, um diesen Geist wieder zu beschwören. Der Präsident, Rudolf Edlinger, verkündete voller Stolz:
"In drei Jahren werden wir in Europa wieder konkurrenzfähig sein!". Nicht gerade förderlich für die Erwartungshaltung, aber ich habe auch nichts anderes erwartet. Also, an die Arbeit...