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Autor Thema: Confederations Cup 2005  (Gelesen 10810 mal)

Matte

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #80 am: 27.Juni 2005, 00:06:59 »

Ich finde auch dass Huth der Schwachpunkt ist.
Er mag ja Talent haben und alles, aber (und das hab ich schon mehrmals hier geschrieben) es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass in der deutschen Nationalmannschaft jemand Stammspieler ist, der im Verein nicht annähernd einen Stammplatz hat. Er sah ja nicht das erste Mal unglücklich aus, das häuft sich ja in letzter Zeit. Bei Deisler wird gesagt 'Der braucht Spielpraxis, auch im Hinblick auf die WM', und bei Huth gilt das nicht. Mag ja sein dass er Talent hat, aber mit Talent allein wird man nix gewinnen.
Und er wird nunmal bei guten/ sehr guten/ Weltklasse-Gegner immer auf Gegenspieler treffen, die beweglich und schnell sind. Zumindest wird jeder Trainer so clever sein, einen solchen Spieler gegen ihn spielen zu lassen.
Beim Elfmeter hat er sich sehr blind verhalten, und warum er beim dritten Tor den Schritt weg von Adriano macht, weiss wohl auch keiner.

Und es würde auch keinem wehtun, wenn Huth nicht zur WM fährt. Mit (dann) 21 hat er noch ne Menge WM vor sich, und so weit wie andere 21jährige (oder jünger) ist er nunmal nicht.
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Herr_Rossi

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #81 am: 27.Juni 2005, 01:43:49 »

...
Beim Elfmeter hat er sich sehr blind verhalten, und warum er beim dritten Tor den Schritt weg von Adriano macht, weiss wohl auch keiner.
...

Vielleicht weil er Körperkontakt am/ im Strafraum und die Gefahr eines zweiten Elfmeters bzw. einer guten Freistosschance für die Brasilianer vermeiden wollte?
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Matte

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #82 am: 27.Juni 2005, 06:46:02 »

...
Beim Elfmeter hat er sich sehr blind verhalten, und warum er beim dritten Tor den Schritt weg von Adriano macht, weiss wohl auch keiner.
...

Vielleicht weil er Körperkontakt am/ im Strafraum und die Gefahr eines zweiten Elfmeters bzw. einer guten Freistosschance für die Brasilianer vermeiden wollte?

Tja, dann ist er eben vom Regen in die Traufe gekommmen.
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Muffi

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #83 am: 28.Juni 2005, 20:17:05 »

So, jetzt muss ich hier aber auch mal meinen Senf zugeben und eine Lanze für Huth brechen!
Ich kann nicht verstehen, warum ihr alle so auf dem Jungen rumhackt, der Elfmeter war keiner, da bin ich ausnahmsweise mal einer Meinung mit dem Kaiser und bei dritten Gegentreffer lag der Fehler nicht allein an ihm! Der erste Fehler wurde vorher im Mittelfeld gemacht, als nächstes hat dann Mertesacker nicht richtig reagiert, weswegen Huth am Ende dann gegen Adriano auch so schlecht aussah!

Ich kann da echt nur sagen, Männer, wir haben eine junge Mannschaft, besser sie machen solche Fehler im Confed Cup, als bei der WM!
Ich war trotzdem begeistert von der deutschen Mannschaft, man hat bei allen gesehen, dass sie wollten!
Ich hoffe, bzw. ich bin eigentlich überzeugt davon, dass dieses Turnier morgen einen würdigen Abschluss findet, sowohl im Spiel um Platz 3, wie auch im Finale!
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RoMaHa

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #84 am: 28.Juni 2005, 20:57:00 »

Talent mag Robert Huth unbestritten haben.Wenn er aber bis zur WM keine 50% Spieleinsätze in seinem Verein hat (ich sprech ja nich mal von Stammplatz) dann frage ich mich ob es die deutsche Auswahl wirklich nötig hat Reservespieler zu berufen.
Ich finde es ja toll wenn er sich bei Chelsea durchbeissen will,allein der Glaube fehlt mir das er das gegen diese Namhafte Konkurrenz wirklich packt.
Die Nationalmannschaft erachte ich als zu schade um Reservespieler die nötige Spielpraxis zu geben.
Aber abgesehen davon isses mir vollkommen egal wie weit Deutschland bei der WM kommt,drücke da sowieso anderen Nationen die Daumen.
Anmerken muss ich noch das ich erstaunt bin welch Hype unter der Klinsmann-Ära bisher gemacht wird,ein paar Durchschnittsnationen geschlagen,einige davon mit Glück und gegen "Grosse" nur Remis oder Niederlage.
Wenn ich dazu noch die Kommentare von Kaiser und Co bezüglich eines WM-Sieges mit einer Revanche gegen Brasilien im Finale lese.... ;D
Rudi Völlers erstes Länderspiel war hier damals in Hannover gegen Spanien was mit 4:1 gewonnen wurde.Auch damals sprach man mehr oder weniger von einer neuen Ära der DFB-Auswahl,das Ende kennt jeder.
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und wenn ich mal sterbe , begrabt mich mit dem Gesicht nach unten. Damit alle , die mich nicht mochten , noch einmal am Arsch lecken können.

