Sommerloch? Langweile mit FM? Oder warum muss dieser unsägliche Thread wieder aus der Versenkung geholt werden?
Die im Film verbreitete "Theorie" ist ein alter Hut, habe gerade mal ein Jahr nach dem Anschlag ein Buch gelesen, in dem der gleiche Käse behauptet wurde. Dabei werden immer wieder die gleichen Halbwahrheiten und Klischees wiederholt: Amerikaner sind alle etwas dämlich (wir Europäer haben Bildung und politische Information dermassen mit Suppenlöffeln gefressen, daß wir solche Filme sofort als DIE Wahrheit ansehen, nicht das, was Angehörige, Telefonate und Augenzeugne erzählen), es gibt dort keine Meinungsfreiheit (genau, deswegen ist Michael Moore ja schon lange "verschwunden" und die Macher des Filmchens bereits in Guantanamo...), es gab schonmal solche Pläne anlässlich des kalten Krieges, ui,ui,ui, die vielen Geheimdienste, die über geheime Techniken verfügen, bla, rhabarber, quassel.
Finde es immer wieder belustigend, wie wenig die Macher solcher Streifen hinterfragt werden und wie schnell solche Theorien als plausibel angesehen werden, nur weil sie in das Weltbild der bösen USA passen. Da können bekloppte Bin-Laden-Verschnitte fröhlich Pläne schmieden, wie sie Züge in die Luft sprengen, ach nee, es sind doch wieder nur die USA schuld und der böse Bush und blalabla...Ich hätte gerne gesehen, wie hier im Forum die Reaktionen ausgefallen wären, wenn der Herr mit dem Ballack-Trikot seine Bombe tatsächlich zum funktionieren gebracht hätte.
Ich bin sicher kein Amerikanist
, und - wie schon tausendmal gesagt und geschrieben - der 11.09 wurde von der konservativen Regierung in den USA auf eine ekelerregende Weise politisch mißbraucht, um eine äußerst aggressive Aussen- und äußerst restriktive Innenpolitik zu rechtfertigen. Allerdings es nicht immer so einfach, wie wir Europäer es machen wollen, und die passive und defensive Art, wie wir Europäer manch kulturelle Errungenschaften unsererseits weltweit und in der eigenen Stube verteidigen (und Toleranz mit Feigheit verwechseln), ist genauso peinlich wie das breitbeinige Auftreten der USA.
Diskussionen über mögliche Verschwörungen sind zum Teil willkommene Ablenker von einer äußerst verzwickten und teils kritischen außenpolitischen Lage, in der wir Europäer uns sehr schwer tun, uns selber zu definieren - da ist es doch einfacher, die USA als Urheber alles Bösen herauszupicken und unseren verpennten außenpolitischen Kurs weiterzufahren, bei dem ein Herr Ahemenidschad (das war jetzt sicher falsch geschrieben
) uns verarschen kann, wie er will.