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Autor Thema: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?  (Gelesen 4190 mal)

Henningway

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Re: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?
« Antwort #20 am: 07.Februar 2005, 05:49:01 »

Wobei mir spontan das wunderbare Lied "Sei wachsam" von Reinhard Mey einfällt, insbesondere die Textzeile: "...der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: halt Du sie dumm, ich halt sie arm..."
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Texas_Rattlesnake

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Re: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?
« Antwort #21 am: 07.Februar 2005, 07:30:44 »

Die WASG meckert nicht nur, im Gegensatz zu anderen wurde hier eine Partei gegründet!!! Bei der Bewertung der Vorschläge kann man ja unterschiedlicher Meinung sein. Aber der Vorwurf, es handele sich um Maulhelden finde ich dann doch etwas verwunderlich.

Nur mit der Gründung einer Partei ist es doch nicht getan (siehe Herrn Schill)! Allerdings will ich die WASG nicht als Maulhelden abtun - vielleicht stellen sie ja zukünftig noch was auf die Beine!
Aber momentan sind die für mich keine Alternative, da mir noch konkrete Vorschläge für Veränderungen fehlen - ich lass mich aber gern vom Gegenteil überzeugen!

@ Raven:

Zitat
Die beste Prävention gegen die rechten Hohlköpfe ist das Erziehen des Bürgers zu einem denkenden, interessierten, verantwortungsbewußten Menschen, der sich seiner Rolle als aktivem Teil des Staates bewußt ist und nicht nur an seinen eigenen Geldbeutel denkt.

Da stimme ich Dir zu, aber leider geht der Trend in der Bevölkerung wohl genau in die andere Richtung. Ich finde, daß die meisten nur versuchen, für sich das Beste rauszuholen und das ohne Rücksicht auf Verluste bzw. Interessen der Allgemeinheit!
Sage da nur die Stichworte Schwarzarbeit und Mißbrauch von Sozialleistungen!
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Re: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?
« Antwort #22 am: 10.Februar 2005, 11:56:13 »

Also meiner meinung nach liegt der Hund zu einem großen Teil an dem Konflikt der großen Parteien begraben. Die einen machen eine Reform, die anderen erlauben sich dann im Bundesrat lustige Späße indem sie ein wenig rumblockieren. Das kanns doch nicht sein, dass Die Parteien eher ihr eigenes Wohl vorziehen als das Deutschlands  >:(. Von der opposition wird ja gerne kritisiert und blockiert, brauchbare Vorschläge kommen aber kaum, bis auf die arme Studenten abzuziehen  ::). Das das regieren in D mit einer so geringen Mehrheit in Bundestag und einer unterzahl im Bundesrat schwierig ist, sollte jedem klar sein, vorallem wenn dann noch die Knjunktur so schlecht ist wie im Moment. Um dem ganzen die Krone aufzusetzten gibts noch ein paar Geldgeile manager, die sich ihren fünften Porsche gerne leisten würden, und so werden halt mal ein paar Tausend bei der Deutschen bank entlassen. hallo? Gehts noch? Gerade solche Unternehmen tragen verantwortung und könnten durchaus ein wenig Patriotismus vertragen, denn wenn die Arbeitslosenzahl noch weitersteigt..... So sicher sind die heutigen Zeiten nicht, wie sie scheinen, es könnte durchaus erneut zu einer Diktatur kommen.
Das mag jetzt vielleicht ein wenig krass klingen, aber man sollte sich da nicht zu sicher sein! Wachsamkeit ist erste Bürgerpflicht.

Zudem muss man sagen, dass die Wirtschaft in D, bis auf ein paar kleine Ausnahme, wie die Ölkrisen, stetig gewachsen ist, daher ist es natürlich schwierig weiter zu wachsen, bedenkt man mal auch die hohen Kosten der deutschen Produktion. Aber uns Leuten aus Deutschland geht es immernoch weit besser als anderen Leuten auf der wekt, D ist eines der reichsten Länder der erde, wir brauchen uns eigentlich nicht zu beschweren. Wenn andere leute so viel hätten wie diejenigen in D, die als arm gelten, wären sie sicher gut bedient.
Ja, in anderen ländern gibt es einen täglichen Kampf ums überleben, ja um grundlegende Dinge wie Essen, manchen wurde ihre Heimat weggespült und wir beschweren uns weil es uns im Moment ein wenig schlechter geht als noch vor 10 jahren???
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Texas_Rattlesnake

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Re: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?
« Antwort #23 am: 10.Februar 2005, 12:40:55 »

Also meiner meinung nach liegt der Hund zu einem großen Teil an dem Konflikt der großen Parteien begraben. Die einen machen eine Reform, die anderen erlauben sich dann im Bundesrat lustige Späße indem sie ein wenig rumblockieren. Das kanns doch nicht sein, dass Die Parteien eher ihr eigenes Wohl vorziehen als das Deutschlands  >:(. Von der opposition wird ja gerne kritisiert und blockiert, brauchbare Vorschläge kommen aber kaum, bis auf die arme Studenten abzuziehen  ::). Das das regieren in D mit einer so geringen Mehrheit in Bundestag und einer unterzahl im Bundesrat schwierig ist, sollte jedem klar sein, vorallem wenn dann noch die Knjunktur so schlecht ist wie im Moment.