Matte

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #85 am: 29.Juni 2005, 01:05:39 »

Wieso war das kein Elfer? Er schiebt ihn im Strafraum mit den Armen weg. Das ist nicht erlaubt, daher Foul, im Strafraum und daher Elfmeter. Und der Kaiser erzählt auch viel Schmarrn.
Wenn ein Elfmeter unberechtigt war, dann wohl der für Deutschland. Und bitte nicht: ausgleichende Gerechtigkeit. bei einem war es ein (dummes) Foul, beim anderen war es ne Schwalbe.

Irgendwie ist auch in der Presse alles schon wieder so toll, so gut, so hoffnungsvoll. Allerdings haben die anderen Nationen auch noch ein Jahr Zeit bis zur WM, und die stagnieren auch nicht. Und wenn man überlegt wer bei Brasilien/ Argentinien nicht dabei war, nun ja.

Es sieht besser aus als unter Völler, aber gegen "Big Nations" wurde noch nicht gewonnen.

Ansonsten kann ich mich Luftpumpes Meinung zu 99% anschließen.  :)
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Biensi

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #86 am: 29.Juni 2005, 12:28:08 »

mahlzeit,

schön, dass das mal jemand anspricht, ich wollte nicht damit anfangen, aber da mein vorredner das tat, gebe ich meinen senf auch dazu. :)

ich kann diesen hype um klinsmann auch nicht verstehen.
warum soll ich bitte damit zufrieden sein, wenn wir 70- 75 minuten gegen brasilien mithalten können?!? nach dem 2:3 waren wir doch stehend ko, da machte niemand den eindruck, dass er das spiel nochmal rumreissen will. das gleiche konnte man übrigens einen tag zuvor bei der u 20 feststellen, die waren auch nach 70 min. platt und haben das spiel aus der hand gegeben.
vorher gegen argentinien.... naja, die spielen mit der zweiten mannschaft, ein 2:2 kann ich da nicht umbedingt als erfolg werten und klinsis aussage, "wir sind nahe an der weltspitze"  ::)...
ich hoffe und wünsche klinsi zwar, das er 2006 weltmeister wird, aber da müsste er bei einigen vielleicht nochmal genauer hinschauen und BITTE den hamann da lassen wo der pfeffer wächst!

gruss
biensi
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Scampolo

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #87 am: 29.Juni 2005, 12:40:57 »

Zu Klinsmann und dem angeblichen Hype möchte ich nur soviel sagen: Ich war zuerst entsetzt als ich von der Berufung Klinsmanns erfahren habe (keine Erfahrung, Hitzfeld war eingentlich 'mein' Mann). Inzwischen habe ich meine Meinung grundlegend geändert: Klinsmann hat es wirklich verstanden, einen völlig neuen Wind in die Mannschaft zu bringen. Er kann seine Jungs begeistern und motivieren, und das sieht man auch auf dem Platz.

OK, ein Sieg gegen eine Spitzenmannschaft ist noch nicht gelungen, aber man kann doch nicht im Ernst die grausame Spielweise bei der EM vergleichen mit dem heutigen begeisternden Offensivfussball. Heute macht es einfach wieder Spass, ein Fussballspiel anzuschauen und das ist doch schonmal was. Ob wir jetzt nächstens Jahr dann wirklich Weltmeister werden oder nicht (ich bezweifle es) ist mir da garnicht so wichtig.

