Die Finanzlage beim Bundesliga-Verein FC Schalke 04 ist möglicherweise noch bedrohlicher als bei Borussia Dortmund.
Der Club muss für das Jahr 2004 bei gut 94 Millionen Euro Umsatz nochmals 17 Millionen Euro Verlust ausweisen. Das meldet das FOCUS-MONEY unter Berufung auf die Bilanzen 2003 und 2004, in das Wirtschaftsmagazin vom Clubmanagement erstmals Einblick erhielt. Damit wären die Knappen mit Verbindlichkeiten von insgesamt 110 Millionen Euro derzeit der höchstverschuldete Bundesliga-Verein. Borussia Dortmund hatte zuletzt knapp 100 Millionen Euro Schulden. Schalke muss seine Zahlen, anders als der börsennotierte Reviernachbar Borussia Dortmund, nicht publizieren.
„Die Finanzlage bei FC Schalke 04 halte ich für noch katastrophaler als bei Borussia Dortmund“, sagte Professor Karlheinz Küting vom Institut für Wirtschaftsprüfung der Universität des Saarlandes, der die Schalke-Bilanz exklusiv für FOCUS-MONEY analysierte. Auch bei Schalke fänden sich ausufernde Schulden und Bilanztricks.
Schalke 04-Finanzvorstand Josef Schnusenberg nahm in einem Interview mit FOCUS-MONEY Stellung zu den Vorwürfen: „Wir sind keine Hasardeure, wir nutzen nur alle bilanziellen Möglichkeiten aus.“ Manager Rudi Assauer stufte das Risiko gegenüber FOCUS-MONEY als „vertretbar“ ein.
Verheerend ist laut FOCUS-MONEY auch die Eigenkapital-Situation. Im Jahr 2003 wies Schalke ein negatives Eigenkapital von rund 1,9 Millionen Euro aus. Verpasse der Revierclub über mehrere Jahre die Teilnahme an Uefa-Cup oder Champions League, „drohen uns echte Bilanz- und Liquiditätsprobleme“, so Schnusenberg.
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