Ich gebe Dir Recht, daß uns der Konflikt der beiden Großen - so wie er in den letzten Jahren lief - keinen Schritt voran bringt! Allerdings ist doch die Regierung teilweise nicht unschuldig daran, daß die Union ne Bundesratsmehrheit hat. Die SPD hat im letzten Wahlkampf schlichtweg gelogen und bekam bei den folgenden Landtagswahlen die Quittung dafür!

Sicher ist die aktuelle Haltung der Union auch nicht eben das Wahre - mit dem Finger auf die Regierung zeigen und selbst kaum Gegenvorschläge machen, sondern nur zu versuchen, die Regierung schlecht aussehen zu lassen. Allerdings ist das doch typisch für die deutsche Politik!
In der Zeit vor der Wahl 1998 hat das doch die SPD genauso gemacht, nur um an die Macht zu kommen!

Die Großen Parteien brauchen sich mMn wirklich nicht wundern, wenn die Politikverdrossenheit immer mehr steigt und die Leute gar nicht oder extrem Wählen, um Zeichen zu setzen!

Und was die Konjunktur angeht:

Da muß man sich doch nicht wundern, daß die Leute nicht konsumieren! Wer weniger Geld im Geldbeutel hat, kann auch weniger ausgeben. Und wenn die Zukunftsaussichten schlecht sind, dann packt man sich eben lieber mehr auf die hohe Kante anstatt es auszugeben!
Die Wirtschaftsunternehmen graben sich doch mit der jetzigen Politik ihr eigenes Grab! Sie zwingen ihre Leute dazu, weniger zu verdienen, aber letztlich sind sie irgendwann wieder die Leidtragenden, da die Leute weniger kaufen können!

Nur Mal so als Beispiel:

Durch Hartz 4 ging in Ostdeutschland ca. 1 Milliarde Euro Kaufkraft verloren! Und 1 Mal darf man raten, wer das letztlich zu spüren bekommt.....
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Re: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?
« Antwort #24 am: 10.Februar 2005, 14:36:06 »

das mit der abwärtsspirale ist mir schon klar, dass wenn weniger leute arbeiten und dadurch weniger Geld verdienen, weniger Geld ausgegeben werden kann. Aber was würdest du tun? Würdest du zuschauen wollen wie die Ausgaben immerweiter steigen und es immer mehr arbeitslose gibt? ich denke Hartz 4 war der erste Schritt in die richtig Richtung, man musste eben was machen und das dadurch sich eben viele einschneiden müssen geht leider nicht anders, Schröder kann nunmal nicht zaubern. (Außerdem glaube ich nicht das ihm ein Zylinder stehen würde  :P)
ich habe gestern im Ersten vor harald Schmitt in den Nachrichten einen Kommentar gesehen, dessen Schreiber ein Bündniss Schröder-Merkel-Stoiber-Fischer vorschlägt, gemeinsam und nicht gegeneinander gegen die Arbeitslosigkeit, vielleicht eine ösung, aber im Moment doch nur ein Traum....
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Texas_Rattlesnake

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Re: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?
« Antwort #25 am: 10.Februar 2005, 15:05:04 »

Versteh mich nicht falsch. Ich bin auch der Auffassung, daß es Veränderungen im Arbeitslosenbereich geben mußte / muß, aber Hartz 4 in der aktuellen Form ist eine soziale Ungerechtigkeit, die zum Himmel schreit!

Vor allem stört mich, daß alle Arbeitslosen über einen Kamm gezogen werden! Beim neuen ALG II spielt es keine Rolle wieviele Jahre man in das System eingezahlt hat!
Es werden die, die 15 oder 20 Jahre eingezahlt haben, mit denen die vielleicht 1 oder 2 Jahre eingezahlt haben, auf eine Stufe gestellt - und das stört mich gewaltig!
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Socrates

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Re: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?
« Antwort #26 am: 16.Februar 2005, 16:22:51 »

Hoppla, den Thread hab ich ja ganz vergessen.

Außerdem halte ich im speziellen Fall der NPD ein Verbot auch aus rationalen Gründen für sinnlos, da man doch die rechten Hohlköpfe am Besten bekämpft in dem man sie reden lässt. Spätestens nach drei Minuten weiß jeder venunftbegabte Mensch, was da für ein Mist bei rumkommt.