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Henningway

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #88 am: 29.Juni 2005, 15:25:47 »

Ich stimme vollständig mit Scampolo überein. Einen Hype sehe ich auch nicht, aber man darf doch mal vergleichen, was für Schlagzeilen DFB-Elf-Auftritte unter Vogts und später auch Völler verursacht haben und nun unter Klinsmann? Außerdem ist es immer eine Sache der Erwartung? Soll ein deutsches Team Brasilien an die Wand spielen über 90 Minuten? Also, mir reicht es auch, wenn es das über 70 Minuten tut. Schlußendlich muß die Cleverness für die letzten 20 Minuten reichen, in denen ein Vorsprung gehalten wird.
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Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

RoMaHa

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #89 am: 29.Juni 2005, 17:51:53 »

Den "Hype" sehe ich insofern als das zumindest mir suggeriert wird das die deutsche Nationalmannschaft seit Klinsmanns Amtsantritt eine völlig neue Spielkultur hat.
Klinsmanns Art an das Mentale und Spielerische heran zu gehen hat durchaus ein neues belebendes Element aber ob das wirklich reicht Nationen wie Argentinien oder Brasilien (die nach eigener Aussage zum Teil auch mehr als platt von ihrer Saison und WM-Quali sind) zu besiegen wage ich zu bezweiffeln.
Hurra&Spassfussball bei einer Asienrundreise mit jungen Spielern die gerade mal ne halbe Saison Bundesliga spielen gegen Thailand,Iran,Südkorea oder Japan ist kulturell sehr wertvoll aber hat für mich null Aussagekraft in Bezug auf Weltspitze.
Wenn selbst der Trainer von Brasilien einen Confed-Cup als besseren Testdurchlauf nutzt und über ein Ausscheiden gegen Deutschland als nicht tragisch empfunden hätte,beweist mir das wir bei der WM nächstes Jahr auch wesentlich frischere Argentinier und Brasilianer sehen werden.
Schweinsteiger,Podolski und Mertesacker haben durchaus eine grosse Karriere vor sich ob sie aber dem Druck des eigenen Anspruches zur nächsten WM im eigenen Land gewachsen sind wird sich zeigen.
Der deutschen Mannschaft fehlt ein Leader wie es 1990 Lothar oder 1996 Sammer war,das Ergebnis ist ja jedem bekannt.
Ballack ist es für mich jedenfalls nicht,er ist ein überragender Bundesligaspieler aber auch nicht mehr.
Um wirklich ein echter Leader zu sein sollte er auch mal wirklich den Schritt ins Ausland,Madrid oder Barcelona,wagen und sich dort in einer neuen Liga beweisen und nicht nur mit Angeboten von diesen Mannschaften kokettieren um sein Gehalt bei Bayern zu erhöhen und sein Abo auf die Meisterschaft zu haben.
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el_mariachi

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #90 am: 29.Juni 2005, 21:33:39 »

sorry aber ich verstehe euch deutschen nicht , sicherlich habt ihr keine techniker (ausgenommen von 2-3 leuten) in der mannchaft aber ihr habt das was man "Kampfeswillen"nennt den nicht viele nationen haben ,dadurch macht ihr die technichen defizite weg .


Selbst mit 10 mann schlägt ihr manschaften wie mexico(die schon brasilien geschlagen haben) oder kamerun (liegt zwar 3 jahre zurück aber kamerun ist nicht zu verachten)

Und was ihr könnt ist heulen und meckern , ich wünschte wir könnten die türkische elf gegen euren tauschen das aber natürlich nicht realisirbar ist  :'(


Und ich bin mir sicher klinsi wird es 2006 es sehr weit bringen , wenn schon mannschaften wie griechenland europameister werden ,dann könnt ihr sowohl weltmeister werden.

Nur seid ihr jammerlappen immer habt immer was zu nörgeln .
Vergleicht die mannchaft von 98 bis heute , das ist ein riesenfortschritt. Und ich glaube diese Tugend die die deutsche mannschaft hat , ich spreche vom Kämpfen bis zum umfallen wird sie auch in 100 jahren haben.
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Çırpınırdı Karadeniz

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Bakıp Türk'ün bayrağına
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Düşeb

robert_vittek

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #91 am: 29.Juni 2005, 22:12:49 »

diesen berufspessimismus kann ich auch nicht ab
viele müssen einfach alles schlechtreden um nachher sagen zu können "ich habs ja gesagt"
klappt es doch entgegen den vorraussagungen gut heißt es "das war doch nur glück"

natürlich ist bei einer wm oder ähnlichen turnieren immer glück mit im spiel denn im eneffekt wird im ko system NUR die beste mannschaft gekürt zweiter kann auch jemand werden, der gegen frühere gegner des turniersiegers verloren hätte aber trotzdem denke ich dass wir durch QUALITÄT und nicht durch glück chancen haben, bei der nächsten wm was zu reißen

und dann könnte ich sagen ich habs euch ja gesagt ;)
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Fürs Wochenende wünsch ich mir nen Dreier....


