Grundsätzlich sehe ich "Geldgier" als zu negativ besetzt an, vor allem wenn es aus deutscher Perspektive über Spieler aus anderen Ländern kommt. Bei Garay stört mich, dass er sportlich deutlich besser und zu ähnlichen Bezügen in England, Spanien oder Frankreich hätte spielen können.
Wieso mir "Geldgier" nicht gefällt ist das Thema der sozialen Absicherung, als Deutscher kann man eigentlich nicht sehr tief fallen und steht selbst mit dem Minimum noch verhältnismässig gut da. Ein Südamerikaner kommt halt gerne mal aus dem nichts und hat eine komplette Familie + Freunde, die alle ebenfalls nichts haben. Und damit meine ich nichts!
Lucas Barrios nehme ich da gerne als Beispiel. Seine Entscheidung nach China zu gehen war aus sportlicher Sicht schade, und dennoch kann ich das zu 100% nachvollziehen. Er hätte nach der Verletzung bei einem europäischen Mittelklasse Club nicht mal die Hälfte verdient und es war alles andere als klar, ob er sportlich wieder an die beste Zeit biem BVB anknüpfen kann. Es war/ist aber klar, dass er nach seiner Karriere nicht gerade als Anwalt arbeiten kann. Er hat so für sich und seine Familie auf einem Niveau vorgesorgt, dass er unter anderen umständen nie hätte erreichen können.
Das muss mir nicht gefallen, aber je nach Spieler kann ich das durchaus verstehen. Wenn du 100 Personen hast, die sich von ihrem eigenen Job nie ein kleines Haus oder gebrauchtes Auto leisten könnten, hat so eine Entscheidung eine andere Bedeutung.
Egal, bei Garay stört mich, dass er sowohl sportlich als auch finanziell hätte gut darstehen können. Ich möchte auch betonen, dass ich die persönlichen Hintergründe von Garay im Gegensatz zu Barrios nicht kenne.