Da schätzt Du aber das Verhalten einer Gesellschaft vollkommen falsch ein, Socrates! Ich wage zu behaupten: vielleicht 20 % aller Menschen denken vorurteilsfrei über eine Rede oder ein Parteiprogramm nach. Um weiter auszuholen: warum ist BILD die absatzstärkste Zeitung Deutschlands? Weil sie so gut recherchiert? Weil nackte Frauen auf Seite eins sind (nun, zugegeben... ;D)? Ich glaube eher, weil diese Zeitung vorgefertigte Meinungen wohlverpackt an den Menschen bringt. Ohne eigene Anstrengung hat man schnell eine Meinung und ist zu einer Gruppe zugehörig. Das ist der Boden, auf dem Poöpulismus gedeiht. Wenn jetzt eine NPD daher kommt und uns sagt: Euch geht's nur so schlecht, weil Ihr unter so vielen Ausländern wohnt, dann kommen leicht gestrickte gerne auf den Gedanken: Hey, bei uns wohnen wirklich viele Ausländer und von denen haben manche einen besseren Job als ich und andere sprechen meine Sprache nicht und leben vom Sozialamt, das ich von meinem bißchen Geld finanziere etc. etc. - schon hat die NPD eine Stimme mehr!

Leider hat unsere Geschichte im speziellen wie auch die Geschichte im Allgemeinen immer wieder gezeigt, daß Menschen blind denen folgen, die ihre Herzen anspricht. In der Tat stellt sich die NPD sehr dumm an und offenbart sehr schnell ihre offensichtliche Unfähigkeit. Aber es braucht nur eine Person, einen einzigen charismatischen Anführer, der es versteht, mit Worten zu manipulieren - und wir sind zurück in 1933.

Klar, Henning. Da hast du auch recht. Es ist natürlich viel bequemer eine vorgefertigte Meinung anzunehmen und die Schuld bei jemandem anderen zu suchen- vor allem in solche Zeiten stellen Populisten eine große Gefahr dar. Aber ich hab ja geschrieben im speziellen Fall der NPD. Und da verhält es sich so, dass die NPD die meisten Stimme aus Protestwählern bezieht, weil sie ein Kontrast  zu den etablierten Parteien bildet. Wenn man sie jetzt verbietet, dann ist sie zwar für den Moment weg, aber bald kommt schon die nächste Rechtspartei und das Einzige, was das Verbotsverfahren gebracht hat ist das der Kontrast zwischen Mitte und Rechtextremismus noch viel größer geworden ist, da die Rechten anscheinend eine Alternative darstellen. Das Vertrauen in die bürgerlichen Parteien sinkt doch noch weiter, weil es so aussieht als ob man die Leute verarschen will und sich lästiger Alternative einfach so entledigt.
Der ganze Mist, den die Rechten so verzapfen wird doch erst zum Thema, wenn man drauf eingeht. Man sorgt mit dem Verbotsverfahren doch nur für billige Publicity.

Es ist die Frage: will man sich dieser Gefahr stellen? Sagt man sich: unsere Demokratie ist stark genug dafür? Oder soll lieber präventiv jede Plattform für solche Personen verhindert werden? Ich weiß es nicht...

Ich würde letzters vorziehen.

Wie gesagt, kann ich auch absolut nachvollziehen. Nur ich lehne das kategorisch ab. Mir ist die Freiheit des Individuums nunmal wichtiger als das Wohl des Kollektivs. Ist halt Geschmackssache.
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Wenn man keine Ahnung hat....einfach mal 'nen Beitrag schreiben.

Rupi

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Re: Gehen die Lichter in Deutschland bald aus ?
« Antwort #27 am: 16.Februar 2005, 23:40:38 »

Es ist die Frage: will man sich dieser Gefahr stellen? Sagt man sich: unsere Demokratie ist stark genug dafür? Oder soll lieber präventiv jede Plattform für solche Personen verhindert werden? Ich weiß es nicht...

Ich würde letzters vorziehen.

Wie gesagt, kann ich auch absolut nachvollziehen. Nur ich lehne das kategorisch ab. Mir ist die Freiheit des Individuums nunmal wichtiger als das Wohl des Kollektivs. Ist halt Geschmackssache.

Ich denke dass gerade jetzt wo solche Gruppen wieder zulauf finden, muss ihnen jegliche Existenzgrundlage entzogen werden. Natürlich dass ist nicht sehr demokratisch, aber zurückblicken auf die Geschichte ist das sicher das kleinere Übel.
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Ich bin einer von Gottes eigenen Prototypen.
Ein aufgemotzter Mutant von der Sorte,
die nie zur Massenproduktion in Betracht gezogen wurden.
Zu spleenig zum Leben, zu selten zum sterben.

(Frei nach Hunter S. Thompson)