....und für den Club nen Sieg

RoMaHa

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #92 am: 30.Juni 2005, 00:52:15 »

Wer lesen kann ist klar im Vorteil...
Im Bezug auf meine Äusserungen zur deutschen Nationalmannschaft ist das weder Optimismus noch irgend eine Form von Berufspesimismus sondern einfach meine realistische Einschätzung zur DFB-Auswahl.
Ich habe nicht behauptet das die Nationalmannschaft grottenschlecht ist aber ich sehe sie auch nicht als den kommenden Weltmeister.
1996 sind so mit oder sogar trotz Berti Vogts Europameister geworden.Was nächstes Jahr zur WM wird ,wenn dann auch Klinsmann Methoden unter echten Wettkampfbedingungen zum tragen kommen wird man sehen.
Wenns dann tatsächlich zum WM-Titel reicht,Glückwunsch.Da ich wie bereits geschrieben aber sowieso anderen Nationen meine Aufmerksamkeit widme ist es mir vollkommen egal.
@el_mariachi,ich nehme mal an das in deinem Kommentar "wenn sogar Griechenland Europameister wird" wohl ein bisschen Enttäuschung mitschwingt weil ausgerechnet der Rivale und Nachbar Griechenland dies geworden ist.
Ich hätte mir auch lieber einen anderen EM-Sieger mit einer anderen Art Fussball gewünscht aber die Griechen haben einfach das beste aus Ihren Mitteln gemacht und im Gegensatz zu Deutschland 2002 wirkliche grosse Europäische Nationalteams geschlagen was sie damit unterm Strich auch zu einem würdigen Sieger macht.
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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #93 am: 30.Juni 2005, 04:33:14 »

Was Brasilien heute gezeigt hat war zum Zunge schnaltzen. Wenn die in Fahrt kommen kann keine Mannschaft der Welt sie stoppen. Ist mir auch klar dass sich Arg. nach dem 3:0 aufgegeben haben. Trotzdem bleibt für mich Brasilien Topfavorit Nr. 1 auf den WM Titel. Ich frage mich nur wo die noch Ronaldo und Roberto Carlos unterbringen wollen.
Das Tor von Kaká wahr ein echter Knaller und unser Adriano (Inter-Spieler) ist für mich der Spieler des Confed- Cup.
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Texas_Rattlesnake

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #94 am: 30.Juni 2005, 08:21:20 »

Trotzdem bleibt für mich Brasilien Topfavorit Nr. 1 auf den WM Titel. Ich frage mich nur wo die noch Ronaldo und Roberto Carlos unterbringen wollen.
Das Tor von Kaká wahr ein echter Knaller und unser Adriano (Inter-Spieler) ist für mich der Spieler des Confed- Cup.

Wenn Du mich fragst braucht Brasilien weder den in meinen Augen viel zu überschätzten Ronaldo noch Roberto Carlos, der seinen Zenit schon überschritten hat! Adriano ist für mich der mit Abstand beste Stürmer den Brasilien hat.

Weltmeister werden sie nächstes Jahr trotzdem nicht, da sich die südamerikanischen Teams traditionell schwer tun, wenn eine WM auf europäischem Boden stattfindet.

Zu Deutschland:

Auch wenn ich Klinsmann absolut nicht mag und seine Methoden teilweise für extrem fragwürdig halte, muß ich ihm zugestehen, daß er mit seiner "Jugendwelle" etwas bewegt hat und das Team im Moment ansehnlichen Fußball spielt. Dennoch halte ich die derzeitzige Euphorie auch für etwas zu übertrieben.
Die Offensivleistungen beim Confed-Cup waren (abgesehen vom Tunesien-Spiel) sehr gut, aber mit solchen Abwehrleistungen wird man kein Weltmeister, zumal die Konkurrenten nächstes Jahr sicher noch ne Schippe draufpacken werden / können!



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Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa, nicht kreischend und schreiend wie sein Beifahrer.  ;)

mancity

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #95 am: 30.Juni 2005, 10:27:19 »

Brasilien ist für mich schon deshalb der Titelanwärter Nr 1, weil sie erstens eine viel breitere Auswahl an Weltklassespielern haben und zweitens einen Fußball spielen, der im Moment einzigartig auf der Welt ist. Sie spielen zum Beispiel viel abwehrstärker als die Deutschen (was vielleicht keine große Kunst ist  ;) ) und trotzdem sind sie im Angriff besser.
Deutschland wird wohl eher nicht Weltmeister, aber das als Ziel auszugeben, ist schon richtig, weil man sonst gar nicht antreten müsste.
Was mir an den Klinsmännern mittlerweile am besten gefällt, ist die Angriffsleistung (da werden nicht nur die Bälle hoch in den Strafraum gebolzt wie früher) und die Moral. Das letztere ist vor allem Klinsmanns Leistung, da er sich vor die Spieler stellt und sich nicht von irgendwelchen Massenblättern und Weißwurstjounalisten verrücktmachen lässt.
Obwohl ich nichts gegen Rudi Völler habe, aber in dieser Hinsicht waren die Deutschen in den letzten Jahren nicht so gut. Ob das für einen Titel reicht, ist ne andere Sache. Muss ja auch nicht. Hauptsache, ich schlaf bei den Spielen nicht vor Langeweile ein.
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con Funghi

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #96 am: 30.Juni 2005, 11:06:05 »

Wer im Durchschnitt 2 Tore pro Spiel kassiert, wird in der Regel in keiner Liga Meister. Deswegen muss Deutschland auch bei der Defensivarbeit mehr tun.
Wenn ich mir die Gegentore anschaue, kann man zwei systematische Schwächen erkennen:
- Standardsituationen. Deutschland lässt sehr viele Freistöße kurz vor dem Strafraum zu. Das bedeutet: Oft können die Gegner nur durch ein Foul gestoppt werden. Das bedeutet: schlechtes Defensivverhalten des Mittelfelds.
- Probleme in der Viererkette. Und zwar gleich mehrere: langsame Verteidiger (Huth gegen Adriano), breite Lücken zwischen zwei Abwehrspielern (Aloisi, Fonseca), viel Platz für die Stürmer bei Flanken (Borgetti 1) und schlechte Zuordnung bei Freistößen (Borgetti 2).

In der Viererkette fehlt der Organisator. Mertesacker und Huth sind gute Innenverteidiger, aber als Organisatoren nicht so stark. Aber wenn man sich umschaut, dann sind die Abwehrchefs in der Bundesliga zumeist Ausländer (Ismael, Van Buyten, Simunic, Juan, Bordon). Deswegen muss Wörns weiterhin ein Thema bleiben, auch wenn er alt ist. Alternativ kann Frank Baumann auch diese Position spielen.
Und von der Taktik her muss das Mittelfeld mehr Defensivarbeit leisten. Momentan gönnt sich Deutschland ein sehr offensives Mittelfeld. Gegen Mexiko spielte man mit fünf Offensivkräften. Deisler und Schweinsteiger sind nun auch nicht die Stärksten in der Defensivarbeit, aber zumindeste über Ballack kann man nicht meckern. Dennoch, eine kleine Verschiebung in die defensive Richtung scheint mir notwendig zu sein. Warum nicht einen Stürmer opfern? Sowohl in den Confed-Cup Spielen wie auch in den Freundschaftsspielen zuvor gab es eigentlich immer einen der beiden Stürmer, der in der Luft hing, kaum Szenen bekam und frühzeitig ausgewechselt wurde (welcher Spieler das war, das wechselte jedoch ständig). Das scheint mir ein wenig verschenkt zu sein, daher evtl. noch einen weiteren Mittelfeldmann dafür. Dann kann man taktisch entweder ein offensives 4-5-1 oder ein defensives 4-3-3 spielen, d.h. mit hängenden Spitzen.
Naja, mal schauen, wie Klinsmann jetzt nach dem Pokal weitermacht...
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mancity

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Re: Confederations Cup 2005
« Antwort #97 am: 30.Juni 2005, 11:35:48 »

@con Funghi:

Wer in jedem Spiel 2 bis 3 Tore schießt, ist aber auch nicht nur im Mittelfeld, sondern doch weit oben, wenn auch nicht Nr. 1.

Was die Abwehr angeht, würde ich dir zustimmen. Besonders Wörns ist immer noch wichtig mit seiner Führungsqualität. Und was die Standards angeht, stimmt momentan gar nichts bei den Deutschen. Asamoah stand beim 2:2 beim stärksten Mexikaner (Borgetti), obwohl da jemand wie Huth oder Ballack hingehört hätte.
Allerdings würde ich insgesamt nicht viel defensiver spielen lassen. Das Mittelfeld sollte offensiv nur noch stärker werden. Dazu gehört auch, Fehlpässe, wie sie zur Zeit noch häufig vorkommen, zu vermeiden. Mit einer Spitze würde ich nicht spielen, denn wenn bei zwei Spitzen eine in der Luft hängt, heißt das ja auch, dass die andere mehr Luft für gefährliche Aktionen hat. Und diese Torgefährlichkeit würde bei einer Spitze geringer werden.  Es muss nämlich nicht jeder Stürmer in einem Spiel Tore schießen. Dass einer einfach "nur" so vorne rumwirbelt hat auch seinen Sinn.

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